Kleinkind Tod Katze vermitteln

Hallo miteinander,
Unsere Katze Madlein, 15J, hat durch Metastasen eine Überkebenszeit von ~3 Wochen. Info kam gerade. Hatte schon 4 x Brustkrebs OPs.
Jetzt ist Palliative Care angesagt, mit Schnerzmedis.
Die Herausforderung:
Meine Tochter ist zwei Jahre. Super Verhältnis zwischen Beiden.
SIe beherrscht bspw. das Wort und die Bedeutung von "kaputt". Soll ich das als Erklärung nutzen?
Soll sie sich verabschieden? Wenn es so weit ist? Den Körper nochmal sehen? Oder lieber nicht?
Oder ist die Katze einfach nicht mehr da? Ist dann auch hart.
Wie habt ihr es gemacht? Es kann jederzeit der Tod eintreten, drr TA meint, wenn Syptome zu stark mit Leid, einschläfern. Wir beobachten sie genau.
Wir wollen eine Urne in Form einer schlafenden Katze, und draußen hinstellen.
Vielen Dank für Tipps.

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Ich glaube ich würde lieber krank als kaputt sagen. Kaputt sind Sachen oder meinetwegen noch Körperteile, aber keine ganzen Lebewesen.

Vielleicht kannst du ihr erklären, dass die Katze sehr krank ist und dass es bald passieren wird, dass sie einschläft und dann nicht mehr aufwacht.
Falls die Katze zu Hause stirbt und friedlich wie schlafend aussieht, spricht denke ich nichts dagegen, wenn deine Tochter sie zum Abschied nochmal streichelt.
Falls sie beim Tierarzt eingeschläfert wird, würde ich eher die Verabschiedung vorher machen und hinterher nicht nochmal extra das tote Tier zeigen.

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>>...dass es bald passieren wird, dass sie einschläft und dann nicht mehr aufwacht.<<

Das würde ich einem Kind niemals sagen! Denn man muß einfach damit rechnen, daß es abends nicht einschlafen will, weil es Angst hat, nicht mehr aufzuwachen.

Ich würde dem Kind erklären, daß die Katze sehr sehr krank ist und große Schmerzen hat. Weil wir die Katze sehr lieben, wollen wir nicht, daß sie leidet und wir sie deshalb erlösen müssen.

Danach würde ich dem Kind freistellen, ob es sich verabschieden möchte, oder nicht.

Und dann die Geschichte von der Regenbogenbrücke vorlesen.

Viele Grüße
Trollmama

Bearbeitet von trollmama
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Vielen Dank für deine Differenzierung.

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Das tut mir leid für euch.
Wir haben den Kindern versucht beizubringen, das unser Kater schon alt ist und jetzt krank (Herzschwäche mit 15 Jahren)
Die waren in der Kita als es passierte, Geheult haben wir dann gemeinsam

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Hallo,
Ich bin auf einem Bauernhof groß geworden und hier ist der Tot ein häufiger Begleiter. Wir hatten immer viele verschiedene Tiere und da starben auch immer mal welche. Meine Eltern haben das immer ehrlich mit uns kommuniziert und das war auch gut so. Kleine Kinder können vieles sehr gut verkraften wenn es gut erklärt wird (oft besser als Erwachsene). Alpträume hatten ich und meine Geschwister nie, uns wurde aber auch keine Angst vor dem Tot gemacht, aber der Tot gehört zum Leben dazu und das darf auch ein Kind wissen. Meiner Meinung nach ist das sogar ein sehr wichtiger Lernprozess und ist in unserer heutigen Zeit ein Tabuthema was ich nicht gut finde.
Je nach dem wie die Katze stirbt, muss meiner Meinung nach euer Kind sie nicht unbedingt wieder sehen.
Meine Tochter (sie ist 2) hat jetzt auch schon des öfteren ein totes Tier gesehen (Kalb, Schaf). Sie nimmt es an wie es ist und das war es. Ich denke in ein paar Jahren wenn sie älter ist, dann wird sie sich mit Sicherheit auch noch andere Fragen dazu stellen und evt anders trauern. Aber zur Zeit nimmt sie einfach alles an wie es ist. Wahrscheinlich wenn ich sehr viel negatives ihr vermitteln würde, wäre das etwas anderes, aber wie gesagt, so erkläre ich es ihr und dann ist es für sie in Ordnung.

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Das ist super traurig und tut mir sehr leid für Euch!
Ich weiß ja nicht ob ihr in irgendeiner Weise religiös seid oder ähnliches und will da nichts aufdrängen oder empfehlen was nicht angebracht ist darum jetzt nur meine Erfahrung:
In meiner Familie gab es immer viele Tiere und ich bin in einem christlichen Haushalt aufgewachsen. Bei uns wird den Kindern deshalb bei einem Todesfall erklärt dass XY jetzt im Himmel ist. 'Die Katze war schon sehr alt und darum geht sie jetzt in dem Himmel und da kann sie dann mit den andern Katzen spielen", so in der Art. Aus meiner Erinnerung und auch Erfahrung mit den Kindern die jetzt noch klein sind kann ich sagen, anfangs versteht man gar nicht so genau was gemeint ist, weil man sich unter "in den Himmel kommen" nicht so viel vorstellen kann (und dann ist es auch nicht traumatisch), später, wenn man es besser versteht ist das trotzdem noch tröstlich.
Kann man natürlich auf jeden Glauben irgendwie anpassen aber die Idee von "an einen anderen/bessere Ort gehen" kann Kindern vielleicht helfen damit umzugehen wenn man sie nicht unbedingt mit Tod und Sterben so direkt konfrontieren will.
Ist aber nur meine Erfahrung, ich kann mir auch gut Vorstellen dass man seinen Kindern sowas nicht vermittelt will oder dass dases das nicht für jeden einfacher zu verarbeiten macht.

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Danke für deine vielschichtige lange Antwort. Wir haben uns jetzt auf den Himmel geeinigt. Morgen 8:30h st der Termin. Naja

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Wie schrecklich, viel Kraft Euch :(