Kurzes mimimi - mit welpe überfordert

Hi,
Ich muss mich mal kurz auslassen,
Wir haben und einen süßen kleinen Welpen geholt vor ca 2 Monaten. Sprich er ist 4 Monate alt.
Vorab: wir haben uns ganz klar auf eine schwierige Anfangszeit eingestellt. Auf nachts raus gehen zum pinkeln, pipi Unfälle im Haus, angeknabberte Möbel, hundeschule und viiiiel Arbeit in die Erziehung zu stecken. Für uns beide ist es der erste Hund. Wir haben nach bestem gewissen uns darauf vorbereitet. Die Entscheidung war auch nicht nach 2 Tagen gefällt sondern nach 2 Jahren.
Nun fühle ich mich trotz aller Vorbereitung überfordert. Es gibt mehrere Probleme zurzeit ( vllt habt ihr tipps)
1. Der kleine will mit unserem Sohn spielen wie mit einem Artgenossen und so kam es schon dazu das er nach ihm geschnappt hat und durch die spitzen Zähnchen es auch blutete.
Wir schreiten immer sofort ein und lassen die zwei niemals allein. Leiten unseren Sohn auch an wie er richtig mit ihm umgeht.
2. Er lässt unseren Kater nicht in Ruhe. Zu Anfang haben die sich super verstanden. Zugegeben hatten wir mehr wegen dem Kater Sorge aber er hat den Welpen problemlos angenommen. Der Hund kann einfach nicht von ihm ablassen. Egal wie oft er an seinen Platz geschickt wird, egal wie wir schimpfen oder loben wenn er es mal paar Sekunden aushält. Es bringt nichts.
3. Er akzeptiert unsere Nachbarn nicht im Hof. Den Schwiegervater hat er nach viel Arbeit angenommen und bellt ihn nicht mehr an. Doch die Nachbarn mag er iwie nicht. Sie werden angeknurrt und angebellt. Heute soll er sogar nach denen geschnappt haben als wir kurz nicht da waren und er im Hof war.
Wir sind dankbar um jeden Ratschlag den wir bekommen.

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Ganz ehrlich, ich finde die Thematik zu komplex um in einem forum um Rat zu fragen.
Wenn ichves richtig verstanden habe gehst du in eine Hundeschule. Dann frag deinen Trainer um Rat. Sollte er es abtun, such dir eine vernünftige Hundeschule wo dir auch bei solchen sachen geholfen wird.

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Allgemein: Das Buch Kind und Hund von MR und im Podcast Hundestunde gab es aktuell eine Folge zu Beißvorfällen mit Hunden.

Zu 1. Wie alt ist das Kind, was wird da gespielt ? Hat der Welpe die Beißhemmung irgendwie erlernt?

Zu 2. wahrscheinlich mehr Platz und Ruhetraining und bietet dem Hund Alternativen an, Bällchen etc.

Zu 3: Ist der Hund alleine auf dem Hof unterwegs? Dadurch könnte er sich verantwortlich fühlen, also nur gemeinsam in den Hof und zeigt deutlich, dass ihr die Wache übernehmt.

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Hi,
Danke das werde wir uns mal ansehen.
Zu 1: Unser Sohn ist 8. Zu Anfang hat er natürlich viel mit dem Hund spielen und schmusen wollen. Das war wohl falsch von uns. Er sieht unseren Sohn eher als gleichgestellt an. Als wir merkten das es über Hand nimmt sind wir dazwischen und haben ihm erklärt das er nicht so wild mit ihm spielen darf. Meist dann soetwas wie Bällchen im Hof werfen oder Kommandos üben. Der Hund scheint ihn aber immer wieder zum Spiel animieren zu wollen worauf er aber nicht eingeht. Vorallem haben wir das Haus zur Ruhe zone erklärt. Das scheint den Hund zu ärgern und fängt dann an sich ihm in den Weg zu schmeißen und ihm auch ins hosen Bein zu beißen.
2. : er hat recht viele kaumöglichkeiten, Bälle und so. Empfehlen sie noch etwas anderes?
3. Manchmal lassen wir ihn schon alleine dorthin und lassen die Tür öffentlich stehen. Wir wohnen im Erdgeschoss und können ihn vom Fenster aus sehen. Außerdem sind wir immer sofort zur Stelle wenn er mal anschlägt. Aber das werden wir jetzt komplett lassen da wir ihn nach dem gestrigen Vorfall allein im Hof nicht mehr trauen. War es von vornherein falsch ihn allein Zutritt nach draußen zu gewähren? Wir dachten das er so Kontakt zum Schwiegervater und Nachbarn hat und sich am ehesten an die gewöhnt. Das sie nunmal zum Haus dazu gehören.

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zu 1. okay, es ist ja wenigstens kein Kleinkind, vielleicht müsst ihr ihn deutlicher korrigieren.
Es wird empfohlen, dass niemals das Kind korrigiert sondern nur ihr Eltern.

zu 2. hat er das Spielzeug immer zur Verfügung? Dann wird es vielleicht uninteressant. Er sollte die Ressourcen nicht immer alleine verwalten dürfen
Ich hätte die Idee, dass Spiel mit der Katze wird unterbunden und dann spielt ihr mit einem spannenden Spielzeug mit ihm.

Zu 3. egal ob ihr ihn aus dem Fenster seht, ihr wart ja nicht unmittelbar da. Ich würde Hunde tendenziell gar nicht alleine raus lassen, da sie dann eben das typische Bellen am Gartenzaun etc., bewachen etc. entwickeln können.

Wie gesagt, es gibt wirklich tolle Bücher und der Podcast Hundestunde behandelt viele Probleme.

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Was sagt denn euer Hundetrainer dazu? Ihr habt ja sicher einen mit Welpen und noch dazu als Anfänger?

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Die Trainerin haben wir jetzt um eine einzelstunde gebeten. Da wollen wir das intensiver angehen. Bisher haben wir nur in der welpenstunde solche Dinge besprochen.

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Welche Rasse ist euer Hund denn, oder welche Rassen haben mitgemischt? Zum Beispiel könnte es schwierig werden, einem Hund wie beispielsweise dem Hovawart das Bewachen von Hof, Haus und Grundstück abzugewöhnen, denn dafür wurde er ursprünglich gezüchtet. Ebenso neigen Hütehunde wie der beliebte Border Collie oder Australian Shepard, der aber eigentlich ein Arbeitshund und kein Familienhund ist, dazu, aus eigenem Antrieb die anderen Lebenwesen im Haushalt (Kind, Katze) zu maßregeln oder zu treiben, damit diese tun, was sie aus Sicht des Hundes sollen. Aber nach deiner Beschreibung vermute ich eher einen überbordenden Spieltrieb gegenüber Sohn und Kater, der aber natürlich in vernünftige Bahnen gelenkt werden soll.

Zu 1:
Keine Rauf- und Zerrspiele bitte! Dein Sohn darf den Hund streicheln, wenn der Hund zum Kuscheln aufgelegt ist und ansonsten Apportier- oder Futtersuchspiele mit ihm machen, aber ohne direkten Körperkontakt. Apportieren auch nur, wenn der Hund bereits das "aus" Kommando beherrscht oder sein Spieli freiwillig abgibt. Ein Achtjähriger wird diese Regeln verstehen und einhalten können.
Zu 2:
Bleibt zu hoffen, dass der Kater das irgendwann selbst regelt und den Welpen dabei nicht zu schlimm verletzt, wenn er einmal die Geduld verliert. Ansonsten: Den Hund abrufen/ablenken und wenn er das später mal gut kann, ins Platz schicken. Vielleicht hilft auch eine Box als Ruheplatz, an einem ruhigen Ort im Zimmer, wo nicht so viel Ablenkung herrscht. Den Korb oder die Box mit Leckerli "schön füttern". Eine Box hätte den Vorteil, dass man auch notfalls mal die Tür schließen kann. Der Hund soll sie aber als seinen Ruheplatz schätzen und nicht als Gefängnis oder Strafe fürchten.
Zu 3:
Wenn sich die Nachbarn und ihr häufiger gleichzeitig mit euch und dem Hund auf dem Hof aufhalten sollen, können sich die Nachbarn mittels Leckerli oder mit ihm Spielen beim Hund "einschleimen". Liebe geht durch den Magen!

Zum Trost: Die Welpenzeit geht schnell vorbei, ebenso die zu erwartende Pubertät, und dann werdet ihr hoffentlich einen braven und liebenswerten vierbeinigen Gefährten haben, der sich bei euch gut einfügt und euch Freude macht. Alles Gute!

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Er ist ein reinrassiger wolfspitz. Wir haben uns bewusst für genau diese Rasse entschieden da es immer überall hieß diese seien anfängertauglich, " leicht erziehbar", Familien geeignet und was uns auch sehr zugesagt hat war das diese rasse nicht so sehr heran gezüchtet wurde und noch ziemlich ihrem Ursprung entspricht daher auch zu keinerlei erkrankungen besonders neigt. Es seien Wachhunde daher war uns klar das er anschlägt und wir ihn gut an die leute die Hof und Garten mitnutzen gewöhnen müssen. Wir haben ein paar Bekannte die diese Rasse auch halten und haben uns dies vorher bei denen angesehen und uns unterhalten.
Zu 1: so in der Art haben wir dies mittlerweile geregelt doch wie erwähnt versucht der hund ihn immer wieder zum raufen animieren zu wollen wo wir natürlich immer sofort dazwischen gehen.
Zu 2: der Kater scheint da echt zu lieb zu sein. Er hat ihm bisher noch nicht einmal eine verpasst selbst wenn er sichtlich genervt war. Auch versucht er ihn sauber zu lecken was der Hund eher als Spiel interpretiert. Mit der Box haben wir es versucht aber er hasst den! Er hatte ein hunde Bett als sein Platz. Es war auch von Anfang an so geregelt das man ihn dort in Ruhe lasse muss und er sich dort zurück ziehen darf wenn es mal zu viel wird. Diesen mag er aber auch nicht. Er hat dann angefangen drauf zu pinkeln und liegt lieber auf dem nackten Boden oder auf den kalten Fliesen im Flur. So hat er einfach seinen festen Ort wo er halt in Ruhe gelassen wird.
3.: das mit den Leckerlis haben wir zugleich bei den Nachbarn wie beim Schwiegervater so gehandhabt. Jeder hatte ein besonderes Leckerli was es nur bei denen gab. An den Schwiegervater hat er sich gewöhnt und bellt höchstens kurz als wollte er nach seinem Leckerli fragen. Bei den Nachbarn dachte ich es hätte nun auch geklappt aber dann hat er gestern versucht nach denen zu schnappen🙈

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Oh, Spitz... Ich finde, Spitze sind nicht gerade anfängertaugliche oder einfache Hunde. Sie sind sehr eigenständig und lieben es Haus und Hof zu bewachen. Neben dieser Funktion hatten sie früher auch den wichtigen Job der Rattenjagd. Wichtig ist, dass ihr klar die "Führung" übernehmt, also nicht auf sich allein gestellt lassen. Spitze finden immer eine Lösung, wenn sie allein sind. Nur wird uns Menschen die nicht immer gefallen.
Trainiert als erstes die Beißhemmung. Das sollte euer Hundetrainer euch zeigen können. Keine Alleingänge im Hof, nur mit euch draußen und dann auch, um ihn dort zu beschäftigen. Was er genial findet, müsst ihr nach und nach austesten. Vielleicht ist ordentliches Dummytraining was für euch. Da er noch im Wachstum ist, würde ich Wurfspiele lassen, hetzen und aprupte Bewegungen sind nicht ideal. Ich verstehe unter Dummytraining: einer legt den Dummy ab, während der andere dem Hund hilft den Impuls zum direkten Hinterherlaufen auszuhalten. Dann darf der Dummy geholt werden und als Belohnung gibt's nen Leckerchen. Später wird der Dummy versteckt und Hund sucht.
Das Dummytraining und das Training des Befehls Nein hilft auch beim Management Hund und Katze. Vielleicht wäre, falls nicht schon geschehen, eine Box etwas, um dem Hund Ruhezeiten im Haus zu ermöglichen. Euer Hund scheint sehr reaktiv zu sein, daher wäre dies wahrscheinlich ne gute Möglichkeit.

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Es wäre fatal, dir hier jetzt Tipps zu geben.

Das Verhalten des Hundes geht schon eindeutig in die falsche Richtung. Wenn ihr da noch länger alleine dran rumdoktert, kann das ganz ganz übel in die Hose gehen. Ich habe sehr sehr viel Hundeerfahrung, auch mit angstaggressiven Hunden, aber ein Spitz würde hier nie einziehen. Ich finde, das sind alles, aber keine Anfängerhunde.

Du hast ja schon geschrieben, dass ihr Einzelstunden nehmen wollt. Und das ist das einzig richtige. Ihr braucht jetzt wirklich einen Profi, bevor sich das Verhalten verfestigt. Und das so schnell wie möglich. Der Kleine ist noch nicht mal in der Pubertät und ist schon so frech :-)

Das Verhalten ist mit Sicherheit noch gut umlenkbar, ihr müsst nur wissen, wie. So wie ich das lese, bestätigt ihr den Hund im falschen Moment. Und ratzfatz habt ihr einen erwachsenen Hund, der teritorial reagiert und keine Leute ins Haus lässt. Das mit dem Trainer ist super. Ich hoffe, ihr habt jemanden, der gewaltfrei und bedürfnisorientiert traininert und nicht mit solchen Dingen wie Rappeldose usw. arbeitet.

Wo du dich mal einlesen kannst:

-Deckentraining
-Clickertraining
-Ruhe halten beim Junghund (die meisten Menschen denken, sie müssen Hunde auf Teufel komm raus auslasten. Dabei ist in meinen Augen das wichtigste, was Hunde im ersten Jahr lernen müssen, Ruhe halten)
-Kopfarbeit

Wenn es dich interessiert, kannst du auch mal schauen, ob du im Netz Infos zum Konzept Trainieren statt Dominieren findest. Vielleicht gibt es da sogar ein Trainer in eurer Umgebung. Für mich das beste, was man sich als Hund-Mensch-Team gönnen kann.

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Das ist kein Mimimi....ihr steuert gerade auf ernsthafte Probleme zu.
Ratschläge oder Tipps gebe ich keine, außer das ihr euch schnellstmöglich einen Trainer ins Haus holt, damit er euch(!) korrigieren kann.....da ist viel zu viel schiefgelaufen bisher.

Ein Spitz ist alles andere als ein Anfängerhund und der kam dann noch aus einer schlechten Zucht....kein seriöser Züchter gibt die Tiere mit 8 Wochen ab....genau da fing auch das Drama schon an.

Bearbeitet von Butterstulle
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Ich finde, das ist ein super wichtiger Hinweis. Der Hund scheint rund 16 Wochen alt zu sein, da ist doch noch überhaupt nicht der Moment für Apportieren und alleine im Hof bleiben und was weiß ich alles. Im Grunde bräuchte der Kleine noch ganz viel Ruhe, um überhaupt erstmal entspannt anzukommen.

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Bitte unbedingt einen Trainer organisieren. Da sind mehrere Baustellen die ihr habt. Ihr müsst schnellstens handeln.
Alles Gute!