1 jähriger isst nicht

Hallo ihr lieben

Mein Sohn ist letzte Woche 1 Jahr alt geworden und isst einfach nicht. Wobei das so nicht ganz stimmt, er isst nur ganz durchpürrierten Brei. Alles was fester ist oder Stückchen hat, spuckt er direkt wieder aus. Egal was ich versuche, er isst nur diesen „Babybrei“ und trinkt nur seine Milch. Wenn ich es dann doch mal schaffe, dass er ein Brötchen in die Hand nimmt, beißt er ein Stück ab und schiebt es mit der Zunge direkt wieder raus. Das macht er dann mit dem ganzen Brötchen. Er hat auch keinerlei Interesse an unserem Essen. Meine beiden großen haben in dem Alter schon viel vom Tisch mitgegessen und der Junior jetzt will einfach nicht. Der Kinderarzt sagt ich soll ihm die Milch schleunigst die Milch abgewöhnen, aber was soll ich denn machen wenn er einfach nicht essen möchte? Ich bin langsam echt verzweifelt.. hat jemand von euch Erfahrung damit oder ein paar hilfreiche Tipps?

Vielen dank im voraus :)

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Erstmal möchte ich dich beruhigen, ich stand damals mit derselben Frage vor unserer Kinderärztin. Sie zuckte nur die Schultern und meinte, das ich dann doch die Stückchen einfach weglassen soll. Himmel, habe ich die Frau geliebt. Aber sie hat mich dann noch andere Dinge gefragt, die mit dem Verhalten meiner Tochter zu tun hatten. Ob ihr da noch was anderes durch den Kopf ging? Vermutlich. Und sie sagte mir, das ich nicht versuchen soll, das Kind "zu veräppeln", also nichts im Lieblingsbrei untermischen, das das nach Hinten losgehen kann. Mein Kind dürfe nicht das Vertrauen in mich verlieren, was die Konsistenz angeht. Das fand ich selber einen tollen Rat, an den ich mich gehalten habe. Denn (sind wir doch mal ehrlich) ich kann ALLES pürieren und eben dadurch zwanglos neue Geschmäcker und Lebensmittel anbieten.

So, jetzt bist du mit eurem Kinderarzt nicht wirklich zufrieden, hast auch noch andere Dinge beobachtet. Da würde ich jetzt noch einen direkten Versuch starten und deutlich fragen, ob er andere Ursachen komplett ausschließen kann.....kann er nicht, das wissen wir beide. Und schon müsste er aktiv werden. Und natürlich, immer weiter versuchen das Kind woanders in Behandlung zu bekommen, auch wenn es für dich einen Mehraufwand (Entfernung) bedeutet.

Wenn du den Vergleich mit den Geschwistern nicht hättest, würdest du dir dann auch solche Gedanken machen? Ich glaube nicht. Dein Kind ist gerade erst ein Jahr geworden und es hat noch kein Inetresse an fester/stückiger Kost....das alleine ist doch im Grunde gar kein Problem, jedes Kind is(s)t anders.


Ich würde da jetzt die nächsten 6 Monate einfach in seinem Sinne handeln, Gedanken kannst du dir immer noch machen. Und natürlich bekommt es weiterhin seine Milch, es ging doch um Stückchen im Essen, nicht um die Menge der Nahrung.

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Da fände ich den Kinderarzt in der Verantwortung. Wurde so etwas wie Dysphagie ausgeschlossen, also Schluckstörungen? Ich hätte da den Kinderarzt angesprochen, die Lage erklärt und gefragt, ob er da ein bestimmtes Vorgehen empfehlen kann oder Gründe für dieses Verhalten kennt.
Es gäbe mMn mindestens zwei Erklärungen:
Erstens eben diese Dysphagie und zweitens eine sensorische Sensibilität, bei der man nur bestimmte Konsistenzen essen möchte, weil andere sich "fies" anfühlen. So etwas kommt bspw. oft bei Kindern im Autismusspaktrum oder bei hochsensiblen Kindern vor. (Nicht, dass du jetzt überlegen sollst, ob das auf deinen Sohn zutrifft, das waren nur Beispiele!")

Ich würde das in Begleitung des Kinderarztes beobachten. Und auch protokollieren, was er gegessen hat, ob es wirklich NIE feste Stücke sind oder nur in bestimmten Konstellationen keine festen Stücke.
Feste Stücke im Brei könnten einfach als unerwartet und daher unangenehm empfunden werden.
Stelle dir vor, du bestellst eine Cremesupppe, in der sich unerwartet ein einziges Stück festes Gemüse befindet. Da erschreckt man sich oft erst mal, weil man das nicht erwartet. Oder man isst etwas, und hat plötzlich etwas im Mund, das man nicht einordnen kann. Ist das essbar oder nicht?
Vielleicht solltet ihr, wenn ihr so etwas vermutet, erst mal von sehr fein püriert zu weniger fein püriert, aber immer noch "glatt" gehen. Also bspw. Möhren.Kartoffel-Stampf ohne Stückchen, Griesbrei. Aber das dann auch separat servieren, erst mal nur löffelweise, bis er gelernt hat, dass es Breie mit unterschiedlichen Konsistenzen gibt.

Und dann würde ich nichts mischen. Nicht Lebensmittel mit unterschiedlicher Konsistenz mischen, nicht verschiedene Sorten irgendwo rein mischen, die er da nicht erwartet. Stelle dir vor, du isst eine Brokkolicremesuppe, in der eine gebackene Cocktailtomate untergemischt ist. Da wärest du erst mal irritiert und evtl. fändest du das auch ekelig, da ungewohnt, bis dir klar würde, dass das eine Cocktailtomate ist. In der Tomatensauce dagegen wäre das nicht so ein Problem, weil man die da eher erwartet.

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Von unserem Kinderarzt bin ich ziemlich enttäuscht. Ich habe die Problematik dort vor zwei Wochen erläutert und ich bekam zu hören, dass ich ihn dringend die Milch abgewöhnen soll und dass das erziehungssache wäre, dass er nur seinen „Babybrei“ isst. Ich soll ihm Brei mit Stückchen anbieten und die Milch weglassen, irgendwann würde er schon essen. Das finde ich persönlich aber schwierig, da blutet mir das Mutterherz wenn ich merke dass er Hunger hat, aber den „Stückchenbrei“ einfach nicht möchte. Und wenn er dann einmal vor Hunger weint, hilft auch nur die Milch.
Über das Thema Autismus habe ich bei ihm schon öfter denken müssen. Er flattert viel mit seinen Händen, er liebt es Objekte zu drehen, er steht nur auf Zehenspitzen, Wiese/Sand berühren geht gar nicht und dann noch die Sache mit dem Essen. Aber ich denke bei unserem Kinderarzt würde ich diesbezüglich nur auf taube Ohren treffen.
Ich würde gerne den Arzt wechseln, aber bei uns findet man einfach keinen anderen, der einen aufnimmt und ich bin leider auf Bus und Bahn angewiesen.

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Du kannst natürlich mal auf Verdacht in Foren für Autisten oder deren Angehörige gehen oder auch in Foren für Hochsensible und fragen, wie die mit solchen Themen bei ihren Kindern umgegangen sind. Oder was ihnen als Kind geholfen hat. Selbst, wenn dein Sohn nicht betroffen ist, könnten ja Tipps für Betroffene auch bei ihm helfen.
Ich weiß nur, dass solche Menschen oft nicht nur Lebensmittel mit bestimmtem Geschmack oder Geruch ablehnen, sondern auch LM mit bestimmten Konsistenzen. Vielleicht hilft da ja die Erfahrung Betroffener.

Meines Wissens soll man vermeiden, Essen zum Kampf zu machen. Das würde aber ja passieren, wenn du sofort die Milch weglässt und Brei mit Stückchen anbietest.
Eventuell könnten Erfahrungen/ Tipps für Eltern von Picky Eaters helfen, also von Kindern, die nur sehr ausgewählte Sachen essen. Meines Wissens soll man da eher spielerisch vorgehen als strikt nur Dinge anzubieten, die das Kind nicht mag.

Der Kinderarzt sagt, das sei Erziehungssache. Da würde ich mal fragen, ob er 100%ig ausschließen kann, dass es eine körperliche Ursache gibt und wie er denn die Erziehung angehen würde. Wenn dann die Lösung ist "hungern lassen, bis er feste Sachen isst" würde ich das komplett ignorieren. Denn damit würdest du ja ein sehr negatives Verhältnis zum Essen anerziehen.
Man soll eher den Druck rausnehmen, damit das Kind ein entspanntes Verhältnis zum Essen erlernt.
Dein Kinderarzt scheint eher das Gegenteil zu empfehlen.

Ich würde mal online und in der Bücherei zum Thema "Kinder essen feste Nahrung" und auch "picky eaters" recherchieren und schauen, ob da Ideen vorkommen, die bei euch ansatzweise funktionieren (könnten).

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Hallo. Meine Tochter ist jetzt 1 Jahr, 3 Monate.
Sie isst erst seit 1/2 Monaten etwas. Das sind dann an einem Tag mal eine Scheibe Käse (das ist ihr Kryptonit wenn sie sonst nichts will 😅), früh manchmal 5-10 TL Brei (so Hafer, Buchweizen und Nussmus mit Milch). Ja das war’s meistens auch schon. Seit neustem Blaubeeren.
Alles andere steckt sie in den Mund aber spuckt/ schiebt oder nimmt es sich mit der Hand wieder raus.
Die KiÄ findet alles super bislang. Sie hatte uns vorsichtshalber in die Kindergsteroenteroligie geschickt. Da war alles super und die wussten nicht so recht was das Problem sein soll, sie ist schließlich noch so klein.
Von der Größe ist sie auf der 60. perzrntille und vom Gewicht bei der 79. also nicht unterernährt.
Ich stille tagsüber noch 4-6 mal und nachts auch 4/5 mal.

Irgendwann wird sie mehr essen da mache ich mir keinen Stress. Versuche auch ein bisschen stressfreier ran zu gehen. Zumindest wenn du organische Beschwerden ausschließen kannst.

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Ich bin überzeugter Gegner von Machtkämpfen und Zwang beim Essen. Hätte ich das bei meinen Kindern (Autisten) versucht, wären sie vermutlich irgendwann tatsächlich "vor dem vollen Teller verhungert" da wurde über Stunden/Tage nichts gegessen, wenn nichts passendes im Angebot war. Da gabs auch kein Gebrüll, nichts, es wurde einfach nicht gegessen.....Ich habe alles erlebt, ein Kind ass nur komplett durchpüriert, ein anders nichts was nur ansatzweise breiartig war.
Wenn du eine Dysphagie oder eine andere somatische Problematik ausschliessen kannst (vielleicht kann sich eine Ergotherapeutin einmalig das Kind "anschauen", das wäre auch möglich wenn ihr Selbstzahler seid), und du gewährleisten kannst, dass dein Kind alle notwendigen Nährstoffe erhält, dann lass ihn essen was und wie er mag. Keine Milch entwöhnen usw. Dabei ist es letztendlich irrelevant ob es "Richtung Autismus geht" oder ob dein Kind andere Gründe hat für seine Ernährungsbedürfnisse
"Zum Spielen" kannst du ihm weiterhin andere Dinge anbieten, Brötchen, eine grosse Erdbeere, ein Stück milder Käse, Banane, Eis am Stiel (zb selbstgemacht).

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Völlig normales Essverhalten.
Mein kkeiner ist 22, Monate und bevorzugt es auch mehr gestillt zu werden.
Isst auch kaum.
Und in dem Alter deines Kindes hatte er auch wenig Interesse am essen, nur Milch. Kein Zwang, druck rausnehmen, dein kind wird essen wenn es dieses braucht.

Bearbeitet von Startt
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Lass organische Ursachen abklären.

Wenn dort alles in Ordnung ist, dann lass dein Kind einfach machen. Irgendwann wird es essen. Ich kenne kein Schulkind, das nur Brei essen möchte.

Das mit der Milch weg lassen empfehlen Kinderärzte häufig, ich kenne kein Kind, bei dem es funktioniert hat.

Ich habe hier ein Kind an der Grenze zum Untergewicht, das nur Spatzenportionen isst.

Ich habe mit einer Still- und Beikostberaterin gesprochen, die sagt, so lange Milch geben wie das Kind es braucht.

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Ich würde dem Kind nach wie vor die Anfangsmilch (Pre) geben, da sind alle Nährstoffe drinnen. Ansonsten vielleicht nur schauen lassen ob medizinisch irgend etwas im Mund ist wie eine Entzündung. Wenn da nichts ist, würde ich weiter abwarten. Wenn er die Anfangsmilch bekommt und gut pürrierte Nachrungsmittel isst, würde ich vorerst keine großen bedenken haben. Das kann sich noch legen.

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Mal blöde nachgefragt. -- aber mal die Flasche vorher weg lassen dass er richtig Hunger hat, wenn es was ganz leckeres gibt (z.B. Nudeln mit Butter oder mit Sosse), das habt ihr schon ausprobiert? so richtig Hunger macht solche Sachen manchmal möglich und ein halber Tag Hunger schadet nicht. Was ist z.B. mit Himbeeren? Und Schoko-Hasen gehen? Na zum ausprobieren, ob er wirklich beissen und schlucken "KANN" darf es auch mal sowas sein.

Ein klein wenig ist die Flasche schon schuld, denn wenn man nicht richtig hungrig was anderes angeboten bekommt, dann ist man auch gerne wählerisch. (Heisst auch, z.B. diese ganzen Zwischenrein-Snacks weg zu lassen nach dem Frühstück oder Mittagessen, dann zur nächsten Mahlzeit auch richtig Hunger da ist.) Das muss man ja nicht jeden Tag durchziehen, -- aber solangsam immer wieder damit anfangen, damit die normalen essens-Sachen auch so langsam eingeführt werden, darf man das ruhig mal probieren.

Bearbeitet von tr357
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Sorry, hast du das Alter des Kindes ausgeblendet? Es hat vor einer Woche gerade erst seinen ersten Geburtstag gefeiert.

Ich finde deinen Ratschlag an die TE völlig überzogen.....sie kann gerne püriert Nudeln mit Butter oder Soße anbieten, kein Thema, aber was hat die Flasche damit zu tun, das es noch keine Stückchen möchte?

Es handelt sich hier immer noch um ein Baby, um Stückchen im Brei, vergiß das bitte nicht. Du unterstellst einem Baby hier unglaubliche Dinge, wirklich.

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Nimm mal den Druck raus. Dein Sohn ist erst 1 Jahr alt. Viele Kinder essen in dem Alter noch nicht "richtig". Jedes Kind ist individuell und Vergleiche zwischen deinen Kindern machen nicht wirklich Sinn. Irgendwann wird es Klick machen und er wird essen. Ich würde weiter Pre geben und auf keinen Fall die Milch weglassen. Schau das er zu den Mahlzeiten genug Hunger hat, also zeitlicher Abstand vor der Mahlzeit. Biete ihm immer wieder Fingerfood an. Den Brei stückiger zu machen wurde hier auch nicht akzeptiert. Fingerfood hingegen schon. Und mit 14 Monaten sind verschiedene Konsitenzen immer noch schwierig für meine Tochter. Z.B. darf ich nichts in den Joghurt machen. Alles muss separat sein. Essen läuft hier aber sowieso erst seit sie 13 Monate alt ist. Vorher keine Chance...