Von Zwiemilch wieder zum Vollstillen kommen

Hallo zusammen,

unsere Tochter ist jetzt genau 3 Wochen alt.
Nach der Geburt hat der Milcheinschuss etwas auf sich warten lassen und zusätzlich hat sie eine Gelbsucht entwickelt, weshalb wir dazu gezwungen waren, zusätzlich zum stillen pro Mahlzeit ca. 30ml Premilch zuzufüttern.
Mittlerweile ist die Gelbsucht überwunden, allerdings ist ihre Gewichtszunahme gerade so im Rahmen. Die Hebamme ist nicht sonderlich beunruhigt, da sie sonst sehr fit und gesund wirkt. Aber sie hat von 3505g bei der Geburt, auf 3220g bei der U2 abgenommen und erst seit einer halben Woche (2,5 Wochen nach der Geburt) wieder ihr Geburtsgewicht erreicht.
Dürfte also etwas mehr Gewichtszunahme sein.

Aktuell füttere ich nur noch zu den Mahlzeiten zu, wenn es „länger halten“ muss. Dh vor Terminen, Besuchen und abends/nachts. Tagsüber stille ich nach Bedarf. Theoretisch wäre auch genug Milch vorhanden. Trotz Probleme mit der Milchpumpe (zieht Luft und leckt) kann ich einen guten Teil auch durch abgepumpte Milch bereitstellen.

Problem ist nur, dass unsere Tochter mittlerweile sehr schnell eindöst beim Stillen und auch nicht mehr so gut und kräftigt trinkt wie anfangs. Wenn ich sie vor und nach dem stillen wiege, schafft sie ca 60ml. Die Brüste sind anschließend noch nicht weich und geben hoch was her. Aber meistens schläft sie dann ein und nuckelt maximal noch etwas. Mit der Flache kann ich auch in diesem Zustand noch weiter füttern, weils einfach leichter geht.
Den Rest pumpe ich dann immer ab, damit die Milchproduktion angeregt wird.
Hunger meldet sie dann kaum noch, füttere ich nicht zu, ist sie aber meistens nach einer Stunde wieder wach und das Spiel geht von vorn los.

Wenn wir zuhause sind, stört mich das nicht. Aber langfristig würde ich auch gerne den Bedarf ganz übers Stillen decken können.
Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob wir ihr damit aktuell nicht schaden, da sie eh schon so schlecht zunimmt.
Aber je mehr ich mit der Flasche gebe, desto mehr hab ich das Gefühl, dass sie an der Brust nicht mehr ordentlich trinkt.
Windeln kann ich alle 3-4 Stunden wechseln, weil sie voll sind und Stuhlgang kommt auch mindestens einmal am Tag dazu.

Hat jemand von euch eine Idee, wie ich die Stillbeziehung retten kann?

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Das klingt jetzt ein wenig simpel, aber: Wenn du langfristig den Bedarf nur mit Stillen decken möchtest, dann hilft nur: Stillen. Ausschließlich.
Dass du vor Terminen zufütterst und wenn sie müde ist, mit Flasche "mehr reinbekommst" ist alles deine (sehr verständliche) Unsicherheit und nicht der Bedarf des Kindes.
Wenn deine Tochter gerade drei Wochen als ist, bist du noch min. drei Wochen im Wochenbett. Das ist absolute Kennenlern- und Einspielzeit.
Wenn dir die Stillbeziehung wichtig ist, dann gib euch doch Zeit dafür. Min. die nächsten drei Wochen, so wenig verbindliche Termine wie möglich, Haushalt liegen lassen, sich ruhige Stillzeiten erlauben. Ich kenne es auch noch: Permanent auf der Couch sitzen und das Kind stillen, fühlte sich für mich sehr unproduktiv an und es fiel mir sehr schwer, "ich müsste jetzt eigentlich" abzuschalten. Ehrlicherweise ist aber die Ernährung deines Kindes gerade dein Hauptjob. Und das darfst du euch erlauben. Deine Unsicherheit wird verfliegen.
Ich wünsche dir eine wundervolle Elternschaft und alles Liebe deiner kleinen Familie
Ergänzung: In dem Alter deiner Tochter ist eine Stillzeit von bis zu 12h/Tag völlig normal. Mir hat es geholfen, gedanklich diese Zeit von meinem Tag abzuziehen und mir klar zu machen, dass Stillen anfangs eben kein "nebenbei" und "mal schnell" ist, sondern der Fokus dieser Lebensphase. Es ist ja auch viel mehr als Essen, sondern auch Kennenlernen, Kuscheln, Vertrauen, Bindung

Bearbeitet von EsIstWieEsIstx2
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Super geschrieben 🙌🏻

3

Kann mich dem nur anschließen. Sehr gut geschrieben 👍🏼
An die TE:
Lass die Flasche komplett weg. Es wird sich mit den Wochen einspielen, dass dein Baby nicht mehr so häufig zum stillen kommt. Aber in den ersten Wochen/ Monaten gehört das dazu.
Mein zweiter Sohn ist jetzt 3 Monate alt und hat mittlerweile tagsüber 3,5- 4 Stunden Stillabstände. Hin und wieder kommt er auch auf 6 Stunden, aber das ist eher selten.

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Huhu, ich habe mir nicht alle antworten durchgelesen, aber da es bei uns am Anfang ähnlich war will ich dir einfach folgendes mitgeben; es gibt zarte Babys die langsam zu nehmen und das ist völlig okay! Ich habe mir immer Sorgen gemacht und nun ist unser kleiner 17 Monate alt, wir stillen immer noch und er isst richtig gut und mit viel Appetit. Aber er ist auch immer noch „nur“ auf der 25. Perzentile- genau wie mit 4 Wochen 😄
Also, lass die Kontrolle etwas los wenn du kannst, achte darauf ob er fit ist und genug nasse Windeln hat. Und lass das zufüttern mit dem Fläschchen und alle Fremdsauger weg, wenn du stillen möchtest und still dann nach bedarf, egal ob jede Stunde oder alle drei 🤗
P.S. Stillen ist so schön und vor allem praktisch in so vielerlei Hinsicht, es lohnt sich einfach sehr darum zu kämpfen!
Alles liebe euch!

Bearbeitet von Margareta.