Sexualtherapie alleine ?

Mein Mann und ich sind schon viele Jahre zusammen, haben eine gemeinsame Tochter und ich denke ich kann für uns beide sprechen : sind glücklich mit uns und unserer Familie.

Nach ein paar wenigen Jahren habe ich allerdings angefangen mich auf s*xueller Ebene sehr unwohl zu fühlen. Die Gründe dafür sind mir zum Teil klar, einige vielleicht noch nicht.

Über die Zeit ist das Thema ein angespanntes geworden, da ich mich nicht mehr gut auf s*x einlassen konnte, unsicher, auch ablehnend darauf reagiert habe. Deswegen haben wir irgendwann beschlossen eine se*ualthetapeutin aufzusuchen.
Wir waren 3-4 x da. Die Gespräche waren gut, aber mir wurde immer bewusster, dass es ein langer Weg ist.

Nun haben wir länger keinen Termin gehabt und mein Mann wünscht sich einen neuen.
Ich spiele mit dem Gedanken einen Termin alleine zu machen, natürlich mit ihm abgesprochen.

Natürlich ist S*x etwas was gemeinsam stattfindet und uns beide betrifft. Ich bin in den Sitzungen eigentlich immer so offen gewesen wie es für mich in dem Moment möglich war. Ein paar Dinge waren mir vielleicht etwas unangenehm, aber ich habe nie gelogen, etwas verheimlich oa.
Ich denke auch das mein Mann selbst von diesem Thema belastet ist und es ihm gut tut diese Gespräche zu führen. Es ermöglicht uns mit einer dritten, neutralen Person anders auf die Dinge zu gucken.
Aber dennoch glaube ich das 80% des Problems bei MIR liegen (angefangen von traumatischen Ereignissen in der Kindheit)
Ist es egoistisch dann zu sagen ich würde es gerne alleine versuchen? Ich will ihn nicht ausschließen. Wir haben eine so innige Beziehung zueinander, redeten immer über alles. aber hier fällt es mir total schwer das zu thematisieren.
Mein Ziel wäre es meine "inneren kämpfe" zu erkennen, zu verstehen und zu besiegen und ich glaube das es zumindest für ein paar Sitzungen Sinn macht den Fokus auf mich und meine "Störung" (wir nennen es jetzt Mal so ) zu legen. Ist das ok ?

1

Hey,

Selbstverständlich ist das in Ordnung und das solltest du dann auch unbedingt tun!

Deinem Mann würde ich es genau so erklären. Das was du für dich tust, tust du letztlich für euch. Und vielleicht kann ja etwas später, dann vlt ja sogar parallel auch wieder was gemeinsames stattfinden! Alles Gute euch!

2

Danke für deine Rückmeldung und den Zuspruch. Ich mache mir etwas Sorgen, dass es egoistisch wirkt. Das ich ihn nicht einbeziehen möchte, wohlmöglich noch etwas zu verheimlichen hätte...
Ich denke eigentlich auch das er das ähnlich wie du siehst, aber trotzdem fällt es mir schwer es anzusprechen.

3

Nur weil Du alleine in die Sprechstunde gehst, bleibt es dennoch ein gemeinsames Projekt und ist somit als ein Baustein der gesamten Maßnahme auch Eurer Sache dienlich.

Gute TherapeutInnen wissen zudem, dass Solo-Sequenzen u.U zur Choreografie einer Therapie gehören, da trotz aller Verbundenheit und Innigkeit, der anwesende Partner ein Hemmnis darstellen kann und der freien, offenen Rede im Wege steht.

Bearbeitet von frankenchrist69