Mein Freund bekommt keine Erektion, wer kennt das?

Hallo ihr alle, vielleicht kennt jemand so eine Situation und kann mir aus Erfahrung berichten.
Ich bin mit einem unglaublich liebevollen Mann zusammen. Wir sind beide Anfang 50 und passen sehr gut zusammen - in jeder Beziehung. Wir lachen viel, kochen zusammen und sind unglaublich glücklich.
Er hatte seit vielen Jahren keinen Geschlechtsverkehr mehr. Er ist so unfassbar zærtlich, sodass es mir auch nichts ausmacht, dass er nicht " kann". Er leidet darunter. Ich bin absolut verständnisvoll und seine Zärtlichkeiten machen mich glücklicher, als so manch Geschlechtsverkehr den ich schon hatte. Deshalb vermisse ich nichts. Meine Frage: wie sind andere Frauen damit umgegangen, haben ihren Mann bei dauerhaften Erektionsproblemen unterstützt bzw aufgefangen? Es liegt bei ihm offensichtlich an einem medizinischen Problem, denn er ist bei unserem Zusammensein immer sehr erregt und leidenschaftlich. Ich möchte ihm seine Sorgen nehmen. Vielleicht gibt es andere Paare, die auch ein absolut schönes Liebesleben haben eben nur ohne Verkehr? Lieben Dank für eure Antworten

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er ist 50, es käönnte die Prostata sein, er sollte zum Urologen.
damit ist nicht zu scherzen, Frauen gehen doch auch regelmässig zum Check

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Ich würde an seiner Stelle vielleicht mal zum Urologen, wenn er nicht schon war.

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Ich kenne das, weil ich in einer ähnlichen Situation war. Seit längerer Zeit keinen Sex mehr gehabt, Stress auf der Arbeit und gleichzeitig Trennungssituation. Als ich meine Freundin kennengelernt habe, ging erstmal für 10 Wochen gar nichts. Das schlug natürlich aufs Gemüt und das Selbstbewusstsein hat ganz schön gelitten.
Ich war bei zwei Ärzten (Hausarzt und „Männerarzt“), die körperlich nichts feststellen konnten. Mit entsprechenden Medikamenten lief die Sache dann wieder an. Bei psychischen Problemen sind nach Aussage meiner Ärzte Sidenafil oder Tadalafil die Mittel der Wahl (das sollte aber sicher abgeklärt werden, die Dinger sind ja nicht ganz ohne). Damit hat sich alles wieder eingespielt und nach ein paar Wochen war alles wieder wie früher, dann auch ohne Medikamente.
Dran bleiben und den Druck rausnehmen. Aber am Arztbesuch führt kein Weg vorbei. Kann ja auch andere Ursachen haben.

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Lieben Dank für deine Offenheit. Ja, bei ihm ist die Vorgeschichte ähnlich wie bei dir.
Vielleicht spielt das tatsächlich eine Rolle.
Obwohl er glücklich ist, dass ich auch ohne dem sehr glücklich mit ihm bin denn es fehlt mir in dem Sinne ja nichts, im Gegenteil, seine Zärtlichkeiten lõsen viel intensivere Gefùhle in mir aus, sagte er schon, dass es ihn belastet mir nicht " alles" geben zu können. Ich hoffe, ich kann ihm die Sorgen nehmen.

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Zunächst einmal danke sowohl für deine offenen Worte als auch für deine bewundernswerte Einstellung, die nur wenige Frauen haben.
Wenn ich es richtig verstehe, fehlt dir nicht wirklich viel durch die Erektionsschwäche deines Freundes.
Die Frage ist also eher: was fehlt deinem Freund dadurch? Welche Sorgen hat er? Geht es ihm darum, dass er Angst hat, dir nicht zu genügen? Die scheinst du ihm mit deiner Haltung eigentlich sehr gut nehmen zu können - er muss dir nur auch glauben. Leider wird einem von kleinauf beigebracht, dass ein Mann zu "können" hat, sonst ist er kein Mann. Ich gehe mal davon aus, das ist wohl auch sein Hauptproblem.
Hat er trotz fehlender Erektion Orgasmen? Ich kenne das von mir, dass auch ein schlaffer Penis ejakulieren kann - und selbstverständlich reizbar und empfindungsfähig ist. Zudem besteht ein Mann nicht nur daraus, sondern hat auch andere Zonen, die schöne Gefühle haben können.
Ob er medizinisch was dagegen tun kann, um wenigstens nach Einnahme von Medikamenten eine penetrationsfähige Härte zu bekommen, sollte er natürlich beim Urologen abklären lassen. Ich bin nun Anfang 60 und habe mich persönlich daran gewöhnt, dass "es" nicht mehr so ist wie mit 40. Daher habe ich auch aufgehört, Medikamente zur Unterstützung zu nehmen, die mir auf anderer Ebene unangenehm aufstießen. Vielleicht braucht er noch etwas Zeit, den Verlust von Manneskraft psychologisch zu verarbeiten. Dabei könnten Medikamente/Pillen helfen, wenn er das möchte und gesundheitlich verträgt.
Dass du bereit bist, andere Wege der Intimität zu probieren, finde ich dabei wirklich toll und ist definitiv das Beste, was ihm passieren kann. Geduld...

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Lieben Dank für deinen Beitrag, vor allem auch für die Offenheit.
Ja, er sagte, dass er Angst hat, dass mir das so irgendwann nicht mehr genùgen kõnnte. Ich kann mir das nicht vorstellen, denn es gibt ja so unendlich viele Dinge , die man zusammen sich gutes tun kann und das ist ja nur ein einziger Punkt, der eben nicht geht. Der aber aufgrund der unglaublich Gefühlsintensiven anderen Dinge gar nicht fehlt. Er sagt, dass er trotz fehlender Erektion zum Orgasmus kommen kann, nur das er eben nicht steif genug wird. Meine einzige Sorge ist, dass er hoffentlich nicht ernsthaft krank ist, das wäre schlimm, da er ein wundervoller Mensch ist, aber so wie ich es aus den Beiträgen lese, kann es ja auch tatsächlich harmlose Ursachen haben. Ich werde so oder so für ihn dasein und hoffe, ich helfe ihm mit meiner Einstellung.
Was habt ihr euch von euren Frauen für eine Art Unterstützung gewünscht, die ihr ja in der selben Situation wart? Bzw. was tat euch gut?

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Was hätte meine Partnerin tun können? Geduldiger sein, zärtlicher sein, Spielzeuge integrieren, etc. und vor allem: vorwurfsfrei mit mir reden.
Was hat meine Partnerin dazu beigetragen? Ehrlich gesagt - nichts.
Meiner Ex war die Penetration anscheinend am wichtigsten, leider war sie für Zärtlichkeiten und andere Techniken darüber hinaus kaum zugänglich. Das setzte mich anfangs unter Druck (ich war 47, sie 13 Jahre jünger) und mit der Zeit - so ab 50 etwa, versuchte ich das mit Potenzmitteln zu kompensieren, damit es immer klappt. Das habe ich dummerweise (?) verheimlicht, da ich kaum auf Verständnis hoffen konnte. Die Nebenwirkungen taten ihr Übriges, meine Lust darauf schwand, mich in solche Situationen zu begeben und der Sex wurde immer seltener. Mit 55 war dann ganz Schluss mit Paar-Sex.
Insofern ist dein Freund nur zu beneiden, dass er dich hat. Die meisten Frauen wären wohl schnell wieder durch die Tür, wenn es mit den Erektionen nicht so recht klappen will.
Was tat gut? Wie gehe ich jetzt damit um?
Ich vermeide es, nach einer neuen Partnerin zu suchen, denn diese Frustration tu ich weder mir noch ihr an. Wie gesagt: ich halte es für äußerst selten, eine so verständnisvolle Partnerin zu finden, die mit den Alternativen im Bett glücklich ist.
Mir ist inzwischen klar, dass Sex, wie er mit 40 einmal war, für alle Zeiten passé ist, und ich extremes Glück bräuchte, etwas Ähnliches wie bei euch zu schaffen. Es war ein Prozess, der sich über ein paar Jahre hinzog, das zu akzeptieren. Wenn dein Freund seine Rolle akzeptieren kann - und das sollte in eurer harmonischen Konstellation doch deutlich einfacher sein - dann wird sich auch Zufriedenheit mit dem einstellen, was ihr habt. Dabei ist natürlich dein positives Feedback ein wichtiger Faktor.

Punkt Gesundheit: es wäre schon gut, wenn er sich checken ließe. ED kann ein Hinweis auf eine Herzerkrankung/Gefäßverengungen sein, und somit auch ein Vorbote für Herzinfarkte. Ich will dir keine Angst machen, aber sicher ist sicher. Ansonsten ist es relativ normal, wenn ein Mann Ü50 zunehmend Potenzprobleme bekommt. Bei den 60jährigen ist bereits jeder dritte Mann davon betroffen. Es hat nur noch nicht jede/r verstanden, dass Sexualität im "Alter" anders gelebt werden muss und kann - da stecken immer noch zu viele Klischeevorstellungen in den Köpfen.

Bearbeitet von quasisolo
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