Es einfach aushalten?

Hallo,
Mich schreibe etwas traurig und schon fast etwas verzweifelt heute.
Um meine Situation zu erklären muss ich was über uns erzählen.

Ich bin 34 und mein Mann 39 wir sind seit 5 Jahren verheiratet( seit 8 Zusammen) und haben bald 3 Kinder zusammen (4, 18 Monate und ich bin in der 23. ssw) unser drittes Kind war so nicht geplant. Dazu ist mein Mann seit 6 Jahren selbstständig, die Firma läuft super, ist aber auch noch im Aufbau und sehr zeitintensiv.Dazu baut er gerade noch unser haus um und ist ein ganz toller Papa. Ich weiß dass er so gut wie nicht mehr schläft. Ich persönlich stelle eigentlich schon gar keine Ansprüche an ihn, weil wann soll er die noch erfüllen. Ich sehe das alles seine Grenzen hat und ich manage den Alltag auch komplett alleine. ( Ich gehe nicht arbeiten und das ist vollkommen okay) der große ist von 8:30-13:00 Uhr in der Kita und die kleine kommt im Sommer auch in die Kita. Mein Mann und ich waren immer ein tolles Liebespaar und er ist der zärtlichste Mensch den ich kenne. Momentan ist es aber so und das ist auch mein größtes Problem: wenn er mit mir schläft, lässt er nur noch stumpf Druck ab. Er ist nicht mehr zärtlich. Er penetriert mich und wirkt dabei angestrengt, angespannt und benutzt mich förmlich als Druckablasser. Ich spüre das richtig. Er ist nicht grob, es passiert nichts gegen meinen Willen!!! Ich weiß um ehrlich zu sein nicht wie ich das Thema ansprechen soll, da ich wirklich sorge habe, dass er bald zusammenbricht … und würdet ihr das einfach aushalten und das Thema erst wieder angehen, wenn der Stress, sprich Hausbau weniger wird?
Erfahrungsgemäß möchte er die letzten 6 Wochen vor ET eh nicht mehr..
oder würdet ihr das Thema ansprechen? Ich ertrage es gerade einfach.

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"Ertragen" und "nichts gegen meinen Willen" widerspricht sich doch total... Aushalten ist doch nicht das, was du dir wünschst. Du wünschst dir Zärtlichkeit und kein Druckablassen.
Ich könnte das ehrlich gesagt nicht ertragen oder aushalten, ich würde es definitiv ansprechen. Wie traurig, dass du sogar schon die letzten Wochen der Schwangerschaft ins Auge fasst, in denen er deiner Erfahrung nach nicht möchte. Das klingt nach großem Leiden. Könnte es sein, dass ihm dein Unwohlsein gar nicht so bewusst ist?

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Irgendwas ist doch immer. Steht das Haus ist das Baby da, Kinder krank usw.

Wenn dein Mann zu viel Stress hat müsst ihr was ändern. Muss der Hausumbau jetzt unbedingt sein in diesem Umfang? Kann man da nicht mehr an Handwerker abgeben? Geld muss doch da sein wenn die Firma so "super" läuft?

Die Firma ist noch im Aufbau und wann wird es besser? Gibt es da überhaupt eine realistische Perspektive? Kann er mehr abgeben an Angestellte? Denn wenn nicht ist die Selbstständigkeit vielleicht keine so gute Idee.

Ihr habt bald drei kleine Kinder ihr müsst euch so organisieren, dass auch auf lange Sicht keiner am Stock geht.

Natürlich würde ich das ansprechen - das geht gar nicht. Zum Druck ablassen kann er sich auch einen von der Palme wedeln oder zum Sport gehen. Dazu braucht er dich nicht.

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Rede mit ihm und spriche es offen und ehrlich und empathisch an. Das ist alles, was Du aktuell machen kannst/musst. Hört sich so einfach an, aber Du kommst nicht drum herum, sonst wird es erstmal weiter so bleiben.

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Ich würde überlegen, wie lange es noch realistisch gesehen so stressig wegen des Hauses ist - vier Wochen? Dann könnte man warten. Ein halbes Jahr? Das hält man nicht aus. Dann würde ich es ansprechen und ganz klar sagen, dass du merkst, wie angespannt er ist - was ihm helfen könnte? Also wirklich konkrete Dinge. Vielleicht könnt ihr euch Unterstützung beim Umbau holen, auch wenn es natürlich finanziell belastet. Oder ihr verschiebt es, wenn es nicht dringend notwendig ist. Vielleicht kannst du einen Tag in der Woche das kleine Kind auch bei Oma und Opa abgeben und ihm vormittags irgendwas Leichtes helfen, was auch schwanger machbar ist...? Oder in der Firma? Wenn er kaum noch schläft, ist das jedenfalls alarmierend. Das hält man nicht lange durch. Insofern würde ich vielleicht gar nicht den Sex an sich erwähnen, sondern grundlegend ansprechen, dass sich etwas ändern muss.

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Erfahrungsgemäß sollte man Probleme immer direkt ansprechen, damit Fronten sich nicht verhärten und falsche Gedanken den Kopf nur zermürben unnötig. Rede mit ihm. Am besten morgen schon