Mein Partner und ich haben seit Baby kaum mehr Sex

Hallo!

ich bin so langsam am verzweifeln.
ich schildere mal meine bzw unsere situation:

wir sind seit bald 3 jahren zusammen.
ich wurde nach 1 jahr schwanger.
ich bin dann von meiner stadt in sein dorf gezogen (1std weg).

der grund war: 1. bessere umgebung für das kind (keine stadt)
2. mein partner hat keinen langen arbeitsweg
(wir hatten ausgemacht das ich mit baby für ca 1 jahr zuhause bleib)

und somit habe ich alles in meiner stadt zurückgelassen, ausser die liebe…

hier ist es verdammt schwer als 35 jährige neue leute kennenzulernen. hab kaum sozialer kontakt.
wenn ich mal jemand sehe ist es mein partner, seine eltern oder selten mal vereinzelte freunde von meinem partner.

seit ich unser sohn auf die welt gebracht habe, haben wir kaum noch sex.
schon in der schwangerschaft fing es an, dass er kaum sex wollte (er sagte immer entweder war er müde oder er hatte vor allem angst das baby zu verletzen im leib).
schon da hab ich immer das gespräch gesucht und er sagte immer das gleiche „ viel stress im job, total müde, Angst das baby zu verletzen).
nach der entbindung habe ich mich so sehr darauf gefreut wieder regelmässig sex zu haben.
aber das ging weiter so… bis und mit heute!!!
„stress im job… dauermüde etc blablabla“

ich suche immerwieder das gespräch.
haben datenights eingeplant (wegen baby, wenig zeit zu 2.). dies wurde schon zig male verschoben abgesagt usw.

ich kann bald nicht mehr.
das leben fühlt sich so langweilig an auf diese weise.

weissnicht mehr weiter… kanns nicht mehr hören „ich bin zu müde“ usw…

hat jemand erfahrung oder tipps??

liebe grüsse

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Naja oft ist es hier im Forum umgekehrt, der Mann will, die Frau aber nicht…

Ich finde andauernder Stress und Müdigkeit sind schon legitime Gründe keinen Sex zu wollen.
Und wenn dann trotzdem jemand immer wieder das Gespräch sucht, geht das sehr in die Richtung Druck machen. Dann gehen Unlust-Betroffene noch mehr in die Defensive.
Vielleicht sagt er auch die Date Nights immer ab, weil er dann im Hinterkopf hat Sex haben zu müssen.

Fakt ist ihr wart nicht lange zusammen bevor du schwanger wurdest. Vielleicht habt ihr einfach schon an sich ein unterschiedliches Bedürfnis nach Sex - die rosarote Brille Anfangszeit zählt da nicht.

Es gibt auch einfach Menschen die brauchen den Kopf frei für Sex. Hast du dir mal genau angehört weshalb er so einen Stress hat? Mal drüber reden, wie er den reduzieren kann. Hat er einen Ausgleich?
War er wegen seiner dauerhaften Müdigkeit mal beim Arzt? Da kann auch durchaus was physiologisches hinter stecken.

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übringens noch:

ich bin auch ständig müde (ganzer tag & nacht mit baby)
aber lust hab ich trotzdem!!!! und ich möchte nicht auf ein sexleben verzichten!!
bin nicht nymphomanin..aber ist doch völlig normal das man sex ausleben will in der beziehung oder??!!!

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Welche Ausrede hat er denn am Wochenende?

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gleich!
dadurch am wochenende für ihn die vaterrolle sehr erschöpfend ist, „sei er auch so müde“

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Kümmert er sich denn auch so wie du in dem Ausmaß um das Kind?

Wir haben 4 Kinder und haben mehrmals die Woche Sex

Bearbeitet von Rosa1986
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Huhu, ich versteh dein Mann das er während der SS kein Sex bzw. wenig Sex wollte war bei meinem Mann nicht anders.
Wir hatten 2 mal in 9 Monaten Sex :-)
Ja war blöd aber ganz ehrlich ich hatte selbst keine Lust. Ich hab vor 5 Monaten entbunden, und nach 6 Wochen hatten wir dann unser erstes Mal Sex nach der Geburt. Es war komisch aber wunderschön. Seit dem haben wir auch regelmäßig Sex cia 2-3 mal die Woche!
Zwar sind wir beide oft kaputt, aber das nehmen wir uns raus den sonst hat man ja gar keine Intimität mehr.

Ich will nicht unverschämt klingen , hat sich dein Körper stark verändert? Viele Männer haben dann kein „Reiz“ mehr oder war es bei der Geburt dabei und hat alles gesehen? Viele Männer kriegen da irgendwie ein kleines Trauma. Oder finden die Frau weniger attraktiv als vorher…
Kann, muss nicht!

Mein körper hat sich auch stark verändert, weshalb ich mich selbst im Spiegel nackt nicht gerne anschaue aber mein Mann stört es nicht.

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Hey, das sich das deckenden und die Lust im Laufe der Zeit verändert ist ganz normal. Und grade nach der Geburt von Kindern ist das so.
Ich lese grade David schnarch, Intimität und verlangen. Finde ich ganz interessant aber nicht ganz einfach zu lesen. Eine leichtere Kost ist guter Sex totz liebe.
Außerdem höre ich gerne den Podcast
Ist das normal.

Bei uns ist das genau umgekehrt. Meine Frau ist diejenige mit dem geringeren sexuellen Verlangen.

Sprecht drüber. Ohne vorwürfe, oder Schuldzuweisung. Hör ihm zu.
Viel Erfolg!

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Wie so oft, kann niemand einen geeigneten Rat geben. Dazu benötigen Sexualtherapeuten viele Sitzungen: sich auch nur halbwegs ein Bild zu verschaffen, was da eigentlich zwischen zwei Menschen los ist.

Da aber so ein Forum wie dieses keine echten oder zutreffenden Ratschläge vermitteln kann!? Da weise ich wenigstens - mehr ist nicht drin - auf die perfiden Vorurteile hin, die noch in vielen von uns stecken.

Sehr viele Männer haben noch das Vorbild ihrer aufopfernden Mütter im Hinterkopf: Die sind selbstverständlich komplett "asexuell" und haben nur für das Kindeswohl zu existieren. Kein Wunder, wenn sich solche Männer entweder anderweitig betätigen oder selbst asexuell werden. (Es nutzt dann auch nichts, dass die Ehefrau Interesse zeigt. Das halten manche Männer oftmals nur für merkwürdig, weil es nicht zu ihren Vorstellungen der Rolle einer Mutter passt).

Umgekehrt übernehmen manche Frauen diese Rolle der "asexuellen Mutter" auch heutzutage noch: Dann sind ihre Männer etwas verwundert. So haben sie sich ihre Partnerschaft nicht vorgestellt.

Überhaupt wird das männliche sexuelle Verlangen von vielen fälschlich immer noch zu sehr überschätzt (u.a. auch wegen der paar Vollidioten, die sich natürlich immer nur "sexuell" definieren können oder wollen, und mehr ins Auge fallen als die immer zahlreicher werdenden müden Männer - siehe auch die ganze metoo-Debatte, die bei aller Berechtigung dann auch wieder sehr einseitig ist) und das der Frauen erstaunlicherweise immer noch unterschätzt. Beide Geschlechter stricken da an uralten Vorurteilen - und sie reproduzieren sie in ihren Beziehungen bedauerlicherweise immer wieder.

Damit bringe ich hier nur einen der vielen möglichen Ursachenkomplexe für mangelnde Libido zur Sprache - aber auch der sollte mal ins Auge gefasst werden. Vielleicht ergibt sich dann der eine oder andere Lösungszugang.