Ich glaube ich bin in eine Porno/Masturbationssucht abgerutscht

Hallo Zusammen,

Ich probiere mich halbwegs kurz zu fassen:

Ich (31m) habe in meinen drei frühreren Beziehungen (jeweils ±2 Jahre) "schlimme" Erfahrungen gemacht, bzw. wurde 3x betrogen und hatte danach aufgrunddessen lange keine Lust mehr auf eine Beziehung, hatte dann auch für 7 Jahre keine Beziehung mehr. In dieser Zeit habe ich natürlich auch ab und zu masturbiert, es war aber nie so oft wie es nun mittlerweile ist.

Seit 3 Jahren bin ich nun mit meiner neuen Freundin (36) zusammen und die ersten 1 1/2 Jahre waren nur so geprägt von sexueller Anziehung und Leidenschaft. Wir waren mehrmals die Woche, manchmal mehrmals täglich intim miteinander und soviel ich von ihr weiss mochte/liebte sie den Sex mit mir auch sehr gerne. In dieser Zeit habe ich nie auch nur annähernd einen Gedanken an SB verloren, es war einfach nicht "nötig".
Sie hat mir Anfangs auch gesagt wie wichtig ihr Kuscheln, Nähe und Sex im allgemeinen ist.

Nun im letzten Jahr/1 1/2 Jahr wurde es zunehmend weniger und weniger. Nicht nur die Intimität sondern auch das Kuscheln oder sich mal richtig zu küssen und nicht nur ein "Küsschen". Mittlerweile ist es so, dass wir vllt 2, wenns gut kommt 3x im Monat miteinander Intim werden. Sie nimmt sich dafür auch gar keine Zeit mehr und es scheint als soll es einfach möglichst schnell vorbei sein. Am Anfang hatten wir immer wieder ein sehr ausgedehntes Liebesspiel (mit Vorspiel etc) was gut und gerne mal eine Stunde dauerte und mittlerweile ist es, wenn es denn mal wieder soweit kommt, nur noch ein stumpfes/langweiliges und kurzes Rein-Raus und sie zum Orgasmus bringen... Das dauert dann vllt 5-10 Minuten und dann ist fertig von ihrer Seite aus, egal ob ich auch gekommen bin oder nicht...

Ich ergreife mittlerweile auch immer seltener die Initiative da sie es in letzter Zeit oft abgelehnt hat und mir gesagt hat ich soll/darf sie nicht "einfach" Intim berühren.
Mittlerweile traue ich mich schon gar nicht mehr vom Streicheln zum Küssen überzugehen oder meine Hand Richtung ihrer Taille wandern zu lassen.

Nach und nach habe ich angefangen wieder öfter selbst Hand anzulegen, denn ich möchte ja auch nicht aufdringlich sein, doch so richtig "befriedigend" ist das natürlich auch nicht. Mir fehlt das Gefühl gewollt/begehrt zu sein...

Mittlerweile artet aber die Frequenz der SB irgendwie aus und es stellt sich dabei auch keine wirkliche Befriedigung dabei ein. Ich masturbiere mittlerweile fast jeden Tag, meistens zwei mal. Einmal morgens und einmal Abends bevor ich vor dem ins Bett gehen nochmal duschen gehe.

Ich habe neulich auch bereits mal angesprochen und gefragt was den los sei, ob es Gründe gibt wieso die Frequenz so stark abgenommen hat, ob sie gar kein Interesse mehr daran hat und bekam als Antwort ein lapidare und völlig widersprüchliche Aussage (gegenüber dem was sie am Anfang der Beziehung gesagt hat):
"Das ist bei Paaren die länger zusammen sind normal und ihr sei Sex halt einfach nicht so wichtig."

Ich weiss gerade auch nicht so recht was ich mit diesem Post bezwecken möchte, es liegt mir mittlerweile einfach auf dem Herzen und ich will mich wahrscheinlich nur "auskotzen".

Bearbeitet von IrgendwieUnglueklich
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Ich vermute nicht, dass es eine Sucht ist, dann würde es dein Leben mehr bestimmen - klingt irgendwie eher nach Langeweile...?

Grundsätzlich hilft da nur eins: Reden. Nicht nur fragen, warum es so ist, sondern klar kommunizieren, dass du mit dem Zustand unglücklich bist und etwas ändern möchtest. Ja, in den meisten Fällen nimmt die Frequenz schon etwas ab, irgendwann kann man wieder klar denken und fällt nicht mehr nonstop übereinander her ;-) Aber so wenig ist schon extrem frustrierend. Vielleicht merkt sie gar nicht, wie dich das belastet und hemmt. Da bleibt nur totale Ehrlichkeit und dann gemeinsam gucken, wie es für beide besser werden kann. Möglicherweise gibt es ja auch Gründe ihrerseits (Stress, hormonelle Verhütung...).

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Hmm vieleicht nicht einmal nur langweile sondern auch aus Frust und Lustbewältigung. Ich finde meine Freundin immernoch so anziehend wie zu beginn und die Lust/Begierde nach ihr staut sich jeweils auf, die lässt aber durch die SB auch nicht nach.

Mir ist auch klar, dass es nach der hitzigen Verliebtheitsphase abnimmt. Das kenne ich ja auch aus meinen früheren Beziehungen, dass man nicht mehr permanent übereinander herfällt. Aber ich kenne es nicht, dass es von einer solch hohen Frequenz so selten wird und vom gegenüber aus gar nichts mehr initiert wird. Und hier meine ich nicht nur den Sex/Intimität sondern auch einfach mal sich zu küssen und streicheln.

Ich kann gar nicht richtig sagen wann wir uns das letzte mal einfach so geküsst haben, das muss bestimmt schon ein Jahr oder mehr her sein. Das passiert nur noch während/vor dem Sex. Wenn ich sie Abends mal probiere zu küssen scheint es so als würde sie ausweichen wollen und mehr als ein Küsschen wird nicht mehr daraus...

Ich habe ihr am Montag als ich auf der Arbeit war eine lange Liebesnachricht geschrieben, darauf wurde auch überhaupt nicht reagiert. Keine Nachricht zurück, kein Wort darüber verloren als ich nach Hause gekommen bin.
Am Mittwoch habe ich ihr einen mehrfarbigen Rosenstrauss und eine Karte mit einer kurzen Nachricht drin mitgebracht, auch da wurde bis auf ein kurzes Küsschen und ein "die sind aber sehr schön, danke!" nicht darauf eingegangen.

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Ich denke nach wie vor, dass ihr ein Gespräch dazu führen müsst. Es kann auch einfach sein, dass aus einer stressigen Phase Gewohnheit wurde - das kann man ja aber wieder ändern. Muss man aber manchmal aktiv angehen, wenn einer von beiden sich da schon bequem eingerichtet hat und gar kein Bedürfnis mehr hat. Deswegen: Sprich mit ihr. Verdeutliche, dass du darunter leidest. Dann muss ja etwas von ihr kommen, das kann man dann ja nicht einfach weglächeln.

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Ich kenne das genau. Hier ist es ebenfalls der Fall. Es ist aber keine Sucht bei mir sondern ich mache es
a) weil ich einfach zu wenig Sex habe
b) ich abends danach besser einschlafen (und morgens glücklicher in den Tag starte --> das mache ich aber eher seltener)

Du bist frustriert weil der Sex weniger wird. Das kann ich sehr gut nachvollziehen. Die Aussagen deiner Freundin hätten von meiner Frau sein können. In gewisser Weise stimmt es ja auch. Ich höre von sehr vielen das der Sex abnimmt mit der Zeit. Bei meiner Frau liegt es aber einfach daran, dass unser Leben früher einfach stressfreier war. Da konnte man nach der Uni einfach mal mittags eine Nummer schieben oder man hat morgens die erste Vorlesung gschwänzt. Durch Arbeit und Familie hat vor allem meine Frau ihren Kopf so voll mit anderen Themen, dass für Sex kaum Raum bleibt. (Auch wenn ich so viel wie überhaupt möglich ihr abnehme. Aie ist dann gedanklich bei dem Geburtstag der großen im Sommer usw...)

Mir hst mal jemand geraten beim Sex Musik anzumachen weil dann Frauen es schwerer haben während des Sex an den Haushalt zu denken. :D meine Frau will das aber leider nicht. Vielleicht kann das ja hier jemand bestätigen bzw negieren.

Jedenfalls: keine Sorge. Alles normal bei dir. Jedenfalls keine Sucht oder ao. Aber überlege dir, ob du wirklich glücklich in der Beziehung bist. Sex ist zwar nur ein Teil aber wenn ihr Verhalten vielleicht auch außerhalb des Bettes nicht mehr ao dolle ist, dann solltest du echt darüber nachdenken ob aie die richtige ist.

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Großartiger Tipp - dann denkt sie erstmal über das Lied nach, dass sie genau das blöd findet, dass es zu laut ist, dass als nächstes auf der Playlist was noch Dümmeres kommt... :-D

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"Mir hst mal jemand geraten beim Sex Musik anzumachen weil dann Frauen es schwerer haben während des Sex an den Haushalt zu denken."

Und den Scheiß hast du der Person tatsächlich abgekauft?

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Ich (W) bin nun seit 21 Jahren mit meinem Mann zusammen und muss schon bestätigen das es „normal“ ist wenn die Frequenz nach der wilden Anfangszeit abnimmt.

Mein Mann und ich haben mittlerweile so 1-2 mal die Woche Sex, aber während der Periode gar nicht und so kommt es auch auf etwa 4 mal im Monat, dass kommt schon hin..

SB praktizieren wir beide noch zusätzlich, dass ist einfacher und weniger anstrengend als der paarsex und ich finde den Vergleich auch etwas schwierig. Ich habe z.b. selten einen Orgasmus beim Sex mit meinem Mann, bei der SB aber immer. Daher möchte ich SB nicht missen. Von einer Sucht würde ich bei dir noch nicht sprechen, aber ich verstehe schon was du meinst. Es ist auf Dauer auch etwas nervig wenn es auch schnell geht, und ich lege dann gerne ab und zu eine Pause ein. Das würde ich dir auch empfehlen.

Und dann müsst ihr der Sexualität etwas mehr Raum geben, ohne sie in Bedeutung aufzublasen. Das funktioniert über eine schöne Zeit zu zweit, ein „Date“, etwas entspannendes..

Ich habe am meisten Lust auf meinen Mann wenn wir eine schöne Zeit zu zweit hatten, essen waren oder in der Therme, ein schöner Spaziergang danach ein Tee..

Gute Gespräche, man sollte das Gesamtpaket in einer Beziehung nicht vernachlässigen. Das vertraute ist irgendwann nicht mehr so spannend, aber man entdeckt oft doch noch neue Facetten am Partner die einen wieder anziehen.

Es kann natürlich auch sein das sich eure Beziehung gerade tot läuft, so lange seit ihr noch nicht zusammen. Dann schau genau hin und falls da nix zu kitten ist solltet ihr euch trennen. Aber dauerhaft diese Euphorie der Anfangszeit..das kann dir keine Partnerin auf Dauer bieten.

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Hallo,
ich möchte meiner Vorschreiberin in allen Punkten recht geben, sie hat das sehr gut geschrieben. Aber bei einem Punkt bin ich etwas anderer Meinung. Ich spreche da aus eigener Erfahrung, nur dass sich dieser Zustand in meiner Ehe über mittlerweile 5 Jahre hingezogen hat. Pornosucht ist ein ernstes Problem. Du findest dazu viele Artikel im Netz. Mach dir mal die Mühe und lese da mal nach. Bei mir selbst ist es so weit, dass ich nur noch sehr schwer überhaupt eine Erektion bekomme. Wenn ich ehrlich sein soll, kann man von einer richtigen Erektion gar nicht mehr reden. Wie auch immer, lass nicht deine Augen alleine über deine Lust bestimmen. Das ist es, was ich dir raten möchte, ich hoffe es hilft dir.

Viele Grüße und alles Gute