Unser Sexleben ist langeweilig/eintönig geworden

Hallo zusammen,

Ich (31m) bin seit 3 Jahren mit meiner Freundin (36f) zusammen und es ist eigentlich alles bestens bis auf unser Sexleben mittlerweile.
Das ist jedoch mittlerweile leider der Punkt der mich langsam zweifeln lässt da ich momentan keine Anhaltspunkte sehe wie es sich wieder bessern soll und ich mit erst 31 nicht den Rest meines Lebens mit einem solch eintönigen Intimleben verbringen möchte.

Als wir uns kennengelernt haben und bevor wir zusammen gekommen sind haben wir uns gegenseitig gefragt was uns an einer Beziehung wichtig ist, da gab es sozusagen vollste übereinstimmung. Wir haben uns auch ausgetauscht wie es um die Sexualität steht, was uns dort wichtig ist und was gar nicht geht.

Uns beiden ist (war?) es wichtig, dass man eine liebevolle Beziehung führt, beide gerne Kuscheln und Nähe haben. Bei der Sexualität haben wir auch übereingestimmt, es gab keine ausgefallenen Dinge die der andere nicht wollen würde und wir haben beide gemeint das wir sehr gerne und oft Sex haben.

Unser Sexleben war dann auch 1 1/2 Jahre lang wirklich sehr gut, wir haben auch viel ausprobiert was entweder ich oder sie noch nie gemacht haben und haben an vielen verschiedenen Sachen gefallen gefunden. Die Variation/Abwechslung war super!
Auch was die Frequenz angeht hat es sehr lange für beide gepasst.
Klar, ganz am Anfang war es mehrmals täglich und wurde dann mit der Zeit, als die Verliebtheitsphase vorüber war, ein wenig weniger, trotzdem war es noch mehrmals wöchtentlich.

Dann hat das dritte Jahr unserer Beziehung angefangen und die Variation/Abwechslung wie auch die Frequenz haben extrem nachgelassen.
Variation gibt es gar keine mehr, es ist jedes mal exakt der selbe Ablauf, darauf komme ich gleich nochmal zurück. Die Frequenz ist nun seit ca. einem Jahr so, das es maximal 1x wöchtentlich stattfindet und ich auch da mittlerweile das Gefühl habe sie macht es nur um mich, sozusagen, "ruhig" zu stellen. Wir sind mittlerweile 2-4 mal im Monat Intim miteinander, wobei es eher auf 2 mal rausläuft und 4x schon mega oft sind.


Kommen wir nochmal zurück zur Varianz:
* Oral bei mir gibt es nicht mehr
* Handarbeit von ihr bei mir gibt es nicht mehr
* Fesseln, Augenbinde etc gibt es nicht mehr
* Längere Sessions mit ausgedehntem Vorspiel gibt es nicht mehr
* Zweite Runde gibt es nicht mehr
* Anal gibt es nicht mehr obwohl sie das immer mochte wenn wir es mal eingebaut haben
* Einsatz von/Eine Runde mit Toys (und wir haben einige davon) gibt es nicht mehr
* Jegliche Stellungen ausser Missionar gibt es nicht mehr
* Sie zu lecken, nochmal zum Orgasmus zu bringen nachdem ich gekommen bin gibt es nicht mehr
* Ihre Brüste sind mittlerweile Tabu-Zone, das war die ersten 1 1/2 Jahre auch ganz anders
* Zusammen duschen gibt es nicht mehr
* Küsse gibt es nur noch während dem Sex, wenn ich sie sonst mal küssen möchte weicht sie regelrecht aus
* Zärtlichkeiten/Umarmungen/Kuscheln gibt es sozusagen nicht mehr. Es wird höchstens vor dem einschlafen im Bett kurz gekuschelt und danach dreht sie sich weg und schläft. Früher haben wir fast die ganze Nacht gekuschelt...

Der Ablauf von unserem Intimleben sieht seit einem Jahr nun immer wie folgt aus, wobei die Initiative eigentlich nur noch von ihr ausgeht da mir irgendwann die Lust daran ein wenig vergangen ist:
* Sie möchte Sex
* Wir müssen ins Schlafzimmer gehen (Ja, es gibt nur noch das Schlafzimmer/Bett für den Sex, wieso weiss ich auch nicht)
* Ich lecke sie
* "Komm nach oben"
* Missionarstellung bis ich gekommen bin
* Sie geht sofort auf Toilette und danach ist nichts mehr mit Kuscheln


Ich habe vor einem halben Jahr das Gespräch mit ihr gesucht und gefragt ob es irgendwelche Gründe für die Veränderung an Variation und Frequenz gibt, ob ich etwas anders/besser machen kann, ob sie gerne etwas ausprobieren oder verändern würde und sie hat gemeint nein, sie brauche das einfach nicht mehr. Für sie sei alles gut so wie es ist und man sollte eine Beziehung ja nicht nur am Intimleben aufhängen (als wir uns kennengelernt haben klang das noch ganz anders und ihr war ein abwechslungsreiches und frequentes Intimleben ja sooooooo wichtig).

Als es letztens an einem Morgen mal nicht geklappt hat das ich komme bis wir uns für die Arbeit bereit machen mussten hat sie Abends im Bett dann noch versucht Hand anzulegen (das erste mal seit 1 Jahr) und nach 5 Minuten leidenschaftslosem Rubbeln genervt aufgegeben und gefragt: "Wieso kommst du nicht, wieso dauert das so lange?!?".
Ich habe innerlich nur den Kopf geschüttelt und mir gedacht: Wenn ich so leidenschaftslos zu Werke gehen würde, würde sie bestimmt auch nicht kommen, es lag zum Teil auch daran, dass ich mich an diesem Tag bereits zweimal selbst befriedigt habe aber trotzdem, das war ein ziemlicher Abturner...

Ich weiss nicht wie das wieder besser werden soll, was meint ihr dazu?

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Wie tief waren denn die Gespräche mit ihr diesbezüglich? Hast Du ihr alles genau so geschildert, wie uns hier im Forum? Falls ja, macht sie das nicht bisschen betroffen, dass Dir das so viel ausmacht? Sie sagt, für sie sei es okay so, aber ihr muss ja klar sein, dass sie in Bezug auf Sexualität dann nicht mehr die Frau ist, die sie für Dich mal war? Klar ist Sex nicht alles, aber wenn es da so hakt, obwohl es mal anders war, und Eure Vorstellungen schleichend so weit auseinander gegangen sind, dann hat das auf den Rest auch erhebliche Auswirkungen.

Wenn ich bei meinem Leibgericht Spiegelei mit Kartoffeln und Spinat nach 3 Jahren plötzlich nur noch Kartoffeln und Spinat serviert bekomme und kein Spiegelei mehr, dann bestelle ich mir irgendwann was anderes.

Bearbeitet von Conan-1974
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Hat sich denn sonst in eurer Beziehung, in ihrem / eurem Leben etwas geändert, was drauf Einfluss haben könnte? Es ist ja eher ungewöhnlich, dass man grundlos von 100 auf 5 abfällt.

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Du hast das vor einem halben Jahr fragend kurz angesprochen. Mehr nicht? Vielleicht sprichst du mal richtig mit ihr?

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Zitat: "....sie hat gemeint nein, sie brauche das einfach nicht mehr"

Wow, hat sie das wirklich so gesagt? Unglaublich, wie empathielos man sein kann.
Wenn das mit der Lust nicht mehr so klappt, das kann ja verschiedene Gründe haben. Irgendwas stimmt vielleicht im Hormonhaushalt nicht, (Nimmt sie Hormone? Wenn ja, absetzen und mit Gummi verhüten), Andere gesundheitliche Gründe, Schilddrüse vielleicht, und und und. Das kann man ihr nicht vorwerfen. Sowas kann Jeder und Jedem passieren.

Was ich ihr aber vorwerfe ist, dass sie anscheinend nichts daran ändern will wenn sie sagt, ich zitiere:
"man sollte eine Beziehung ja nicht nur am Intimleben aufhängen"
Doch, das sollte man. Sie kann doch nicht einfach so euer Intimleben ohne Grund einseitig Kündigen und den Sex zu einer Pflichtnummer verkümmern lassen. Ich finde schon, dass sie dir eine Erklärung schuldig ist, weshalb euer Sex auf einmal so schlecht ist. Ich finde auch, dass sie dir sagen muss was du ändern kannst damit es besser wird. Und ja, ich finde auch dass sie sich untersuchen lassen sollte wo die Lustlosigkeit herrührt.
Ich würde weiterhin das Gespräch mit ihr suchen. Ich habe da aber um ehrlich zu sein nur wenig Hoffnung, denn sie will ja ganz offensichtlich nichts tun.

Bearbeitet von HerrToto
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Hallo
Das kommt mir schon bekannt vor. Wir hatten nach 2 Jahren zwar eher 8x im Monat Sex, aber das war für meinen Mann nicht ganz befriedigend, es hatte aber auch noch andere Gründe.
Ich möchte damit sagen, dass ich zu dieser Zeit mich schämte über Sex zu reden und das nicht so gewohnt war. Deshalb wäre ich froh gewesen, dass mein Partner mich Emotional besser abgeholt hätte. Verständnisvoller. Für ihn war es, wie es mir bei dir auch scheint, sehr wichtig dass der Sex wieder wie früher war. Aber ich denke, so wie die rosarote Brille bei einer langjährigen Beziehung verschwindet, ist das interesse beim Sex auch weniger. Das ist jedoch eine Phase. Nun ist es wichtig, was man in der Phase versucht, bedrängen und unbedingt den Sex in den Mittelpunkt stellen, ist nicht förderlich. Versuche entspannter damit umzugehen, es bringt nichts ihr Vorwürfe zu machen, dass sie früher eine Aussage machte, die jetzt nicht mehr stimmt. Eure Beziehung hat ein neues Level erreicht.
Gute Kommunikation und halt jetzt eher auf andere Interessen zusammen entdecken, wäre auch etwas. Dann kommt das andere wieder. Denn im Moment ist es bei mir so, dass ich mehr Intimität wünsche als mein Partner. Es kann sich wieder ändern.

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Also für mich hört sich das so an, dass da auf emotionaler Ebene, im Miteinander etwas gehörig in Schieflage ist.

Mich wundert das du den Sex als drängenstes Problem siehst.
Keine Küsse oder Küsschen, keine Alltagszärtlichkeiten DAS sollte die Alarmglocken schrillen lassen. Der Sex ist das kleinste und nebensächlichste Problem.
Vielleicht ist das auch ein kleiner Baustein. Das du erst aufmerksam wirst weil der Sex nicht mehr so ist wie gewünscht, aber die vielleicht schon vorher merklichen Veränderung, Küssen ausweichen etc. , dir nicht so sehr aufgefallen sind. Und sie sich dann immer weiter zurückgezogen hat.

Aber es ist ja jetzt wie es ist.
Aber da ist schwer was zu sagen und für dich etwas zu machen, wenn sie nicht redet. Das ist der Schlüssel.
Du musst sie zum reden bekommen.
Aber nicht immer der Sex als Aufhänger nehmen. Das ist das absolut nebensächlichste. Der Hase liegt wahrscheinlich ganz woanders im Pfeffer. Wenn ihr euch auf der Beziehungsebene, auf der emotionalen Ebene aussprecht und er da etwas zu verändern, zu korrigieren oder aufzuarbeiten ist, dann wird der Sex wahrscheinlich auch folgen wenn ihr das wider In der Reihe habt.
Aber da muss sie schon die Karten auf den Tisch legen.
Also, such das Gespräch. Aber ein grundsätzliches über die Beziehung und lass den Sex da raus.
Wenn ich mir vorstelle das ich in meiner Beziehung eine Schieflage hätte, aber der Mann nur ein Problem hat weil der Sex nicht wie gewünscht ist, würde ich mich vielleicht auch zurückziehen und denken, er sieht unsere Probleme nicht, aber übers Fi**en macht sich Gedanken.

Ist zwar nicht ganz fair, wenn sie nicht rechtzeitig mit ihren Gedanken und was sie stört rausrückt und vielleicht so ein wenig Hellsehen von dir erwartet hat, aber dann müsst ihr es eben jetzt angehen. Besser spät als nie.