Erfahrungen mit Mandelverkleinerung

Seit eigentlich Jahren zerbreche ich mir darüber den Kopf:

Mein Sohn (6 Jahre) hatte schon immer vergrößerte Mandeln (infolge von sehr vielen Infekten im Kleinkindalter?), außerdem waren auch die Rachenmandeln sehr groß und er hatte einen Paukenerguss. Also wurde er mit ca. 3,5 Jahren operiert. Der Operateur, ein sehr erfahrener HNO-Arzt entschied sich dann während der OP gegen die Mandelverkleinerung, er wollte sich während der Narkose alles nochmal genau anschauen und hielt es folglich nicht für notwendig. Die Rachenmandeln waren damals wirklich sehr sehr groß. Mein Sohn hatte zu der Zeit einen deutlichen Abfall in der Gewichts- und Wachstumskurve und der Arzt machte uns Hoffnungen, dass dies nun, nach der Entfernung der "Polypen", besser werden würde. Mein Sohn ist danach zwar auf der abgefallenen Kurve geblieben, aufgeholt hat er aber nicht. Er schläft total brav, wie erholsam sein Schlaf ist, kann ich aber nicht beurteilen. Er schnarcht öfter (nicht immer) und wenn er manchmal zu uns ins Bett kommt (sehr selten), fallen mir auch gelegentlich Atemaussetzer und allgemein angestrengtes Atmen auf. Wenn ich ihm in dem Mund schaue, sehe ich wirklich extrem große Mandeln, ich denke die Bezeichnung "kissing tonsills" trifft auf ihn zu. Mit Mandelentzündungen oder Mittelohrentzündungen hatte er dagegen noch nie Probleme.
Aktuell habe ich selbst eine Angina und meine Mandeln sind minimal vergrößert. Ich merke, wie viel anstrengender das Atmen alleine dadurch schon ist und plötzlich schnarche ich auch ganz komisch in der Nacht.
Immer wieder frage ich mich, ob es nicht doch besser gewesen wäre damals, die Mandeln zu verkleinern. Oder es eben jetzt noch zu machen. Wenn ich meinen Sohn frage, fühlt sich für ihn nix komisch an (Kloß im Hals o.ä.) aber er kennt es halt auch nicht anders.
Der HNO Arzt fragt meistens, ob er sehr stark schnarcht, aber das kann ich so nicht beurteilen. Ich schaue immer wieder Mal in sein Zimmer, mal schnarcht er, mal nicht, meistens leise, aber meine anderen Kinder Atmen viel ruhiger.
Da die OP natürlich wieder (er hatte schon 2 OPs) mit Vollnarkose und Schmerzen und Einschränkungen danach verbunden wäre, frage ich mich, ob der Nutzen für ihn groß genug wäre oder ob es sich doch noch verwächst.

Wer hat Erfahrungen dazu und kann mir berichten? Vielen Dank schon mal!

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Hallo
Wenn du Atemaussetzer bemerkt hast, las es bitte überprüfen. Besorg dir mal einen Pulsoximeter, der den Sauerstoffgehalt im Schlaf mist. Es gibt welche die eine Aufnahmefunktion haben. Meine Tochter hatte schon als Baby gewichtsprobleme, was aber zusätzlich an ihrer Erkrankung lag. Dachten wir zumindest. Sie nahm gar nicht bis nur sehr wenig zu. Als sie kurz vorm 3. Geburtstag immer mehr an fing zu schnarchen wurden die Polypen entfernt, ich dachte das genügt weil sie halt mit der Nasenatmung ihre Probleme hatte. Die HNOs haben aber auch nicht nach den Mandeln geschaut. Als sie dann 4 Wochen später ins KH musste für ein geplantes MRT kamen in der nächtlichen Monitorüberwachung dann massive Atemaussetzer zum Vorschein. Es sah immer aus als würde sie Atmen, weil sich der Brustkorb bewegte, aber in den Momenten hatte sie die Aussetzer. Nach ein paar Tests der Stationsärzte wurden dann auf deren drängen die Mandeln gekürzt. Die HNOs waren der Meinung die Aussetzer liegen nicht an den Mandeln. Nach der OP hatte ich dann plötzlich ein ganz anderes Kind. Sie schlief ruhiger, war tagsüber viel aktiver und nahm dann auch noch zu. Leider sind die Mistdinger innerhalb von 1,5 Jahren nochmals nachgewachsen sodass die Teile nochmal gekürzt werden mussten. Bis jetzt ist Ruhe, die letzte OP war im November 21

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Danke für deine Antwort! Kann man sich so einen Pulsoximeter ausleihen oder kannst du einen empfehlen?
Wir sind eh regelmäßig beim HNO, aber da mein Sohn keine Probleme mit Mandelentzündung hat, fragen sie halt immer nach meiner Einschätzung bzgl. Nachtschlaf. Und ich bekomme halt immer nur kurze Sequenzen mit...
Was für ein Mist, dass die Mandeln wieder nachgewachsen sind! Dann hatte deine Tochter auch schon mehrere OPs und Vollnarkosen in kurzer Zeit...
Hoffentlich bleibt jetzt alles gut! ✊️

Bearbeitet von maja861
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Unseres ist von Pulox. Das ist wie eine Armbanduhr. Den Sensor (einen mit Klett auch von da) hab ich um den großen Zeh gemacht und die Uhr an den Unterschenkel. Durch die Aufnahmefunktion kann ich mir die Daten am nächsten Tag auf den PC laden. Ob man dowas auch irgendwo ausleihen kann weiß ich nicht, meistens glaube nur welche ohne Aufnahmefunktion. Meine Tochter hatte übrigens nie eine Mandelentzündung, war aber dauernd Erkältet und sehr oft Bronchitis. Danach fast gar nicht mehr

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Hallo

unser Sohn hat ebenfalls vergrösserte Mandeln und momentan eine Cortisonbehandlung. Sollte es nicht besser werden, werden die Mandeln verkleinert oder kommen ganz raus.
Er hatte, wie dein Sohn einen sehr schlechten Nachtschlaf, der sich zwar nicht auf die Kurve ausgewirkt hat, aber auf sein Verhalten am Tag. Wie ist dein Sohn tagsüber drauf?
Wenn dir nachts angestrengtes Atmen und Aussetzer auffallen, wäre das für mich schon ein Zeichen, da nochmal genau hinzuschauen. Schlechter Nachtschlaf lässt den Körper nie wirklich zur Ruhe kommen, kann für Herz und Hirn schädlich werden und eben auch das Verhalten beeinflussen.
Habt ihr einen Allergietest gemacht? Bei uns kam noch eine starke Hausstaubmilbenallergie dazu.

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Danke für deine Nachricht!
Ich kann nicht mal mit Sicherheit sagen, dass sein Nachtschlaf schlecht ist, ich kann nur vermuten, dass er vielleicht nicht so erholsam schläft. Er schläft zumindest durch. Sein Verhalten ist tagsüber nicht besonders auffällig, aber er ist allgemein etwas kraftlos, bewegt sich zwar normal viel, aber mit wenig Power. Er hat aber auch generell einen etwas schwächeren Muskeltonus, drum weiß ich jetzt nicht, ob das von den Mandeln kommt.
Interessant, unser HNO-Arzt meinte, das Cortisonspray hilft - wenn überhaupt - nur bei vergrößerten Rachenmandeln und nicht bei den Gaumenmandeln. Haben wir aber sowieso auch schon durch.
Danke für den Tipp mit dem Allergietest! Wir haben bisher (aus anderen Gründen) nur auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten testen lassen. Macht so ein Test der KiA oder der Hautarzt und kann man gegen die Hausstaubmilbenallergie etwas tun?

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Bei uns hat den die KiÄ gemacht. Wenn etwas dabei rauskommt, muss man das Kinderzimmer etwas anpassen. Bett „milbendicht“ machen, Teppiche, Vorhänge, Kuscheltiere raus usw.
Bei uns wurde zB auch geguckt, ob unser Sohn von der Kurve gefallen ist, war er aber nicht. Das wäre dann laut KiÄ eine Gedeihstörung und eben auch ein Zeichen für den nicht erholsamen Schlaf. Unse Sohn schnarcht und zieht die Rippen ein (in ganz schlechten Nächten.) Das Schnarchen ist inzwischen fast gänzlich weg.

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