Schwimmunterricht Kiga

Guten Morgen!
Unser Sohn (6) hat seit September 22 Schwimmunterricht im Kiga. Ein paar Wochen vorher hat er im Urlaub im Pool seine ersten Züge ohne Schwimmhilfe gemacht aber natürlich noch weit weg von "er kann schwimmen".
Der Unterricht an sich macht ihm Spaß, er macht laut Erzieherin (den schwimmlehrer haben wir noch nie gesprochen) gute Fortschritte. Ziel ist für alle das Seepferdchen, was ja hineinspringen und Tauchen beinhaltet. Hier traut er sich aber nicht. Springen klappt wohl schon 1,2 mal aber vorm tauchen sträubt er sich. Nun kam die Erzieherin auf mich zu, wir sollen üben in der Badewanne oder unter der Dusche- Wasser ins Gesicht, tauchen usw.

Ich bin selbst empfindlich in der Richtung, tauche nur mit Nase zuhalten unter, kann auch unter Wasser die Augen nicht öffnen, muss erstmal kurz die Augen wischen wenn ich auftauche usw.

Sie hätten es wohl probiert mit ihm, was in ihren Worten so aussah, dass sie ihn "sanft" unter Wasser gedrückt hätten am Rücken und an den Händen geführt damit er unter einer Stange hindurch getaucht ist.
Ich war erstmal geschockt, und sagte sie sollen das bitte unterlassen ihn unter Wasser zu drücken. Er meinte aber im Beisein der Erzieherin dass er es selber auch probieren wollte und ohne deren "Hilfe" nicht unter Wasser geblieben wäre.
Sie meinte zu ihm dass er ohne tauchen dss Seepferdchen nicht schaffen würde und ich sagte dass für mich vordergründig dss schwimmen lernen wichtig ist und wenn er das Seepferdchen nicht schafft, ist das wurscht.

Am nächsten Morgen sagte er mir zu Hause dass er das eigentlich gar nicht wollte und auch geweint hätte. Der Trainer sagen würde "wenn er nicht springt, bekommt er keine Freizeit " (da dürfen sie 10 minuten mit poolnudel etc.machen was sie möchten) und "alle wollen das Seepferdchen, dann bekommst du es eben nicht" also meiner Meinung nach schon ganz schön Druck ausübt.

Jetzt fällt erstmal 2 Wochen das Schwimmen aus und wir wollen vor der nächsten Stunde bei der Erzieherin nochmal klarstellen dass er nicht tauchen muss wenn er es nicht möchte und angst davor hat.

Meine Kollegin meinte nun, das ganze direkt schriftlich machen, denn unserem Sohn zu sagen, er soll einfach aus dem Wasser gehen, wird nichts nützen, da er sich in der Situation wohl kaum gegen die beiden Autoritäten durchsetzen wird. Halte ich aber trotzdem für etwas übertrieben.
Wie seht ihr das?
Nochmal sprechen und weiter beobachten? Klar stirbt er nicht mit Wasser im Gesicht aber ich weiß selber was so ein Zwang im schwimmunterricht auslöst und möchte nicht dass unser Sohn dann komplett angst vorm Wasser bekommt.

Schönes Wochenende an euch

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Meine Tochter ist 5 und geht seit Dezember beim dlrg zum Seepferdchen kurs.
Sie machen dort spielerisch wassergewöhnung. Sie haben ganz klar gesagt, lasst den Kindern soviel Zeit wie sie brauchen. Der Kurs läuft einfach unendlich weiter und man soll auf keinen Fall Druck ausüben.
Vielleicht wäre es sinnvoller, den Schwimmkurs zu pausieren und sich explizit einen zu suchen bei dem dein Kind erstmal Spaß beim planschen/spritzen /tauchen entwickeln kann.
Ich glaube die haben da ihre Vorgehensweise für ihren Kurs und sie können da dann keine Ausnahme für deinen Sohn machen.
Meine Tochter liebt übrigens ihren Schwimmkurs. Sie redet die ganze Woche davon und es gefällt ihr auch besser als das Pony reiten, was sie noch im Herbst gemacht hat.

Bearbeitet von teatime123
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Mit 6 ist das Kind eben schon relativ alt für Wassergewöhnung und ich kann mir vorstellen, dass es schwierig wird da einen Kurs zu finden. Da wurde wohl leider definitiv etwas verpasst, ich fürchte wegen den eigenen Ängsten der Mutter.
Du hast vollkommen recht, die Reihenfolge ist: Angst vor dem Wasser verlieren, Gesicht nass machen, tauchen, springen, schwimmen. Natürlich alles auch parallel aber dennoch ist es äusserst schwierig sicher schwimmen zu lernen ohne die anderen Punkte.
Wenn nun ein 6-jähriges Kind in einen Schwimmkurs kommt, kann es aber durchaus sein, dass je nach Kursgrösse und Ziel (Seepferdchen!!) etc. davon ausgegangen wird, dass ein Kind eine gewisse Wassergewöhnung mitbringt.
Das erlaubt natürlich längst nicht ein Kind zu etwas zu zwingen was es nicht kann/will. Dennoch sollte ganz dringend versucht werden das nachzuholen (tauchen, springen).

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Wäre es denn schlimm als 6jähriger in einen wassergewöhnungskurs mit Kindern zwischen 3,5 und 5 Jahren zu gehen?

Bearbeitet von teatime123
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Unsere Tochter war drei, als ich ihr das beigebracht habe, ich weiss nicht, ob es bei älteren Kindern auch geht, aber bei uns hat eine Schwimmbrille geholfen. Damit kann man unter Wasser klar sehen, tauchen wird plötzlich interessant. Danach einfach ein paar mal ins Hallenbad und so etwa ab dem dritten Mal hat es geklappt.

Wenn du es selbst nicht gut kannst oder dich unwohl fühlst, sollte das vielleicht der Vater übernehmen?

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Hi. War das eine Brille wo mit über die Nase geht? Weil ne normale hat bei uns leider nichts gebracht.

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Nein, bei uns war es eine normale. Unsere Tochter konnte im Baby- und im Kleinkindschwimmen schon tauchen und ins Becken springen, nach den Corona-Lockdowns mussten wir gefühlt wieder von vorne beginnen, zudem in einem anderen Bad, weil das erste bankrott gegangen war. Es ist allerdings gut möglich, dass doch einiges noch irgendwie hängen geblieben ist. Euer Sohn ist ein bisschen älter, ich befüchte, dass wegen der Corona-Lockdowns wohl ein oder zwei ganze Jahrgänge relativ verbreitet solche Probleme haben werden, 2020 hätte dein Sohn das vermutlich leichter gelernt...

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Hallo zazucr,

das sind ja zwei völlig unterschiedliche Darstellungen der Situation von dem Tauchen. Einmal sagte er es wurde ihm beim Tauchen geholfen, er wollte es und er wurde laut Erzieherin „sanft unter Wasser“ gedrückt, bei der anderen Darstellung empfand er es nicht schön und hat sich unter Druck gesetzt gefühlt. Da Frage ist, was stimmt nun?
Oder hat sich die große Angst vielleicht im Nachhinein wieder manifestiert und in dem Moment wo es geschah, war es für ihn in Ordnung?

Da ich nicht weiß, wie das wirklich dort abläuft, ist es schwer, da einen guten Ratschlag zu geben. Eines muss ganz klar sein, dein Kind sollte keine Angst in diesem Kurs haben müssen, sondern gerne dort hingehen und dort nur positive Erlebnisse haben, damit er Ängste abbaut und nicht zusätzlich Ängste dazubekommt.

Den Ansatz, dass es egal ist, ob er das Seepferdchen bekommt oder nicht, halte ich für absolut richtig. Wenn ein Kind noch nicht dazu bereit ist, dann kann man das Seepferdchen jederzeit später machen und wie du schon sagtest, wichtig ist erstmal, dass er schwimmen lernt. Und wenn es in diesem Kurs noch nicht klappt, so what?!
Viel wichtiger als diesen blöden Kurs zu bestehen ist, dass das Kind glücklich ist und in seinem Selbstwert gestärkt wird.

Ich würde nun zwei Sachen vorschlagen: Einmal eine E-Mail an die Leitung, in der du klarstellst, dass dein Sohn Ängste hat und die Situation mit dem Tauchen nochmal schilderst. Schreib ihr auch, dass du das Gefühl hast, dass dort anders als berichtet, Druck aufgebaut wurde und dass du das nicht möchtest, dass er Tauchen muss. Er soll nur tauchen, wenn ER AKTIV um Hilfe bittet.
Und als zweites würde ich die Erzieherin, die den Schwimmkurs begleitet, am Montag morgen nochmal ansprechen und ihr dasselbe sagen, was in der E-Mail steht. Kannst auch erwähnen, dass er die Tauchgeschichte zu Hause im Nachhinein nochmal ganz anders erzählt hat und dass er sogar geweint hat.

Bearbeitet von farinella
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Man kann unter "sanft unter Wasser drücken" vieles verstehen. Es gab eine Phase, wo unsere Tochter noch keine Schwimmzüge machen konnte und beim Tauchen nicht untertauchen konnte. Ich habe ihr dann Schwimmringe auf den Boden gelegt und ihr etwas Schwung mitgegeben, dass sie bis nach unten kommt. Halt mit "eins, zwei, drei, los". Hätte sie gesagt, sie wolle nicht, hätte ich es auch nicht gemacht.

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Als Schwimmtrainerin kann ich die zwei Punkte mitgeben:

1. Tauchen ist wichtig um gut schwimmen zu lernen. Ihr solltet das also unbedingt üben mit eurem Sohn. Die Tipps mit Badewanne etc sind also richtig und wichtig. Am besten beginnt man das bereits mit 1 Jahr und nicht erst mit 6.

2. Ihn trotz Widerstand unter Wasser drücken geht absolut garnicht. Da ihr aber nicht dabei wart ist es nun schwierig die Situation zu beurteilen und ich kann mir auch vorstellen, dass du etwas überreagierst. Ich würde das beobachten und euren Sohn bestärken, dass er zu nichts gezwungen werden darf. Ihn gleichzeitig aber auch ermutigen und fleissig üben zu tauchen und zu springen. Die Schwimmlehrerin würde ich nochmal deutlich drauf hinweisen, dass das Kind zu nichts gezwungen werden darf.

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Ich frage mich immer warum es Eltern nicht hinbekommen ihren Kindern schwimmen beizubringen und sie ans Wasser zu gewöhnen.
Bei einem Kind wo man schon weiß das es Probleme bekommt,kann ich es erst recht nicht verstehen warum man keine Zeit investiert und die ist nicht die Welt.
Das Kind kann einem leid tun.
Ja,redet mit der Kita das es keinen Zwang geben soll aber bitte kümmert euch darum und geht mit ihm ins Schwimmbad.

Bearbeitet von Inaktiv
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Als Schwimmtrainerin kann ich dir sagen, dass die wenigsten Eltern es schaffen ihren Kindern schwimmen beizubringen.
Aus verschiedenen Gründen:
- Kinder sind häufig weniger motiviert und diszipliniert alleine mit den Eltern
- Eltern können in sehr vielen Fällen selbst nicht die richtige Technik und bringen dann im besten Fall was falsch bei. Im weniger guten Fall klappt es gar nicht.
- Selbst schwimmen können heisst nicht automatisch zu wissen, wie man das am besten beibringt.

Wassergewöhnung ist was anderes, das kann man prima selbst üben. Und hier stimme ich dir zu bin ich ebenfalls "überrascht", wenn die Eltern eines 6 jährigen offenbar noch nicht mal in der Badewanne Wasser spritzen geübt haben.

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Also in meinem Umfeld haben alle mit den Eltern schwimmen gelernt und wir sind früh und oft ins Wasser,dafür wartet man nicht bis das Kind 6 ist.
In meiner Heimat gibt es überhaupt keine Kurse,da können alle Kinder schwimmen und lernen es überwiegend im Meer schon ganz früh.
Meine Kinder haben bis heute kein Abzeichen sondern können perfekt schwimmen.
Mit seinem Kind so früh wie möglich ins Wasser zu gehen halte ich für elementar und der Rest sind für mich ausreden,jeder hat ein Schwimmbad um die Ecke…
Aber jetzt erzählen sicher gleich alle das es das bei ihnen nicht gibt 🥴

Bearbeitet von Inaktiv
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...und ich sagte dass für mich vordergründig dss schwimmen lernen wichtig ist und wenn er das Seepferdchen nicht schafft, ist das wurscht...

Richtig schwimmen lernen beinhaltet aber, dass man den Kopf unter Wasser eintaucht. Dieses krampfhafte Kopf über Wasser halten, führt zu einer falschen Lage im Wasser und ist bei längerem Schwimmen extrem anstrengend.

Wie wascht ihr denn die Haare Eures Sohnes? Immer mit Kopf nach hinten, bloß kein Tropfen aufs Gesicht?
Vielleicht wäre eine Schwimmbrille (auch für unter die Dusche) ein erster Ansatz.

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Schwimmtechnik beherrschen alleine ist leider nicht ausreichend. Als ich mich darüber informiert habe, ab wann man Kinder im Schwimmbad oder am See alleine lassen kann, also was zum sicheren Umgang mit Gewässern dazu gehört, habe ich gemerkt, dass ich (obwohl ich schwimmen sehr gerne mag) selbst die Kriterien nicht erfülle, weil ich es noch nie geschafft habe, unter Wasser die Augen zu öffnen. Ziel ist nämlich, dass Kinder (und Erwachsene) klar kommen, wenn sie plötzlich in ein Gewässer fallen. Da kann es natürlich Strömungen und Hindernisse geben, man hat Kleidung an etc. Es ist wichtig, die Augen öffnen zu können, auch um zu erkennen, wo das Licht ist und wo man hin muss, um wieder aufzutauchen. Wenn man in Panik verfällt, weil Wasser in die Nase kommt und man nichts sehen kann, ist das gefährlich.
Wie die Situation im Schwimmkurs war und was jetzt die beste Strategie ist, finde ich schwer zu beurteilen, aber ich würde die Ziele des Seepferdchens nicht als unwichtig abtun. Im Zweifelsfall kann es irgendwann lebensgewichtig sein.

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PS: Ich habe als Kind schwimmen gelernt, bis ich das goldene Abzeichen hatte. Ich hatte eben eine Schwimmbrille auf. Es gibt auch so Nasenklammern, wenn das ein Thema ist. Aber wie gesagt, damit schafft man vielleicht die Abzeichen, aber man ist in Gefahrensituationen nicht gut vorbereitet.

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Meine Tochter musste letztes Jahr im Sommer für das Ring hochholen bei der Seepferdchenprüfung ihre Schwimmbrille abnehmen. Genau aus dem Grund, den du beschrieben hast: Falls sie mal ins Wasser fallen sollte, soll sie halbwegs klar kommen. Ich glaube, da wird inzwischen verstärkt drauf geachtet.

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Zum schwimmen lernen gehört es auch, Wasser ins Gesicht zu bekommen. Du wirst deinen Sohn nie alleine schwimmen lassen können, wenn er nicht tauchen kann ! Aus diesem Grund ist das tauchen auch fürs Seepferdchen so wichtig, obwohl man ja sogar erst ab Freischwimmer ein sicherer Schwimmer ist.
Ich würde den Votschlag annehmen und zuhause in der Badewanne viel üben. Meine Tochter taucht gerne in der Badewanne, sie ist auch etwas ängstlicher im Wasser, aber wir üben jetzt ca 1 Jahr und sie geht seit 6 Monaten in den Schwimmkurs, ihre Ängste werden immer weniger! Sie ist aber auch erst 4 und wir üben seit sie 3 ist regelmäßig 🙂

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Hi. Wie genau übt ihr das tauchen in der Badewanne?
Mein Sohn würde es einfach verweigern von vorn herein.

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Mhm ich hab sie einfach motiviert und es auch vor gemacht. Sie fand es gott sei dank gleich lustig. Vielleicht probierst du es mal mit Schwimmbrille zu beginn ?