Conni und die Kritik daran

Hallo zusammen,

viele von euch kennen die Kinderbuchreihe Conni und deren unterschiedliche Ausprägungen. Auch wir haben unsere Kinder gerne die Geschichten von der kleinen Conni unseren Kindern vorgelesen bzw unsere Kinder haben dann auch alles selbst mit viel Begeisterung verschlungen.
Wir selbst fanden und finden die Geschichten auch Recht gut.
Man liest allerdings auch öfter Kritik an eben dieser Conni Reihe. Meist dreht sich die Kritik darum, dass Conni ein verzerrtes Bild der Wirklichkeit abgebe und nicht mehr mit der Realität übereinstimme und den Kindern ein überholten Familienbild zeigt.

Nun Frage ich mich allerdings, ob diese Kritik berechtigt ist. Beispielsweise finden wir unter folgender Erhebung, dass 75 Prozent der Kinder in genau dieser heilen Welt mit Mama und Papa aufwachsen, also offensichtlich die Mehrzahl.
Auch die Berufe der beiden Eltern (Ingenieur und Ärztin) werden oft als zu stereotypisch betrachtet. Allerdings wissen wir auch, dass über die Hälfte eines Jahrgangs studieren. Ärztin und Ingenieur sind sicher auch nicht wirklich exotisch, also durchaus vergleichbar mit der Realität.
(Da hat meine Frau ja exotischer studiert ;))
Auch kritisiert werden die Darstellung, dass die Mutter in Teilzeit arbeitet und der Vater voll arbeitet und damit ihr dir Hauptarbeit an der Erziehung überlasst. Laut statistischer Erhebung https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2022/03/PD22_N012_12.html ist aber genau das der Fall und über 65 Prozent der Frauen sind in Teilzeit und nur sieben der Männer.

Zudem wird die geringe Berücksichtigung von Randgruppen kritisiert. Beim Aufräumen der alten Conni Bücher habe ich nochmals nachgesehen. Von zehn Kindern im Kindergarten heißen diese auch Emre, Semire und Yolanda, welche auch passend zur Namensherkunft gezeichnet werden.

Für mich zeigt Conni eben genau die Mainstream Familie, wie sie wohl in der Mehrzahl anzutreffen ist.

Was meint ihr?

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Die meisten Conni-Bücher sind extrem stereotyp. In den alten Büchern gab es null Diversität und ausschließlich veraltete Rollenbilder. Das hat sich durch die neue Zeichnerin immerhin etwas verändert, aber es wäre immer noch sehr viel Luft nach oben.

Ich bevorzuge vielfältige Bücher, die divers sind, die ALLE Menschen in ihrer Selbstverständlichkeit abbilden, und die weniger Klischees bedienen. Dazu gehört Conni nicht. Ich würde die Bücher nicht kaufen. Für jedes geschenkte Conni-Buch würde ich meinen Kindern zwei Bücher kaufen, die mehr Vielfalt abbilden. Wie bei allem: die Dosis macht das Gift.
Also ja, ich verstehe die Kritik vollkommen. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass sich da in den nächsten Jahren was tun wird, sodass Connis Lebenswelt etwas weniger eintönig wird.

Dass weiße, privilegierte Menschen Conni nicht schlimm finden, ist nicht verwunderlich. Wer den Standard lebt, findet es auch nicht schlimm, diesen ständig zu sehen.
Wenn man aber ein bisschen über den Tellerrand hinausschaut, merkt man, dass unsere Gesellschaft (zum Glück) vielschichtiger ist.
Gerade Kinder aus reichen, intakten, stereotypen Familien ohne Behinderung, ohne Diskriminierungserfahrung aufgrund der Herkunft sollten andere Geschichten als ihre eigenen lesen, um sich (später) der eigenen Privilegien bewusst zu werden, und einfühlsam mit anderen Menschen umgehen zu können. Damit sich was ändert und nicht mehr die „Conni“-Familie als normal gilt.

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Hast du Empfehlungen? Ich finde es tatsächlich unglaublich schwierig, solche Bücher außerhalb des Internets zu finden. Unsere Bibliothek ist eine Katastrophe, was das betrifft (hatte mal was zu Kindern mit Behinderung gesucht und das einzige Buch, was es gab, mit Schrecken nach dem querlesen zurück gestellt). Auf gut Glück bestellen ist da aber halt auch doof.

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Meine Kinder sind erst 2, wir bewegen uns also erst so langsam von Tieren als Protagonisten weg ;)
Ich weiß aber, dass der Zückersüß Verlag sehr inklusiv ist. Auch bedürfnisorientierte Erziehung wird da groß geschrieben. Kein „Papa lobt Conni, Conni freut sich darüber“. Deren Bücher halten auch so langsam Einzug in (kleinere) Buchläden.
Ja, Büchereien kann man bei dem Thema meist (noch) vergessen. Auch da wird sich was tun, die Auswahl wird größer, die dort Arbeitenden werden kritischer… aber im Moment schaut es sicher trostlos aus.
Wenn du Interesse hast, kann ich dir eine Facebook-Gruppe empfehlen, die sich auf inklusive, diverse Kinderbücher spezialisiert. Da werden viele rezensiert - inklusive Leseprobe bzw. Fotos. Schreib mir ne PN, wenn du das magst.

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Ich finde es voll OK. Nur weil es viele neue Familienmodelle gibt,heißt es ja nicht,dass es die klassische mutter-vater und 1-2 (oder mehr) Kinder Familie nicht mehr gibt.
In den Büchern die wir haben, sieht man auch die Kinder und Familien unterschiedlicher Kulturen und auch Kinder mit Beeinträchtigungen,wie einem Rollstuhl.

Ich habe eher manchmal ganz andere Probleme mit Conni Büchern oder Hörspielen. Z.b. wenn sie in der Stadt beim Einkaufen weg läuft, obwohl es vorher besprochen wurde und die Mutter immer super gechillt darauf reagiert... Ihr sogar noch einen Ballon und Eis kauft ... Aber sonst lesen wir das gern vor

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Danke.
Ergänzend zu deinen Zeilen habe ich ja geschrieben, leben drei Viertel der Bundesfamilien das klassische Familienmodell. Daher kann die Conni Reihe nicht so unrepresentativ sein. :)

Ob es allen passt oder nicht.

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Ja ,ich stimme dir da zu.
Befremdlich fand ich hingegen ein Buch das es zum Lesestart dazu gab .mit einer Sammlung von geschichten,eine davon die sich mit Patchworkfamilie und Regenbogenfamilie beschäftigt.
Ein ungefragtes aufnehmen des Themas finde ich schwierig. Klar wenn das in der Kita /Klasse bzw. Individuell relevant ist,kann man sich ein solches Buch zum Thema kaufen. Aber so random fand ich das auch schon bisschen drüber,weil es so übergestülpt wird.

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Naja, wahrscheinlich wird genau von diesen Familien (bzw Menschen, die so leben) die Reihe auch garnicht kritisiert, sondern von denen, wo die Mutter eben nicht nur Teilzeit arbeitet und der Papa evtl in einem sozialen Beruf arbeitet oder was auch immer da sonst noch zu stereotyp ist.

Andererseits wird heutzutage ja eh alles kritisiert. Jeder muss für sich entscheiden, was er aus dieser Kritik mitnimmt und ob man dann Konsequenzen daraus zieht.

Bei uns gab es zum Beispiel bisher noch nicht ein Connie Buch. Ich kenne die Reihe nicht, Töchterchen vermisst sie nicht, also kein Thema hier.
Dafür liebt sie Paw Patrol, was ja auch schon öfters in der Kritik stand. Diese kann ich zwar ansatzweise nachvollziehen, aber nicht so sehr, dass es jetzt Konsequenzen hätte. Da sehe ich viele klassische Disneyfilme deutlich kritischer.

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Hi. Darf ich fragen wegen was Paw Patrol in der Kritik stand?

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Die Frage ging zwar nicht an mich, hoffe es ist ok dass ich hier reingrätsche.

Da gibts bei Paw Patrol mehrere Punkte. Zum Einen wird kritisiert, dass der einzig weibliche Welpe durch die Farbe rosa gekennzeichnet wird. Zum Anderen werden wohl die Berufe wie Polizist, Feuerwehrmann usw. glorifiziert und ein falsches Bild davon vermittelt. Aber vor allem wird der Serie vorgeworfen, den Beruf „Polizist“ zu verherrlichen, weil dieser Polizeihund der tollste, mutigste etc. in der Truppe ist und das nicht der Realität in Bezug auf Polizeigewalt u.ä. entspricht. Letztere Kritik kam wohl im Zuge der BLM Bewegung auf.

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Mit der Vielfältigkeit ist alles gut und schön selbstverständlich auch viele andere unterschiedliche Familienmodelle wie das bei Conni dargestellte aber ich sehe das ähnlich wie du de facto sieht es in der Realität nicht selten anders aus . Ich finde nicht das die Connireihe , in den von dir genannten Punkten, soweit weg von der Realität ist. Ich finde die Geschichten kindgerecht passend auf die Zielgruppe zugeschnitten Conni + deckt tatsächlich eine gute Bandbreite der Themen ab die allgemein Kinder in dem Alter begegnen und bewegen . Für speziellere Themen gibt es sicherlich heute auch eine Vielzahl anderer Kinderbuchautoren auf die man zurückgreifen kann . Wenn man das Weltbild der Connireihe zu eng , unpassend oder nicht zeitgemäß genug findet hat man ja selber für seine Kinder die Wahl was man daraus macht ( die Serie für sein Kind ablehnen , differenziert aus einzelnen Bänden auswählen oder meinetwegen auch seine eigene kritische Interpretation mit reinbringen . Meine Kinder mochten und mögen Conni ich habe keine Befürchtungen das sie durch Conni ein zu enges Weltbild bekommen man kann in so ziemlich allem irgendwas finden und auffahren aber sorry einiges finde ich manchmal doch etwas übertrieben .

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Hm. Du machst dir aber viele Gedanken. Ich bin da primitiver gestrickt: was gefällt wird gelesen - unabhängig von politischer Korrektheit oder Kritik durch andere.

Conny finde ich schrecklich, völlig hohl, sinn- und humorbefreit, macht mich agro und wurde daher als Vorlesebuch verbannt. Aber wenn es euch gefällt, passt doch alles.

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Sehe ich normalerweise auch so. Die Kinder hatten das zu lesen, was ihnen gefallen hat. Eine indoktrinierung der Kinder haben wir nie versucht und haben sozial sehr verantwortungsbewusste Personen erzogen.

Mir kam die Idee mit diesem Beitrag, weil ich die Tage eben über die Conni-Kritik gestolpert bin.

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Man tendiert in Deutschland immer zur politischen Überkorrektheit und Kinderbücher sollen gefäligst die von einer grün-links angehauchten Elite bevorzugten Themen behandeln. Da schickt es sich nicht, dass ein Grossteil der Kinder ein ganz "normales" Leben führt und dies auch so dargestellt wird.

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Hallo,

wenn es nach der aktuellen Medienmeinung geht, dann dürfte man den Kinder heutzutage fast nichts mehr vorlesen.

Conny zu stereotypisch, Harry Potter nicht divers genug, Pippi Langstrumpf rassistisch, Grimms Märchen zu brutal und zu rassistisch, Max und Moritz und der Struwelpeter antiquiert und schädlich. Bibi Blocksberg / Bibi und Tina gefährlich, da Hexen im Zentrum stehen. Das sind nur die Bücher, die mir spontan einfallen, an denen rumkritisiert wird.
Was soll ich sagen ich bin mit alle den Büchern, außer Connie, aufgewachsen und eine völlig normale Frau geworden ohne psychische Schäden, ohne Rassist zu werden, etc..

Wenn ich mir unser Umfeld so ansehen deckt Connie zu 90 Prozent das Umfeld ab in dem wir leben. Familien mit 1 bis 3 Kindern, Eltern beide Berufstätig in verschiedenen Bereichen.

Das Gute an Connie Bücher ist in meinen Augen, dass sie typische Alltags- / Lebenssituationen kindgerecht aufarbeiten, so das Kinder es verstehen und man als Eltern Themen gut mit einer Connie Geschichte beginnen kann um anschließend darüber zu reden.

Wir machen es hier ganz einfach, wir lesen was uns gefällt bzw. was unsere 3,5 jährige Tochter aus der Kinderbibliothek aussucht. Ebenso darf unsere Tochter Kinderlieder hören die sie will, so wir wir es auch taten.

LG Morgaine

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Ich denke, man muss aus der Kritik an Conni einfach für sich und seine Familie selbst Schlüsse ziehen und manchmal auch einfach die Kirche im Dorf lassen.

Ja, meine Güte, da werden (zumindest in den alten Büchern, die ich durch meine wesentlich jüngere Schwester kenne) einige Stereotypen bedient. Aber wir haben doch früher auch Disney Filme geschaut und trotzdem kenne ich Niemanden, der Prinzessin für einen „richtigen Job“ und Lebensziel gehalten hätte (nein, auch nicht als Kind) oder ähnliches.

Ich verstehe durchaus die Kritik an Conni (und an Disney Filmen, an Paw Patrol, etc.) und finde es richtig und wichtig, darüber zu sprechen und die Conni-Reihe künftig inklusiver zu gestalten. Aber die Kinder lesen oder schauen doch nicht alle ausschließlich o.g. Inhalte, ihr Weltbild wird nicht allein dadurch geprägt. Insofern finde ich, dass man Conni und Co. nicht aus dem Kinderzimmer verbieten soll/muss, man hat ja als Eltern doch sowieso ein Auge darauf was und wie viel davon ein Kind konsumiert.

Mein Sohn kennt die Conni-Reihe nicht, liebt aber Paw Patrol. Ich hasse es 🙈 Nicht wegen der Kritik daran, ich mag dieses ganze Merchandise drum herum nicht (stehe auch nicht auf Disney Prints o.ä.). Aber er hat so Freude an diesen Hunden (wir haben nun natürlich hier Plüschtiere, Kleidung und dieses Kostüm vom Feuerwehr-Hund war das einzige, das ihn begeistert und das er gerne gerade an Fasching trägt), das mag ich ihm nicht verbieten. Ich achte einfach drauf, dass es nicht überhand nimmt und gut ist.

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Meine Tochter liebt Conni und ich stehe dem auch sehr kritisch gegenüber. Oder, einfacher ausgedrückt : Conni's Familie geht mir unfassbar auf die Nerven 😉

Die Mutter ist Ärztin, übt diesen Beruf aber selbstverständlich nicht aus, seit die Kinder da sind und der Vater verdient den Lebensunterhalt.
In einem der Bücher kommt Conni in den Kindergarten und selbstverständlich besucht sie die Gruppe, bei der die Kinder um 12 wieder abgeholt werden, also wieder nix mit Berufstätigkeit der Mutter.

Die Mutter kümmert sich um alle Belange der Kinder, mit unendlicher Geduld. Den Vater sehe ich nicht kochen /backen /basteln.
Als meine Tochter sagte, sie würde so gerne bei Conni's Mama sein, wusste ich nicht, ob ich lachen, weinen oder brechen soll 😉

Ja, so junge Kinder wie meine fast Vierjährige dürfen gerne von Geschichten umgeben sein, in denen alles einfach zu fassen ist, aber ich weiß, dass man auch oder gerade Kleinkindern mehr zutrauen kann, dass sie Diversität als normal betrachten, wenn man ihnen dies aufzeigt und sie gut klar kommen mit einer Welt, die nicht so einfach gestrickt ist wie die von Conni.

Pluspunkt war für mich die Behandlung lebensnaher Themen (lebensnah weil unsere Tochter ebenfalls in einer Bubble aufwächst, die es ihr ermöglicht, sich mit Conni zu identifizieren, wenn diese in die Berge fährt oder mit Mama Kuchen backt)

Meine SchülerInnen, wenn sie noch jünger wären, könnten sich in keiner Form mit dieser Familie und deren Leben identifizieren; nicht blond und nicht Marmelade mit Erdbeeren aus dem Garten kochend, nicht an der Nordsee und nicht mit Mama und Papa Laternen bastelnd...

Bearbeitet von vera85
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So unterschiedlich kann die Wahrnehmung bzw Situation auch sein. Bei uns sind alle Familienmitglieder blond, meine Frau, witzigerweise Ärztin mit eigener Praxis, war froh nur halbtags ihre Praxis zu öffnen und hatte große Freude daran, die Kinder zu Hause zu erziehen. Ich war stets Vollzeit arbeiten, aber nahezu frei in meiner Gestaltung der Arbeitszeit (Professur sei dank!) und damit mehr zu Hause als Connis Vater. ;)
Unsere Kinder sind mit eigenem Gemüsegarten und selbstgemachter Marmelade aufgewachsen. Nur beim Urlaub sind wir weniger Ostsee und mehr Segeln oder Spanien (wobei Conni da ja auch Mal war).
Sind unsere Kinder nun in einer Blase aufgewachsen? Auf den ersten Blick ja, aber: Nein, denn beispielsweise ist die beste Freundin meiner ältesten Tochter ist eine körperlich Schwerbehinderte und mein Bruder, lebt ein mehr als alternatives Familienbild. Wir waren zudem stets mit den Kindern ehrenamtlich für arme Menschen aktiv und haben Tafeln und Spendensammlungen mit den Kindern gestaltet und durchgeführt Die schulischen Austausche meiner Kinder waren nicht nur klassisch England und Frankreich sondern auch Rumänien.
Was will ich damit sagen? Die Verantwortung der Erziehung und Meinungsbildung ist bei den Eltern. Zu meinen, dass möglichst vielschichtig gestaltete Kinderbücher diese Funktion übernehmen, ist vermutlich zu weit gegriffen.nue weil vielschichtige Kinderbücher gelesen werden führt das nicht zu toleranten Kindern.

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Unsere Kinder wachsen ebenfalls behütet auf; sie besuchen das Theater, Museen, kaufen mit uns im Biomarkt und Wochenmarkt ein, rein optisch sieht man schon : Die Eltern haben eine Abneigung gegen Polyesterkram mit bunten auffälligen Drucken, blonde Kinder mit dezenten Lederschuhen im Wollwalkmantel 😉 und ja, das ist schon eine Blase.

Ich selbst bin ganz anders aufgewachsen und ich erinnere mich gut, wenn ich Bilder, Geschichten oder Begegnungen mit Familien wie Conni hatte, empfand ich immer auch etwas Scham und das Gefühl, dass bei mir etwas schief läuft.

Es geht ja nicht darum, dass Kinderliteratur den Kindern Werte vermitteln soll und das den Eltern abgenommen wird, aber ich bin überzeugt davon, dass die Annahmen, wie zb Prozesse in Familien ablaufen auch unbewusst geprägt werden, wenn ich bestimmte Konstellation in Geschichten wieder und wieder lese und sehe.

Ich mag zb die Reihe "Kalle und Elsa" sehr gerne, weil kleine Details wie zb die Mutter im Homeoffice, die eben gerade beschäftigt ist und keinen Kuchen backt oder die rosa Gummistiefel des Jungen ganz nebenbei erzählen, wie es auch gut sein kann

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Mmh, ich frag mich immer was genau die Kids am Ende wirklich davon mitnehmen.
Ok, bei conni ist immer die Mama zu Hause.
Ich muss gestehen, ich hab nie mitbekommen was sie von Beruf ist. Das weiß ich erst, seitdem ich das hier bei urbia gelesen habe. Danach ist mir aufgefallen das es in einer Geschichte mal erwähnt wurde.
Auch das mit dem Kindergarten. Wir haben ein altes kindergartenbuch, da wird conni um 12 Uhr abgeholt. In den anderen Büchern wird die Uhrzeit gar nicht thematisiert.
Früher war Kindergarten halt auch einfach nur bis 12 Uhr.

Wenn ich ehrlich bin, würde mich auch total interessieren was due Leute die bisher hier geantwortet haben so beruflich machen, wie divers ihr Leben denn ist.
Fakt ist doch, ich kann meiner Tochter 300 Geschichten vorlesen von "Helfen im Alltag". Wenn ich dann im Supermarkt an der Oma die Hilfe braucht vorbei gehe, mach ich was falsch!

Und warum ist es falsch in einer Blase aufzuwachsen? Müssen denn 3 jährige schon so weltoffen sein? Zumal ich einfach gar nicht wüsste wie das aussehen soll.
Gutes Bsp ist vll. Dieses Buch, was es zum 2 (?) Geburtstag vom Kinderarzt gibt.
Ich finde ehrlich, dass versucht zwanghaft "divers" zu sein. Find ich z.b. viel nervtötender.
Das merkt meine Tochter aber genauso wenig, wie sie merkt, dass conni eine "veraltete" Lebensansicht hat.
Viel wichtiger ist doch, was man ihr vorlebt. Das ich nach 6 Monaten Elternzeit wieder 2 Tage arbeiten gehen und mein Mann 2 Tage voölzeit auf ihren Bruder aufpssst. Das wir beide Zeit nachmittags mit ihr verbringen. Das ihr Vater auch einkaufen geht und ich dafür ein Bild an die Wand hänge. Das in der Kita männliche Erzieher sind.
Was weiß ich, was noch...

Verdrehte Weltbilder von Kindern sollte man meiner Meinung nach nicht an conni festmachen.

Sorry, dass es so lang geworden ist.

Bearbeitet von iorana