Hallo. Mein Kind hatte Mittelohrentzündung, ich ging zum Arzt, da war es vorgewölbt und rot. Wenn’s nicht besser wird, soll ich AB geben. Ich hab es nicht geben mussen, bin aber am nächsten Tag nochmal zur Kontrolle zum Arzt. Da sagte er, AB ist nicht mehr nötig, die Wölbung ist weg und es ist weniger rot. Nun Hort mein Kind schlecht und der Eiter steckt noch im Ohr. Heilt das wirklich nach 2 Wochen von allein ab? Bin etwas nervös. Der Arzt meinte ich kann Kortisonspray nehmen, aber es geht auch von alleine bald weg. Kortison bin ich halt schon vorsichtig, da noch unter 2 Jahre. Ging bei euch der Eiter wirklich alleine weg?
Eiter nach Mittelohrentzündung noch im Ohr
1
Wenn der Eiter noch da ist, ist es offensichtlich nicht von alleine abgeheilt. Ich würde das Antibiotikum geben oder spätestens morgen zu einem anderen HNO Arzt gehen.
2
Woher weißt du, dass noch Eiter im Ohr ist? Hat dir das der Arzt so gesagt? Normalerweise fließt der doch durch die Eustach'sche Röhre in den Rachen ab? Und das Trommelfell ist doch nicht mehr vorgewölbt. Dann ist doch kein Erguss mehr drinnen, oder zumindest viel weniger als vorher?
3
Ich war diese Woche sogar bei 2 HNO Ärzten. Sonntag beim Notdienst war das Trommelfell vorgewölbt und rot. Daraufhin bin ich Montag zum HNO und der sagte, nicht vorgewölbt aber Paukenerguss drinnen, der mukös ist, also schleimig. Das andere Ohr war 2 Wochen davor aufgegangen und Eiter kam raus. Das wurde mit AB behandelt, davor auch schon mit AB. Aber da meinte der Arzt dann ich soll Kortison geben. Der andere Arzt abschwellende Nasentropfen. Aber das muss doch Eiter sein, was da drin ist. Es war ja vorgewölbt und am nächsten Tag nicht mehr, aber Grund des Vorwölbens ist doch dann dieser Eiter. Jetzt frage ich mich, ob es wirklich ein Paukenerguss war oder eine aktuelle eitrige Mittelohrentzündung. Aber bei 2 HNO Ärzten mussen die das doch beurteilen können, hoffe ich.
4
Du verstehst wohl das Mittelohr noch nicht.
Das Mittelohr ist ein kleiner Raum, in dem die Gehörknöchelchen sind. Nach außen ist er durch das Trommelfell begrenzt und zum Nasen-Rachenraum führt eine enge Röhre. Durch diese findet der Luftaustausch statt und Sekret (innen im Mittelohr sind Schleimhäuten) kann abfließen.
Wenn durch Schnupfen diese Röhre zuschwillt, kann der Luftaustausch nicht mehr stattfinden (man hört schlecht, alles dumpf) und das Sekret staut sich. Auch können Viren und/oder Bakterien in das Mittelohr gelangen, die sich dann in dem gestauten Sekret vermehren. Das Trommelfell wird also rot wegen der Entzündung und wölbt sich vor wegen dem Schleim.
Wenn man mit Ibuprofen die Entzündung bekämpft und mit Nasenspray die Schleimhäuten im Rachen so weit abschwellen, dass die Verbindungsröhre wieder auf geht, kann der Schleim ablaufen und alles beruhigt sich langsam.
Das dumpfe hören kann noch ein paar Tage dauern, bis die Entzündung komplett weg ist. Durch ein Kortison-Nasenspray geht das schneller, da es stark entzündungshemmend ist.