Profitiert ein 3jähriger vom (ausschliesslichen) Umgang mit knapp 12 Monate alten Kindern in der Kita?

Hallo ihr Lieben,

Unser 'Grosser' (wird im April 3 Jahre alt) wird gerade in einer Kita eingewöhnt. Da wir in einem Monat unser zweites Kind erwarten, wäre ich zwar zuhause und dank möglicher Betreuung durch die Grosseltern nicht zwingend auf eine Kita angewiesen. Mein Mann aber findet, dass es unserem Sohn für seine Entwicklung helfen würde, wenn er mehr Kontakt mit anderen Kindern hätte. Kurz zu unserem Sohn - er ist für sein Alter sehr weit, was Sprache angeht und bei vertrauten Personen super offen und selbstbewusst. Bei fremden Kindern hingegen ist er sehr zurückhaltend und mag es überhaupt nicht, wenn ihm eines zu nahe kommt oder gar 'übergriffig' wird. Da geht er sofort auf Rückzug - was ich persönlich nicht schlimm und irgendwo auch verständlich finde ;) Er war bereits früher in einer Kita, von 11 Monaten an bis 1.5 Jahre. Danach haben wir ihn wegen eines Vorfalls von den Grosseltern betreuen lassen.
Nun zu meiner Frage, in der neuen Kita (die er 2 Tage die Woche besuchen würde) sind in seiner Gruppe ausschliesslich Babies (knapp 1 Jahr alt). Ich bezweifle, dass er davon dann wirklich profitiert, ich denke es würde mehr bringen, wenn es mindestens gleichaltrige Kinder (oder gerne auch etwas ältere wären), mit denen er sich verständigen und von denen er lernen kann. Ich kann mir auch vorstellen, dass die Erzieherin dann hauptsächlich mit den Kleinen beschäftigt sein wird, und keine wirkliche Zeit hat, sich unserem Sohn zu widmen. Ich denke deswegen darüber nach, die Kitaleitung zu bitten, ob er evtl. in eine andere Gruppe wechseln kann, in der mehr Kinder auf seinem 'Level' sind. Oder worst case, ihn wieder aus der Kita zu nehmen und die Betreuung durch seine geliebten Grosseltern beizubehalten, bis er dann mit 4 Jahren in den Kindergarten kommt.
Was denkt ihr darüber?

Vielen lieben Dank!
Snowflake

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Ich würde es nicht machen.
Mein Sohn ist knapp drei, nur wenig älter als deiner.
Er ist in einer altersgemischten Gruppe von 2-7 Jahren. Einmal pro Woche werden die gleichaltrigen Kinder aus dem gesamten Kindergarten zu Gruppen zusammen gefasst (hauptsächlich wegen den Vorschulkindern).
Und er mag diese Tage, wo er hauptsächlich mit den 2-3 jährigen zusammen ist, nicht so besonders. Er spielt dann schon mit den Gleichaltrigen und Jüngeren, aber viel lieber mit den älteren Kindern und profitiert da enorm, grade was Sprache, Zählen, Motorik etc betrifft.
Wenn ich mir vorstelle, er würde seine Vormittage nun nur noch mit Einjährigen verbringen, hätte ich kein gutes Gefühl. Das würde ihm auf Dauer keine Freude machen.
Mit einem Jahr ist es ein bloßes Nebeneinanderherspielen. Mit drei können sie einfach schon ganz anders miteinander spielen.

Also wenn es irgendeine andere Lösung gibt und ihr nicht darauf angewiesen seid- nein, würde ich nicht machen.
Dann lieber für Kontakte zu Gleichaltrigen ins Turnen, Musikkurs etc.

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Wieso kann er nicht jetzt bzw. Ab April bzw. Ab Sommer in den Kindergarten gehen?

Ich denke schon, dass dein Sohn profitiert. Aber anders als er vom Spiel mit Gleichaltrigen profitieren würde. Meine Tochter liebt die „Babys“ in der Krippe, spielt ansonsten aber lieber mit älteren Kindern. Sie profitiert von der Interaktion mit den knapp Einjährigen auf andere Art: Sie Übernimmt Verantwortung, lernt Windeln zu wechseln und schult Feinmotorik beim Anziehen oder macht für sie Fingerspiele.
Ihre Sprach wird in der Krippenzeit schlechter; ihr Satzbau ist in den Ferien immer deutlich komplexer. Sie geht aber gerne hin und mag es auch mal die Große zu sein. Von daher würde ich für meine Tochter schon sagen, dass sie davon profitiert, wobei ich innerlich schon genervt bin, dass sie vieles nicht machen kann, weil andere Kinder nicht laufen können oder in den Schlaf getragen werden müssen.

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Aber genau diese Dinge kann er dann bei seinem Geschwisterchen daheim auch machen. Dazu braucht es doch keine Gruppe an Einjährigen im Kindergarten.

Besser er hätte in dem Fall den Aisgleich und Gleichaltrige zum Spielen.

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Nein, in dem Umfang kann es ein Kind zuhause nicht erleben.
Zudem waren dies Beispiele.

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Regelmäßiger Kontakt zu anderen Kindern wäre mir in dem Alter auch sehr wichtig. In welcher Form der stattfindet, ist zweitrangig. Das muss nicht im Kindergarten sein. Aber wenn ihr ihn anders nicht organisiert bekommt, fände ich Kontakt zu kleinen Kindern besser als gar keinen. Aber ja, mit Gleichaltrigen hätte er sicher mehr Spaß.
Mein Sohn war bei einer Tagesmutter mit drei anderen Kindern. Er war der zweitjüngste, alle vier aber nur 8 Monate auseinander. Als die zwei Großen in den Kindergarten gewechselt sind und dafür zwei Einjährige nachrückten, ist er nicht mehr ganz so gern hingegangen. Die Tamu hat da aber noch viel aufgefangen, und ich denke, die ErzieherInnen würden sich genauso um deinen Sohn bemühen. Macht ihnen nämlich sicher auch Spaß, nicht nur mit ganz Kleinen zu interagieren 😉

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Ja, er profitiert davon. Menschen lernen grundsätzlich. Dein Sohn würde in dieser Situation ganz verstärkt lernen, dass er Rücksicht auf andere (Schwächere) nehmen muss. Seine Fähigkeiten im Umgang mit anderen Menschen werden besser, sein Sozialverhalten verbessert sich.

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Ich würde ihn im Sommer in den großen Kindergarten schicken. Und nochmal reflektieren, was ich brauche, um ihn da gut hingehen lassen zu können und ihn für da genug loszulassen.

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Ich würde auf jeden Fall bitten, ihn in eine Gruppe mit Gleichaltrigen wechseln zu lassen oder ihn dann direkt im Kindergarten eingewöhnen. Eigentlich macht eine Kitaeingewöhnung mit fast drei Jahren keinen Sinn mehr.

LG

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Bei den fast 3 jährigen in der Krippe merkt man schon, dass es ihnen zu langweilig wird und schon drauf warten, dass es endlich mit dem dritten Geburtstag zu den "großen" rüber geht.

Wenn es da nur 1 jährige gibt, würde ich es nicht so wollen. Klar finden sie älteren es auch toll den kleinen zu helfen aber dann wollen sie auch wieder mit gleichaltrigen zum Ausgleich spielen.

Ganz wenige 3 jährige bleiben noch in der U3 Gruppe und wechseln nicht sobald sie 3 werden. Das sind hauptsächlich sehr schüchterne Kinder, die Ü3 schnell untergehen oder etwas langsamer sind.

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Hi,
es gibt ja Untersuchungen (z.B.NICHD, NUBBEK), die besagen, dass eine frühkindkiche Betreuung, wenn qualitativ gut, weder schadet noch groß nutzt, sofern das Elternhaus kümmernd ist. Es profitieren eher Kinder, die zu Hause unter schlechten Bedingungen aufwachsen. Ausschlaggebend für die Entwicklung ist das Elternhaus. Später, so ab ca. 4 Jahren, gibt es Bereiche, in denen ein positiver Effekt zu beobachten ist, aber sicherlich nicht sehr nachhaltig, nichtbetreute Kinder kommen dann halt etwas später an den Punkt.
Insofern wird er nicht davon profitieren. Ich denke, ab einem Alter von 3 Jahren, indem die Interaktionsfähigkeit mit anderen steigt, ist eine gemischtaltrige Gruppe wohl sinnvoller. Warum stecken die einen Dreijährigen in eine Babygruppe?

vlg tina

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Ich glaube, dass er sich da zu Tode langweilen wird...

Geht doch lieber noch in ein paar Kurse oder in eine Spielgruppe, bevor er dann in den Kindergarten kommt. Ginge es bei euch nicht ab September zum neuen Kiga-Jahr? Dann wäre er 3,5; dass ist ja eigentlich ein ganz gutes Alter für den Kindergarten - Start