Irgendwie unangemessene sprache

Hallo.
Mein Sohn und sein Freund sind 3 fast 4. Sie spielen eigentlich schön miteinander. Allerdings erzieht die mama etwas anders als ich. Sie ist strenger. Und wenn das Kind nicht das macht, dann malt sie mit Worten immer irgendwelche " horror Szenen" aus.
Also wenn du mich beißt, dann schließe ich mich ein. Wenn du mir mit dem hammer auf den Kopf haust, dann kann es sein das ich dann Tot bin, dann hast du keine mama mehr. Oder iss das Brot auf, in Afrika verhungern kinder, die haben gar nichts zu essen.
Nun langsam wiederholt mein Sohn diese Sätze. Und versucht sie irgendwo anzubringen. Der freund hat auch letztens zu meinem sohn gesagt, wenn du das nicht machst, sperr ich dich weg.
Wie kann ich meinem Kind erklären, dass wir nie ihn wegsperren würden und das eigentlich unangemessen ist.
Habt ihr Ideen?

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Hi,
wir hatten mal einen ähnlichen Fall in der Kita.
Ich habe meiner Tochter erklärt, dass man auch mit Worten weh tun kann und sie beim nächsten Mal zu dem Kind sagen soll: Du tust mir weh, wenn du sowas sagst. Hör auf damit, ich will das nicht.
Und dass, sollte sie diese Worte irgendwann auch sagen, natürlich anderen auch damit weh tut und ihnen Angst macht.

Viele von uns Eltern achten sehr darauf, wie sich ein Kind bei körperlichen Attacken verhalten/verteidigen soll, dabei ist es genau so wichtig mit Kindern über die Macht von Worten zu sprechen. Sowohl was man selbst mit Worten ausrichten kann, als auch was man tun kann, wenn jemand einem droht, beleidigt oder anschreit.

Frag dich: Was würde ich sagen, wenn jemand so mit mir spricht? Warum würde ich selbst solche Worte nicht aussprechen?

Und dann gib deinem Kind das mit auf den Weg.

Liebe Grüße

Bearbeitet von fruechtchen2017
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Sage ihm, dass die Mutter seines Freundes das sagt, alle anderen Menschen nicht. Und das immer und immer wieder.

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Hallo! Ich muss jetzt mal nachfragen, weil ich das Muster nicht ganz verstehe. Du nennst drei beispielhafte Äußerungen der Mutter, die für mich schon recht wenig miteinander zu tun haben, und eine Äußerung des Sohnes, die noch einmal ganz anderer Natur ist. Wird der Freund deines Sohnes denn jetzt weggesperrt und droht es deshalb anderen Kindern an oder wie kann ich mir das vorstellen?

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Sie hat sich einmal eingesperrt, als er einen wutausbruch bekommen hat.
Das hat ihr Sohn dann davon abgeleitet. Er ist sprachlich echt sehr weit. Ja das sind so die Sachen die er dann in verschiedenen Versionen dann zu uns sagt.
Ich glaube, ich kann es nicht gut erklären.
Ich finde es schwierig, weil mein Sohn nun auch zu mir sagt, dann sperr ich dich weg

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Schwierig ... erstmal denke ich, dass 3 - 4jährige von deinen Beispielen ausser "ich sperr dich weg" gar nicht in letzter Konsequenz begreifen, was da geäußert wird. Was bedeutet tot sein wirklich? Wer sind diese hungrigen Kinder und was/wo ist Afrika? Deshalb würde ich meinem Kind sagen, dass ich es niemals wegsperren werde, egal was es gemacht hat, es da keine Angst vor haben muss. Sondern dass jeder Mensch mal was schlechtes oder falsches tut, er das ehrlich zugeben soll und man dann gemeinsam schauen kann, wie man das wieder in Ordnung bringt.

Die anderen Aussagen würde ich ganz allgemein zu erklären versuchen. Zum Beispiel kannst du deinem Sohn dann kindgerecht was zu Afrika erzählen/zeigen und sagen "da gibt es arme Kinder, die nichts zu essen haben und von dem bisschen satt würden, was du auf deinem Teller liegen lässt. So meint das die Mama von XY." Ich würde aber nicht sagen, dass ich die Äußerungen der anderen Mutter blöd finde, sonst sagt dein Sohn ihr das vielleicht mal.

Meinem 8jährigen hat die Lehrerin beim Elternsprechtag gesagt, dass er froh sein soll zur Schule gehen zu dürfen, in Afrika könnten die Kinder das nicht. Als wir draußen waren hat mein Sohn mich gefragt, ob wir auch nach Afrika ziehen können 🤣

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Cleveres Kerlchen, dein Sohn 😄

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Ich würde zunächst mal der Mutter stecken, dass das völlig weird ist..

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Das ist total schwierig. Sie wird eh schon von allen zurecht gewiesen und macht da total zu. Ich weiß gar nicht wie ich es ihr näher bringen soll. Hab schon mal gefragt, ob klare Ansage ohne horror Szenarien besser klappen würden.
Bin da aber total offen, wenn du einen guten Ansatz hast? Wie sagt man sowas

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Hmm naja ich hätts halt nett, aber frei heraus gesagt. Dass solche Geschichten ja am Ende nichts anderes als Drohungen/Erpressungen sind, die ein Kind über kurz oder lang unter Druck setzen, ein schlechtes Gewissen machen oder ihm Angst einjagen. Dass ich so nicht mit meinem Kind kommunizieren möchte und ich merke, dass das auf mein Kind abfärbt.
Aber wenn sie für sowas eh nicht empfänglich ist, dann ist das natürlich schwierig. Dann würde ich vermutlich den Kontakt reduzieren.

Bearbeitet von Weihnachtsbaby2020
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Also ich muss ganz ehrlich sagen, abgesehen davon, einem Kind anzudrohen, dass man es wegsperrt, finde ich die anderen Beispiele nicht verwerflich.
Es sind ehrliche Aussagen. Wenn man jemandem mit einem Hammer auf den Kopf haut, dann kann man davon ernsthaft verletzt werden. Und ja, andernorts verhungern Kinder, ich finde es nicht falsch, das offen den eigenen Kindern zu erzählen. Meine haben das auch gesagt bekommen, als sie in dem Alter waren. Da wurde plötzlich wieder mit Essen rumgematscht, einmal sogar geworfen. In der heutigen Zeit absolut unangemessen, weder habe ich einen Goldesel, noch möchte ich so ein benehmen. Meine Kinder sollen es zu schätzen wissen, dass sie etwas zu essen haben.
Mein älterer Sohn hat phasenweise sehr krasse Ausraster, wo er auch tritt und schlägt. Da habe ich auch das Zimmer verlassen und vorher gesagt, ich möchte nicht verletzt werden, so möchte ich nicht bei ihm sein. Er kann zu mir kommen, wenn er aufhört, mich zu verletzen. Und das ist vollkommen legitim.

Es kommt also, finde ich, drauf an, was die Mutter genau sagt. Dem Kind Dinge anzudrohen, die einfach nicht gehen, ist natürlich blöd. Aber dem Kind die ehrlichen Tatsachen vor Augen zu führen, finde ich nicht falsch.
Und so kann man es auch dann dem eigenem Kind erklären.
"XYZ hat schon recht, es gibt leider Kinder auf der Welt, die haben nichts zu essen oder bekommen nur selten etwas." <- der Ort ist vollkommen irrelevant, denn hungernde Kinder gibt's überall.
"Niemand sperrt dich weg, nur weil du das oder das machst."

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Ok. Nenn mich Helikopter.
Aber ich weiß nicht ob mein 3 jähriger schon wissen muss, das irgendwo kinder an Hunger sterben und das man mit einem hammer jemanden töten kann. Ich weiß auch nicht, ob kinder in dem Alter die Tragweite begreifen können.
Aber irgendwie finde ich diese Szenarien ein bisschen viel für nen 3jährigen. Ja ich bin ne glucke.
Ich finde man kann die Sachen auch ein bisschen altersgerechter verpacken.
Hammer auf dem Kopf geht gar nicht, tut sehr doll weh. Du wolltest das Brot, soviel Auswahl haben wir nicht, bitte jetzt essen, oder einpacken für später.
Liebe Grüße