Kind soll in den Sprachheilkindergarten wechseln

Guten Abend zusammen. Seid Wochen zerbreche ich mir den Kopf , was das beste für unsere Tochter ist.
Sie ist in Dezember 5 geworden und wird im Sommer 2025 eingeschult.
Seid April 2023 bekommt sie Frühförderung und nach langem kämpfen sein Ende November endlich Logo.
Nun sagen die beiden unsere Tochter wäre besser in einem Sprachheilkindergarten für einen Jahr besser aufgehoben bis sie zur Schule geht.
Sie ist nun endlich im Regelkindergarten angekommen. Hat Freundschaften geschlossen. Ich möchte sie da ungern rausreißen. Sie braucht ihre Sicherheit.
Unsere Tochter hat eine Sprachverzögerung. Andere in ihrem Alter sind viel weiter.
Was gibt es noch an alternativen wie wir sie helfen können ohne das sie wechseln muss. Habt ihr Erfahrungen gemacht?

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Hallo,
jedes Jahr, was du später mit der intensiven Förderung anfängst, wird bei deutlichen Sprachverzögerungen in der Folgeentwicklung ein Problem. Schon die Empfehlung für den Sprachheilkindergarten zeigt, dass bei deiner Tochter kein Problem vorliegt, was man mit 1-2 Verordnungen klären kann. Deine Tochter wird wahrscheinlich viele Jahre Logopädie brauchen, ZUSÄTZLICH zu einer stationären Intensivlogopädie, einer Sprachheilreha und über eine NPK in Richtung Kommunikation sollte man vielleicht auch nachdenken.

Ob dein Kind seine Verzögerung soweit aufholen kann, dass es ohne Förderbedarf Sprache eingeschult werden kann, wird sich zeigen. Aber ein Kind, welches noch mit deutlicher Sprachentwicklungsverzögerung eingeschult wurde, hat einfach eine ungeheure Wahrscheinlichkeit, später LRS zu bekommen.

Die Zeit rennt deinem Kind gerade weg. Von mir ein klares Ja zum Sprachheilkindergarten.

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Diese Ansicht teile ich.

Natürlich ist es schade für eure Tochter, den kiga zu wechseln. Aber es ist dringend nötig und sie profitiert davon! Auch dort wird sie Freunde finden. Und die anderen Freundschaften kann man weiter aufrecht halten und unterstützen.
Je später ihr beginnt, desto schlechter startet sie in die Schule. Nicht lange fackeln und wechseln.
Unterstützt sie beim Einstieg! Nicht mit ihr mitleiden, wie traurig der Verlust des anderen Kigas ist, sondern ihr stets gut zu reden, dass es da toll ist, das sie neue Kinder kennen lernt und noch mehr Freunde findet, das sie ihre anderen Freunde dennoch treffen kann.
Eure Tochter muss euch ansehen können, dass es überhaupt nicht schlimm ist, den Kiga zu wechseln. Denn wenn sie Sorge oder Angst bei euch sieht, wird sich das auf sie übertragen und es könnte den Start in dem neuen kiga erschweren. Und sie soll ja so gut wie möglich dort starten und durchstarten können.
Also für das Kind die Zähne zusammen beißen, stark sein und sie stützen! Alles, was ihr jetzt versäumt, wird später viel mehr Kraft, Zeit und Nerven benötigen, um das wieder auszubügeln.

Bearbeitet von Hase16
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Die Empfehlung gibt es nicht für den Gegenwert einer Butterbrezel.
Unbedingt (!) das Kind dort hingeben.
Ihr könnt viele viele Probleme später umschiffen mit jedem Meter den ihr jetzt schafft.

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Könnt ihr denn vielleicht die Frequenz der Logopädie hochfahren? Also statt einmal wöchentlich dreimal.
Wie wäre es mit einer Sprachkur?
Wie wäre es mit einer Sprachheilgrundschule für die ersten Jahre? Danach Regelschule?

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Diese Frage kann ich dir beantworten. Das soll man nicht machen weil Studien gezeigt haben das es eher schlechter ist als Fördernt. Meine Tochter ist nach der Frühförderung total müde und auch nach der Logopädie. Und sie macht das schon einige Jahre. Kinder brauchen in diesen Alter auch Pausen um verarbeiten zu können. Wiederholungen kann man auch zuhause machen und tragen die Logopäden sowieso auf.

Bearbeitet von Catgirl28
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Wenn ihr schon die Empfehlung für den Sprachheilkindergarten habt, würde ich das Kind definitv da reinstecken.
Ja, ein Wechsel ist schon blöd, wenn sie gerade erst angekommen ist im Regelkindergarten, aber sie wird halt die richtige Förderung im Sprachheilkindergarten bekommen, und das ist schon extrem wichtig für die Schule später, sonst wird sie da hinterher hängen, und das ist wird dann schon schwierig. Die Kinder aus dem jetztigen Kindergarten kann sie ja trotzdem noch treffen.

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Kinder werden sich noch öfters ungewöhnen müssen & wenn man da positiv gestimmt als Eltern ran geht, dann fällt es auch den Kindern leichter.
Deshalb mache dir nicht so viele Gedanken, deine Unsicherheit überträgt sich aufs Kind.
Das Kind nicht in den Sprachheilkindergarten zu schicken, ist meine Meinung nach der falsche Weg, da die Schule den Grundstein fürs weitere Leben setzt & wenn sie da sprachlich hinterher ist, wäre das ein sehr großer Nachteil.
Man bekommt so eine Empfehlung nicht aus umsonst.
Die Tochter meiner Freundin hat Mutismus & hat nun einen I- Status seit Sommer & geht nun in einen Kindergarten mit I- Plätzen.
Sie macht nun wahnsinnige Fortschritte & auch der Wechsel war überhaupt nicht problematisch, obwohl sie sehr sehr schüchtern,.... Ist.

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Vielleicht kannst du mal in den Sprachheilkindergarten reinschnuppern.
Hält er, was er verspricht ?
Gibt es genügend Personal für eine individuelle Betreuung ?
Könnte Logopädie auch im Kindergarten stattfinden ?
Hätte dein Kind einen langen Fahrtweg ?

Vielleicht findest du jemand, dessen Kind dort hin geht und könntest nach ihren Erfahrungen fragen.

Bemüh dich um eine Sprachheilreha. Mach es dringlich, dass dein Kind noch vor der Einschulung hingehen könnte.
Du könntest dazu mal bei rehakids schauen.

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Ich möchte dich gerne positiv stimmen :) mein Sohn ist mit zwei in den Kindergarten gekommen, ist sprachlich weit hinter den anderen Kindern gelegen. Auch mit 3 hat sich die Sprache nicht eingestellt. Wir haben dann Gottseidank einen Platz bei einer Logopädin bekommen und sind seither (nun ist er 4) 1 x die Woche für 45 Minuten bei ihr.

Sie stand uns auch beratend zur Seite und durch sie habe ich einen Platz bei einer päd audiologin bekommen, die dann die Ohren / Sprache überprüft hat.

Die gab uns dann die Empfehlung für einen Sprachheilkindergarten.

Danach folgten Gespräche mit dem bisherigen Kindergarten und diverse Behördengänge und Begutachtungen. Alles jetzt auszuführen wäre wirklich lang.

Aber: wir durften dann einen Schnuppertag im nächsten SHK machen und ich sag es dir: es ist traumhaft. In unserem ist es so liebevoll und sie bieten soweit mehr an wie der bisherige. Und auch wie dort mit den Kindern die Sprache gelernt wird ist für den üblichen Kindergarten an sich gar nicht leistbar.

L. Ist nun seit September 2023 dort (mittlerweile diagnostizierte Verbale Entwicklungsdyspraxie) und auf einmal kann er sprechen und plappern wie als hätte er noch nie was anderes gemacht.

Er wird morgens abgeholt und mittags wieder gebracht 2x. Die restlichen Tage hole ich ihn selbst ab. Man bekommt dort auch Sprachtherapie Hausaufgaben die muss man zusätzlich zu Hause zur Logopädie und die damit verbundenen Aufgaben erledigen. Und natürlich auch darüber hinaus viel üben. Aber da kommt man mit der Zeit rein. Du wirst dich richtig entscheiden. Es ist wirklich nur positiv dort.

Ich hoffe ich konnte dir etwas Mut machen. Jedes Jahr ist kostbar.
Bis zur Einschulung sind es bei uns noch zwei Jahre und durch das frühe handeln, ist es gut möglich, alles ohne weitere Probleme aufzuholen.

Viel Erfolg dir. ❣️

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Bei uns in der Steiermark gibt es gar keine Kassen Logopäden mehr.
Also wir haben pro Stunde 30€ Selbstbehalt.
Wir haben mit der Logopädie angefangen da war sie 2,5. Und hatte kein Wort gesprochen. 2 Jahre später hat sie mit ach und krach halbwegs aufgeholt. Ich würde sie rausholen und mit 7 erst einschulen. Es tut mir echt leid das es mt der Logopädie so lange gedauert hat.