Kreuzbiss 6-Jähriger Behandlung

Hallo zusammen,

wir wurden von unserem Zahnarzt darauf hingewiesen, dass unser 6-Jähriger einen leichten Kreuzbiss hat und das frühzeitig beim Kieferorthopäden (KO) behandelt wird (am besten wohl vor dem 8. Lebensjahr).

Daraufhin haben wir uns von einem KO beraten lassen. Diese meinte, dass sie die Behandlung in ein paar Monaten starten würde, wenn die bleibenden Schneidezähne draußen sind (momentan Zahnlücken). Sie hat mich dann ehrlich gesagt etwas verängstigt, mit dem, was dann an einem 6 Jährigen durchgeführt werden soll. Deshalb dachte ich, eine Zweitmeinung schadet nicht und nunja: Der zweite KO ist der Ansicht, man sollte unbedingt noch warten und es reicht völlig, wenn wir erst mit 8 Jahren (frühestens) in die Behandlung starten. Seines Erachtens würde das ein 6 Jähriger auch noch nicht mitmachen.

Hat hier denn jemand Erfahrung mit einer so frühen Korrektur durch einen KO? Ich bin jetzt etwas ratlos, wer Recht hat 🙈 Tendiere aber dazu, noch zu warten. Danke für eure Erfahrungswerte!

Bearbeitet von judy0605
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Ohne die exakte Diagnose mit Messung oder es gesehen zu haben ist es sehr schwer.
Ich hab schon 4 jährige mit Kreuzbiss behandelt. (War aber ganz schön heftig bei so kleinen)
Jenachdem wie heftig der Kreuzbiss ist, sollt man schon anfangen oder kann ebenda warten.
Bei schlimmen Ausprägungen fängt man so früh an damit die Kiefer sich richtig entwickeln können.
Man kamm später viel korrigieren, es kann aber unter Umständen schlimmer sein später mehr länger und viel aufwändiger zu Behandeln.

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Es ist nur ein leichter Kreuzbiss/Kopfbiss und auch kein schiefer/seitlicher Kreuzbiss. Aber ich kann verstehen, dass das ohne Fotos schlecht zu beurteilen ist... Ich bin halt echt verwirrt, dass die KOs so komplett verschiedener Meinung sind. Vielleicht hol ich noch ne dritte und vierte Meinung ein und bilde dann einen Mittelwert 🤣
Mir ist es natürlich lieber wenn ich meinen 6 jährigen nicht jetzt damit belasten müsste, er kommt im September in die Schule und ich finde, das fällt dann auch ungünstig zusammen. Anscheinend kann sich das ja auch noch verwachsen? Er ist wegen falscher Zungenlage und schlechter Mundmotorik momentan in der Logopädie, kann sein dass sich der Oberkiefer durch zu wenig Druck durch die Zunge nicht so gut entwickelt hat. Durch die Logopädie konnte sich da ja vielleicht auch noch was tun, oder?

Aber wenn ich jetzt den günstigen Zeitpunkt verpasse und er dafür später eine schmerzhaftere und aufwändigere Behandlung hat, tue ich ihm ja auch keinen Gefallen. Puuh, ist das schwierig 🙈

Bearbeitet von judy0605
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Hi,

wie würdest du denn deinen Sohn einschätzen? Macht er gut mit bei sowas, auch wenn es mal unangenehm ist und drückt oder auch Schmerzen verursacht?
Wenn ja, würde ich schon früh anfangen, sonst noch warten ,bis mehr Reife da ist.

Es bringt ja auch nichts, wenn das Kind nicht richtig mitmacht oder dann einfach sehr darunter leidet.

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Hmm, generell macht er beim Zahnarzt bisher super mit, aber es stand ja auch noch nichts schmerzhaftes an, sondern z. B. nur Putzschule und Fluoridlack auftragen. Meine größte Sorge ist, dass das die Einschulung negativ beeinflusst. Da kommt eh eine größere Umstellung auf ihn zu und dann parallel Zahnspange und Schmerzen... Und der 2. KO war ja schon fast der Ansicht, dass man ein Kind in dem Alter damit traumatisierten würde 🙈 Dabei klingen jetzt andere Erfahrungen hier nicht ganz so schlimm... vermutlich hängt das einfach sehr von der Behandlungsmethode ab. Dazu könnte mir aber keiner der beiden KOs präzise was sagen... Die erste möchte in ein paar Monaten nochmal schauen und dann überlegen und der zweite wollte gar nicht über Behandlungsmethoden reden 😅 Vielleicht befragen wir echt noch einen dritten 😆

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Ich kann das fachlich nicht beurteilen, aber dir hier von unserer Erfahrung berichten.

Meine Tochter (bald 5 Jahre) hat einen einseitigen Kreuzbiss und hat mit 4,5 Jahren eine lose Zahnspange bekommen.

Drauf gekommen sind wir über den Zahnarzt, der uns auf einen Kieferorthopäden verwiesen hat.

Der Kieferorthopäde meinte, dass es eine Behandlung sinnvoll, aber es bei so jungen Kindern schwierig ist, die Abdrücke zu machen. Sie würden es jedoch probieren. Wir haben dann einen Termin für die Abdrücke bekommen, mit der einfühlsamsten Assistentin und viel Zeit am Vormittag. Außerdem unter der Prämisse, klappt es nicht mit dem Abdrücken, kommen wir einfach 1-2 Jahre später wieder.

Es hat tatsächlich geklappt, meine Tochter hat sehr gut mitgemacht, aber sie meinten, dass das eher selten der Fall ist in dem Alter. Es gab mehrere Probleme bei den Abdrücken, z.B. war die kleinste Schiene für den unteren Abdruck zu groß, sie haben dann eine andere genommen und in der Werkstatt zugeschnitten. Röntgengerät war auch schwierig, da sie einfach zu klein war. Da musste erst ein großer stabiler Hocker gefunden werden. Ich muss dazu sagen, meine Tochter ist auch noch kleiner als der Durchschnitt.

Ich hatte es so verstanden, dass eine Behandlung eines Kreuzbisses so früh wie möglich erfolgen soll. Ich glaube da einfach mal dem Kieferorthopäden, da ich auch schon mitbekommen habe, dass er in anderen Fällen (nicht Kreuzbiss) von einer Behandlung abgesehen hat (die Praxis ist also nicht auf Kundenfang).

In deinem Text klingt es so, als wenn der zweite KO wegen einer Behandlung absieht, weil ein 6-Jähriger nicht mitmachen würde. Was ist denn bei euch angedacht?

Bei uns klappt es übrigens ganz gut mit der nächtlichen Zahnspange. Schwieriger ist es eher, sie auch mal tagsüber zu tragen, weil man da bewusst dran denken muss. Ein älteres Kind hat das mitunter besser auf dem Schirm.

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Die Aussagen vom 2. KO waren einfach generell gegen einen so frühen Eingriff. Er meinte, dass die Behandlung eines Kreuzbisses generell nicht unbedingt erfolgversprechend wäre, weil hier oft die Genetik "dagegenhält" und er sieht das optimale Zeitfenster einer Behandlung zwischen dem 8. Und 11. Lebensjahr. Vorher wäre es außerdem mit viel Tränen beim Kind verbunden. Seine Aussage steht halt konträr zu der Aussage unseres Zahnarztes und der 1. KO, die eine Behandlung vor dem 8. Lebensjahr sinnvoll finden. Die erste KO hat leider auf mich einen recht unsicheren Eindruck gemacht und konnte mir auch nicht präzise sagen, was dann genau gemacht wird ("Das schauen wir uns in ein paar Monaten nochmal an, wenn die Schneidezähne durch sind... "). Insgesamt klang für mich nur alles nach mehr als nur einer losen Zahnspange, so wie bei euch.

Vielleicht hole ich mir echt noch eine dritte Meinung 🙈 Ich wüsste halt auch gerne, wie die Behandlung dann genau aussehen würde. Das hat mir bisher niemand genau gesagt 🙄 Aber danke für deine Erfahrungen. Bei euch klingt das auf jeden Fall gar nicht so schlimm 👍

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Eine Frühbehandlung erfolgt idR zwischen dem 4 und 9 LJ und dauert idR 1,5 Jahre also vergleichsweise kurz im Vergleich zur konventionellen Behandlung. Beim Großen sah man offenbar keinen Bedarf, dennoch erhielt er im Alter von 13 J. einen Aktivator und dann eine feste Spange. Jetzt ist der 16 und der Retainer steht an. Bei der Kleinen wurde frühzeitig interveniert, so dass sie relativ schnell durch war (GNE und dann lose Spange, das mit den 1,5 Jahren kommt hin, ich glaube es war sogar kürzer) Jetzt sieht es ganz danach aus, als käme sie um eine konventionelle Behandlung herum, wenn sie nicht das Kosmetische (Zahnlücke) stören würde, aber das erst wenn alle Milchzähne raus sind. Also ich bin froh, dass wir die Frühbehandlung gemacht haben. Ja, ich gebe zu, gerade GNE war herausfordernd, aber da der Kieferknochen noch wunderbar weich ist, ging das ultrafix.

Der 2. KFO sagt, das 8 Jahre ausreicht, ich bi jetzt kein KFO, aber meine Tochter war glaube ich auch 7-8. Evtl kann man ja wirklich später anfangen. Ich würde das wirklich von deinem Kind abhängig machen. Einschulung ist ja erst im Herbst, da seid ihr mit GNE sicher schon durch.