Pro oder Contra Kindergarten?

Hallo in die Runde,

Ich erbitte mir Erfahrungen, Meinungen, Sichtweisen, da mein Mann und ich irgendwie auf keinen klaren gemeinsamen Nenner kommen und die Zeit der Entscheidung langsam näher rückt.

Kurzversion: Wir überlegen ob wir unsere kleine Maus (wird im Juli 3Jahre alt) für das nächste Jahr im Kindergarten anmelden sollen, oder ob sie für ein Jahr Pause macht und bei mir zu Hause bleiben soll (wir erwarten im Juni ein weiteres Kind, somit bin ich zu Hause)


Nun etwas ausführlicher: Wir können uns beide nicht zu einer klaren Entscheidung durchringen - zu viele Pro und auch Contra-Punkte.
Einige möchte ich euch benennen um evtl eure Meinung/Erfahrung dazu zu hören.

Unsere Maus geht bereits seit einem Jahr in die Kinderkrippe da ich angefangen habe zu arbeiten. Es gefällt ihr mal mehr, mal weniger. Sie ist eher ruhig, geht in einer lauten Gruppe leicht unter da sie sehr schnell überfordert/eingeschüchtert ist. Auch die Pädagogin hat mir mehrfach erzählt, dass sie auch nicht um "Hilfe weint", sondern im Stillen leidet bis es jemand von den Großen entdeckt und ihr zur Seite steht. Die gewohnten Abläufe in ihrer Gruppe (14Kinder - 3 Erwachsene), schafft sie aber mittlerweile ganz toll. Ausnahmesituationen wie zB der Faschingsumzug vor 2 Wochen ging garnicht. Sie braucht nach so einer Situation auch immer ein paar Tage um wieder neu anzukommen.


Einerseits, ist sie in einem Gruppengefüge, fängt langsam an Kontakte zu knüpfen. Sie da raus zu reisen fände ich wahnsinnig schade. Auch dass sie bereits in dem Haus eingewöhnt ist und der Kindergarten in den sie nächstes Jahr weiter gehen würde, im selben Gebäude ist, würde ihr den Umstieg sicher sehr vereinfachen als wenn sie 1Jahr Pause macht und neu reinfinden müsste.
Andererseits ist sie dann wieder eine der jüngsten dort und mit ihrem sensiblen Wesen bestimmt sehr überfordert (ca 54Kinder - 5Erwachsene). Natürlich ist alles ein Lernprozess und sie würde davon auch wesentlich profitieren, dennoch fürchte ich, dass sie auch (gerade am Anfang) trotz allem viel Begleitung und Unterstützung von mir bräuchte - dann muss ich aber ein Baby mit in die Situation nehmen.

Die Kosten sind natürlich auch nicht unwesentlich, vor allem wenn es ja eigentlich nicht sein müsste. Ich würde sie ca von 7.30/8uhr - 12uhr schicken, wäre natürlich auch irgendwie Stress mit einem Baby - zwei mal einpacken und fahren (zu Fuß geht leider nicht) und in der Zwischenzeit sollte für Mittag das Essen gerichtet werden da auch mein Mann um 12 in der Mittagspause heim kommt..... Also Stressfrei fühlt es sich schonmal nicht an, ganz im Gegenteil.....


Ich freue mich über eure Meinungen, Sichtweisen und auch gerne Erfahrungen!
Wie habt ihr in der Situation entschieden und warum?
Danke und einen schönen Abend

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Wichtigste Frage: Wie wahrscheinlich ist es, dass sie dann nach dem einen Jahr Pause keinen Platz mehr bekommt? Seid Ihr auf Deinen Verdienst angewiesen?

Hier sind Kita-Plätze dermaßen Rat, dass keiner seinen Platz hergeben würde, der ihm mal hat. Einfach, weil es sehr ungewiss wäre, ob man dann überhaupt noch mal einen Fuß in die Tür kriegt. Und im Zweifelsfall braucht Ihr dann ja zwei Plätze, auch für das kleine Kind. Bei uns werden Geschwister von Kindern, die bereits einen Platz haben, bei der Vergabe bevorzugt.

2

Was heisst 50 Kinder und 5 Erwachsene- offenes Konzept?
Wenn ihr euch für den KiGa entscheidet, wann fängt denn dein Mann morgens an zu arbeiten? Kann er denn nicht eureTochter in den Kiga bringen? Dann müsstest du das Baby nicht raus reißen. Wenn dein Mann zum Mittagessen noch Hause kommt, kann er denn dann eure Tochter nicht vom KiGa abholen?

3

Kann denn dann dein Mann nicht das Kind aus der Kita abholen? Oder mit dem Baby zuhause essen während du das Kind abholst?
Ich persönlich würde sie im Kindergarten lassen. Ich glaube so ein Jahr zu Hause mit Baby kann ganz schön langweilig und für dich erschöpfend sein, wenn du den beiden ununterbrochen gleich gerecht sein müsstest.
Außerdem weißt du ja noch nicht was dich für ein Baby erwartet- schon nach kurzer Zeit braucht es auch weniger Schlaf und mehr Aufmerksamkeit.
So bleibt für dein Kind auch mehr Routine.

4

Hallo,

um Mittags den Stress rauszunehmenden könntest du vorkochen und dein Mann wärmt auf während du deine Tochter abholst und dann esst ihr gemeinsam.
Wenn du deine Tochter aus der Kita nimmst hast du dann wahrscheinlich zwei Kinder die du nach deiner Elternzeit eingewöhnen müsstest. Das stelle ich mir sehr stressig vor, vor allem wenn deine Tochter schon Probleme hat sich einzufinden.
Jetzt ist die Wahrscheinlichkeit höher den Kitaplatz zu bekommen, da deine Tochter schon in der Einrichtung ist. Du wirst dann sicher auch beim Krippenplatz fürs zweite Kind in die Geschwisterregelung reinfallen.
Ich würde es nicht machen. Aus meiner Perspektive sprechen wichtige Fakten dagegen.
Ich muss aber dazu sagen das wir in einer Gemeinde leben die in den letzten 10 Jahren um mehrere Einfamilienhaussiedlungen erweitert wurde. Leider passiert die Anpassung der Infrastruktur nur schleppend und somit ist man froh wenn man überhaupt einen Betreuungsplatz bekommt.

Liebe Grüße

5

Unsere Situation war ganz anders (Kein Geschwisterchen, Kind war absoluter begeisterter Kitagänger, meistens jedenfalls).
Er hat zwischen 1,5 und 4 Jahren Vollzeitkita gehabt. Die Kitazeit zwischen 1,5 und 3 Jahren war der Hammer, danach mussten wir leider umzugsbedingt die Kita wechseln. Das Jahr danach war für ihn immer noch super, aber wir Eltern hatten ein zunehmend schlechteres Gefühl. Seitdem ist er komplett zuhause und ist jetzt in der zweiten Klasse, die erste hat er Übersprungen

Positiv am Kindergarten fand ich
- Die Feste, Vorbereitung, Basteln etc.
- Die Kurse in der Kita (also Tanzen, musikalische Frühförderung etc )
- Seine Freunde die er jeden Tag sehen konnte
- Rituale, die ihm sehr wichtig waren
- Dass er dort wirklich glücklich und wir in der Zeit arbeiten konnten und in der ersten Kita wirklich wussten, dass er davon profitiert, weil wir das nie so hätten bieten können

Negativ am Kindergarten finde ich
- Die Krankheiten. Der allerallergrößte Punkt. Hat uns fast die Jobs und die Gesundheit gekostet und ist unfassbar nervenaufreibend. Seit er aus der Kita Ware, war wir kein einziges Mal mehr krank. Vorher durchgehend.
- Entspannt den Tag gestalten können. Wir müssen keine Wecker stellen und uns ganz nach uns richten. Wir können spontan die Dinge tun, die uns interessieren, und die lassen, die es nicht tun. Wir müssen uns nicht nach Uhrzeiten richten,
- Viel engeres Band als Familie. Da wir beide im Homeoffice sind, sind wir immer zusammen. Das ist einfach nur mega schön und stressfrei, da wir Eltern einfach immer da sind. Und umgekehrt genauso.
- Kein Stress bei spontanem Betreuungsausfall. Diese Notbetreuung und das Kind, was Nachts 40 Fieber bekommt. Schrecklich.
- Entspanntes Lernen und Erleben morgens zusammen. Nachmittags hatte er mit 2x Training und 1x Spielgruppe und 1x Vorschule schon so viele Termine - würde da noch vormittags Kita zukommen, hätten wir uns quasi nur 18 Uhr und im Auto gesehen.


Gibt noch viel mehr Gründe. Wir sind jedenfalls sehr glücklich mit den Kitafrei gewesen, genauso glücklich wie vorher mit der guten Kita und würden uns immer so entscheiden.

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Arbeitet ihr beide? Und Home Office mit Kind daheim hat entspannt geklappt?

Bei uns kann z.B. keiner Home Office machen, aber ich merke es, wenn ich nur was für den Förderverein oder den Elternausschuss am PC arbeite, dass das mit Kind nicht immer so optimal klappt 😅😅 und da ist es ja nicht so wichtig, wenn ich es nicht schaffe 😅😅

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Ja, es hat vieeeeeel besser funktioniert als zu der Zeit wo er in der Kita war. Zu einem bestimmten Zeitpunkt aufstehen, fertig machen, an 1000 Dinge denken, auf die Arbeit fahren, etc. war deutlich anstrengender.
Und so viel mehr Tage hat man das Kind auch nicht zuhause als wenn es ein dauerkrankes Kita-Kind ist, aber dafür kann man das eben im Voraus planen und wird selbst nie krank und ist so immer 100% fit. Das ist mental total super.
Klar, Baby/Kleinkind/mehrere Kinder ist was komplett anderes, da kann ich nichts zu beitragen. Aber unser Kind konnte mit 4 lesen und ist abends mit uns zusammen meistens so bis 23 Uhr aufgewesen und hat dann bis 9 ca. geschlafen. Dann habe ich mit ihm "Schule" gemacht und gemeinsam den Haushalt, Essen gekocht etc. . Nach dem Mittagsessen gab es dann ne Pause wo leise im Zimmer gelesen wurde und danach hatte mein Mann der früh angefangen hatte Feierabend, dann sind die beiden gegen 14 Uhr raus und zum Training etc. . Wenn ich Feierabend hatte, haben wir dann abends einen großen Spaziergang gemacht, Spielplatz etc. . Wir haben aber auch beide sehr wenig VZ-Stunden (35 bzw 38h) und konnten so immer genügend Überstunden ansparen für spontane Freizeitparkbesuche, Großelterntreffen, lange Urlaube etc., das hat deutlich besser geklappt als die Urlaubstage immer für die Kitaschließtage draufgingen.

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Nimmst du sie jetzt raus, halte ich es eher für einen Rückschritt. In einem Jahr ist sie vielleicht offener, vielleicht aber auch nicht. Inzwischen haben sich unter den Kindern Grüppchen gebildet und sie wäre wieder die Neue. Ich weiß, andere sind es auch, aber wenn sie jetzt schon kleine Fortschritte macht, wäre es kontraproduktiv sie wieder auf Null zu setzen.

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Rückblickend wäre ich wohl innerhalb von 3Monaten am Krückstock gegangen, wenn mein Großer nicht in die Kita gegangen wäre.

Ich fand den Sprung von ein Kind auf zwei schon heftig. Klar, kommt auch auf die Kinder an, aber auch als Mutter muss man ja erst in die neue Rolle reinwachsen und neue Prioritäten setzen. Nein, zumindest am Vormittag nur das Baby zu haben war schon wichtig für MEINE Gesunderhaltung.

Du weißt nicht, welche Bedarfe dein Baby vielleicht hat.
Dein Baby hat dich nie exklusiv, so wie ihre Schwester es hatte.
Wieviel weniger Mama bekommt Kind 2?

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Ich muss hier mal einhaken, da ich genau das mache, Kleinkind und Baby Zuhause betreuen.

Das Baby bekommt tgl zwischen 0530 und 0730 exklusiv Zeit, da er ein Frühaufsteher ist. Babymassage und ausgiebiges Stillen stehen am Programm.

Ansonsten spielt er gerne am Boden und wenn er Körperkontakt braucht, kommt er auf dem Arm oder ins Tragetuch. Abends bringe ich ihn ohne den Großen und Bett, Papa ist ja da. Das einzige, worauf er unter der Woche verzichten muss im Gegensatz zum Großen ist Kuscheln bei den Schläfchen Tagsüber.

Ich habe nicht das Gefühl, dass er Zuwenig Mama bekommt, aber er bekommt sehr viel Anregung durch den großen Bruder und unser buntes Programm.

Ich bin sogar der Meinung, das Exklusivzeit erst im Kleinkindalter wirklich wichtig ist. Davor mögen sie gerne an einem dann sein.

Am ehesten zu kurz kommt die Mama 😉

Bearbeitet von Blabliblu
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Ich glaube dass du das bereuen könntest. Nur zu oft liest man hier wie schwer der Spagat ist, dem größerem Kind und dem Baby gerecht zu werden. Wenn du dein ein eher anspruchsvolles Clusterbaby hast das vielleicht auch öfter weint, muss die Große sich dauernd zurücknehmen.
Dauernd zu Hause leise sein weil das Baby ja schläft etc.

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Ich persönlich würde zum Kindergarten tendieren und finde eine Betreuungszeit bis Mittag ist ein sehr schöner Kompromiss . Zusätzlich vielleicht bei den besonderen Situationen die sie momentan überfordern Zuhause lassen.

Die Eingewöhnung nach einem Jahr könnte deutlich schwerer sein.

Ihr habt den Platz sicher

Deine Tochter wird älter und vermutlich ist es mit einem Baby Zuhause ziemlich bald ziemlich langweilig für ein Kind in dem Alter.

Deine Tochter lernt im Kindergarten ja auch was, , vielleicht kann der Kindergarten Zwei Patenkinder die schon in der Vorschule sind für die gewinnen? Diese Kinder könnten ein zusätzlicher Ansprechpartner sein und vielleicht zumindest ab und zu ein Auge auf die haben.

Gerade ist deine Tochter dabei Kontakt zu knüpfen, da würde ich persönlich keinen Cut machen. In einem Jahr fängt sie wieder bei Null an..

Ja, ständig Baby ein und auspacken zum holen oder bringen in den Kindergarten, kann stressig sein. Ich hatte auch ein Kindergarten Kind das bis Mittag in den Kindergarten ging und dann Zwillinge bekommen. Zwei Babys plus ein Kindergartenkind im Winter war mein morgendliches workout.( Mein Mann ist beruflich von früh bis spät weg)
Wenn es gar nicht ging konnte ich eine Mama aus dem Kindergarten anrufen die in der Jahr gewohnt hat und sie hat dann meinen Sohn mitgenommen. Das war aber definitiv eher die Ausnahme als die Regel.
Ich bin dann immer gleich mit den Zwillingen eine Runde spazieren, einkaufen usw gegangen,wenn wir ohnehin schon unterwegs waren .( Vorausgesetzt es war nicht so stressig dass ich und die Zwillinge noch im Schlafanzug unter den Jacken waren 😂, kam gelegentlich mal vor)
Kann drin Mann auf dem Weg zur Arbeit die Kleine bringen oder auf dem Weg zur Mittagspause abholen?