Ab wann Sprachförderung in der Krippe

Liebe Community,

Unsere Tochter ist 1 Jahr und 9 Monate alt und ist mit 2 Sprachen erzogen.
Seit September 2023 besucht sie die Kita in der Nähe und letzte Woche die Erzieherin hat uns gesagt dass die Fachkraft die Sprachförderung auch anwesend war und sie hat verschiedene Aktivitäten mit 4 Kindern gemacht. Unsere Tochter war aber bei den Aktivitäten nicht dabei weil die Erzieherin gemeint hat dass sie zu klein dafür ist.
Stimmt das? Ab wann wird die Sprache in der Kita für Kleinkinder gefördert?

LG

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Hallo,

warum möchtest du/ihr Sprachförderung?
Eine gezielte Sprachförderung ist in dem Alter in einer Gruppe noch nicht möglich. Unabhängig davon, sehe ich als Logopädin, vor allem die Eltern in der Pflicht Sprache zu fördern und nicht den Staat/ das Bundesland. Es war eure Entscheidung euer Kind mehrsprachig zu erziehen und ich sehe auch euch in der Verantwortung, dies sinnvoll umzusetzen im Bereich Bildungssprache.
Viele Grüße

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Interessant. Angenommen das Kind geht 8h in die Kita. Sprich bei einer Wachphase von 12h verbringt das Kind 75% in der Kita. Und da findest du kann man von der Kita gewisse Sachen nicht verlangen? Klar werden Kitas vom Staats subventioniert aber von unseren Steuern. Die man als arbeitende Eltern ja auch bezahlt.
Der Staat wäre ja schon blöd, wenn er sich Probleme die vermeidbar sind selbst anerzieht.


Man verlangt von einem 12 Monaten Baby auch nicht dass die Eltern im Laufen beibringen, sondern das es sich entwickelt - Teil der motorischen Entwicklung.

Wenn die Eltern sehr starken Dialekt reden würden, würdest du dann auch so argumentieren ? Man kann das durchaus auch als zweisprachig auffassen.

Es gibt unzählige Studien, die zeigen das Menschen für mehrsprachigkeit gemacht sind und davon profitieren. In anderen Ländern ist es Gang und Gebe. Ich kenne viele die drei sprachig erziehen, und erwachsen die mit drei Sprachen augewachsen sind. Und das Kind hat ja auch bis zur Schule Zeit anständig Hochdeutsch zu lernen. Ich sehe hier überhaupt kein Problem. Ganz im Gegenteil finde ich es wichtig das man mit dem Kind in seiner Muttersprache ( beste Sprache) sprechen kann- und alles andere ist mittlerweile auch erwiesen als schädlich.

Ich gehe stark davon aus, dass Sprache der TE wichtig ist und sie gerne so viel Förderung für ihr Kind möchte. Deshalb fragt sie hier ja nach.

Bearbeitet von lasuz
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Ja, ich erwarte das Eltern sich mit dem System des Erlernens von Mehrsprachigkeit auseinandersetzten, dazu zähle ich auch Dialekte. Hier funktioniert es ganz gut, da die Syntax übereinstimmt. Das Lexikon bedingt durch den Dialekt größer sein kann, die Laute fast identisch, die Syntax gleich. Ein Beispiel einer Kollegin zu Zeiten des Schreiben lernens durch hören, Tochter schreibt /ferd/, /fanne/, /flaume/, die Lehrkraft streicht alles als Fehler an, dies wäre zu diesem Zeitpunkt auch richtig gewesen, hätte das Kind Niederbayrisch gesprochen, hat es aber nicht. Es sprach den Dialekt seines Vaters, welcher aus NRW stammt. Sprachlich sieht man viele Übertragungsfehler, vor allem in der Syntax, auch ein Fehler der uns bei erlernen einer Zweitsprache gerne passiert. Allgemeine Sprachförderung verläuft nach dem Gießkannenprinzip und nicht gezielt und hierdurch entsteht kein bzw. nur ein geringer Effekt, siehe das Würzburger Programm zur phonologischen Bewusstheit. Sprachförderung durch Verwendung der Bildungssprache sollte natürlich immer stattfinden, aber das richtige erlernen der Bildungssprache sollte Augenmerk der Eltern sein. Wenn diese dies im Blick haben, dann funktioniert dies. Aber es ist "Arbeit".
Und nein, ich erwarte von Erziehern, nicht noch mehr als sie so schon tun und wissen müssen. Was wir brauchen sind Lehrer mit dem Schwerpunkt Deutsch als Zweitsprache in den Schulen, welche ihre Kollegen unterstützen, sowohl in der Grundschule als auf den weiterführenden Schulen. Es gibt viele kleine Effekte, welche die Elternhäuser setzten könnten, wenn sie wollten, wenn nicht, dann nicht und diese werden wir nicht erreichen, leider inzwischen über dreißig Jahre Berufserfahrung.

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Hi,
warum zweifelst du die Aussage der Erzieherin an?
Die Ressourcen sind knapp, somit gibt es wahrscheinlich nur Kapazitäten für Kinder, die diese Förderung auch benötigen. Dein Kind ist noch keine 2 Jahre alt, ich kann mir vorstellen, dass man in dem Alter tatsächlich nur sehr gravierende Probleme in der Sprachentwicklung erkennen kann. Die Kleinen sind in dem Alter doch seeehr unterschiedlich, was die Sprachentwicklung anbetrifft und das ist alles im Rahmen, der sehr weit gesteckt ist.
Ich könnte mir vorstellen, dass sie sich auch mal die ganz Kleinen anschauen, wenn Kapazitäten vorhanden sind, aber das passiert wahrscheinlich eher selten.
Meinst du denn, dass deine Tochter sprachliche Entwicklungsdefizite hat, die nicht auf die Zweisprachigkeit zurückzuführen sind?
Edit: Die Sprache wird ohnehin im KiGa gefördert, im alltäglichen Tun, durch Lieder, Reime, Sprechen.

vlg tina

Bearbeitet von tha.lia72
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Deine Tochter ist nicht mal 2 Jahre alt. Um den 2. Geburtstag rum fangen die Kinder erst an 2-Wortsätze zu sprechen, manche auch etwas später und beides ist völlig im Rahmen.

Sprachförderung bekommen nur Kinder, die tatsächlich ein Defizit haben und der Sprachentwicklung hinterherhinken. ImnAlter deiner Tochter kann man sowas einfach noch nicht feststellen, da die Kinder da nur einzelne Wochte sprechen - kurz: sie ist tatsächlich zu jung für so eine Förderung.

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Hallo,

Sprachförderung findet in der Kita IMMER statt, im Alltag und sollte nie insoliert betrachtet werden, durch:
-Dialog Erzeherin-Klnd, Kind-Kind
-Morgenkeis mit Liedern, Fingerspielen etc.
-Bücher anschauen und vorlesen
- in Kleingruppen z.B. bei Aktivitäten
-u.v.m

Das alles ist, genau wie zuhause, Sprachförderung, weil genau dadurch wird Sprache erlernt und entwickelt.
Das was hier als Sprachförderung betitelt ist, ist entweder für Kinder mit tatsächlichem Förderbedarf, also die gezielt im Bereich Sprache in Kleingruppen gefördert werden (durch Aktivitäten siehe: oben) oder einfach Kleingruppen-Arbeit mit dem Schwerpunkt „Sprache“ also z.B. Bilderbuchbetrachtungen usw. Und je nach Aktivität ist dein Kind dann tatsächlich einfach noch zu jung, Beispiel Bilderbuch- je nach Thema und Buch, kann ein jüngeres Kind dann einfach noch nicht folgen.
Keine Angst- dein Kind verpasst da nichts! Denn dein Kind wird da jeden Tag gefördert bzw. fördert sich selbst (Stichpunkt: Bildungsräume). Und über kurz oder lang wird auch da sicherlich mal ein Angebot für jüngere Kinder stattfinden und sie darf dabei sein.

Liebe Grüße

Bearbeitet von arlia09
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Ab den ersten Besuchstag. 🙂
Die Erzieherinnen reden ja mit deinem Kind richtiges Deutsch ( so die Hoffnung) also findet Förderung statt.

Wenn es eine zusätzliche Förderung gibt, dann wird die Kita entscheiden, wann welches Kind diese benötigt. Und ja, dass sehen Eltern immer anders, als die Entscheider. Es gibt immer mehr Faktoren zu berücksichtigen, als es Außenstehende (Eltern) klar ist.

Vielleicht lässt du dir das mal von der Kita erklären.

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Ich glaube, du wirfst da etwas durcheinander bzw. hast nicht verstanden, was "Sprachförderung" ist.

Natürlich wird die Sprache bei allen Kindern im Kindergarten gefördert - durch sprechen, erklären, singen, reimen, vorlesen...

Eine gesonderte und gezielte "Sprachförderung" bekommen Kinder, die in dem Bereich entwicklungsverzögert sind. Es ist für dich vielleicht leichter zu verstehen, wenn es durch den Begriff "Sprachtherapie" ersetzt wird.

Solange du also nicht davon ausgehst, dass dein Kind entwicklungsverzögert ist, ist das nicht nötig. Gehst Du von einer Entwicklungsverzögerung aus, sprich mit dem Kinderarzt. Der kann dann eine Diagnostik starten und dann bekommt deinKind ggf. Sprachförderung verschrieben.

Aber wie gesagt: dafür ist es noch viel zu jung.

Bearbeitet von Wilhelmi
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Sprachförderung ist nicht Sprachtherapie.
Der Arzt verordnet Sprachtherapie, welche auf den einzelnen Patienten abgestimmt ist.
Sprachförderung ist immer nach dem "Gießkannenprinzip", eine Gruppe X bekommt Förderung zum Aspekt Z der Sprache. Das sicherlich bekannteste Programm ist das Würzburger Programm zur phonologischen Bewußtheit.

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Wir erziehen auch mehrsprachig, ist in dem Land wir leben Gang und Gebe und alles andere als eine Besonderheit. Meisten fangen sie mehrsprachig Kinder etwas später an zu sprechen, also nicht mit 1 jahr. Bei meinen Kindern ist der Oniten vor dem 2 . Geburtstag geplatzt. Wahrscheinlich ist die Sprachförderung für Kinder die Probleme in der Sprachenticklung haben und das ist mit einem Kind von 21 Monaten eher nicht gegeben.
Dein Kind wird die Landessprache lernen, und zwar so wie die anderenb n Kindern auch lernen. Im Spiel, durch normale Kommunikation und durch vorlesen. Lass dir da nicht rein reden.