Unsere Diva! 14.08.2011

Hallo ihr lieben,

ich lese hier ja sehr gerne die Geburtsberichte(besonders die langen)und so denke ich, ich teile euch meinen auch mal mit. Er ist sehr lang geworden, also nur was für hartnäckige *g. Die Geburt unserer Emily ist auch schon wieder über 8monate her, wahnsinn wie die Zeit vergeht, inzwischen krabbelt sie lachend durchs Haus und zieht sich überall hoch, aber von vorne…

Der Geburtstermin war der 6.8.2011, aber mein Mann tippte schwer drauf dass sich unsere Maus bereits am 29.7. sich zu uns auf den Weg macht. Ich hatte eine wunderschöne Schwangerschaft und lies es mir richtig gut gehen, aß auf was ich lust hatte (was dann auch 25kg + auf der Waage machte), schlief viel (wer weiß wie viel schlaf danach noch kommt) und fühlte mich pudelwohl. Zum Ende hin hatte ich eine mörderkugel vor mir her schieben, was lustig war da ich von hinten noch total normal aussah und sogar noch eine Taille besaß.
Am 29.7. (ihr erinnert euch mein Mann hat orakelt) hatte ich noch mal einen Vorsorge Termin bei meinem FA, an dem Tag merkte ich dass mein Bauch mal ab und an fest wurde, hab aber nicht so drauf geachtet da es ja gut übungswehen sein könnten (habs ja schon öfter gelesen). Beim Arzt dann erst mal ans CTG und da mein Arzt an dem Tag sehr voll war haben sie mich fast ne std. angeschlossen, was mich nicht störte, ich liebte es den Herztönen unseres Krümels zuzuhören und döste immer wieder mal kurz weg, auf jeden Fall war es beim CTG viel bequemer als auf den harten Stühlen im überfüllten Warteraum. Ab und an merkte ich auch mal ein leichtes ziehen im Rücken und Unterbauch, daraus habe ich mir allerdings nichts gemacht, da bei mir in den letzten Tage immer wieder alles ziepte. Nach dem CTG durfte ich gleich zum Doc rein und der schaute sich das CTG an (welches ich ja total verdöst habe und gar kein einzigen Blick drauf geworfen habe), dann grinste er mich an und meinte dass schaut ja schon richtig gut aus, ich hätte ja schon alle 8min Wehen… Hab ihn wohl etwas verdutzt angeschaut, dann das CTG Blatt angeschaut und siehe da wirklich alle acht minuten schon ein toller ausschlag der sich um eine 1/2minute hielt. Als er meinen verdutzten blick sah, fragte er mich ob ich die Wehen denn nicht spüren würde? Ich sagte ich merke ab und an ein ziehen aber kaum schmerz dabei, ich habe nicht so drauf geachtet… Er meinte dann das würde sich bestimmt bald ändern und so wie es im Moment ausschaute würde unsere Maus sich noch dieses Wochenende auf den Weg machen. Sollte mein Mann wohl recht behalten???? Er Untersuchte mich dann noch kurz und stellte fest Muttermund weich aber noch voll zu, Gebärmutterhals war verkürzt… Er sagte noch wir sollen doch mal ne große Runde spazieren gehen und wenn die Wehen alle 4/5 minuten kamen und ich mich nicht mehr wohlfühlen würde solle ich auf mein Bauchgefühl hören und ins Krankenhaus fahren. Er wünschte dann noch viel Glück und meinte dass wir uns wahrscheinlich das nächste mal erst bei der Nachsorge sehen würde (vorab gesagt, da hatte er wohl falsch gedacht *g) Ich mit einem breiten Grinsen aus der Praxis raus und meinen Mann angerufen, der soeben Feierabend machte, und ihm den Stand der Dinge gesagt, er hat mich dann gleich mal abgeholt und wir sind erst mal noch zum Mc Donalds gefahren um eine evtl. Henkersmahlzeit einzunehmen. Nur durch die Pampa zu watscheln hatte ich keine wirkliche lust also sind wir in den nächsten Baumarkt gefahren da mein Mann noch einiges schauen möchte (wir waren noch voll in den Renovierungsarbeiten) und ich könnte prima durch die Gänge laufen und mir die zeit mit schauen vertreiben. Inzwischen merkte ich die Wehen schon deutlicher aber war noch gut aushaltbar. Haben natürlich immer auf die Uhr geschaut und mein Mann wusste schon wenn ich fragte „Wie spät?“ dass die nächste Wehe anrollte. Auf einmal im Baumarkt wurde es dann doch recht heftig und ich ging mal in die hinterste Ecke des Marktes wo die wenigsten Leute waren und fing an so langsam aber sicher die Wehen zu veratmen, dazwischen grinste ich immer wie ne blöde weil ich mich schon freute die Maus endlich im Arm halten zu dürfen. Mein Mann grinste auch wie so ein Maikäfer er war auch der festen Meinung dass er Recht behalten solle. Wir beschlossen dann auch dass wir mal langsam heimfahren (20minütiger Heimweg), denn ich wollte noch ein paar sachen in die Kliniktasche packen und wenn es doch schneller gehen sollte als gedacht haben wir ja dann auch noch mal 20min in die Klinik. Sind noch schnell in den Laden nebenan, ich wollte noch was zu trinken kaufen und dann stehen wir da an der ewig langen schlange an der Kasse und tada….. Wehen waren weg… Ich dachte mir ich bin im falschen Film, wehe hier seit inzwischen über 4 Std. vor mich hin (und das regelmäßig alle 8min), veratme sie im Baumarkt schon und dann einfach weg, es kam nur noch so alle naselang mal was ganz leichtes was mich allerdings nur an die wehen morgens beim Arzt erinnerten. Na toll. Bis wir zu Hause waren waren sie dann wirklich weg. Legte mich noch in die Badewanne (die Hoffnung stirbt zuletzt) aber nichts mehr. Wir lachten dann nur drüber und machten Witze dass unsere kleine Diva uns ja jetzt schon ganz schön zum Narren hielt. Die Mädels beim Arzt und der Arzt selber staunten auch nicht schlecht als ich dann beim nächsten Termin wieder mit Bauch auf der Matte stand
Dann war erst mal gar nichts und zwar bis zum ET am 6.8.2011. Wieder das gleiche Spiel mittags bekam ich ein leichtes ziehen, welches im laufe des Nachmittags immer etwas stärker wurde und auch wieder im schönen 8min abstand. Also erst mal in die Wanne, da waren sie dann auch wieder weg (na toll, wann geht’s denn jetzt endlich mal los?), nach ner 3/4std. raus und nach ner weile kamen sie dann wieder sogar etwas stärker als vorher und im abstand von 6min. Ich habe mir dann meinen Mann geschnappt und ab spazieren durch die Siedlung es war mittlerweile21uhr. Die wehen wurden auch langsam immer stärker und ich musste bald wieder anfangen sie zu veratmen. Als der Abstand dann auf 5min runter ging beschlossen wir einfach mal ins Krankenhaus zu fahren, die würden uns sonst schon wieder heimschicken und ich war mir selber so unsicher was ich machen sollte… Also Katzen gefüttert, Tasche gepackt und los gings, wehen waren weiter da und im Krankenhaus angekommen erst mal richtung Kreissaal. Es war sehr ruhig, sprich ich war die einzigste da und die Hebamme erfreut in ihrer Schicht doch noch was zu tun zu bekommen, sie nahm uns dann erst mal auf, legte eine Akte an, schickte meinen Mann zur Anmeldung und ich wurde erst mal ans CTG angeschlossen. Wehen waren sichtbar, aber ich merkte selber schon dass sie etwas schwächer waren als da wo wir los gefahren sind. Sie untersuchte mich und Muttermund war bei 2cm (also haben die Wehen heut und am 29.7. wenigstens etwas bewirkt…). Nach ner 3/4std. ctg lies sie dann ein Bett bringen und ich zog über nacht in einen der zwei Kreissäle ein. Die Hebamme meinte ich solle doch noch etwas probieren zu schlafen, in ein paar std. würden wir dann nochmal ein CTG schreiben. Mein Mann durfte wieder heim, wir würden uns dann schon melden wenn es ernst würde. So und so versuchte ich zu schlafen und wieder das gleiche spiel die Wehen wurden immer schwächer und schwächer und auch die Abstände wurden wieder größer. Fazit, die Nacht nicht geschlafen weil ich so aufgeregt war, Wehen wieder weg und mein Mann wurde am nächsten Morgen wieder angerufen, aber nur um mich wieder abzuholen… Auf in Runde drei…
Es tat sich dann mal wieder gar nichts, ich wandelte immer noch kugelrund durch die Gegend und wollte irgendwann nicht mehr. Dauernd bekam ich Krämpfe in den Beinen und konnte kaum noch laufen. Gerade zum Trotz sind wir dann noch am 13.August zu einem Stadtfest bei uns und ich wurde wirklich von allen angeschaut als sei ich eine wandelnde Zeitbombe, ich glaube die hatten alle Angst dass ich genau jetzt anfangen würde unser Kind zu bekommen *g ich fand das sehr amüsant.
Am 14.8. musste ich zur Kontrolle ins Krankenhaus, dort sollte dann auch über eine evtl. Einleitung reden, da das Fruchtwasser doch schon recht wenig geworden war und ich kaum noch was machen konnte vor lauter Beinkrämpfen. Auf dem CTG keine einzigste Wehe zu sehen, Muttermund immer noch bei 2cm. Es wurde noch mal ein kontrollultraschall gemacht um das Fruchtwasser zu Kontrollieren, was gerade noch so im Grenzbereich war. Dann wurde die Maus nochmal vermessen. Mein FA hat zwei Tage zuvor 3400g gemessen, daher wunderte es mich dass die Ärztin meinte die Maus sei ja noch gar nicht so weit sie würde gerade mal 2600g messen, ob der Termin schon stimmen würde. Ich sagte ihr ja und darauf hin maß sie noch mal und kam auf 3000g. Ok das war gut. Sie meinte dann es spräche einer Einleitung nichts entgegen, sie sah ja dass ich kaum noch laufen konnte und wegen dem Fruchtwasser wäre es auch ok. Aber sie würden so richtig erst am nächsten Tag einleiten, da sie damit gern frühmorgens anfangen würden und es war ja schon 11 Uhr. Aber sie würden heute schon mal ne halbe portion Gel legen, zum testen ob und wie mein Körper darauf anspringen würde und obs die Maus auch verträgt, aber ich dürfte mir damit keine großen Hoffnungen machen dass es heut noch so richtig los ging. Zugang gelegt, Mann hat mich wieder angemeldet und wir gingen richtung Kreissaal ins Wehenzimmer.
Um kurz nach 11 wurde dann die Testportion Gel gelegt und ich wurde für 1Std. ans CTG gehängt. Nach ner halben Std. sah und merkte ich minimale Wehen, aber nichts wirklich schlimmes und nichts regelmäßiges. Als die Std rum war durfte ich Mittagessen im Buffettraum der Wochenbettstation und danach sollen wir noch etwas spazieren laufen. In einer Std. würden wir dann nochmal ein CTG schreiben. Gesagt getan, und am CTG regelmäßig wehen die ich gut merkte aber noch nicht veratmen musste. Dann hieß es wir sollen mal ruhig so eine std. spazieren gehen, dann wieder zum nächsten CTG erscheinen. Ok dieses mal wollten wir auf die Dachterrasse, da der Park schon voll ausgeschöpft war, noch kein halbes Stockwerk nach oben gelaufen musste ich mich auf einmal am Geländer festkrallen und ein paar mal heftig die wehen veratmen. Bis wir ganz oben waren musste noch mal ein zwischenstop herhalten. Aber ich versprach mir nicht viel davon, die Ärztin sagte ja schon dass das Gel künstliche Wehen auslösen und die müssten dann erst mal in meine eigenen Wehen übergehen bevor sie Muttermundwirksam werden. Auf der Terrasse angelangt schaffte ich es zunächst immer gerade so längs über die Terrasse um mich am gegenüberliegenden Geländer abstützen zu können. Einige Runden später schaffte ich es nur noch 1xquer über die Terrasse bevor die nächste Wehe anrollte. Die letzten Gäste hatten sich dann auch mal ihren Kaffee geschnappt und sind von der Terrasse geflüchtet, die hatten wohl Angst Geburtshelfer spielen zu müssen. Mein Mann stapfte tapfer mit und stützte mich in den Wehen und war einfach da für mich (meiner Meinung nach das beste was Männer bei einer Geburt machen können, einfach da zu sein und stark zu sein). Mir war es dann irgendwann zu unangenehm und wollte richtung Geburtsabteilung, dort war die räumlichkeiten abgegrenzt und ich konnte ungestört meine Wehen veratmen ohne Blicke der Kranken die uns so über den Weg liefen. Im Wehenzimmer wieder angekommen, kamen die Wehen schon recht heftig in 3/4minuten abstände. Es war inzwischen so kurz nach 14uhr glaub ich (die zeiten hab ich nicht mehr so ganz genau im Kopf). Ich klingelte nach der Hebamme weil die Schmerzen schon recht heftig wurden und ich wollte ihr kurz bescheid geben, sie kam kurz rüber hängte mich ans CTG und verschwand schnell wieder da es im Kreissaal nebendran gerade richtig ernst wurde aber ich solle klingeln wenn was wäre und schickte mir öfter mal eine Schwesternschülerin vorbei um nach dem rechten zu schauen und das CTG abzureisen und ihr zu bringen. Ich konnte nicht liegen bin dauernd aufgesprungen und die Wehen veratmete ich inzwischen schon recht lautstark in der Hocke, das half am Besten, mein Mann hielt tapfer Händchen und beschwerte sich nicht einmal als ich seine Hand falsch erwischte und ziemlich schmerzhaft zudrückte (da hätte ich ihm auch sonst mal was über wehenschmerz erzählt, aber ich glaub das tat meine Geräuschkulisse schon für mich, bin ja sonst eher eine ruhige Person). Irgendwann war es soo heftig dass ich der Hebamme klingelte, die schwesternschülerin kam fragte was es gibt und ich fragte wie es bei mir denn ausschaute, wie weit ich wäre, denn die Schmerzen sind fast nicht mehr auszuhalten. Die Hebamme kam flux vorbei und untersuchte mich und siehe da Muttermund bei 6cm, ging ja doch ganz schön schnell für dass das man mir wenig hoffnung gemacht hat und es ja nur künstliche Wehen seien (hab wohl doch nur so einen kleinen Schubs gebraucht um das ganze in Gang zu bringen). Ich wurde dann in den zweiten Kreissaal verlegt und bekam was leichtes gegen die Schmerzen was auch ganz gut half, inzwischen hatte ich Wehen alle 2minuten und ich war wohl auch recht laut, aber war mir egal. Inzwischen war die Geburt im Nachbarzimmer vorrüber und ich hatte die Hebamme nur für mich solange sich die drei im Nachbarzimmer kennenlernten. Kurze Zeit später bekam ich eine Wehe nach der anderen keine Pause und mit einer heftigkeit, die ich mir nicht erträumt habe. Mein Muttermund war auf 9cm aufgegangen und das einzigste auf was ich mich noch konzentrieren konnte war atmen. Atme zum Kind hin, immer schön in den Bauch atmen, die kleine braucht den Sauerstoff, ich muss den Schmerz veratmen, und versuche im Gesicht locker zu bleiben, nicht verkrampfen, ich muss loslassen… Alles was uns die Hebamme beim Vorbereitungskurs so gesagt hatte. Drumherum bekam ich nicht viel mit. Mein Mann bekam irgendwann ne Sauerstoffmaske in die Hand gedrückt die er mir immer wieder vor Nase und Mund halten sollte. Ich hasste dieses Ding, da atme ich mich ja selber an, und das mag ich gar nicht hab mich glaub gewunden wie ein Aal und mein Mann hatte alle Hände voll zu tun mir die Maske vors Gesicht zu halten. Die Hebamme meinte wenn ich das Gefühl hätte zu pressen solle ich nur mal probieren vorsichtig mitzuschieben, und kurz darauf meinte ich auch es wäre soweit und schiebte vorsichtig, was pure Konzentration und willenskraft kostete, aber ich dachte an die kleine und führte mir immer vor Augen das die Kleine Zeit braucht… Es war auch gut dass ich nur vorsichtig schob denn auf einmal wurden bei den Wehen die Herztöne schlechter, immer als ich pressen musste gingen sie runter. Dann kam die größte Herausforderung ich solle die Presswehen veratmen. Meine Güte ist dafür selbstbeherrschung notwendig, aber es war auch gut so dann bekam ich das ganze getuschel von der Hebamme und der Assistensärztin nicht mit die sich den weiteren Verlauf besprachen, anders mein mann er saß wohl recht weiß neben mir und kämpfte mir die Sauerstoffmaske auf (ich glaub ja wirklich die hat er nur zu beschäftigung bekommen, dass er keine Zeit zum umkippen hat). Es wurde recht schnell beschlossen dass ich einen wehenhemmer bekam da es für mich und die Bauchmaus zu schnell ginge und dass es am stress lag das die Herztöne schlechter wurden. Also wehenhemmer gespritzt, nichts tut sich immer noch wehe an wehe und ich war inzwischen richtig laut, aber es half etwas mit den Schmerzen umzugehen. Wehenhemmer wurde nachgespritz und es tat sich kaum was. Es wurde beschlossen mir eine PDA zu geben, der Anästesist wurde angerufen und direkt von einer OP vorbereitung weggerufen, es sei jetzt nötig, die OP könne warten bis die vertretung da ist er solle sofort kommen und er war auch keine 10min später da. Mein Mann wurde rausgeschickt und der Anestäsist legte mir ruckzuck die PDA (der war echt gut, schnell und effizient). Die PDA wirkte und ich fühlte mich wie im Urlaub, von einem auf den anderen Moment konnte ich wieder klar denken und ich konnte mal auf die Uhr schauen, es war erst 16Uhr, was???? Ich kam mir vor als sei ich Stundenlang schon hier am rumwehen. Mit der PDA wirkte dann auch der Wehenhemmer. Mein Mann durfte wieder rein und der war schon fix und alle, er kann mich ja wirklich nicht leiden sehen und ich musste ihn erst mal aufbauen dass es mir gut ginge, dass alles in ordnung sei und dass wir das schon packen. Die Hebamme und die tolle Assistensärztin waren auch voll lieb, erklärten uns in ruhe dass durch den starken wehensturm und dass es auf einmal so plötzlich ginge der Stress für die kleine zu groß wurde und die Herztöne schlechter wurden auf den Höhepunkt von jeder Wehe, aber jetzt sei wieder alles gut und wir sollen uns mal kurz erhohlen. Das tat ich auch und schöpfte neue kraft. Dann war schichtwechsel und unsere tolle Hebamme die tolle Arbeit geleistet hat und mir immer zuspruch gegeben hatte machte eine lange übergabe an unsere neue Hebamme, die genauso super nett war. Sie berieten sich lange wie wir weitermachen würden und arbeiteten noch ne ganze weile als Team zusammen. Ich bekam einen Einlauf (hatte leider die ganze Schwangerschaft extreme verstopfung und sie meinte da sei vielleicht was im Weg), naja war nicht so toll da ich mit PDA nicht auf die Toillette durfte sondern nur so ein Blechtopf und meine privatsphäre im Kreissaal bekam, man kam ich mir blöd vor aber bei einer Geburt verliert man irgendwie jegliche Scham (Bei der nächsten Geburt mach ich sowas vorher oder im Anfangsstadium, das weiß ich jetzt). Als nächstes beschlossen wir gemeinsam dass wir es wieder angehen wollen und wir sprengten die Fruchtblase und ich bekam einen Wehentropf angehängt, das zeigte auch wirkung, ich merkte die Wehen gleich wieder und das trotz PDA waren sie recht heftig. Muttermund war inzwischen ganz auf und ich solle sagen wenn ich wieder presswehen bekam. Es tat sich erst nichts und es ist auch schwer zu beurteilen bei laufender PDA zu sagen ja jetzt sind es Presswehen, aber irgendwann hatte ich das gefühl so jetzt. Und ich durfte Pressen und das tat ich auch. Und als ich dachte ich kann nicht mehr, keine Luft mehr da, keine Kraft mehr, da feuerte mich die Hebamme noch mal richtig an und auch die Assistensärztin sprach mir mut und kraft zu und ich mobilisierte alles nochmal. Aber es half nichts, nach zweimal pressen musste ich aufhören, da die Herztöne wieder etwas runter gingen und beim zweiten mal richtig schlecht wurden, sobald ich aufhörte zu pressen war alles wieder super. Es wurde der Oberarzt angeklingelt und als er kam besprachen wir kurz was wir machen könnten. Es gab zwei alternativen, Nr.1 wir machen jetzt sofort einen Kaiserschnitt (was ich ja eigentlich patou nicht wollte) oder Nr.2 wir machen einen Versuch mit der Saugglocke , denn beim Pressen rutschte die Maus schon ganz gut, aber sie kam nicht ganz um die Kurve und vielleicht fehle ich nur so ein kleiner Schubs, falls es aber beim ersten Versuch nicht klappen würde müssten wir schnell handeln und ich würde sofort in den OP zum Notkaiserschnitt kommen und mein Mann dürfte nicht mit (er hörte alles schneeweiß mit an und sagte nichts dazu, er lies mich entscheiden) und ich entschied mich für Option zwei, ich hatte im Gefühl dass es nur noch ein minimales stück fehlt und die Maus kommt auf natürlichem Weg. Also alles Ruckzuck hergerichtet, ich wurde gleichzeitig schon für den evtl. KS vorbereitet und rasiert, der Anestäsist kam wieder und drehte die PDA weiter auf, im Flur stand schon das OP Bett und das Team im OP stand bereit. Dann ging es los und ich erinnere mich nicht an den schnitt oder so, ich merkte noch schemenhaft dass sich die Hebamme und die Assistensärztin auf meinen Bauch legten und von oben mit drückten, der Anestäsist meinen Rücken stütze (mein Mann wurde rausgeschickt, da er eh schon recht weiß aussah und das mitanzusehen vielleicht nicht so prickeln sein würde) und ich Presste nur dem Gedanken, die Maus muss raus und zwar jetzt ich will kein KS und nur einmal luftholen und da meinte die Hebamme, ich solle mal nach unten schauen und Tada ich sah wie unser Baby schlüpfte…. Unsere Maus war innerhalb zwei Wehen geboren. Sie begrüßte uns gleich mal laut schimpfend und ich bekam sie nach kurzem absaugen auf den Bauch gelegt.
Das war das Pure glück und tiefe Liebe auf den ersten Blick! Mein Mann durfte wieder schleunigst zu uns rein, wurde nochmal etwas weiß als er doch etwas mehr Blut sah (es sah anscheinend aus wie auf einem Schlachtfeld) und dann waren wir komplett. Ich schwärmte nur noch von unserem perfekten Baby die inzwischen ganz ruhig auf meinem Bauch lag und uns kritisch musterte. Mein Mann durfte sie dann abnabeln. Irgendwann musste ich noch mal pressen für die Nachgeburt, was ich gar nicht so real mitbekam. Ich war total auf Babydroge und einfach nur erleichtert und stolz dass wir es ohne KS geschafft haben. Der Anestäsist beglückwünschte uns packte seine sachen und ging (ich glaub er war auch etwas gerührt, bekommt er wohl auch nicht oft mit *g) und auch so alle möglichen Leute sind abgerückt die sich für den KS bereit gehalten haben. Dann verschwand der Oberarzt und es herrschte eine himmlische ruhe und tolle atmosphäre im Kreissaal. Zumindestens Oberhalb meines Bauchnabels. Ich war so verliebt und beschäftigt unsere Perfekte Tochter zu bestaunen dass ich gar nicht mitbekam das einige Zeit danach, als ich fertig genäht wurde sich die Assistenszärztin und die Hebamme sich beratschlagten was sie noch machen könnten, da ich nicht aufhörte zu bluten und anscheinend auch schon einiges verloren hatte. Sie drückten immer mal wieder auf meinem Bauch rum und anscheinend hat es dann doch irgendwann mal aufgehört. Wie gesagt das hab ich echt total übergangen ich war einfach nur glücklich mein Baby so feucht und warm im Arm halten zu dürfen. Laut meinem Mann sagte ich gefühlte 1000mal „sie ist so süß“ (er hatte immer noch ein Ohr richtung Hebi und machte sich immer noch sorgen. Aber es hörte ja auf und er durfte unsere Tochter das erste mal Baden und die U1 begutachten, ich sah erschöpft von meinem Bett aus zu. Danach hatten wir noch 2 Std. zeit uns in ruhe kennenzulernen bevor wir auf unser Zimmer durften und mein Mann schweren Herzens nach Hause fuhr um auch etwas zu schlafen.

Mit meiner Dammnaht hatte ich überhaupt keine Probleme, war super genäht und heut kann man kaum mehr erahnen wo geschnitten wurde, hat die Ärztin echt toll gemacht und hat sich auch viel Zeit dafür genommen. Ansonsten hatte ich ein recht schönes Wochenbett außer dass ich Probleme mit dem Stillen hatte, was ich mit Hilfe der Schwestern im kh toll hinbekam aber daheim mit meiner Hebi zur nachsorge nicht mehr funktionierte. Schade aber andere Geschichte.
Bei einem weiteren Kind würde ich mir wünschen dass es nicht mehr so überstürzt ginge und ich mehr Zeit hätte mich in die Geburt einzufinden, ich hätte doch mal gern die Wanne genutzt oder mal die position gewechselt, der Gebärhocker hätte es mir schon angetan, aber durch den Wehensturm war ich total außer gefecht gesetzt. Ich konnte mich daher nicht an meine Wünsche erinnern. Aber vielleicht kann ich es bei einem weiteren Kind in ein paar Jahren nutzen *g Aber ansonsten finde ich diese Geburt bisher das schönste was mir in meinem Leben wiederfahren ist. Ich kenne jetzt meine Kraft und was möglich ist, und es war einfach ein phänomenales Erlebnis, welches ich noch gerne öfters erleben möchte.
Hier noch die Daten unserer Emily:
Emily, geb. am 14.8.2011 um 21.11Uhr
50cm groß
3410g leicht
34cm Ku

Wer den Marathon hier gelesen hat gehört mein Respekt! Ich hoffe es hat euch trotz der Länge gefallen!

LG Kishja

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1

absoluter lese marathon, inklusive mitfühlwehen und kleinen lachern "zumindest oberhalb meines bauchnabels":-)

klingt super!

meine erste wehe hatte ich im real an der fleischtheke^^ ich zog mich zurrück in die spirituosen abteilung... ich musste so über deine baumarkt aktion lachen!

super toll! herzlichen glückwunsch!

5

Danke schön! Man kann sichs halt einfach nicht aussuchen wo und wann man die ersten richtig schmerzhaften Wehen bekommt *g Mein Horror war immer, Kopf noch nicht richtig unten und die Fruchtblase platzt mitten irgendwo in der Fußgängerzone oder in einem Laden, denn das hieße ich hätte mich gnadenlos flach auf den Boden geschmissen und bei uns im Dorf wird man so schnell mal zur Attraktion *g

2

wow ein wirklich schöner geburtsbericht ich hatte gänsehaut und tränen in den augen..
alles gute

lg lina

6

Danke schön!

3

Schöner Bericht, man fühlt alles gleich wieder nach:-D
Alles Gute eurer kleinen Familie!#herzlich

7

Vielen Dank!

4

Ich danke dir für diesen tollen Bericht!!! Bei mir steht die erste Geburt in ein paar Wochen an und deshalb hat es mich umso mehr gefreut diesen ausführlichen Bericht zu lesen. Ich schwankte immer wieder hin und her zwischen Lachen und Tränchen verdrücken. Einfach schön :-). Danke!!

8

Wünsche euch alles Gute und eine Wunderschöne Geburt wenn es soweit ist! Das schönste was uns im Leben passiert ist und ich erinnere mich so gern an den Moment zurück an dem die Maus aus mir geschlüpft ist, da bekomme ich auch immer noch Tränchen von. Wünsche euch ein ganz tolles Geburtserlebnis!