Matthis' Wassergeburt! Heftig, aber wirklich schön!

Ich habe jetzt erst entdeckt, dass es hier ein Forum für Geburtsberichte gibt, deshalb möchte ich jetzt (7 Wochen nach der Geburt) meinen Geburtsbericht aus einem anderen Forum hier auch nochmal reinstellen. Vor allem auch deshalb, um ein wenig positive Werbung für Wassergeburten zu machen.

Es ging in der Nacht vom 11. auf den 12. Juni so gegen 2 Uhr mit regelmäßigen Wehen los. Morgens gegen halb 7 hat mein Mann dann einem Kollegen per SMS Bescheid gegeben, dass er nicht zur Arbeit kommt, sondern gleich mit mir in den Kreißsaal fährt. Gegen 8 Uhr haben wir dann am Kreißsaaleingang geklingelt und sind im CTG-Raum gelandet. Eine Hebamme hat sich uns vorgestellt, die uns gleich sympathisch war und sich später zu DER absoluten Stütze für uns erwiesen hat. Ohne diese Hebamme wäre es im Nachhinein keine so tolle Geburt gewesen (obwohl ich zwischendurch immer wieder dachte, dass ich sterben müsste).

Um 11 Uhr sind wir dann in den Kreißsaal umgezogen, den wir bei der KH-Besichtigung schon kennengelernt haben. Dieser war nun 6 Wochen später aber komplett renoviert und dadurch nochmal um einiges gemütlicher. Da waren wir dann wieder die meiste Zeit alleine (wie im CTG-Raum auch schon). Unsere Hebamme war zwar zwischendurch mal da, aber eben auch oft draußen. Sie hat sich später dafür aufrichtig entschuldigt. Ihr selber wäre das sehr unangenehm und sie hätte auch gerne sehr viel mehr Zeit für uns. Scheinbar gab es aber wohl einiges an Chaos im Dienstplan und was die Arbeiten für die Renovierung des anderen Kreißsaals betraf, dass sie immer wieder raus musste und hier und da einspringen musste. Uns selber hat das aber nicht unbedingt gestört. Mir war es ganz recht, immer mal wieder eine Weile mit meinem Mann alleine zu sein und einfach nur instinktiv auf meinen Körper zu reagieren.

Gegen halb eins habe ich dann darum bitten wollen, mir die Wanne voll zu machen, kam aber nicht mehr dazu, da meine Hebamme von sich aus den Vorschlag machte, jetzt in die Wanne umzuziehen, wie ich es mir beim Gespräch bei der Antwort schon für den späteren Verlauf der Geburt gewünscht habe. Um eins war die Wanne dann voll und ich konnte umziehen. Leider musste ich dazu einmal über den Flur, da es ein Extrazimmer mit Wanne gibt. Da wurde ich aber von meinem Mann und der Hebamme bestens gestützt und es hat mich auch nicht sonderlich interessiert, wer mich da sehen und hören konnte. Ich hatte in der Dreiviertelstunde vorher schon so heftige und schmerzhafte Wehen, dass ich mich nur noch nach warmem, entspannendem Wasser gesehnt habe.

In der Wanne konnte ich mich dann auch wieder ein wenig besser entspannen und auf den weiteren Geburtsverlauf einlassen. Ich habe sogar scherzen können, dass ich jetzt gerne noch ein schönes, kaltes Wassereis hätte, als mich die Hebamme fragte, womit sie mir im Moment helfen könnte (etwas zu trinken, Gesicht/Dekollete mit kaltem Wasser abwischen, etc). Das hat für einige Lacher gesorgt und die Hebammenschülerin, die ab da dabei war, ein wenig verwirrt. Sowas ist ihr wahrscheinlich noch nicht passiert.

Nach und nach wurden die Wehen aber in der Wanne auch schon wieder heftiger. Ich habe dabei wieder einfach nur meinem Körper nachgegeben und habe geschrien, gebrüllt und später gepresst, wenn ich die Signale von ihm bekam. Laut der Hebamme würde ich alles super machen. Sie hat mich viel gelobt und hat gemeint, dass sie mir fast gar keine Hilfestellung zu geben brauche, weil ich alles schon von alleine so toll machen würde. Ich solle einfach so weitermachen und auch weiterhin keine Hemmungen haben, zu schreien und zu brüllen. Als ob ich damit hätte aufhören können. Es war mir sowas von egal, wer mich hört und was derjenige von mir denkt. Hemmungen hatte ich definitiv keine mehr. Und auch kein Schamgefühl mehr. Denn als ich nach einer extrem heftigen Wehe gesehen habe, wie die Hebamme mit einem Einmalhandtuch eine kleine Wurst aus dem Wasser gefischt hat, die mir wohl aus dem Darm entwischt war, habe ich nur gedacht "Danke fürs aufräumen. Mal schauen, ob du das gleich nochmal machen musst."

Um kurz nach 16 Uhr habe ich dann abwechselnd gebrüllt "Ich kann nicht mehr"", "Ich will nicht mehr"", "Ich sterbe hier gleich"" und "Nun komm da endlich raus, verdammt!" Um 16:18 Uhr hatte Matthis mich dann endlich erhört und kam mit einem kleinen Plumps aus mir raus und direkt rein ins warme Wasser geflutscht. Ich war in diesem Moment im Vierfüßlerstand, habe nur gerufen "Ist er da? Ist er da?" und mein Mann antwortete "Ja, er ist da. Da kommt er." und dann wurde mir der kleine zwischen den Beinen nach vorne durchgeschoben. Ich habe mich völlig erleichtert zurückfallen lassen und wäre fast noch untergetaucht, wenn mich nicht mein Mann und die Hebamme reflexartig gegriffen hätten. Danach haben sie mir dann den Kleinen auf die Brust gegeben, ein dünnes Tuch übergelegt und immer wieder warmes Wasser mit den Händen darüber gekippt. Ich hätte vor Freude (über unseren Kleinen) und Erleichterung (dass diese irren Schmerzen endlich vorbei waren) heulen können, aber dazu war ich viel zu voll mit Gefühlen, die ich gar nicht so schnell sortiert bekam.

Die Nachgeburt kam dannn auf dem Bett bzw der Liege, die neben der Wanne stand. Ich hatte den Kleinen immer noch auf dem Arm und habe ihn erst sehr viel später zur kurzen Erstversorgung abgegeben. Bei meiner Untersuchung wurde festgestellt, dass der Damm absolut okay war (was mich wahnsinnig gefreut hat, da ich Angst vor einem Dammriss gehabt habe), aber dass ich dafür einen leichten Scheidenriss davongetragen hatte. Die Gynäkologin meinte, dass sich da schon wieder alles ganz gut zusammenziehen würde (sie hätte es auch schon ganz anders erlebt), aber dass sie vorsichtshalber doch lieber ein paar Nähte setzen würde. Und vorbei war es mit meiner Freude über den heilen Damm. Bei meiner Angst vor Spritzen war mir gar nicht nach nähen zumute. Doch ich wurde mit örtlicher Betäubung geködert, es doch lieber zu machen und habe zugestimmt. Zu dem Zeitpunkt noch in der naiven Hoffnung, dass es nur eine Spritze sein würde. Es war dann auch nur eine, aber mit der wurde 4 oder 5 mal gepiekt. Tat recht weh, aber ich habe mich damit abgelenkt, den kleinen, immer noch leicht feuchten Kopf auf meiner Brust zu küssen. Irgendwie haben wir es dann zusammen hinbekommen.

Fazit:

Im Nachgespräch habe ich dann erfahren, dass Matthis ein Sterngucker ist und es deshalb zum Schluss so schwer wurde. Da aber viele Sterngucker in einem KS enden, weil Mutter, Baby oder beide zu gestresst sind, bin ich doch ganz positiv gestimmt über diese Wassergeburt. Und jetzt, 7 Wochen nach der Geburt bin ich absolut davon überzeugt, dass ich beim zweiten Kind (wenn es das den geben sollte) unbedingt wieder in die Wanne will. Und sollte die besetzt sein (leider hat unser KH nur eine einzige Wanne), werfe ich die andere Frau eigenhändig da raus.

Also: Wassergeburt? Immer wieder und absolut empfehlenswert!!!

1

huhu

erstmal noch herzlichen glückwunsch zum anchwuchs.

schön das du so gute erfahrungen machen konntest.

mein ziel war auch mal die wanne,...als es so weit war und ich schon einige stunden wehen hatte bot mir meine hebamme an erst einmal ein entspannungsbad zu nehmen um etwas runter zu kommen, bei mir ging das so nach hinten los das ich nach ein paar minuten in der wanne aus dem wasser gesprungen bin und dann nur noch ne pda wollte.

das wasser tat mir garnicht gut. die ersten sekunden ging es als es kälter wurde wurde ich wahnsinnig dadrin. und damit hatte sich dann thema wanne für das ende dann auch erledigt.

selbst wenn ich keine pda bekommen hätte mich hätten keine 10 pferde nochmal ins wasser bekommen. in der wanne dachte ich zum ersten mal ich müsse sterben und gleich ist es vorbei...

nunja ich lebe noch aber ich persönlich würd nie wieder mit wehen in eine badewanne steigen.

ich hab schon bei der kreissaal besichtigung einen halben herzinfarkt bekommen als die hebamme meinte das wasser in der geburtswanne ist nur 36 grad warm#schock

aber ich dachte gut da ich akut so schwitze evtk tut dir das kalte wasser gut....

die entspannungwanne war schon wärmer als die entbindungwanne aber ich habe nach kurzer zeit so gefroren #nanana ich wollte nur noch weg ich war so fix aus der wanne geklettert so schnell konnte mein mann weder auf stehen noch war die hebamme so schnell wieder da (die war grad handtücher für hinterher besorgen)

evtl sehe ich das bei der 2. geburt unter wehen anders und will es noch einmal testen. aber müsste ich in den nächsten 10-20 wochen entbinden ich würde mich nicht an die wanne wagen, sie hat alles bei mir viel schlimmer gemacht. und auch jetzt habe ich obwohl ich ein absoluter badefan war, noch abneigungen gegen badewannen und sogar gegen schwimmbäder. meiner tochter zur liebe möchte ich am babyschwimmen teilnehmen, ob ich dann wieder feude am wasser finde?

wird sich zeigen.

ich hatte im übrigen obwohl ich unter pda entbunden habe und keine ahnung hatte wo ich hinpressen sollte keinen dammriss, das war auch immer eine sehr große sorge von mir! einen labienriss hatte ich der wurde auch genäht, aber dank pda musste ich nicht zusätzlich betäubt werden. denn in der austreibungsphase wurde meine narkose nochmal nachgespritzt.

freut mich aber wirklich sehr das du so gute erfahrungen machen konntest.

lg #winke

2

Ich lese immer wieder, dass es unangenehmer wird, wenn das Wasser kälter wird. Aber genau das ist es, was ich nicht verstehe. Warum wird das Wasser bei euch allen denn überhaupt kälter? Geburtswannen sind doch so gemacht, dass sie die Wärme, die es am Anfang gab, über Stunden hinweg konstant halten können. Und das ohne das Wasser nachgefüllt werden muss. Bei mir war es zumindest so. Es war immer konstant warm und wurde nie nachgefüllt. Kann es sein, dass ich einfach mit einem absoluten High Tech Teil von Geburtswanne gesegnet war? Denn kälter werden darf es eigentlich gar nicht. Wenn das so ist, dann läuft was falsch. Das hat uns die Hebamme schon bei der Kreißsaalbesichtigung gesagt.

3

hallo,

wie es in einer geburtswanne ist kann ich nicht sagen.

ich kam ja in eine normale badewanne zur entspannung als ich einstieg lief das wasser noch weil die wanne noch nicht ganz voll war und dennoch wurde obwohl das wasser konstant lief der rest recht schnell kälter #zitter

die hebamme hat das wasser ja (weil sie weiß das ich gerne warm bade) schon auf knapp über 40 grad eingestellt. dennoch wurd mich so der maßen kalt das ich da schneller raus als drin war....

und weil ja schon bei der besichtung gesagt wurde in der geburtswanne sind "nur" 36 grad ca wollte ich da garnicht mehr rein, denn die 40 grad waren mir schon zu kalt. und um so kälter was wasser wurde um so heftiger waren die wehen.

ich wollt dann nur noch ne pda und damit hatte sich im wasser entbinden dann erldigt.

OB das wasser in der geburtswanne konstant bei 36 grad geblieben wäre kann ich nicht beurteilen.

lg#winke

weitere Kommentare laden