Zum Glück die PDA abgelehnt... (sorry, laaaang!)

Hallo,
mein kleiner Ben schläft gerade, deshalb werde ich jetzt mal von seiner Geburt berichten. Am ET+6 abends setzten bei mir Wehen ein und ich dachte schon: Ok, jetzt geht es endlich los! Aber ganz im Gegenteil: die Wehen blieben beständig da, mal alle zehn Minuten, mal alle fünf Minuten und auch schon wirklich schmerzhaft, aber sie wurden nicht mehr und nicht weniger. Am zweiten Tag (mittlerweile ET+8) war ich bei der FÄ und sie kontrollierte meinen Muttermund und meinte dass der bei 1cm sei und wir in ca. 3 Stunden ins Krankenhaus losfahren sollten. Ich war froh denn ich war mittlerweile auch schon ganz schön geschafft von den Wehen, die wirklich nicht stark waren aber sehr unangenehm und so lange schon und dann natürlich kein Auge zugetan nachts... und dachte wieder: Jetzt gehts also endlich los.
Die Hebamme, die mich dann um ca. 15 Uhr im KRH untersuchte war irgendwie verstimmt und grummelte vor sich hin, sie fand wohl, dass die FÄ mich zu früh ins KRH geschickt hatte. Irgendwie war ich mir aber sicher, dass die Wehen nicht wieder aufhören würden (obwohl die Hebamme das meinte). Die Wehen waren zwar immer noch nicht sehr stark, aber gaaaaanz langsam wurden sie stärker.
Ich und mein Freund durften uns dann trotzdem im Kreißsaal einrichten und wurden erstmal auf einen Spaziergang geschickt um die Wehen anzukurbeln. So ging es dann stundenlang weiter: die Hebamme probierte immer etwas (heißes Bad, Einlauf, homöopathische Kügelchen...) und die Wehen wurden etwas stärker. Was mich wirklich nervte, war, dass dauernd jemand (Hebamme oder Ärztin) sagte: "Das wird nix, Wehen zu schwach für eine Geburt, zu unregelmäßig, wird wieder aufhören, nochmal eine Nacht schlafen." Ich kam mir immer vor, als ob ich etwas leisten müsste und es nicht "bringe"! Dabei waren die Wehen mittlerweile (ca. 21 Uhr) so stark, dass ich sie nur noch mit Mühe veratmen konnte und der MuMu war bei 4-5 cm. Ich war die ganze Zeit sicher, dass die Wehen nicht mehr aufhören würden.

Ca. um 1.00 Uhr standen dann plötzlich Ärztin, Änästhesist und Hebamme um mich rum und versuchten mich zu einer PDA zu überreden. Die ich aber auf keinen Fall wollte! Und dann wurde es wirklich anstrengend: ich musste zwischen den Wehen (die schon sehr schwierig zu veratmen waren) mit dem Anästhesisten diskutieren und ihm präzise meine Gründe für das Ablehnen der PDA darlegen. Gar nicht so einfach da noch klar zu argumentieren, kann ich nur sagen! Ich habe mich dann überreden lassen, dass mir ein Zugang in die Hand gelegt wird, so dass ich später doch noch eine PDA bekommen könnte wenn ich wollte. Das war dann ganz furchtbar: Der Arzt stach an drei Stellen immer wieder daneben, tat total weh.
Das war an der ganzen Geburt das Anstrengendste: dass ich dauernd so entmutigt wurde. "Das sind noch keine Geburtswehen.", "Ohne PDA halten Sie das nicht durch." etc. Das hat mich zwischendurch total deprimiert, obwohl ich an sich so sicher war das zu schaffen!

Schlimm war dann auch, dass im Nachbarkreissaal eine Frau anfing derartig laut zu schreien wie ich es wirklich noch nie vorher gehört habe - höchstens in Kriegsfilmen, dachte ich noch. Diese furchtbaren Schreie ließen mich ungefähr erahnen, was noch an Schmerzen auf mich zukommen könnte. Sogar mein Freund wurde ganz blass und fing an zu zittern.

Dann, um ca. 2 Uhr, hatte ich plötzlich eine Wehe, die so stark war wie keine zuvor. Ich wusste sofort, dass halte ich keine fünf Minuten aus. Ich habe der Hebamme zugerufen, sie solle irgendwas machen, PDA sofort, egal, irgendwas . Eine Hebamme in meinem Geburtsvorbereitungskurs erzählte mal, dass ganz viele Frauen nach einer PDA schreien wenns zu spät dafür ist, auch wenn sie vorher keine wollten... das kann ich also bestätigen! :) Ich habe mich dann irgendwie auf die Knie gehockt, nur um nicht mehr zu liegen und die Hebamme hatte schon den Telefonhörer in der Hand um den Anästhesisten für die PDA anzurufen. Sie meinte: "Das kann ja jetzt auch noch zehn Stunden dauern." Solche Sprüche helfen einem nicht gerade weiter... In dem Moment habe ich gespürt, wie das Kind ganz weit nach unten rutscht und ich habe den Drang verspürt zu pressen. Das habe ich der Hebamme gesagt und sie meinte, dann kommt jetzt also das Kind (von wegen "das kann noch zehn Stunden dauern"!). Ab da ging alles ganz schnell, ich legte mich auf den Rücken, das Köpfchen war schon zu sehen und ich durfte pressen und nach ca. fünf Minuten war mein Kleiner dann da. Und ich war genauso laut wie die Frau im Nachbarkreissaal, das war mir dann aber auch schon egal... :)

Die Geburt war also im ersten Teil seeeehr lang und am Ende ganz schnell. Jetzt sind wir schon neun Wochen mit dem Kleinen zu Hause und er wächst und wächst...
Hier seine Daten bei der Geburt (19.03.2006):
3425 Gramm
53 cm Körperlänge
35 cm Kopfumfang

LG Luise

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#herzlich-lichen glückwunsch zum sohnemann#freu aber der bericht ist echt #schock was hat die hebamme denn bitte für eine ausbildung genossen#schock

glg simone und luca im bauch ET04.06.06#baby#huepf#schock#gruebel ET-10#wm#schwitz

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Hallo Luise !
Herzlichen Glückwunsch :-)
Wenn ich hier die Krankenhausberichte lese bin ich immer wieder froh, daß ich bei meinem ersten Kind eine Hausgeburt gemacht habe, und plane nun die nächste.
Es klingt fast so, als ob für Dich beim zweiten Kind auch eher Geburtshaus oder Hausgeburt in Frage kommen ;-)
Ich wußte genau, daß es mich verrückt machen würde, wenn mir jemand unter der Geburt reinredet oder ich mehr Leute als meinen Mann und die Hebamme um mich habe.
Liebe Grüße und viel Freude mit Eurem Sohnemann,

Katrin mit Emilia-Sofie (*05.01.05) und Luca inside (ET 02.09.06)

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Hallo

So geht es mir auch.Ich denke immer die armen Frauen.Ich habe ja auch den Vergleich und kann wirklich sagen das die Hausgeburt was schöneres ist.

lg Sandra

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Hallo Sandra !
Ich habe ja den Vergleich nicht, aber ich möchte die Erfahrung einer Klinikgeburt auch ehrlich gesagt gar nicht erst machen :-p
Wenn es sein muß, dann wehre ich mich nicht, aber solange alles gut geht, bleibe ich auf jeden Fall zuhause :-)
Ich freue mich schon auf die zweite Geburt, bin total neugierig, ob beim zweiten Kind wirklich alles schneller geht #freu
Falls ja, sind weitere Kinder nicht ausgeschlossen ;-)
Hattet Ihr eigentlich vier Kinder geplant oder hat sich das nach und nach so ergeben ??
Liebe Grüße,

Katrin

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Hallo erst mal herzlichen glückwusch zu eurem süßen!!!#baby#baby Ich habe am 25.3 entbunden, und ich hatte eine Pda weil es bei mir nicht weiter ging und die Hebamme dann meinte das sie mir einen Wehentropf dran machen will und das es dann besser sei!!! Das war echt super, in der Zeit bis zu den presswehen konnte ich dann etwas entspannen!!!! Ich fand es super. Aber was die da bei dir gemacht haben ist ja echt der Hammer!!:-(:-[

Euch alles gute!!!

Carina mit Chiara(*25.03.2006)

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Wenn ich das hier lese, weiß ich wieder, warum ich auch bei meinem zweiten Kind jetzt wieder eine Hausgeburt mache. Keiner redet mir darein, Frau weiß schließlich selber, was ihr gut tut und die Stimmung ist immer entspannt.
Viel Freude mit dem Knirps.
Heidiland (ET 24.05.+4!!!)