Mechanisch eingeleitet.

Es kam der ET-Termin: sechster Juli 2020.
Und es tat sich NICHTS. Keine Einzige Wehe, kein Propf weg. Nichts.
Ich und mein Partner: Spazieren durch die ganze Stadt. Jeden Tag.
Ich wie ein Weltmeister die Wohnung geputzt.
Da es mit dem Wetter auch gepasst hat, habe ich alle Fenster geputzt.
Und es tat sich: NICHTS.
Inzwischen musste ich jeden zweiten Tag zur Frauenärztin.
Himbeerblättertee habe ich regelrecht gesoffen!

Eine Woche nach ET wurde eine Eipolablösung gemacht (ohne Schmerzen!).
Es tat sich genau: NICHTS!
Von der Frauenärztin wurde ich dem Krankenhaus vorgestellt. Ich meinen Koffer schon dabei und voller Vorfreude, dass es jetzt losging.
Zu meiner Freude „Ihrem Kind geht es noch sehr gut im Bauch, alles ist in Ordnung. Sie dürfen nochmal nach Hause“.
Wie demütigend! Ich war fix und alle. (natürlich war ich froh, dass es meinem Kind blendend ging, leider mir nicht mehr..)
Sollte 2 Tage später nochmal kommen.
2 Tage später wurde mir dann ein Ballon-Katheters in die Scheide gesetzt. Das heißt genau: der wird mit Wasser, bzw. Kochsalzlösung gefüllt und sorgt somit dafür, dass sich der Muttermund öffnet, bzw. ausdehnt. Das war leicht unangenehm, aber auszuhalten.
Ich durfte wieder nach Hause. Erstmal Mittagschlaf.
Dann spürte ich die ersten Wehen. Ui, herrlich!
Abends hab ich mich dann wieder ins Bett gelegt, hatte allerdings immer schlimmere Wehen. Egal, dachte ich mir, ich versuch zu schlafen. Mein Mann ist unten im Wohnzimmer liegen geblieben. Kam dann um 2 Uhr nachts ins Bett. Der war vielleicht erstaunt, dass ich noch wach im Bett lag. „Ich glaub wir müssen ins Krankenhaus, langsam verreck ich bei den Wehen..“, Er: „ja komm, wir warten noch bissl“..
Neeee! Halb 3 gings dann los ins Krankenhaus. Ich dort angerufen „Ok, kommen Sie vorbei“.
Dann hab ich mein Zimmer bekommen und wegen Corona musste Mann wieder nach Hause. Um 7 Uhr hatte ich dann ein Termin beim CTG.
Ich von 3 bis 7 aufm Stationsflur auf und ab.. hin und her, vor und zurück.
Plötzlich hatte ich den Drang aufs Klo zu gehen, irgendwas hat gedrückt. Naja, schauen wir mal.. aufm Klo machts dann plötzlich „PLOPP“ oh huch.. der Katheter is rausgeflogen! Das hieß dann, dass der Muttermund aufgegangen ist und die Geburt demnächst losgehen kann. Ich zur Nachtschwester mit dem rausgeflogenen Katheter. „Hier der is mir gerade rausgeflogen, was machen wir jetzt?“ „immer mit der Ruhe, sie haben um 7 den Termin beim CTG. Jetzt ist 6, also alles gut“. OOOOOOOH MAN! Also weiterhin auf und ab aufm Gang gelaufen um die Wehen zu verdrängen.
7 Uhr! Jawoll. Das CTG schreibt zum ersten Mal Wehen. GEIL GEIL GEIL!
Und plötzlich wurds mir schlagartig schlecht. Man beachte: Ich musste die Maske während des CTGs auflassen. Oh ich schaffs nicht.. erstmal schön in meine Maske gekotzt und 2 Sekunden später kam die Hebamme rein. „Alles ok?? Das CTG schreibt nichts mehr..“ „Ja ich musste ans Waschbecken weil ich mich in die Maske übergeben hab“ Hebamme: „Schauen wir mal wie weit sie offen sind, Erbrechen ist ein gutes Zeichen“
Oh HUCH wir sind bei 7cm! Los geht’s in den Kreissaal, ich ruf Ihren Mann an.
GEIL, endlich!!
Ich in den Kreissaal gelaufen und wieder CTG-Gerät dran. Diesmal kabellos.
Die Wehen wurden immer schlimmer, aber auszuhalten. Ich bin erstmal spazierengelaufen im Kreissaal.
30 Minuten später war männli da. Ich in dem Moment nochmal kotzen gegangen 😊
Aber irgendwie tat sich nichts.
Ich weiß leider nicht mehr wie viel Uhr es war, als sie die Fruchtblase aufgemacht haben. Und genau in diesem Moment begann der schlimmste Teil der Geburt.
Dann wurden die Schmerzen unsagbar schlimm. Ich wusste nicht mehr was unten und oben war.
Leider war mein Kind auch umgedreht, also ein Sternengucker. Das machte das ganze Drama nicht besser.
Wir haben Lachgas probiert, leider hat mich die Maske von dem Lachgas extrem gestört. Also Lachgas weg! „Eine warme Badewanne?“ „Ja, lasst das Wasser rein“ … „Badewanne ist fertig!“ laut meinem Mann hab ich dann aber aggressiv gesagt „Nein da komm ich nicht rein, ich schaffs nicht“ ..daran kann ich mich beim besten Willen nicht erinnern. Aber er behauptet das.
Naja, es ging nichts außer Schmerzen voran!
Dann half nur noch eine PDA. Leider ist mein Rücken verschoben, somit haben sie insgesamt 3 Ärzte suchen müssen, um mir eine anständige PDA legen zu können.
Und nach einer gefühlten Ewigkeit hat sie gewirkt.
Ich war wie ausgewechselt. Ich hab mich selbst wieder gespürt. Ich durfte pressen! Die Wehen habe ich noch leicht gemerkt/am CTG gesehen, ich habe dann mit den Wehen zusammengearbeitet.
3 Mal pressen und das Mädchen war um 13:26 Uhr geboren.
Dammriss 2er Grad, außerhalb der Scheide und innen aufgerissen. Wurde genäht, aber nichts gespürt. Da (gottgelobte) PDA noch voll gewirkt hat.
Nach 2 Stunden im Kreissaal, wurden wir aufs Zimmer gebeten.
Man hat mir ein Rollstuhl angeboten. Da dachte ich mir "Jetzt aber, das Stückchen lauf ich allein.."
Im Zimmer angekommen hat die Schwester etwas zu mir gesagt, ich habs aber irgendwie nicht hören können. Schaute mein Mann an und dann sie und meinte nur "Ich hör sie nicht" und genau in dem Moment kam ein riesen Schwall Blut aus mir raus.. huch, ich klapp gleich zusammen. Ab aufs Bett.
Das war n lustiger Blick von dem Mann meiner Zimmernachbarin. Huch.. peinlich..
Alles gut, die Schuhe von der Geburt hab ich aufgehoben, hahaha! #rofl
Als Andenken!

Madame kam 11 Tage zu spät und hat dann knappe 4 Kilo gewogen.

Das erste was die Hebamme gesagt hat, als sie geboren wurde, war „Ach.. da ist der Papa ja nochmal“
Dankeschön! Das und genau sowas will man hören!
#paket Ich bin froh, dass sie gesund zu uns gekommen ist.
Auch wenns kitschig ist, aber das wars wert und für meine Tochter würde ich diese Schmerzen immer ertragen wollen!

1

Also mein Rücken ist nicht wirklich verschoben, da waren wohl 2 Wirbel o.Ä. im Weg.
Nicht, dass ihr denkt ich sehe aus wie Quasimodo #nanana:-p

2

Sehr toller Bericht 🥰 und toller Humor

3

Rückblickend kann ich es echt mit Humor nehmen! :-)

Frohe Weihnachten! #paket