Meine 3. Geburt

Juli 2018 - 3160g, 50cm, 39+0
März 2020 - 3850g, 54cm, 41+0

Nachdem ich bereits 2 Kinder entbunden habe, wusste ich ja ungefähr was auf mich zukommt! Die erste Geburt dauerte 4 Stunden, die zweite knapp 3 Stunden - meine Frauenärztin meinte dass die 3. Kinder alles auf den Kopf stellen und die 3. Geburt meist gaaaanz anders verläuft.
Aber meine Kinder haben ihrer Schwester wohl schon durch den Bauch gesagt, dass es eine Art Wettrennen gibt, wer am schnellsten auf die Welt kommt 😂
Es war der 6.10. um 3:00 Uhr nachts, als ich von einem Ziehen im Unterleib aufgewacht bin. Ich war zwar schon 4 Tage überm ET, hatte aber noch null Anzeichen dass es losgeht, deshalb dachte ich es könnte auch eine Übungswehe sein. 3:10, 3:20, 3:30 wieder eine ziehen, welches auch stärker wurde. Okay, es sind Wehen, aber alle 10 Minuten - also noch Zeit. Habe meinen Mann geweckt und ihm gesagt dass es losgeht und die restlichen Sachen wie z.B. Ladekabel noch in die Krankenhaustasche gepackt. Uff plötzlich wurden die Wehen schneller und richtig stark. Ich musste mich vor Schmerz krümmen und heftig veratmen. 3:50 die Oma geweckt und gesagt dass wir gleich fahren (sie hat auf die beiden „Großen“ aufgepasst und sich seit ET hier einquartiert, da mir die Anreise von 2 Stunden aufgrund der schnellen anderen Geburten zu lang war ). Der Weg zum Auto war schon seeeehr anstrengend, denn ich hatte wirklich von 0 auf 100 alle 2 Minuten Wehen 🥴 Die Fahrt zum Krankenhaus dauerte ca. 20 Minuten. Es war die Hölle. Jede noch so kleine Bodenwelle hat unglaublich weh getan und bei jeder Wehe habe ich „langsam“ gebrüllt um kurz darauf wieder „Gib Gas“ zu brüllen - mein armer Mann..🙄 4:20 sind wir am Krankenhaus angekommen.
Ich konnte kaum noch laufen, bin irgendwie vom Auto zum Eingang gekommen und mir intuitiv da unten schon alles zugehalten - hatte meinen Mann nämlich vorgeschickt er soll bitte so schnell wie möglich einen Rollstuhl oder sowas besorgen. Ich konnte einfach nicht mehr. Die Schmerzen waren unerträglich! Irgendwann dazwischen ist noch meine Fruchtblase geplatzt, weiss nicht mehr genau wann.
An der Tür haben die von drinnen erstmal 1000 Corona Fragen gestellt, ich hab gebrüllt sie sollen die Tür aufmachen, weil mein Baby keine Zeit mehr hat. Ob ich ne Maske aufhätte? „Machen Sie endlich die Tür auf!!!!“ Tür geht auf und Notfallteam kommt mit einer Liege, ein Helfer sagt ich soll mich doch hinlegen, ich sage dass es nicht geht, ich will erst ein Schmerzmittel und spüre den Kopf schon! Er sagt Schmerzmittel könne ich im Kreißsaal bekommen, dazu müsse ich mich aber hinlegen damit sie mich dort hinbringen können. Es dauert dem Baby alles zu lange - ich spüre den Drang zu pressen und schwuppdiwupps - das Baby plumpst um 4:30 in meine Hose! (Ein Glück dass es Herbst ist und ich eine Hose anhabe. Im Sommer mit Kleid - ich will es mir gar nicht vorstellen!) Kurze Stille, gefolgt von dem beherzten Griff meines Mannes in meine Hose um dem Baby die Nabelschnur, die zweimal um den Hals gewickelt ist, zu entfernen. Das Notfallteam wird leicht panisch, Baby schreit aber - alles gut 😀
Ich lache, mein Mann lacht - die Schmerzen sind weg, der Druck ist weg 😃 Alles ist gut 😄
Dann habe ich mich mit Baby auf dem Bauch in den Kreißsaal schieben lassen. Wir durften am selben Tag noch nach Hause 😃 90 Minuten, damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet.
Liebe Grüße