Schneller als gedacht

Am 17.12.21 kam mein Sohn in der 36. Woche zur Welt.
Geplant war eigentlich ein Kaiserschnitt am 10.01.22 also eine Woche vor ET aufgrund von BEL bzw querlage.
Aber mein Sohn hatte andere Pläne. Montags vor seiner Geburt war ich noch zur Anmeldung im kh. Dort hieß es nach der Untersuchung dass es noch nicht nach Geburt aussehe. Ich war beruhigt und dachte dass wir es dann ja bestimmt bis zum Januar schaffen würden. Mir wurde mitgeteilt, dass ich im Falle eines Blasensprungs liegend ins kh transportiert werden solle wegen der Gefahr eines Nabelschnurvorfalls. Ich dachte nur: bitte kein blasensprung.
Am Morgen des 17.12. lag ich noch gemütlich im Bett. Gegen 6:20 merkte ich wie mein Sohn mit dem Fuß nach unten getreten hat, ich merkte ein plopp und plötzlich lief Wasser. Erst dachte ich ich hätte in die Hose gemacht bis ich fest stellte, dass ich das Wasser nicht anhalten kann. Es fühlte sich auch schmieriger an als pipi. Also weckte ich meinen Mann der aus dem Bett sprang und guggen ob es wirklich Fruchtwasser war: ja, war es.
Ok, wirst case eingetreten.
Ich lagere also meinen po hoch während mein Mann wie irre durchs Haus läuft und die restlichen Sachen einpackt. Währenddessen rufe ich den RTW, benachrichtige die Schwiegereltern und meine Schwester dass es losgeht.
Wenige Minuten später stehen 4 Männer vom RTW in unserem Schlafzimmer und betrachten mich unten ohne mit meinen 3 Kissen unterm po. Ich denk so:
wollt ihr Vl noch Popcorn und Cola? Und einer fragt: darf ich mal guggen?
Nachdem ich im Auto bin rasen wir mit Blaulicht und Sirene Richtung kh. Im Kreißsaal wurde ich ans ctg angeschlossen und bekam wehenhemmer. Die Wehen waren spürbar und wurden mehr. Der Anästhesist hat mich dann noch grade über spinale und Vollnarkose aufgeklärt. Bis zu dem Zeitpunkt war ich noch der absoluten Überzeugung dass es ein Kaiserschnitt mit spinalanästhesie an der Seite meines Mannes wird. Mein Mann war noch nicht da. Der suchte erst mal nen Parkplatz und musste ja dann, Corona sei Dank, erst mal am Eingang nen Schnelltest machen.
Dann kam die Ärztin und untersuchte mich. Plötzlich hieß es: wir können nicht mehr warten. Es muss schnell gehen. Der Fuß Hightech schon raus und es könnte gefährlich werden. Schwups ging es Richtung op. Innerhalb von 5 Minuten wurde aus meinen Kaiserschnitt mit spinale ein mit-Kaiserschnitt mit Vollnarkose. Schneller als ich guggen kann lag ich im op, gefühlt 100 Leute wuselten um mich herum und zerrten an mir. Und dann war ich weg. Als letztes sah ich den Kopf des Anästhesisten dem ich sagte dass ich Angst habe. Er meinte ganz lieb: wir lassen auf sie und ihr Kind auf.
Als ich wach wurde war es 2 Stunden später. Mir wurde gesagt dass es meinem Kind gut geht, er fit ist und er bei meinem Mann ist. Der durfte schon 2 Stunden mit ihm kuscheln und das habe ich beiden sehr gegönnt.
Dann wurde ich auf die neo gefahren und da sah ich ihn: meinen kleinen schatz
Wir kuschelten ganz viel und tun es immer noch. Er blieb 4 Tage zur Überwachung auf der neo und wurde uns zwischendurch zum stillen und kuscheln gebracht. Nach 6 Tagen durften wir nach Hause.
Auch wenn die Geburt nicht lief wie wir es uns gewünscht hätten, gemeinsam seinen ersten Schrei zu hören und ich hätte ihn gerne direkt gesehen und auf die Brust bekommen, bin ich einfach froh dass alles gut ging
Mein Mann hatte Angst weil er erst gar nicht wusste was los war und wir uns zu Hause nicht verabschiedet hatten. Wir waren ja der Meinung dass wir uns im kh wieder sehen.
Aber: uns und dem kleinen geht es gut und alles andere ist unwichtig. Nur das Ergebnis zählt.
Ich bin noch am Tag des Kaiserschnitts aufgestanden und gelaufen. War schnell wieder fit.

So schnell kann es gehen. Erst hieß es die Geburt dauert noch und plötzlich platzt mir die Fruchtblase. Dann wurde es plötzlich ein Not-Kaiserschnitt.
Anders als geplant aber normal und einfach gibt’s bei mir nie