Positiver Geburtsbericht mit Dammschnitt, Lachgas und Saugglocke

Nachdem ich 5 Tage über ET schon in der Klinik zum Gespräch für eine Einleitung war, platzte mir fünf Tage nach Termin, um 1:00 Uhr nachts, die Fruchtblase. Ich war überglücklich, dass es doch natürlich losgegangen war.

während ich im Badezimmer stand und das Fruchtwasser langsam mein Bein herunter rann, rief ich im Kreissaal an und fragte was zu tun sei. Die Hebamme fragte mich, ob ich bereits Wehen hätte, was ich verneinte. Sie sagte, ich solle spätestens um 7:00 Uhr morgens im Krankenhaus sein, da nach einer geplatzten Fruchtblase nach einer gewissen Zeit ein Antibiotikum verabreicht werden müsste. Sollte es mir bis dahin gut gehen kann ich die Wehen zu Hause in Ruhe veratmen. Dies tat ich auch. Ich machte mir schöne Musik an. Mein Mann legt sich noch einmal schlafen, und ich entspannte mich auf dem Sofa oder wanderte in der Wohnung umher und überlegte, ob ich auch alles fürs Krankenhaus eingepackt hatte. Nach 1 Stunde gegen 2:00 Uhr nachts kamen die ersten leichten Wehen, die ich aber noch ganz locker veratmen konnte. Die Zeitabstände habe ich mit einer App gemessen.

Die Wehen fühlten sich an wie leichte Perioden Schmerzen und waren noch in Abständen von 8-10 Minuten. Bis zum Morgen waren sie wirklich gut aus haltbar.

Als es dann 7:00 Uhr war, machten wir uns wie geplant auf den Weg zum Krankenhaus. Dort wurde mein Muttermund ertastet und ein CTG geschrieben. Der Muttermund war bereits 2 cm geöffnet, und ich wurde noch einmal zu einem Spaziergang geschickt, es war ein sehr heißer Tag mitten im August und während des Spaziergangs wurden die Wehen schon heftiger, und ich musste zwischendurch hinsetzen oder im Stehen die Wehen veratmen. Als die Kontraktionen immer heftiger wurden, spazierten wir zurück zum Krankenhaus, wo die Hebamme mich in den Kreissaal begleitete. Wieder CTG und Muttermund wurden gechecked. Ich bekam ein Zäpfchen gegen Schmerzen, denn langsam wurden die Wehen immer heftiger, und ich stand entweder stehend an der Wand und kreistr meine Hüfte oder saß auf dem PezziBall um mein Becken zu bewegen. Als die Wehen stärker und stärker wurden, fragte mich die Hebamme, ob ich gerne Lachgas inhalieren möchte. Das war wirklich eine super Lösung. Es hat mir nicht komplett die Schmerzen genommen, aber die oberste Spitze des Schmerzes.
Iimmer wenn eine Wehe kam, atmete ich das Lachgas ein, es half mir eine gewisse Zeit wirklich gut weiter. Der einzige Nachteil am Lachgas war, dass man es nur im Liegen inhalieren durfte, da aufstehen, in so einem dösigen Zustand zu gefährlich war. Irgendwann bemerkte ich einen sehr starken Druck auf meinen Darm. Ich hatte das Gefühl, ein Fußball würde mir im Hintern stecken, der unbedingt raus möchte. Dieses Gefühl habe ich als eines der unangenehmsten während der Geburt empfunden. Ich hätte mir nie vorgestellt, dass der Druck auf den Darm so extrem war. Ständig hatte ich das Gefühl ich müsste Groß und rannte zur Toilette. Muttermund 10cm.

Das Lachgas sollte ich nur nicht mehr inhalieren, da die Presswehen eingesetzt hatten und es nun bald zur Geburt kommen sollte. Leider zog sich diese Phase aber sehr in die Länge denn das Baby rutschte im Geburtskanal immer wieder zurück. Die sehr nette Hebamme sagte mir, dass die Ärzte schon mit den Füßen scharren und immer etwas ungeduldig seien und sie nun hoffte, dass das Baby idoch noch ohne Hilfe der Ärzte auf die Welt schaffen würde, was leider nicht der Fall war. Es rutschte immer wieder im Geburtskanal zurück. So kam es dazu, dass zwei sehr nette Ärztinnen dazu kamen und mir sagten, dass es nun soweit sei, dass das Baby auf die Welt kommen müsse, da sonst ein Kaiserschnitt gemacht werden muss weil es sonst für das Baby zu gefährlich werden würde. Die Herztöne waren immer stabil. Trotzdem war es nun wichtig, dass das Baby das Licht der Welt erblickt. Während einer Presswehe setzte sich die eine Ärztin zu mir aufs Bett und drückte auf den Bauch, die andere Ärztin saß zwischen meinen Beinen und zog das Baby mit einer Sauglocke heraus, während die Hebamme einen Dammschnitt machte. Den Dammschnitt habe ich überhaupt nicht gespürt und auch sonst spürte ich in diesem Moment keinerlei Schmerzen bis auf den enormen Druck nach unten. Als mein Mann mir plötzlich sagte, das Baby sei da, konnte ich es gar nicht fassen dass es dann doch so schnell geklappt hatte. Während ich genäht wurde, durfte ich mein Baby auf den Arm nehmen und es hat sofort an meiner Brust genuckelt. Es ist ein unglaubliches Gefühl, was ich mit Worten nicht beschreiben kann.

Weder Saugglocke noch Dammschnitt habe ich wirklich mitbekommen, auch die Wehen würde ich immer wieder aushalten, für das, was sie einem am Ende für ein Geschenk bringen.

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Danke für diesen schönen Bericht ❤️
Herzlichen Glückwunsch 🍀