Traumatisierenden Kaiserschnitt

Ich hatte mich so auf den Kaiserschnitt meiner Tochter gefreut, war nicht aufgeregt oder ähnliches. Nur positiv drauf. Weil mein Kaiserschnitt davor die tollste Geburt war. Wieder das gleiche Krankenhaus. Also konnte ich es gar nicht abwarten.
Der Tag X kam am 28.2.23. morgens um 6:10 Ankunft im KH. Wurde erstmal aufgenommen, dann zum CTG und Kanüle legen. Dann ging es Richtung OP.
Von da an war es schon anders. Spinale wollten sie direkt im OP legen, Katheter auch. Hm ok. Spinale absolut kein Problem. Nichts gespürt. Haben mich dann fest gemacht, Tuch aufgehängt und mein Mann kam. Da sagte ich der Narkoseärztin das ich aber noch meine Zehen bewegen kann, was bei meinem Sohn nicht der Fall war. Das wäre ok. Der Arzt zupfte mich von oben bis unten mit Jod voll. Und schwupp ging es los. Ich dachte auf einmal was geht denn jetzt ab. Warum fragen sie nicht ob ich was spüre. Bei meinem Sohn haben sie mich vorher gefragt und gepiekst. Nichts haben sie dieses Mal gefragt. Ich spürte wie die Bauchdecke nach oben gezogen wurde, wie sie mit Spreizern fixiert wurde. Mein Mann fragte was los sei, und da sagte ich das ich alles spüre. Der Arzt meinte das kann nicht sein. Ich spürte wie der Assistenzarzt die kleine fest hielt und der Oberarzt ihren Kopf weg drückte. Ich bat nach etwas das die Schmerzen aufhören. Ich bekam etwas gespritzt und bekam alles nicht mehr mit, wie meine Kleine geboren wurde, wie sie auf mir lag, bis ich wieder zu mir kam. Ich bat meinen Mann die Maus zu nehmen und zu gehen. Er war total erschrocken. Die Narkoseärztin sagte sie spritze mir noch was. Das wirkte gar nicht. Ich rief dem Arzt zu er solle aufhören. Ich möchte nicht mehr. Da meinte er nur, ich wäre auf der einen Seite jetzt sterilisiert. Die Narkoseärztin hat ihn kurz aufzuhören, da meinte er nur er ist gleich fertig, es sind hier noch paar Baustellen, ich schrie. Es reagierte aber keiner darauf. Sie nähten mich zu, öffneten mich wieder, ich spürte wie etwas aus mir rutscht, laut Arzt der Darm. Er schiebt ihn wieder hoch, ich schreie wieder vor Schmerzen. Dann kommt die Rettung, sie nehmen mich ernst und ich bekomme eine Vollnarkose.
Ich kam um kurz nach 10 zu mir und werde gerade in den Aufwachraum geschoben, 2 Std nach der Geburt unserer Maus. Ich musste eine Stunde dort verbringen, wegen dem was mir alles gespritzt wurde. Mein Blut wäre wohl so dünn wie Wasser gewesen. Viele Vernarbungen. Aber warum ich alles spürte wissen sie nicht.
Mein Mann berichtete mir danach das er so einen Gesichtsausdruck bei mir noch nie gesehen hat, er dachte ich kollabiere gleich. Solche Schmerzen habe ich noch nie gefühlt. Und nein, sie waren nicht weg nachdem ich meine Maus hatte. Ich habe seit diesem Tag bisher maximal 5 Std geschlafen, jedes Mal wache ich zitternd auf. Ich muss sehen das ich das mit Hilfe verarbeite, denn vergessen werde ich das nie können.

Ruby ❤️ 2156gramm - 49 cm - KU 31cm

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Glückwunsch zur kleinen maus.

Das tut mir unfassbar leid das du so etwas durchleben musstest. das ist nicht fair, wenn man dem ganzen hilflos ausgeliefert ist und keiner zuhört. du bist unfassbar stark!!!!
hast du eine Möglichkeit, dieses Erlebnis zu verarbeiten?

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Ich habe mir eine Mama gesucht, die in etwa das gleiche mitgemacht hat (das gleiche KH wohlgemerkt). Mit ihr habe ich für nächste Woche einen Termin zum reden ausgemacht. Sie sagt man wird es nie vergessen, aber man wird damit leben können.
Ich hoffe das hilft mir etwas.
Ansonsten werde ich mir professionelle Hilfe suchen. Und das glaube ich auch mit manchen Sitzungen zusammen mit meinem Mann. Denn auch er muss das verarbeiten.
Ich danke dir für deine lieben Worte ❤️

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Das ist ja unfassbar schlimm
Am schlimmsten finde ich Aussagen wie "das kann ja gar nicht sein". Da wird einem einfach jegliche Empfindung abgesprochen

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Genau das ist das was mich so „gestört“ hat. Ich dachte zwischendurch ok vielleicht haben die ja recht, und dann beißt du wieder die Zähne zusammen und denkst, das kann man sich doch nicht einbilden, und wünschst dir lieber zu sterben wie das noch weiter mitmachen zu müssen.

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Vielleicht kannst du klagen? Hast du dich da schon informiert? Oder du gehst an die Öffentlichkeit damit. Die Presse ist an sowas vllt interessiert. Oder du drohst damit.
Evtl kannst du auch mit dem KKH selbst etwas deine Geschichte aufarbeiten. Mit Vorgesetzen zB.

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Daran habe ich noch gar nicht gedacht. Da werde ich mich mal informieren. Danke dir für den Tip.

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Bin auch der Meinung. Ich hätte da einen Aufstand gemacht und wäre definitiv zum Anwalt. Was die TE erleben musste, ist mehr als nur eine Frechheit.