Schnelle erste Geburt mit Einleitung

Hallo,

ich möchte meinen Geburtsbericht teilen, um ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass die Geburt nicht langwierig sein muss. Holt eure Begleiter lieber früher dazu, wenn möglich.

Letzten Juli war es so weit, ich wurde an ET mit Tabletten eingeleitet. Irgendwie dachte ich, es würde noch Tage dauern, bis ich mein Baby begrüßen dürfte. Ich war schon ganz genervt von den unauffälligen Nachfragen meiner Freunde und Verwandte, wie es mir denn gehe.

Morgens um 9 Uhr bekam ich die erste Dosis der Tabletten (2 Stück). Mittags um 13:15 wieder die selbe Dosis. Ich war müde und fühlte mich ausgezehrt, wollte eigentlich auf's Krankenhaus Zimmer zum schlafen gehen. Hauptsache meine Ruhe! ;-)

Um 13:40 während des CTGs spürte ich dann die allererste Wehe meines Lebens und freute mich sehr, dass die Tabletten wohl anschlagen würden. Ich rief meinen Mann an und sagte ihm voller Vorfreude, es würde wohl doch heute noch losgehen und er könne sich ganz langsam vorbereiten (Fahrtweg war etwa 40 Minuten - das Rennen gegen die Zeit begann!). Die nächsten wehen kamen und ich rief meine Mama an (die wohnt etwas näher am KH). Plötzlich wurde es ziemlich unaushaltbar, die Pausen zwischen den Wehen wurden immer kürzer und die Intensität nahm schlagartig zu. Ich zog den Hilfeknopf der bei der Liege war. Ich wollte unbedingt aufstehen können und auf die Toilette, außerdem war wohl die Fruchtblase geplatzt. Ich war bereits schweißgebadet und stöhnte vor Schmerzen. Es kam eine sehr junge Hebammenschülerin, die mich fragte, warum ich so rumschreie. Es verging noch etwas Zeit und dann, die Erlösung!!!

Eine erfahrene Hebamme kam, tastete 10 cm, wo ist Ihr Mann, sie bekommen JETZT das Baby. Ich habe vor Freude und Erleichterung geweint!

Ab in den Kreissaal und pressen. Es kam noch eine Ärztin dazu. In meiner Erinnerung habe ich nur noch einzelne Bilder im Kopf. Mir war klar, dass ich das Baby alleine bekommen würde und ich hab mich bewusst dazu entschlossen. Ich sollte mein Bein irgendwie halten, was mir schwer gefallen ist und die Hebamme hat mir daraufhin geholfen und ganz streng gesagt, wie ich atmen und pressen soll. Mit ihrer Hilfe hat es super funktioniert. Ich hab mich mit der Betreuung sicher gefühlt, war aber auch komplett von den Schmerzen überrumpelt.

Um 15:32, etwa 1 1/2 Stunden nach der ersten spürbaren Wehe, kam meine wunderschöne Tochter auf die Welt! Langsam aber sicher trudelten meine Mutter und schließlich mein Mann in den Kreissaal ein. Meine Mutter war bei der Plazenta da und durfte die kleine große Maus auf den Arm nehmen (53 cm und 3920 g). Mein Mann war da als ich genäht wurde und die vielen Stunden, die wir im Kreissaal vergessen wurden. Wir waren wie auf Wolke 7 und es brach ein Sommergewitter an.

Es war der aufregendste und schönste Tag meines Lebens! #heul

1

Danke für diesen wunderschönen Geburtsbericht. Wahnsinn, wie tapfer du warst und das quasi alleine „durchgezogen“ hast. Da sieht man mal wieder, wie stark der Wille einer (werdenden) Mama sein kann.
❤️ Nur das Beste für euch