Spontangeburt am ET nach Kaiserschnitt

Am 30.3.23 pünktlich zum ET ist unsere kleine Prinzessin mit 3570 Gramm und 53cm spontan zur Welt gekommen. Ich bin Immernoch so froh und dankbar um diese Erfahrung.
Unser 1. Kind war ein geplanter Kaiserschnitt wegen Makrosomie und ich hatte obwohl es ein absolutes Wunschkind war einen heftigen Babyblues. Mir ging es körperlich und psychisch wirklich lange sehr schlecht.
Diesmal wollte ich alles anders machen. Ich wollte unbedingt spontan entbinden und mich psychisch vorher besser aufstellen. Habe Gyn, Hebamme, Krankenhaus gewechselt. Auch diesmal hieß es, die kleine Maus wird groß und schwer, man riet mir zum Kaiserschnitt oder zumindestens, dass man mich wegen der alten Kaiserschnittnarbe nicht über den Termin gehen lassen würde.
2 Wochen vor Entbindung musste mein Mann noch ins Krankenhaus für 7 Tage und ich war allein mit unserem 2 Jährigen und dazu noch mega Erkältet. Meine Psyche begann schon wieder zu bröckeln, hatte Angst allein und krank entbinden zu müssen. Aber Gott sei Dank ist er rechtzeitig entlassen worden. Am 27. hatte ich schon immer wieder Unterleibschmerzen, aber eher so wie periodenschmerzen. Am 28. kamen die Schmerzen schon in Abständen zwischen 5-15 Minuten, aber auch da noch aushaltbar. War morgens noch beim Zahnarzt, hab das Auto sauber gemacht, waren einkaufen usw.
Zum Abend hin wurden die Schmerzen etwas doller, so dass ich beschloss Baden zu gehen, allerdings wurden die Abstände auch größer, deswegen hab ich nicht damit gerechnet dass es final los gehen könnte.
Nach dem Baden hab ich unseren Sohn ins Bett gebracht und habe mit meinem Mann dann zu Abend gegessen. Danach haben wir uns aufs Sofa gechillt und Fernsehen geschaut. Um 21 Uhr merkte ich plötzlich ein Knack im Bauch und dachte noch „was war das denn jetzt?“ , kurz darauf musste ich heftig husten, da ich Immernoch erkältet war und beim Husten kam dann ein Schwall Flüssigkeit aus mir raus. Bin direkt aufgesprungen und sage zu meinem Mann : „entweder ich hab mich eingepinkelt oder meine Fruchtblase ist geplatzt“. Auf Toilette dann war mir klar, dass ist die Fruchtblase. Habe im Kreißsaal angerufen und gefragt wie ich mich jetzt verhalten soll und man sagte mir, ich soll zur Kontrolle kommen. Also rief ich meine Schwester an, die auf den kleinen aufpassen sollte. Aber sie schlief schon und hörte ihr Telefon nicht. Kurze Panik. Habe dann meine Mutter angerufen, die brauchte aber noch 40 Minuten bis sie bei mir war. In der Zeit wurden die Wehen intensiver. In den Wehenpausen packten wir die Kliniktasche zu Ende und räumten noch etwas die Wohnung auf.
Als meinte Mutter dann da war, fuhren wir los. Während der Autofahrt (20 Minuten) musste ich die Wehen schon veratmen. Im Kreißsaal angekommen, wurde erstmal ein CTG geschrieben. Der Schock : Das CTG zeigte keine einzige Wehe, obwohl ich echt schmerzen hatte. Dann wurde ich untersucht, Muttermund 2-3cm. Da der Fruchtwassertest aber positiv war, sollte ich da bleiben. Mein Mann und ich haben ein Familienzimmer bekommen. Ich weiß noch, dass er die essensbestellungen für uns ausfüllen sollte und er mir den Speiseplan mehrmals vorlesen musste, weil immer ne Wehe dazwischen kam, auf die ich mich konzentrieren musste. Konnte sie nur im stehen aushalten und musste ordentlich veratmen. Sollten dann nochmal in den Kreißsaal kommen, für ein erneutes CTG. Aber auch diesmal, war keine einzige Wehe zu sehen und ich war total fertig. Ich bilde mir das doch nich ein ? Aber man glaubte mir, dass ich Wehen habe und ich bekam ein starkes Schmerzmittel um nochmal ein bisschen schlafen zu können und Kraft zu tanken. Dafür musste ich allerdings zur Überwachung im Kreißsaal schlafen, während mein Mann aufs Zimmer geschickt wurde.
Tatsächlich konnte ich ein bisschen dösen.
Morgens um 8 wurde ich erneut untersucht. Befund unverändert. Ich bekam homöopathisch es Pulver zum einleiten und sollte mich bewegen und wieder aufs Zimmer gehen. Um 12 sollte ich wieder zur Kontrolle zurück kommen. Die Wehen waren mittlerweile so stark, das ich schon laut mit stöhnen musste und mir sicher war, diesmal muss sich was getan haben. Dann wieder, Muttermund unverändert, keine Wehen auf dem ctg… ich war entmutigt. Wollte Schmerzmittel haben, aber man meinte, man wolle jetzt noch nicht alle Möglichkeiten vom Schmerzmittel aufbrauchen, da ich ja noch einen Weg vor mir hab. Habe dann ein Einleitungsgel an den Muttermund bekommen und sollte mich erneut bewegen und zurück aufs Zimmer.
Laufen konnte ich aber nicht mehr und ich blieb bis zur nächsten Kontrolle um 15 Uhr im Bett liegen. Die Wehen zwischen 3-10 Minuten. Bei der nächsten Kontrolle weiter keine einzige Wehe zu sehen. Muttermund nur auf 4 cm… ich war langsam verzweifelt. Man riet mir dann zu einer PDA, damit ich mich besser entspannen kann. Eine PDA wollte ich eigentlich nie, weil die Spinalanästhesie vom Kaiserschnitt schon sehr schwierig war. Aber bei den aktuellen Schmerzen, hab ich nur gesagt: ich nehm alles was ich kriegen kann!! 17 Uhr begann der erste Versuch die PDA zu legen…. Ich fasse das mal kurz. 4 Ärzte und 15 versuche hat es gedauert.
Der letzte Arzt wurde sogar von zuhause gerufen. Mein Mann hat geweint (voll süß) weil ich ihm so leid tat. Ich hätte nur noch ein Versuch zu gelassen, war am Ende. Aber dann, dann saß die PDA endlich um 20 Uhr und ich spürte sofort Erleichterung. Wurde dann gefragt ob ich die Wehen noch spüre, die plötzlich auf dem ctg auftauchten. Ich spürte nichts mehr. Wieso sah man jetzt die Wehen ? Und vorher nicht ? Jetzt wurde mir erklärt, dass ich vorher immer auf der Seite gelegen habe und jetzt gerade auf dem Rücken und das man die deswegen jetzt sieht. Wieso sagte mir sowas niemand vorher ? Mir wurde zwar die ganze Zeit geglaubt dass ich wehen habe, aber ich hab manchmal echt an mir selbst gezweifelt. Naja jetzt hieß es ich soll mich versuchen nochmal auszuruhen, habe einen wehentropf bekommen und es hieß, man gibt mir noch bis Mitternacht Zeit, dann würde man einen Kaiserschnitt machen. Weil die Blase dann schon so lange auf ist und man dann. Von einem Geburtsstillstand ausgehen würde. (Es war jetzt schon 22 Uhr) die 2 Stunden hab ich aber nicht mehr gebraucht, mein Körper bekam Angst und innerhalb einer Stunde öffnete sich mein Muttermund auf 9cm! Dann lies die ODa nach, man spritze mir zwar was nach, aber das wirkte nicht mehr. Die Wehen wurden richtig stark, in kurzen Abständen. Wusste nicht dass ich so schreien kann :-D um 1 Uhr fingen die Presswehen an und ich schrie: zieh sie da raus, wie lange noch, wann hört das auf, ich kann nicht mehr :D Die Hebamme sagte, wir können sie nicht rausziehen das tut ihr doch weh. Ich so: Das ist mir egal, sie tut mir ja auch weh!! :D um 1:26 war sie dann da, sofort Erleichterung, Wahnsinn. Ca 10 Minuten später kam dann die Plazenta, die schon ordentlich verkalkt war. Es war sehr interessant, die Hebamme zeigte uns, wo die Blase gerissen war. Wurde dann noch mit 2 Stichen genäht. Nach einer halben Stunde bin ich schon das 1. mal alleine aufgestanden und zur Toilette gegangen. Ich bin so froh, dass wir das so gut überstanden haben, so stolz auf meinen Körper, was er geleistet hat und so dankbar, dass es mir diesmal körperlich so viel besser erging. Alles in allem war es eine wirklich schöne Geburt und ich bin dem gesamten Team so dankbar. Und der 2 Jährige ist ein stolzer großer Bruder ❤️:-)

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Hey,
meinen Glückwunsch zu deiner Geburt!
Ziemlich gemein die Sache mit den Wehen auf dem CTG aber du hast es geschafft, das ist doch toll. Und erstaunlich, dass es dann am Ende doch so schnell ging.
Ich habe mich beim Lesen gefragt was denn bei einer PDA so schief gehen kann dass es so viele Versuche braucht?

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Man hat mir erklärt, das meine Wirbelzwischenräume sehr eng sind und so haben die Ärzte immer die Knochenhaut getroffen, statt eine freie Lücke. Das hat echt wahnsinnig weh getan. Muss dazu aber auch sagen, dass ich eine ausgeprägte Skoliose habe und zudem noch 60 Kilo Übergewicht. Keine Ahnung ob das auch eine Rolle gespielt hat. Der letzte Arzt hat sich aufjedenfall mega viel Zeit genommen und mit mir gesprochen, wo gerade die Schmerzen sind und hat dementsprechend da rumgepokelt, bis es endlich richtig saß und nicht sofort bei meinem ersten aua wieder rausgezogen.

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Hallo :)

Danke für deinen Bericht. Der hätte - bis auf den Schluss von mir sein können.
Anscheinend waren aber meine Geburtshelfer (Hebamme und Arzt) nicht so geduldig.
Ich hatte auch dolle wehen bei gesprungener Fruchtblase, die nicht aufm ctg zu sehen waren... - MuMu aber nur 1,dann 2 und dann knapp 3 cm.
Gab auch schmerzmittel und pda... Aber eben nichts zum einleiten. Dann waren meine Entzündungswerte zu hoch - also hieß es Kaiserschnitt.

Nun bleibt die Frage - weder ich wieder so Rückenwehen haben?Und endet es dann wieder im Kaiserschnitt?
Deine Geschichte macht mir Mut, dass es diesmal auch anders laufen kann :)

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Meine Entzündungswerte waren auch recht hoch und mein Fruchtwasser sogar grün. Ich bekam alle 4 Stunden Antibiotikum über Infusionen. Es hieß, solange es der kleinen laut ctg gut geht, ist das alles so okay.
Ich drück dir ganz fest die Daumen 🍀