Geburtsbericht - Schwangerschaftsvergiftung

Hallo zusammen,

ich habe am 30.05. einen wundervollen Sohn auf die Welt gebracht 💙 leider war die Geburt sehr belastend für mich und daher wollte ich hier davon erzählen, um das ganze etwas zu verarbeiten und nicht in mich reinzufressen.

Schon seit Mitte Mai ging es mir einfach nicht mehr gut und ich fühlte mich ständig müde und erschöpft. Auch der Blutdruck war bei meinen Messungen immer zu hoch, aber beim Arzt oder im Krankenhaus immer „perfekt“. Plötzlich hatte ich ständig einen schwarzen Punkt im Gesichtsfeld und hohen Blutdruck und ging diesen sofort abklären im Krankenhaus. Alles wurde kontrolliert und es gab keinerlei Hinweise auf eine Schwangerschaftsvergiftung. Ich spüre aber, dass etwas nicht stimmte.

Am 29.05. abends nachdem der Blutdruck ständig höher wurde und ich Proteine im Urin hatte, entschied ich mich dafür, in ein anderes Krankenhaus zu fahren und es nochmal kontrollieren zu lassen. Die Ärztin äußerte sofort den Verdacht, dass es wahrscheinlich eine leichte Gestose ist und die Laborergebnisse bestätigten dies. Da ich bereits bei 37+4 war, war klar, dass das Baby geholt wird.

Gegen Mitternacht wollten die Ärzte mit der OP beginnen und die Wartezeit bis dahin war eine Katastrophe. Ich spürte, wie es mir von Minute zu Minute schlechter ging. Die Sehstörungen wurden immer schlimmer. Ich schaute meinen Mann an, schloss die Augen, und sah ihn immernoch vor meinem Blickfeld flackern und jeglichen Leuchtfarben, die man sich vorstellen kann. Plötzlich bekam ich Krämpfe und meine Augen verkrampften sich. Ich konnte nicht mehr gerade ausschauen und bekam Panik ohne Ende. Ich fing an zu schreien und bittet die Ärzte darum, endlich anzufangen. Die Zeit zog sich immer weiter und ich war kurz vorm umkippen. Ich kann nicht beschreiben, was ich in dem Moment alles fühlte. Es war schrecklich. Irgendwann kamen dann zum Glück die Ärzte rein und wir fuhren in den OP.

Der Kaiserschnitt an sich war sehr angenehm und daran habe ich Gott sei Dank keine schlechten Erinnerungen.

Nachdem das Kind draußen war, kam ich erstmal auf die intensivüberwachung und mein Mann durfte mit dem kleinen kuscheln. Ich durfte nicht dabei sein :( ich hatte mir die Geburt immer ganz anders vorgestellt…auf der Überwachungsstation musste ich 2 Nächte bleiben und sah mein Kind leider nur ein paar mal am Tag. Auch nach dem Kaiserschnitt ging es mir leider noch nicht besser und ich hatte extrem
Hohen Blutdruck und extreme Sehstörungen. Nun sind wir endlich daheim und versuchen uns zu erholen. Beschwerden habe ich immer noch, aber sie werden von Tag zu Tag besser. Trotzdem ist da die Angst vor der Vergiftung. Es ist eine schreckliche Erfahrung gewesen und das wünsche ich keinem! Bitte achtet auf euren Körper und geht lieber einmal zu viel als zu wenig zum Arzt.

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Oh da hast du echt was mitgemacht!

Hoffe du kannst es bald verarbeiten

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Liebe Sara,

Dass tut mir leid was du durchmachen musstest.
Ich hatte damals bei meinem ersten Kind auch eine SS Vergiftung und wurde bei 38+3 sofort eingeleitet. Meine FA ĂĽberwies mich damals sofort ins Krankenhaus. Und ich bin bis heute froh, dass es frĂĽhzeitig erkannt wurde, denn ich konnte durch die Einleitung trotzdem noch spontan entbinden. Mir ging es noch ca. 2 Wochen schlecht und dann ging es langsam bergauf. Bin aktuell in der 25. Ssw und hoffe, dass mir das diesmal nicht wieder passiert, aber wenn doch, wĂĽrde ich sofort wieder so handeln und sofort einleiten lassen.

Alles Gute fĂĽr dich und dein Baby đź’–

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Hallo Sara,
Das ist ja ziemlich Dramatisch gewesen, ich fühle da sehr mit dir, vor 18 Jahren bei unserer Tochter hatte ich ebenfalls in der 34.ssw eine Gestose, lag schon 7 Tage Stationär aber die Ärzte wollten keinen Ks machen.
Ich bin im Krankenhaus zusammengeklappt, hatte starke Schmerzen und Krampfanfälle etc. Ende vom Lied ich hatte Wassereinlagerungen im Kopf und dadurch einen Schlaganfall.
Ich lag dann 3 Tage auf Intensic und anschliessend noch 1 Nacht im KreiĂźsaal zur besseren Ăśberwachung.
Mein Kind habe ich das erste Mal 4 Tage nach der Geburt sehen dĂĽrfen auf Fotos und erst am 5 Tag in Live.

Ich würde dir raten einen Psychologen zu konsultieren wenn du auch nur die kleinste Veränderung an deinem Gemütszustand feststellst.
Ich hab mir damals leider viel zu spät Hilfe geholt.