Meine erste Geburt - kurz, aber schmerzhaft ❤️

Hallo ihr Lieben,

lange habe ich mich darauf gefreut, das sagen zu dürfen: wir haben gestern an 37+1 um 13.44 Uhr offiziell ausgekugelt.

Gewicht: 3320 Gramm
Länge: 53cm
Ku: 35 cm

Da ich seit der 31. Woche vorzeitige Wehen hatte, wusste ich nicht recht, woran ich die "richtigen" Wehen erkennen würde bzw. den Geburtsbeginn.

Am 15.06. wurde ich etwa Mitternacht durch ein periodenähliches Ziehen wach, mir fiel auf, dass es alle 5 bis 6 Minuten da war. Ich beobachtete das ganze bis 2.15, ging duschen (es wurde nicht besser) und rief im Kreißsaal an, um es kurz abklären zu lassen.
Gegen 3.15 waren wir im Kreißsaal, Mumu weich und zentriert, ca. fingerdurchlässig. Es werde in den nächsten Tagen losgehen. Um 4.15 Uhr waren wir wieder daheim.

Etwa um 5 weckte ich meinen Mann, er solle sich umdrehen, weil er schnarchte, während ich mich selbst umdrehte spürte ich ein "Plopp" ganz unten im Unterleib, war aber so müde, dass ich weiterschlief. Eine halbe Stunde später wachte ich mit unfassbar starken Unterleibschmerzen auf. Ich dachte, ich müsse auf die Toilette. Als ich aufstand war klar: das Plopp war die Fruchtblase. Es lief und lief und lief und während ich auf dem Klo saß, kam ein regelrechter Wehensturm...die Schmerzen waren von 0 auf 100 unfassbar intensiv und kamen alle 1 bis 2 Minuten. Mein Mann rief im Kreißsaal an, wir sollten sofort zurückkommen.

Der Weg ins KH war die Hölle. Jeden Gulli, jeden Steinschlag habe ich verflucht 😃 um etwa 6.30 kamen wir dort an. Ich schaffte es kaum noch zu laufen, die Wehen hatten keine Pause mehr und bei jeder Wehe lief Fruchtwasser heraus ohne Ende.

Im Kreißsaal angekommen beruhigten die Wehen sich nochmal ein wenig. Die Hebamme verkündete, dass schon 3 bis 4 cm geschafft seien (wohlgemerkt innerhalb einer Stunde seit Blasensprung). Dieser Trend setzte sich fort. Um ca. 10 war ich bei 9 bis 10 cm und hielt die Schmerzen nicht mehr aus. Ich entschied mich für eine "Walking PDA", um vor der Austreibungsphase nochmal Kraft zu tanken. Die war der absolute Segen. Ich spürte relativ schnell den Drang, zu Pressen, durfte allerdings nicht, da die Kleine noch nicht richtig eingedreht war. Irgendwann ging ich zum Klo, ich war der festen Überzeugung: da will was raus! Wollte es auch - das Baby😃

Eine halbe Stunde saß ich etwa da, machte Geräusche, von denen ich mir nicht bewusst war, dass ich sie machen konnte und verlor nach und nach gegen den Pressdrang. Mein Mann fragte irgendwann "Was machst du da drin?" - ich antwortete leidend: "Ich krieg ein Kind!"🤣 als ich schließlich einsam, dass es vielleicht doch das Köpfchen war, das drückte, stand ich auf, schleppte mich bis zum Kreißbett, merkte indessen, wie der Kopf bereits volle Kanne im Geburtskanal steckte. Die Hebamme sagte, sofort aufs Kreißbett, Vierfüßler, Pressen was das Zeug hält.

Und das tat ich.Ich empfand die Austreibungssphase als super heftig. Bei jeder Wehe musste ich dreimal Pressen und merkte den vollen Druck des Köpfchens, das Brennen, diese Naturgewalt einfach😅 ein paar Mal durfte ich nach dem Köpfchen fühlen, die einzige Anweisung, auf die ich noch sichtlich reagierte🙉 das hat mich unfassbar angespornt...nach einer halben Stunde im Kreißbett kam meine Maus mit der letzten Presswehe von Kopf bis Fuß auf die Welt. Eines der unglaublichen Gefühle, die ich je hatte.

Jede schnelle Geburt hat seinen Preis: neben einer Labienschürfung habe ich einen tiefen Scheidenriss und einen Klitorisriss erlitten - beides wurde unter örtlicher Betäubung genäht, bis auf den letzten Stich beim Klitorisriss habe ich davon nichts gespürt.

Jetzt genießen wir diese unglaublich tolle Zeit. Allen, die es noch vor sich haben wünsche ich alles Glück der Welt und nur Mut: unser Körper ist zu Unglaublichem fähig.❤️

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Herzlichen Glückwunsch und eine schöne Kuschelzeit!🥰🌸
Die Geburtsverletzung hört sich nicht ohne an… vor sowas habe ich tatsächlich sehr Angst. Läuft die Heilung denn gut bisher?

Und noch eine praktische Frage… wie habt ihr die Autofahrt mit geplatzter Blase gemeistert wenn es ständig nachlief? Mit einem blauen Sack drunter? Handtücher zwischen die Beine?🙈
Sorry für die Fragen, aber ich bin zum ersten Mal schwanger und ich frage mich da wirklich, wie man das dann am besten/saubersten zuhause anstellt bzw. auf dem Weg in die Klinik.🤣🤣🤣

Alles Gute euch!🍀🥰

2

Also die Verletzung habe ich während es passiert ist nicht gemerkt und beim Nähen auch nicht. Da unten brennt es ja während der Austreibung irgendwie als Ganzes, da hab ich das nicht so wahrgenommen😃🙉

Im Heilungsprozess habe ich von den beiden "schlimmeren" Verletzungen, die genäht wurden, in den ersten Tagen kaum was gespürt und hinterher nur mäßig. Als es etwas geschwollen ist, hat man die Fäden gemerkt, die spannen. Die Schürfung brannte nach ein paar Tagen beim Pinkeln, war aber auch echt ok.

Unseren brandneuen Wagen hatte mein Mann mit so großen Plastik-Abdeckplanen und Handtüchern ausstaffiert. Im Sitzen kam jedoch auch nicht soooo viel. Dafür im Stehen umso mehr.

Nur Mut, das wird. Und alles Gute🥰

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Danke für deine Rückmeldung! Dann bin ich sehr gespannt wie es bei uns wird.☺️🙈
Euch noch eine schöne Kuschelzeit und alles Gute dir!🥰🍀