Austausch zum Thema Beschwerden nach einer Geburt

Hallo Ihr Lieben, ich brauche einen Austausch zum Thema Beschwerden nach einer Geburt.

Infolge einer heftig ausgeführten Saugglocke hatte ich einen Dammriss 2ten Grades und einen Steißbeinbruch. Allerdings wurde der Steißbeinbruch erst Monate später diagnostiziert. Erst 3,5 Monate nach der Geburt konnte ich mit der Rückbildung anfangen, obwohl ich immer noch unter den Schmerzen wegen des Steißbeinbruchs gelitten habe.

Aber auch nach solch einer langen Zeit hatte ich Probleme mit der Blasenschwäche und konnte keine Übungen auf dem Boden machen, ohne dass es zu nassen „Zwischenfällen“ kam. Auch das Tragen von Einkäufen waren nicht „spurlos“ verlaufen. Dazu kam, dass ich mich weder vor noch nach der Geburt noch nie mit dem Beckenboden beschäftigt habe. Und als es soweit war, ihn trainieren zu müssen, hatte ich keine Ahnung was man von mir überhaupt will. Als ich mein Problem meinem FA geschildert habe, hat er mir ein elektronisches Gerät mit Elektroimpulsen verschrieben, was meiner Meinung nach nur etwas für Masochisten ist. Daraufhin habe ich mir einen Perifit zugelegt und damit jeden Tag trainiert. Schon relativ schnell ist meine „undichte“ Stelle wieder „dicht“ geworden, was dazu führte, dass ich das Training vernachlässigt habe. Bereits einen Monat ohne Training bemerkte ich, dass ich schon wieder „nicht ganz dicht“ bin. Es liegt ja nicht fern, dass ein Muskel nur dann trainiert ist, wenn man ihn trainiert. Leider musste ich das aus meinen Fehlern lernen.

Dazu kommt, dass mein Dammriss schlecht genäht wurde, sodass ich die Stelle lange Zeit kaum berühren konnte. Mit diesem Problem bin ich erst nach Monaten zum FA gegangen, da ich davon ausging, dass es nunmal so ist und ich mich damit abfinden muss. Irgendwie hat jeder von mir erwartet, dass ich funktioniere und sagte mir, es gehe doch jeder so. Damit fand ich mich zu meinem Nachteil einfach so ab, bis mir klar wurde, dass ich den GV nun völlig vergessen kann. Jetzt heißt es, der Dammriss muss neu genäht werden und damit die neue OP gut verheilt, muss ich abstillen. Das ist für mein Baby und mich sehr ärgerlich, da es mit dem Stillen so gut funktioniert und es kein Fläschchen mag. Ich könnte heulen.

Das ist leider nicht das einzige, was mich frustriert. Zwar ist mein Steißbeinbruch nach etwa 3 Monaten verheilt. Allerdings hat sich vor kurzem, das heißt nach 8 Monaten, mein Steißbein, glaube ich, entzündet oder ist wieder gebrochen, weil ich die Einkäufe hoch getragen habe. Ich kann kaum laufen, sitzen und sogar das Stehen tut weh. Da mein Partner viel arbeitet, muss ich den Alltag mit dem Baby, das inzwischen knapp 8 kg wiegt, alleine bewältigen. Ich kann es also vergessen, zu ruhen, damit das Steißbein sich regeneriert.

Das nächste Problem ist die nach der Geburt ausgeleierte (•). Das wurde mir erst klar, als mir der Tampon immer wieder rausrutschte, obwohl ich schon die größte Größe, die ich zuhause hatte und je benutzt habe, nahm.

Schließlich fühlen sich meine Gelenke einfach nur wie Gummis an. Und das neue Leiden ist, dass mir die Füße nach dem Schlafen beim Auftreten wehtun und sogar knacken.

Mir ist zwar klar, dass die Hormone wegen des Stillens teilweise schuld sind, dass das Gewebe „schwach“ ist aber ich fühle mich einfach nur wie ein Wrack.

Hat oder hatte vielleicht jemand von euch solche oder ähnliche Probleme? Ich würde mich über einen Austausch sehr freuen.

Liebe Grüße und haltet durch :)

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1. "Heftig ausgeführte Saugglocke, danach Dammriss? Schlecht vernäht. Nicht entdeckter Steißbeinbruch"?
: Abchecken ob "Gewalt unter der Geburt" vorliegt und ggf. rechtliche Maßnahmen einleiten. Geburtsbericht sichern. Gibt viel dazu im Netz. Soziologin Mundlos hat ein Buch darüber geschrieben.

2. Abstillen damit Dammriss-Wunde besser verheilt?
Schwachsinn! Bullshit! Ignorieren! Das Kind weiter stillen. Zur FrauenÄRZTIN mit guten Bewertungen (oder potenter Empfehlung Mundpropaganda) wechseln oder gute Hebamme fragen (Hebamme eigentlich meistens 1. Wahl!) !

3. Beinwell und (nur kaltgeschleuderter, sonst wirkungslos) Honig zur Wundheilung äußerlich, astringierend, anwenden. Früher hat man Beinweil auch innerlich genommen nach Hildegard von Bingen, sogar als täglicher Salat für fixe Knochenheilung ohne NW, das wird heute aber nicht mehr empfohlen (...).

4. "Knackende Füsse? Gelenke wie Gummi"?
Das schreit nach Gelatine Mangel. Mit Fleisch- und Knochenbrühe wieder aufpäppeln.

5. Perifit besteht aus Kunststoff. Schau Dich mal bitte nach Edelstein (Rosenquarz, Obsidian etc.) -Varianten in allen Größen um (Quelle z.B. etsy unter entsprechenden Bezeichnungen, läuft dort unter Massagestab, Yoni-Stab, Dildo, etc.).

6. Ernährung und Lebensweise so ausrichten, dass Energie-Level wieder ausgeglichen wird. Ayurveda, Qi-Gong, passendes Ernährungskonzept.

7. Steißbeinbruch erfordert Bettruhe, 6 -10 Wochen, sonst können chronische Beschwerden entstehen. Partner soll sich Urlaub nehmen oder Haushaltshilfe anfordern. Zum Sitzen einen aufgeblasenen Gummiring für Kinder nehmen. Leichte Kost, beim Stuhlgang nicht stark pressen um Verstopfung zu vermeiden!

8. Kopf hoch! Herzliche Grüße!

Bearbeitet von Pilotin777
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Vielen Dank! Das ist so lieb, dass du dir Zeit genommen hast und auf alle Punkte eingegangen bist🩷 Ich weiß nicht, ob das in meinem Fall als Gewalt angesehen wird. Andererseits haben die Hebammen (ich hatte zwei) keine besonderen Maßnahmen ergriffen, also weder heiße Kompressen noch sonst was. Und besonders viel Rücksicht hat man auf mich damals weder während der Geburt noch danach genommen. Und dabei war damals an dem Tag im Kreißsaal ausnahmsweise gar nichts los. Ich war ja nur froh, dass es meiner Kleinen gut ging. Das ist schon krass, was die Liebe zu unseren Kleinen aus uns Müttern macht, dass wir unsere Schmerzen einfach so hinnehmen.

Die anderen Tipps werde ich umsetzen! Vielen Dank 🙏🏽

Alles Liebe!
LG

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Als erstes musst Du zum Radiologen, Beckenübersichts-Aufnahme, um abzuklären, ob Dein Steißbein wieder gebrochen ist. Am besten gestern wie heute.

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Vielen Dank! Das werde ich machen. Ich hatte höllische Schmerzen fast eine Woche lang aber heute kaum😵‍💫! Ich weiß nicht wieso. Werde mir trotzdem einen Termin geben lassen.

Liebe Grüße

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Es gibt bei Facebook eine Gruppe für solche Beschwerden, gib in der Suchmaske Gebärmuttersenkung ein, dann findest du sie. Die Frauen dort können dir bestimmt weiterhelfen.
Und am besten machst du einen Termin in einem Beckenbodenzentrum, die kennen sich mit solchen Beschwerden am Besten aus.

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Das mit dem Beckenbodenzentrum ist eine gute Idee! Das mache ich auch! Danke!! 🙏🏽

Liebe Grüße

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Hab 3 Kinder und bei der 1. Geburt hatte es auch etwas länger gedauert bis alles so war wie vorher. Bzw ist es jetzt sogar noch besser als vor den Geburten.

Ich kann tägliche Orgasmen empfehlen. Orgasmen trainieren den Beckenboden soweit ich weiss am effizientesten.

Zusätzlich einfach nochmal eine Hebamme nach Hause kommen lassen und ein paar Übungen machen. Sie kann dann auch abtasten wie die Fortschritte sind und Tipps geben.

Abstillen muss man wegen einer OP soweit ich weiss nicht. Auch hier bitte dringend mit einer Hebamme, Stillberaterin sprechen und eine Zweitmeinung von einem anderen operierenden Arzt und Gynäkologen einholen.

Dein Mann muss sich Urlaub nehmen oder beantragt eine Haushaltshilfe über die Krankenkassen/den Arzt. Du musst dich ausruhen. Dein Mann kann Pflegegeld für den Zeitraum erhalten. Hatte durch eine heftige Gebärmutterhalsverkürzung auch schonmal Bettruhe verordnet bekommen und daher dann jemanden vom Roten Kreuz als Haushaltshilfe da. Die Kosten wurden von der Krankenkasse übernommen, da ärztlich verordnet.

Einkäufe muss du nicht selbst tätigen. Es gibt heutzutage zahlreiche Lieferdienste. Beispielsweise Flaschenpost oder Picnic.

Bearbeitet von Inaktiv
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Das macht mir Hoffnung, dass es doch besser werden kann☺️ Danke für die Tipps!
Und dass ich dann doch nicht abstillen muss, wie du und @Pilotin777 schreibst, macht mir Mut, die OP so schnell wie möglich anzugehen. Ich verstehe dann nicht, wieso mein FA vom Abstillen gesprochen hat. Das macht ja auch keinen Sinn, da man ja nach dem ersten Zunähen auch stillt.

Wenn ich nur reflektiere, was wir Frauen alles durchmachen, wird mir klar, was wir eigentlich alles leisten und aushalten. Männer würden das nicht unbedingt tun.

Ganz liebe Grüße

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Ich hatte auch eine Saugglockengeburt mit Dammriss, aber anders als bei dir,ist bei mir alles ganz gut verheilt. Gegen das "Undicht sein" kann ich dir EMS-Training empfehlen. Hat bei mir super geholfen und ausgeleiert ist auch nichts mehr. Allerdings solltest du das dringend ärztlich abklären lassen wegen des Steißbeinbruchs. Nicht dass sich da etwas verschlimmert. Natürlich musst du erst mal wieder auf den Damm kommen, aber vielleicht ist es ja perspektivisch eine Option für dich.
Alles gute

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Hallo,

hier ist ein Update von mir:

Zwischenzeitlich hatte ich eine Korrektur-Op, die gut verlaufen und optisch gut verheilt ist. Die Op ist gut 5 Wochen her. Nur die Nerven sind noch irritiert und das Gewebe scheint gestresst zu sein. Aber im Guten und Ganzen ist die Misere jetzt behoben.

Ich musste natürlich nicht abstillen.

Der vermutliche Steißbeinbruch ist verheilt und meldete sich bisher nicht wieder. Hoffentlich bleibt das so. Momentan arbeite ich an meinem Beckenboden.

Vielen Dank für eure Rückmeldungen! Das war wirklich sehr hilfreich und hat mir Mut und Trost gegeben!

Liebe Grüße und Alles Gute👋🏼