Mein Geburtsbericht (Einleitung)

Huhu,

ich will mal von meiner Geburt berichten, da ich es immer noch dabei bin es irgendwie zu verarbeiten. Es ist total unfassbar, was ein weiblicher Körper alles aushält und ich bin sehr stolz darauf, dennoch war die Geburt sehr sehr anstrengend für mich.

Ich hatte meinen ET am 26.09.2023. Meine Maus war aber noch nicht bereit. Am 27.09. ging mein schleimpropf ab und ich war echt glücklich darüber, weil ich schon echt ungeduldig war und mich darüber gefreut habe, nicht eingeleitet werden zu müssen. Es tat sich aber nichts. Ich hatte keine Wehen. Alles war noch sehr unreif für eine Geburt.

In der Nacht vom 29.09. auf den 30.09. bemerkte ich beim abwischen einen Rosa Ausfluss auf den Toilettenpapier und ich wusste, dass es sich nur um Fruchtwasser handeln könnte. Ich habe mir eigentlich immer vorgestellt, dass das Fruchtwasser schwallartig auf mir rausfließt. War dem aber nicht so 😄

Wir haben uns auf dem Weg ins Krankenhaus gemacht und dort wurde festgestellt, dass es tatsächlich Fruchtwasser ist. Ich musste im Krankenhaus bleiben, da ich alle 8 Stunden Antibiotikum bekommen sollte, damit die Maus von Infektionen geschützt wird. Zu diesem Zeitpunkt war mein Muttermund nichtmal tastbar.

Um 8 Uhr morgens sollte ich zum CTG. Es waren nur sehr leichte Wehen sichtbar und mein Muttermund weiterhin nicht tastbar. Da ich über meinen ET war und man mir nicht soviel Antibiotika verabreichen wollte, hat man eine Einleitung mit Tabletten vorgeschlagen bzw. Empfohlen. Da ich wollte, dass es losgeht habe ich dem zugestimmt und bekam direkt eine Tablette.

Ich musste regelmäßig zum CTG. Wehen wurden immer stärker allerdings der Muttermund nur ein Finger durchlässig. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich bereits 4 Tabletten. Als ich sodann noch 2 bekommen habe und somit insgesamt bei 6 Tabletten war, wurden die Schmerzen unerträglich. Mein Mann musste zu diesem Zeitpunkt das Krankenhaus verlassen, da die Besucherzeit nur bis 19 Uhr war. Ich war komplett auf mich allein gestellt, mit sehr starken Schmerzen. Schmerzmittel die ich bekomme habe, haben nichts gebracht.

Als ich mich wieder um ca. 21 Uhr auf dem Weg ins Kreißsaal gemacht habe, um mehr Schmerzmittel zu bekommen, hat die Hebamme mich zunächst abgetastet und festgestellt, dass ich bei 4 cm bin und eine PDA bekommen könnte und meinen Mann anrufen darf, dass es jetzt im Kreißsaal bleiben darf. Mein Mann, der eine Strecke von 30 Minuten ablegt, war schneller als die Ärztin, die mir die PDA legen sollte. Ich war am Ende und war schon sehr laut am veratmen.

Als die Ärztin kam habe ich mich gefreut, vom Schmerz erlöst zu werden. Ich setze mich so hin, wie sie es wollte. Sie hat es nicht hingekriegt mir die PDA zu legen. Ich wurde 5x betäubt und 5x hat sie versucht die PDA zu spritzen. Sie gab dann auf und sagte, irgendwas würde mit meiner Wirbelsäule nicht stimmen. Was ich mir nicht vorstellen kann, weil ich nie Probleme mit meiner Wirbelsäule hatte. Also war ich enttäuscht und hatte zusätzlich noch schmerzen am Rücken von dem ganzen gestoche. Statt mit mir Mitleid zu haben, hat sie Mitleid mit einem Azubi, weil sie ja unbedingt wollte, dass er sieht wie eine PDA gelegt wird.

Also lag ich da, total enttäuscht mit einem schlimmen Wehensturm und schrie nur vor schmerz. Um 3 Uhr wurde ich abgetastet und ich war bei 10cm. Allerdings war der Muttermund noch zu weit oben, sodass ich an einen Wehentropf gehangen wurde, damit Ich noch mehr Wehen bekomme und der Kopf weiter nach unten drückt. Also noch mehr schmerzen gehabt als ohnehin schon. Kurze Zeit danach bekam ich dann die presswehen. Durfte aber noch nicht pressen, weil die einzige Hebamme und Ärztin grade bei einer anderen Geburt waren. Ich musste die presswehen veratmen und das war so gut wie unmöglich. Der Körper presst schon von allein mit. Als die dann endlich bei mir waren und ich pressen durfte war es wie eine Erlösung. Endlich konnte ich irgendwas unternehmen, dass der Schmerz verschwindet. Nach paar mal pressen kam die kleine dann gesund auf die Welt und alles war vergessen und der Schmerz weg. Ich hatte einen dammriss 2. Grades und einen Scheidenriss und musste genäht werden. Was für mich nicht so schlimm war, wie ich es mir vorgestellt hatte.

Am nächsten Tag wurde ein Ultraschall gemacht und festgestellt, dass sehr viel Blut noch nicht geflossen ist und das für die Ärztin so aussah, als würden blutklumpen das richtige bluten verhindern bzw. Verstopfen. Also musste ich erneut in den Kreißsaal und es wurde in mir rumgestochert, damit das Blut abfließt. Eigentlich erfolgt dies wohl durch eine Narkose, die wollte ich aber nicht um fit für meine kleine zu sein.

Zudem konnte ich nicht direkt urinieren, da bei mir alles angeschwollen war und mein Urin nicht so leicht abgeflossen ist. Jeden Tag standen mehrere Schwestern und Ärzte in mein Zimmer und zwangen mich dazu auf Toilette zu gehen. Ich sagte mehrmals; dass ich es nicht auf Knopfdruck kann und die mich bitte allein lassen sollen; damit ich es in Ruhe machen kann. Das wurde nicht akzeptiert und man hat versucht mit Gewalt mir einen Beutel anzulegen. Als ich dann vor Schmerz aufgesprungen bin, wurde ich nur angemeckert und dann wurde trotz Widerstand versucht es trotzdem reinzustecken. Da bin ich dann einfach aufgestanden und habe deutlich gemacht, dass ich auf Toilette kann; man mir aber die Zeit geben muss, die ich und mein Körper brauchen.

Im Großen und Ganzen war ich glücklich darüber, das Krankenhaus zu verlassen; da ich mich oft nicht verstanden und allein gelassen gefühlt habe. Es gab viele nette aber auch viele sehr unfreundliche Schwestern und Hebammen. Ich bin einfach nur glücklich und dankbar darüber, dass es mir und meiner Maus gut geht und wir zuhause sein können 🩷

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Herzlichen Glückwunsch zur Geburt deiner kleinen ❤️ darf ich fragen, in welchem Krankenhaus du warst?