Positiver Geburtsbericht- Zweite Geburt nach langer Einleitung

Hallo ihr Lieben, hier kommt mein zweiter Geburtsbericht.Der Bericht hat sicher einige Längen, aber ist komplett positiv, also nur Mut, jeder, die die Geburt noch vor sich hat!
In der Schwangerschaft wurde mir oft gesagt, dass dieses Kind sicher früher kommen würde, da die letzte Geburt zum geplanten Termin nur gut 12 Monate her sein würde.
Wie schon mein erstes Kind, wollte aber auch das zweite nicht von alleine ausziehen, daher wurde an ET+10 eingeleitet. Ich wollte den Ballonkatheter, da dies beim ersten Mal gut funktioniert hatte.
Nachdem ich den kompletten Tag im Krankenhaus gewartet hatte, bis eine Ärztin Zeit hatte (Laufen Sie ein paar Treppen, vielleicht geht es dann los,hahahah) , war es um 22 Uhr so weit. Ich durfte danach auf mein Zimmer und konnte ein wenig schlafen. Ein paar Stunden später hat sich der Ballon gelöst, ich war ganz euphorisch, dass es nun bald losgeht und ging in den Kreißsaal zur Untersuchung und zum CTG. Dort die Ernüchterung: Geburtsunreif, Wehentropf würde nichts bringen, morgen geht die Einleitung mit Angusta los. Ich wieder ins Bett, schlafen konnte ich kaum, da meine Zimmernachbarin ein (ganz entzückendes) Frühchen mit Trinkschwäche hatte. Verständlicherweise brauchte sie viel Unterstützung vom Personal.Nach einem kurzen Frühstück bekam ich die erste Tablette und sollte nach 6h wiederkommen. Wirkung war gleich Null. Als ich gegen 14 Uhr zur zweiten Gabe im Kreißsaal war, würde mir mitgeteilt, dass sie keine Tabletten mehr hätten. Anscheinend wurde eine weitere Patientin auch eingeleitet und niemand hatte sich abgesprochen, sodass wir nun beide ohne Einleitung waren ... Dafür bekam ich dann eine Akupunktur an Beinen und Füßen und sollte am Abend wiederkommen. Gegen 18 Uhr bekam ich eine Dosis Prostaglandingel, die Hebamme Christina war gar nicht begeistert. Sie fand es unverantwortlich, da ich nun möglicherweise nachts Wehen entwickeln würde und schon wieder nicht schlafen könnte und das vor einer eventuell langen anstrengenden Geburt. Mir war es egal, ich wollte nur, dass es losgeht und musste immer an mein großes Kind denken (13 Monate alt, wir waren nie vorher so lange getrennt und ich habe ihn so sehr vermisst). Ich ging also nach der Einleitung mit wenig Hoffnung wieder ins Bett. Um Punkt 23 Uhr wachte ich auf, ich hörte und fühlte ein leises "Plopp". Mir war sofort klar: Das war die Fruchtblase. Ich wackelte mit zusammengepressten Beinen sofort ins Bad, der Flüssigkeitsschwall war unglaublich. Dann hatte ich ein Problem: Wie komme ich in den Kreißsaal ohne eine Spur Fruchtwasser zu hinterlassen? ( Ich musste durch die komplette Wochenstation und dann einen weiteren Gang entlang) Ich schnappte mir eine Netzhose und stopfte jede Menge Vorlagen hinein. Dennoch tropfte es nach wenigen Sekunden, aber ich konnte ja schlecht im Bad bleiben und das Personal auf der Wochenstation hatte mir klargemacht, dass sie erst mit Baby für mich zuständig sind und ich nur bei drohenden Ohnmacht oder Schmerzen klingeln dürfe. Also lief ich tröpfelnd los, am Empfang mit dem klönenden Personal, erklärte ich beschämt die Situation so schnell wie möglich, damit aus den Tropfen keine Pfütze wurde. Die Damen waren jedoch ganz entspannt und meinten nur ich solle in den Kreißsaal, irgendwann wird schon gewischt ... Kaum stand ich vor dem Kreißsaal, ging die Sirene los: Notkaiserschnitt. Ich sprang zur Seite, um das ansprintende OP Team durchzulassen und hab nur gebetet, dass niemand auf dem Fruchtwasser ausrutscht . Ich wartete dort wohl 15 Minuten wie bestellt und nicht abgeholt vor der Tür und hab immer wieder geklingelt. Dabei hatte ich ein richtig schlechtes Gewissen, weil ich ja wusste, dass alle zu Recht beschäftigt sind und ich warten muss, aber war zu unruhig, um einfach nichts zu tun. Zwischendrin rief ich meine Mutter an, die bei der Geburt dabei sein wollte. ( Der werdende Vater musste auf unseren
großen Sohn aufpassen). Langsam bekam ich auch Wehen und es wurde etwas unbequem auf dem zugigen Flur während mir das Fruchtwasser unaufhörlich am Bein herunterlief. Endlich öffnete Hebamme Christina die Tür und ich durfte in den Kreißsaal 3. Dort untersuchte sie mich-3cm. Die Wehen wurden stärker. Dann kam meine Mutter an. Da wir die gesamte Woche vorher jeden Tag zur CTG Kontrolle im KH waren, wusste sie die Kombination zur Öffnung der Kreißsaaltür und hat sich selbst reingelassen - typisch:)- und zum Glück, sonst hätte sie die Geburt wohl verpasst. Denn die Wehen wurden schnell immer heftiger mit nur 30sec Pause und ich fragte die Hebamme schon nach der Möglichkeit einer PDA, weil ich mich an die erste etwa 12h Geburt erinnerte. Sie meinte jedoch, dass es nicht unbedingt nötig wäre und so wartete ich noch und hängte mich immer wieder an das Tuch, was an der Decke befestigt war. Es war wirklich schmerzhaft, daher fragte ich nach ca 30 min sehr starken Wehen, ob die Hebamme mich nochmal untersuchen würde. Ich wollte natürlich gern hören, dass die Wehen wirksam sind. Sie meinte nein, später schaut sie, jetzt nur wenn ich pressen muss. Dabei lachte sie ein bisschen über meine Ungeduld. In genau dem Moment, spürte ich den Druck. "Ich muss pressen" Sie hat mir nicht geglaubt und dachte, ich will nur, dass sie mich untersucht, aber ich habe drauf bestanden. Und tatsächlich - 10cm. Die Ärztin wurde gerufen, ich legte mich auf das Bett und nach 30 min pressen nach Anweisung war das Kind geboren, ich hatte nur ein paar Abschürfungen. Ich kann wirklich nur raten, beim pressen gut auf die Hebamme zu hören, wenn es irgendwie geht, nicht zu schreien, da es nur Kraft kostet, und vor allem nicht zu pressen, wenn man nicht soll. Dadurch hatte ich nämlich bei der ersten Geburt einen kleinen Scheidenriss, der sicher vermeidbar gewesen wäre.
Ich bekam den Kleinen auf die Brust gelegt, er hatte ein ganz dreieckiges Köpfchen von der Geburt, war hellwach und guckte ganz vernieselt, aber natürlich trotzdem süß;) Meine Mutter half der Hebamme, ihn anzuziehen, und sie hatten echt Probleme, ein passendes Jäckchen zu finden. Noch heute kommentiert meine Mutter immer, dass er ja von Geburt an so kräftige Oberarme hat :D

Die Geburt lief ganz wunderbar nach Lehrbuch und ich bin immer noch so dankbar! Nach der ewigen Übertragung und den 2 Tagen Einleitung dauerte die Geburt nur von 23 Uhr bis 0:30 Uhr, es war wirklich super und ich war extrem erleichtert! Wir sind beide wohlauf und mittlerweile klappt auch das Stillen gut, was beim ersten Kind leider nicht funktioniert hat.
Ich wünsche allen schwangeren Leserinnen eine ebenso schöne, schnelle und komplikationslose Geburt!

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Da hast du ja echt Geduld und Nerven bewiesen, vor dem Kreissaal mit der langen Einleitung gesprungener Blase - Respekt!
Schöner Bericht. Herzlichen Glückwunsch und alles Gute für dich und deinen Kleinen. ☺️

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Schöner Bericht :)
Darf ich fragen wieso beim ersten Kind das stillen nicht funktioniert hat ? Und jetzt schon ?
Liebe Grüße und alles Gute 🍀

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Hallo Tintaaa,

beim ersten Kind hatte ich nach wenigen Tagen offene und entzündete Brustwarzen, weil er so stark gesaugt hat. Die Hebamme war leider nicht aufmerksam und meinte immer, dass es am Anfang eben weh tut und blutet. Und ich wollte natürlich tapfer sein:/ Als sie dann mal geschaut hat, war sie entsetzt und hat mir das Anlegen verboten. Dann habe ich versucht abzupumpen, aber es wollte nicht heilen. Nach mehreren Milchstaus musste ich dann schweren Herzens auf ärztlichen Rat abstillen. Habe dafür Tabletten bekommen.
Muss sagen, das hat ziemlich an mir genagt und habe mich immer gefragt, was ich falsch gemacht habe...
Umso glücklicher bin ich, dass es nun gut klappt, zumindest bis jetzt!

Bearbeitet von Hansekind13