Leidensgenossen gesucht - Trauma nach Geburt - Selbstvorwürfe und Selbsthass

Liebe Mütter,

Wer hat ähnliche Erfahrungen gemacht wie ich und wie geht ihr damit um? Ich mache bereits Therapie. Aber mir geht es seit Wochen schlecht.

Ich hatte einen Blasensprung und es hat dann echt noch knapp 2 Tage gedauert, bis mein Sohn eine Woche zu früh (Laut Stillberatung, hätte er auch noch 2-3 Wochen länger drin bleiben können, so wie er aussah) zur Welt kam, mit 2925g und 49cm Länge und 33cm Kopfumfang. Ich hatte meine Hebamme informiert. Diese sollte direkt nach der Geburt zu mir nach Hause kommen, da ich ambulant gebären wollte. Denn aufgrund eines Präeklampsie Risikos wollte mich kein Geburtshaus und keine Hebamme für eine Hausgeburt betreuen. Und ich hatte genau vor solchen Situationen, wie sie mir passiert sind, Angst ins Krankenhaus zu gehen und wollte deswegen ja direkt nach Hause. Leider war sie sehr unzuverlässig und meldete sich dann erst 1Tag nach der Geburt. Im Krankenhaus nach der Geburt, wurde mein Geburtsplan nicht beachtet und mir mein Sohn schon sehr kurz nach der Geburt für die Standard Untersuchungen weggenommen, ohne wirklich an meiner Brust getrunken zu haben. Er konnte noch nicht gut saugen und somit hab ich ihm etwas Kolostrum in den Mund gedrückt und etwas auf die Finger gegeben und ihm in den Mund getan um ihn zu animieren. Hilfe bekam ich nicht. Aber er ist dann eingeschlafen. Ich wollte nicht, dass sie ihn nehmen, habe es aber einfach über mich ergehen lassen. Es war mir wichtig, dass mein Sohn erstmal lange auf meiner nackten Haut sein und stillen kann und auch das mir beim Stillen geholfen wird, da es mein erstes Kind ist. Mein Mann, der meine Wünsche durchsetzen sollte, wenn ich zu schwach bin (denn ich wusste nicht, wie ich reagieren würde), hat das einfach nicht gemacht, worüber ich heute noch enttäuscht bin. Und das irgendwie zwischen uns steht. Als ich meinen Sohn dann endlich wieder bekommen habe, nachdem ich genäht wurde und er untersucht, war er im Handtuch eingepuckt. Und auf den Bildern, die mein Mann gemacht hat, sehe ich unzählige stille Hungerzeichen meines Sohnes. In dem Moment habe ich sie einfach nicht wahrgenommen. Ich fühle mich wie die schlimmste Mutter der Welt. Habe ich mich doch vorher so gut belesen und wollte alles genau so machen. Wie konnte ich das nicht wahrnehmen!? Ich glaube, zumindest anhand der Bilder, ich habe nochmal 30-40min gebraucht, bis ich bemerkt habe, dass er ja an die Brust muss und diese auch schon sucht. Was war bloß los mit mir!?? 😭 Das letzte, laute Hungerzeichen "Weinen" hat er nie gemacht, weil er zu schwach war. Beim Stillen bekam ich keine Hilfe, denn die Hebammen und Ärzte haben uns im Kreisssaal alleine gelassen und kamen erst nach über 1std zurück mit der Entschuldigung, dass zu viel zu tun sei. Auch dann bekam ich keine Hilfe und wurde hochgefahren. Oben auf der Station, hatte mein Sohn dann noch auf meiner Brust geschlafen. Aber nach kurzer Zeit holten sie ihn erneut für diesen Hörtest. Und auch dort sagte ich nichts, obwohl ich das nicht wollte. Ich hing irgendwie nur noch total fertig in diesem Bett und war nicht mehr ich selbst. Zurück bekam ich ihn komplett angezogen mit bis über die Schultern gezogenem Schlafsack und noch zusätzlicher Decke im Beistellbettchen. Und sie meinten er hätte echt Probleme mit seiner Temperatur und ich soll ihn warm eingepackt im Bettchen lassen. Dahin waren meine schönen Vorstellungen von nackig kuscheln im Bett und immer wieder Stillen. Und der Kleine schlief einfach nur noch. Hab dann sein Händchen gehalten und mich ganz nah ans Bettchen gelegt, hatte noch überlegt ihn rauszuholen, aber mein Mann meinte noch, dass das gefährlich sein könnte, wenn ich so fertig bin und dann bin ich einfach plötzlich länger eingeschlafen. Bestimmt 3-4std. Aber sicher weiß ich das nicht mehr. Der Kleine hat sich nicht gemeldet und nur geschlafen. Ich bin erschrocken erwacht und hab ihn sofort zu mir ins Bett geholt und versucht ihn zu wecken. Aber er saugte immer nur kurz und schlief dann wieder ein. Also ging ich zu den Stationsschwestern und bat um Hilfe. Diese haben uns auch wieder für längere Zeit vergessen... Ich versuchte in der Zeit immer wieder ihn zu animieren. Aber er schlief überwiegend und ließ sich nicht lange wachhalten. Als dann endlich eine Schwester kam, sagte sie, dass das Stillen sich noch einspielen muss. Meine Brust sei sehr prall und er hätte Probleme sie zu packen. Ich sollte sie immer wieder vorne ganz platt drücken und in seinen Mund schieben. Aber es sei auch normal, dass die Babys auch noch fertig von der Geburt seien. Und danach kam noch so ein Spruch von wegen meine Brustwarzen wären ja aber auch nicht zum Nuckeln da. Das hat mir sehr weh getan. Trotzdem habe ich auch dazu nichts gesagt. Und ich habe es dann einfach weiter versucht. Am nächsten Morgen kam eine nette Kinderkrankenschwester, die mir dann etwas half und auch empfahl ihn nackig auszuziehen. Das tat ich dann und versuchte auch da wieder ihn immer wieder zum Trinken zu bekommen. So blieb ich dann bis nachmittags mit ihm, bis mein Mann uns abgeholt hat. Zuhause hab ich mich dann wieder nackig mit ihm ins Bett gelegt. Bis meine Hebamme kam. Diese sagte dasselbe wie das Krankenhauspersonal. Das er keine gute Temperatur hätte und ich ihn am besten auch tagsüber erstmal im Schlafsack lassen soll. Sie schaute sich das Stillen an, erkannte das Problem und gab mir Stillhütchen. Damit tat es wahnsinnig weh, also saugte mein Sohn das erste Mal anscheinend richtig und somit gehe ich davon aus, hat er in den ersten 27std nach Geburt fast nichts getrunken, außer das, was ich so aus der Brust gedrückt bekam. Das tut mir so leid! Er schlief nur noch. Für jedes Stillen musste ich ihn nach 2, nachts aller spätestens 3 Stunden wecken und auch dabei schlief er nach kurzer Zeit ein. Teilweise wurde er nicht mal beim Wickeln richtig wach. Kalter Lappen am Popo half auch nur kurz. Ich war froh, wenn wir es geschafft hatten 10-15min zu stillen. Sich laut gemeldet hatte er nie. Ich musste extrem achtsam sein, wenn er denn überhaupt mal wach war und weiß auch nicht, ob ich es jedes Mal sofort gesehen habe, wenn er ein stilles Hungerzeichen gemacht hat. Überhaupt erinnere ich mich an vieles nicht mehr. Irgendwie war ich nur noch im Stress-Modus und funktionierte, weil ich mich so sehr um mein Kind gesorgt hatte. Ich habe ihn fast den ganzen Tag auf mir oder an meinem Körper liegen gehabt, oben ohne, so konnte er zumindest mit seinem Gesichtchen an meiner Haut liegen. Selten waren wir noch komplett nackig, da meine Hebamme nochmal erwähnte, dass er zu viel Energie verbraucht, weil er so schnell in der Temperatur sinkt, wenn er nackig ist und er würde dann noch mehr an Gewicht verlieren. Aber auch nackig hat er nur noch geschlafen und sich nicht gerührt. Er bekam dann schlimme Gelbsucht und wurde dadurch natürlich noch schläfriger. Ein Teufelskreis. Ich wurde immer unruhiger. Meine Hebamme meinte, es ist alles noch ok. Und manche Babys bräuchten einfach länger als 14Tage um ihr Gewicht wieder zu erreichen, so bis zu 3 Wochen und würden auch manchmal bis zu 12% an Gewicht verlieren. Er hatte am 7. Tag nach der Geburt knapp 10% verloren und wog nur noch 2640g. Ich begann zusätzlich fast alle 2std zu pumpen, um die Milchbildung in Gang zu bekommen, diese Milch bekam er dann mit der Flasche. 2Tage später wog er minimal mehr. Mein Sohn war aber kaum mal wach und ich hatte einfach ein ganz schlechtes Gefühl. Somit bin ich an 9. Tag panisch zum Kinderarzt gefahren. Dieser nahm ihm dann Blut ab. Seine Billirubinwerte waren bei 19. Ich begann sofort mit dem Zufüttern, mein Kinderarzt war sehr böse auf die Hebamme. Am nächsten Tag war der Wert dann Gott sei Dank schon auf 16 gesunken. Dann wurde er auch täglich wacher und endlich ging es ihm besser. Ich hatte schmerzende, blutige Brustwarzen, wegen dem Stillen und zusätzlich Pumpen. Meine Hebamme hat mir dann auch gegen meine Bedenken, der Kleine könnte dann eine Mahlzeit verschnullern oder eine Saugverwirrung bekommen, einen Schnuller für ihn empfohlen, da war er 11Tage alt. Mir kam das nicht richtig vor. Dachte aber für das Autofahren zum Kinderarzt könnte es vielleicht ausnahmsweise irgendwann hilfreich sein und sie wird ja mehr Ahnung haben. Denn ständig bekomme ich Ärger von meiner Familie, dass ich nicht immer so viel lesen und einfach mal Vertrauen haben soll in Andere und dann würde ich mich auch weniger bekloppt machen. Denn, umso mehr man wüsste, umso mehr könnte man auch falsch machen. Ein paar Mal nutzte ich ihn dann auch, z.B. wenn mein Mann nicht da war und ich pumpen musste, um die Zeit zu überbrücken. Obwohl ich es irgendwie nicht gut fand. Meistens ließ ich ihm aber dann eine Brust und pumpte dann nur die andere, im Wechsel. Und folgte aber dann doch meinem Gefühl und ließ ihn ganz weg und lieber den Kleinen all seine Saugbedürfnisse an meiner Brust stillen. Das war etwas problematisch, weil meine Hebamme die Milchmenge, die er trank kontrollieren wollte und ich eigentlich nicht Stillen sollte, sondern nur Muttermilch und Premilch mit der Flasche geben. Ich konnte das aber nicht. Es fühlte sich für mich so falsch an. Meine Brustwarzen taten auch kaum noch weh. Also begann ich einfach nach ein paar Tagen andauernd zu stillen und weniger zu Pumpen. Bei jedem Zucken, dass der Kleine machte, gab ich ihm die Brust und wenn er unruhig an der Brust wurde die Flasche mit Premilch. Ich schrieb die La Leche Liga an und bat um Hilfe. Diese empfohlen mir dann auch Becher und Brusternährungsset. Meinten aber, da ich so wenig zufütterte (100-250ml), könnte ich auch langsam probieren es auszuschleichen. Meine Brust müsste das schaffen. Das habe ich dann auch versucht. Diese Zeit war sehr hart und ist es jetzt noch, weil ich bei jedem Weinen denke, dass er nicht satt wird. Obwohl ich immer wieder dann auch zwischendurch die Flasche angeboten hatte und er dann nie mehr, als 50ml getrunken hatte. In der Zeit hatte ich gepumpt und bekam auch noch 30-50ml Milch raus. Also lag es vermutlich nicht daran. Er schläft mit mir im Bett und es ist echt schön mit ihm zusammen zu kuscheln, ihm zuzusehen, wie er sich immer mehr verändert und ihn zu stillen und ich bin dankbar so lange es geht. Ich habe 2 IBCL Stillberaterinnen. Beide sagen, dass alles ok ist und er gedeiht parallel zu seiner Pertenzile, mit minimalen Abschweifungen, welche normal seien. Auch die Kinderärztin sagt, es sei alles ok. Aber die Angst sitzt tief. Vorallem weil er so ein zartes Kind ist. Er liegt in der 6. Pertenzile. Mittlerweile ist er 13 Wochen und wiegt ca.5400g. Zuletzt war er knapp 58cm. Aber das ist auch schon ein paar Wochen her.
Ich hasse mich so sehr, dass ich im Krankenhaus so reagiert habe und frage mich jeden Tag wieso ich so eine schlechte Mutter bin. Das es meine Schuld ist, dass alles so gekommen ist. Warum ich ihn nicht trotzdem einfach nackig ins Bett genommen habe, warum ich eingeschlafen bin und warum ich mich nicht mehr gewehrt und energisch Hilfe gefordert habe. Und warum ich seine Hungerzeichen nicht wahrgenommen habe. Was war bloß mit meinen Mutter Instinkten und allem, was ich mir vorgenommen hatte!? Warum habe ich meinem Gefühl nicht getraut!? Fragen über Fragen drehen sich tagtäglich in meinem Kopf und mein Selbsthass zerfrisst mich. Deswegen gehe ich jetzt zur Therapie und hoffe, dass ich meinem Sohn dadurch eine gute Mutter sein kann. Denn ich möchte ihm so etwas nicht vorleben oder das diese Babyzeit nur davon geprägt wird.

Gibt es hier jemanden, dem es ähnlich geht?

Ich freue mich über Rückmeldungen.

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Hallo,
Erst einmal möchte ich dir sagen, dass ich es mutig von dir finde, dass du das alles so offen aufschreibst und auch dass du dir Hilfe suchst.

Ich finde auch, du gehst viel zu hart mit dir Selbst ins Gericht. Stillen ist nun mal ein Prozess, den Mutter und Kind erst lernen müssen, das braucht Zeit und manchmal einen langen Atem. Egal wie gut man sich vorher informiert hat, ist das nichts, was man sich einfach "anlesen" kann. Auch das Mutter und Kind nach der Geburt erst mal völlig fix und fertig sind und schlafen ist doch das normalste der Welt und das Wochenbett ist nun mal auch keine rosarote zuckerwatte-Welt, in der man 24/7 nackig aufeinanderklebt und im Glück schwelgt.

Ich kann auch nachvollziehen, dass es schmerzhaft und traurig ist, wenn man sich die Geburt und die Zeit danach ganz anders ausgemalt hat, als es dann am Ende war. Das ist ein Gefühl, dass ich von mir selbst sehr gut kenne und an dem ich manchmal sehr knabbere. Du wolltest zu Hause oder im Geburtshaus entbinden und danach in aller Ruhe ungestört Bonden können - dieser Wunsch ist so nicht in Erfüllung gegangen und selbstverständlich darfst du darüber traurig sein. Für andere mag es nicht nachvollziehbar sein, aber was man als traumatisch erlebt ist nun mal individuell.

Trotzdem würde es dir vielleicht helfen, dir vor Augen zu führen, was du alles hattest und erleben durftest, anstatt dich nur darauf zu fokussieren, was NICHT nach deinen Wunschvorstellungen gelaufen ist. Du hattest einen spontanen Wehenbeginn. Du hattest eine natürliche Geburt. Du konntest dein Kind nach der Geburt (mit ganz kurzen Unterbrechungen) im Arm halten. Du konntest bereits kurz nach der Geburt einen Stillversuch unternehmen. Du konntest ein gesundes, lebendiges Kind mit nach Hause nehmen...usw.
Das hatte ich z.b. alles nicht. Ich hatte sehr komplizierte SS, geprägt von Arztterminen und Krankenhausaufenthalten.
Ich durfte nie spontan gebären. Mein Kind wurde 4 Wochen zu früh einfach aus meinem Bauch geholt. Wir konnten nicht kuscheln, denn er wurde auf die Neo verlegt. Wegen des KS konnte ich nicht mitkommen und ihm beistehen als ihm Blut abgenommen, Zugänge gelegt wurden usw., ich lag im Bett und hatte nichts weiter als ein Foto, das mir der Papa aufs Handy geschickt hatte. Ich durfte die ersten Tage nicht Kuscheln und Stillen, weil meine Kinder unter Blaulicht bleiben mussten. Ich konnte nie wenige Tage nach der Geburt nach Hause gehen. Usw... Das schreibe ich dir nicht, weil das ein Battle werden soll à la "Stell dich nicht so an, ich hatte es noch viel schlimmer", sondern weil es dir vielleicht hilft, deine Erfahrungen ein bisschen zu relativieren.

So mache ich das, wenn ich merke dass ich traurig wegen der Umstände meiner Geburten werde: Ich führe mir vor Augen, wofür ich dankbar sein kann.
Am gleichen Tag, an dem mein Jüngster auf die Welt kam, wurde in dem Krankenhaus ein Extrem-Frühchen mit gerade mal 600 g geboren. 2 Tage später war das Bettchen auf der Neo wieder leer😔 Ich habe drei inzwischen gesunde Kinder, ich durfte sie spätestens nach zwei Wochen mit nach Hause nehmen, während andere Monate im Krankenhaus sind usw. Dann bin ich immer dankbar und demütig und es erscheint mir auf einmal gar nicht mehr schlimm, dass ich nie vaginal gebären konnte, nie ein Bonding hatte und immer von meinen Kindern getrennt wurde. Es ist alles relativ.

Ich wünsche dir sehr, dass dir mit Hilfe der Therapie gelingt, das selbst irgendwann so zu sehen und mit dir ins Reine zu kommen!

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Wow. 🥲 Vielen, herzlichen Dank, dass Du das mit mir teilst. Ich bin sehr gerührt. Und es tut mir sehr leid, was Dir da passiert ist. 😥 Das ist wirklich traumatisch. Und ich bewundere es total, wie Du damit umgehst. Das ist ein echt schöner Tipp, sich die schönen Dinge bewusst zu machen und das es hätte schlimmer sein können. Danke Dir von Herzen. Das werde ich jetzt täglich versuchen. ❤️‍🩹 Ich bin sehr dankbar, dass es ihm jetzt so gut geht und wie fröhlich er mich immer anlächelt. Nichts auf der Welt liebe ich jemals mehr als mein Kind. Ich konnte mir das nie vorstellen, bis ich selbst Mutter geworden bin. Danke Dir

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Ehrlicherweise lese ich hier einen ziemlich „normalen“ Verlauf der Geburt und der Wochen danach. Das Problem mit Stillen & Gewicht kam sicherlich nicht davon, dass dein Schatz nicht sofort an die Brust und kuscheln durfte.
Es lief leider alles nicht so wie du es dir vorgestellt hast, dies ist aber bei meisten Frauen der Fall - die ursprüngliche Vorstellungen haben nichts mit der Realität zu tun.
Aus meiner Perspektive haben weder du noch dein Mann etwas falsch gemacht. Nun nimmst du die Situation ganz anders war und es ist egal wie die anderen denken. Und es ist super, dass du bereits Unterstützung bekommst.
Deinem Sohn geht es prima und daher hast du als Mutter alles richtig gemacht.

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Dankeschön. Voll lieb ♡ Ich höre halt oft nur von den Traumgeburten. Und meine Stillberaterin meinte eben, dadurch das er zu früh kam, und so schwach war, wäre es besser gewesen ihn nach der Geburt fast ununterbrochen an der Haut zu tragen und freien Zugang zur Brust zu haben. Dann wäre das vermutlich nicht passiert. Denn solche Babys, wenn sie schon zu schwach sind und die Mutter nicht nah im Körperkontakt spüren, gehen in den Rückzug/Überlebensmodus. Weil sie denken, sie seien allein. Das hat mir mein Herz zerrissen. Well ich natürlich denke, dass ich ihm das Gefühl gegeben habe, allein zu sein und er echt Angst gehabt haben muss und das vielleicht sogar über die 1. ganze Woche nach der Geburt. Wegen diesem Schlafsack und dem vielen Schlafen. Und ich sorge mich, dass er davon Schaden genommen hat für die psychische Zukunft. Es hilft mir sehr zu lesen, dass ich es schlimmer sehe, als es vermutlich war. Denn das hilft mir, es aus der Sicht einer anderen Person zu betrachten und es bessee zu verarbeiten. Vielen Dank.

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Ich finde du gehst ziemlich hart mit dir ins Gericht.

Ja, du hattest schwache Momente, aber nichts was dich schuldig macht.

Letztlich ist es auch völlig egal, denn du kannst es jetzt nicht mehr ändern. Ich glaube du solltest jetzt in die Zukunft blicken. Du bist deinem Kind die beste Mama, die es hat. Wir alle haben schwache Momente. Jeden Tag. Ich bin mit mir als Mutter am Ende des Tages oft unzufrieden. Aber morgen ist ein neuer Tag und ich kann nur versuchen es morgen besser zu machen. Das ist schwer genug.

Gut, dass du eine Therapie machst. Ich wünsche dir alles Gute.

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Dankeschön. Das st lieb. Ich komme mir einfach furchtbar vor. Meine Mutter sagt dasselbe wie Du. Das solche Momente andauernd kommen und man sich immer wieder wie eine schlechte Mutter vorkommen wird. Und sich im Nachhinein fragt, warum man nicht anders reagiert hat. Ich möchte auch jeden Tag versuchen mich zu verbessern. Deswegen ja die Therapie. Wie schaffst Du es, dass Du damit so gut umgehst, wenn Du etwas getan hast, was sich im Nachhinein für Dich nicht richtig anfühlt? Gibt es da etwas, was einem hilft? Ein Mantra, eine Handhabe, ..?

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Ich finde leider, dass du wirklich übertreibst.

Habe gerade echt schlimmes erwartet.

Dein Kind kam gesund auf die Welt und das ist das wichtigste.

Das dein Kind Probleme mit dem Gewicht und trinken hatte, hat nichts damit zu tun, dass er nicht Stunden nackig auf dir liegen konnte.

Womöglich wäre es besser gewesen, du hättest ihm die Flasche gegeben.

Bei manchen Frauen klappt das stillen einfach nicht und nur aus Egoismus stillen zu wollen, finde ich absolut nicht ok. In erster Linie ist das wichtigste, dass das Kind satt wird.

Ich denke eine Therapie würde dir gut tun. Dein Baby weiß gar nicht mehr, was nach der Geburt war.

Du versuchst eine gute Mama zu sein und bist das bestimmt auch, hör auf an dir zu zweifeln.

Bearbeitet von Wasser-rose
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Danke. Das ist lieb. Ich denke die ganze Zeit, dass hätte ihm geschadet, dass er nicht direkt nackig bei mit lag und so viel geschlafen und dadurch wenig getrunken hat. Da hast Du Recht, das war mir auch das Wichtigste, deswegen habe ich ja Zugefüttert. Ich habe nur zu lange gewartet. Das macht mir auch bis heute große Sorgen. Aber meine Hebamme meinte, es sei normal bei Stillkinderm, dass sie erstmal abnehmen. Nur wollte ich das Stillen gerne etwas erhalten. Dass er zumindest Teilweise Muttermilch bekommen kann. Aber das war vermutlich falsch gedacht und ich weiß auch nicht, ob ich es nochmal so machen würde. Denn es ist ziemlich schwierig. Auch bin ich sehr unzufrieden mit meiner Hebamme gewesen und weiß im Nachhinein, das einiges nicht richtig war. Deswegen mache ich mir ja solche Vorwürfe. Wieso ich nicht besser auf mein Gefühl gehört habe. Hattest Du auch Probleme mit dem Stillen?

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Vielleicht kann ich dir deine Sorgen etwas nehmen. Mein Sohn kam im Spetember 2022 zu Welt. Ich wollte ins Geburtshaus. Durch BEL stand dann der KS im Raum. Auch wenn die vaginale Geburt bei uns in der Stadt möglich gewesen wäre, mein Bauche sagte der KS ist richtig und so war es am Ende auch. Das heißt die Geburt lief komplett anders als ich es mir die gesamte Schwangerschaft vorgestellt hatte. Da er geplant war hatte ich natürlich keine Wehen und der Kleine wusste nicht dass er gleich das Licht der Welt erblickt.

Er wurde mir im OP für ein paar Minuten auf die Brust gelegt allerdings ohne stillen. Dann ging es zur U 1 und mit Papa rau während ich in den Aufwachraum kam. 2 Stunden nach der Geburt war ich dann wieder im Zimmer und Papa kam mit Baby das die ganze Zeit in seinem Bettchen lag und komplett angezogen und nicht gepuckt war. Ich hab ihn dann abgelegt. Er war aber auch zu schwach und hat kaum getrunken. Danach kam eine kleine Odysee mit Brusteernährungset, oft anlegen und Co. Mussten wegen Gewichtsabnahme eine Nacht länger bleiben. Im KH war er die ganze Zeit angezogen. Haben aber viel gekuschelt.

Nach 4 Tagen gingen wir heimkam ich hab die Angst wegen der Abnahme nicht mehr ausgehalten. Also gab es eine Flasche und danach hat sich das Blatt gedreht. Er hatte Kraft zum trinken und das stillen funktionierte immer besser.

Einen Schaden hat er nicht und wir haben eine sehr innige Beziehung und er wird bis heute gestillt.

Mach dir also keinen Kopf. Bei deiner Geburt hatte dein Kind ja noch viel mehr von dir als mein Sohn von mir und es hat trotzdem alles super geklappt.

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Hallo liebe Juna. Erstmal Danke Deine Antwort hilft mir bis jetzt am meisten. Und, es tut mir leid, dass Deine Geburt auch nicht so verlaufen ist, wie Du es Dir gewünscht hast. Und so ein Kaiserschnitt ist ja auch echt kein Zuckerschlecken. Wie lange hattest Du danach Schmerzen/Probleme? Und dass Du auch ähnliche Probleme mit dem Stillen hattest, ist auch hilfreich In meinem Umkreis habe ich so keinen. Ich freue mich sehr zu lesen und es gibt mir Hoffnung, dass ihr eine schöne, innige Beziehung zueinander habt und es mit dem Stillen immernoch klappt. Ich sehe gerade, dass Du denselben Jahrgang hast wie ich. Du kommst nicht zufällig aus Bonn/Köln Umgebung? Ich fände es nämlich total schön, jemanden kennenzulernen, mit dem man sich über Ähnliches austauschen kann. Und sich vielleicht Freundschaften entwickeln könnten.

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Du übertreibst maßlos. Völlig.
Du hattest eine ganz normale Geburt in einem Krankenhaus. Dein Baby wurde dir gegeben, bonding, Stillversuch. Stillen hat nicht so ganz geklappt, da verstehe ich nicht wieso du nicht einfach auf die Flasche umgestiegen bis. Da siehst du exakt die Menge die er trinkt und kannst viel besser damit variieren. Ich meine das nur weil das Stillen eh nichts war. (Bei mir übrigens genauso).
Stattdessen schriebst du ständig was von alle nackt, überall und stundenlang, aufeinanderliegen?
Wo ist das Problem ein zartes Kind einfach warm anzuziehen und ihm zur Befriedigung die Flasche zu geben.
Weder Hebammen noch Ärzte haben was falsch gemacht. Du auch nicht. Aber ich frag mich wo du die strickte und stoische Anleitung für die Geburt und danach her hast. Sowas hab ich ja noch nie gehört. Dein Baby ist gesund und glücklich. Geb ihm die Flasche und gut ist.

Liebe Grüße

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Findest Du? Ich habe vielleicht wirklich zu viel gelesen. "ARTGERECHT" und Ähnliches. Und daher kommen meine Vorwürfe, was ich alles falsch gemacht habe. Weil ich mich halt so viel informiert habe und trotzdem nicht mehr so gehandelt habe. Und meine Stillberaterin hat das eben auch bestätigt. Aber sie sagt natürlich auch, dass es schon viel besser war, als zu der Zeit meiner Mutter, wo die Kinder nach der Geburt weggenommen wurden und nur alle 4std zu den Müttern gebracht und nachts gar nicht. Und dass der Mensch sehr robust ist, sonst wären wir alle ausgestorben. Ich weiß nicht, mir tut das einfach leid und weh. Aber ich finde es auch gut zu lesen, wie gut und selbstverständlich Du damit umgehst. Ich habe ein Brusternährungsset. Meine Stillberatung hat mir genau gesagt, worauf ich achten muss. Und immer, wenn ich nochmal das Gefühl habe, er wird nicht satt, bekommt er Zusatzmilch. Es kam nur in letzter Zeit nicht mehr vor. Denn oft ist es nur ein Bäuerchen oder Müdigkeit. Aber durch diesen ganzen Stress am Anfang hängt mir das einfach extrem nach und ich bin gleich beunruhigt. Ich möchte zumindest gerne einen Teil Stillen erhalten. Aber wenn es nicht mehr geht, würde ich auch komplett auf Flasche umstellen, statt Brusternährungsset.

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"Stattdessen schriebst du ständig was von alle nackt, überall und stundenlang, aufeinanderliegen?"

In Kliniken, die als "babyfreundlich" zertifiziert sind, wird das gepredigt. Hebammen & Stillberaterinnen sagen das ebenfalls.

Inwieweit das wissenschaftlich fundiert ist, weiß ich nicht. Es scheint mir allerdings logisch, dass direkter Hautkontakt Hormone ausschüttet. Und anscheinend klappt das stillen dadurch deutlich öfter und deutlich besser.

Spannend, dass das Bonding-Thema scheinbar noch nicht überall angekommen ist. In meiner Entbindungsklinik wurde das Baby in den 48 Stunden, die wir nach Geburt noch da waren, alles in allem keine zehn Minuten von mir getrennt - und in der Zeit war der Papa dabei.

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Also zuerst mal: Das ist kein Trauma, bitte rede dir das nicht ein. Dein Geburtserlebnis war nicht so, wie du es dir erhofft hast, aber das geht den meisten so. Das ist nämlich das Problem mit den momentan so schwer angesagten Geburtsplänen, die ja alle schreiben: Wehe, es läuft nicht so - da brechen Welten zusammen.

Für mich ist das Schwierigste an deiner Geschichte, dass das jetzt zwischen dir und deinem Mann steht. Bitte denke immer daran, dass das auch für den Mann eine absolute Ausnahmesituation ist. Auch er weiß nicht, wie er vorher reagieren wird, ob er an alles denkt, ob er in dem Moment nicht völlig überfordert ist und sich lieber auf das Fachpersonal verlässt... Du musst von dem Gedanken wegkommen, dass er dich im Stich gelassen hat. Unbedingt. Er hat sein Bestes getan, wie du auch.

Es gibt nicht nur Traumgeburten, es gibt auch stinknormale, blöde und richtig üble. Meine erste Geburt war der Horror, und ja, für einen Moment denkt man danach: Was habe ich nur falsch gemacht? Warum läuft das bei allen anderen im Umfeld großartig und bei mir nicht? Aber man hat darauf kaum Einfluss. Mir hat damals sehr geholfen, mit Ärztin und Hebamme darüber zu sprechen, und mir vor Augen zu halten: Noch vor 200 Jahren wären Frauen in meiner Situation einfach gestorben, das Kind ebenfalls.

Insofern konzentriere dich bitte auf das Positive und vergleiche nicht. Den Spruch kannst du dir auch für die nächsten 18 Jahre merken ;-)

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Das ist süß. Danke. Oh man, ja, da kommt noch mein restliches Leben etwas auf mich zu!! 🥴 Ich hoffe, ich lerne, gelassener damit umzugehen. Mit meinem Mann, das stimmt. Ich war einfach nur so enttäuscht, weil ich ihm das tausendmal vorher gesagt habe und ihm noch den Zettel in die Hand gedrückt habe, dass er bitte mit darauf achten soll. Ich weiß, dass er auch aufgeregt war. Aber als ich ihn mal darauf angesprochen habe, wie die Geburt für ihn war und ob er zu aufgeregt war, um daran zu denken, war er total kühl und wollte auch nicht wirklich mit mir darüber sprechen. Das hat mich verletzt. Aber jeder geht ja auch anders mit Situationen um. Und mein Mann war noch nie der dominante Typ und sehr besonnen und unbedarft. Deswegen habe ich ihn ja unter anderem auch geheiratet. Trotzdem Knabbere ich etwas daran. Weil es mir eben so wichtig war. Aber mit der Zeit wird das hoffentlich besser. Tut mir leid, dass Deine Geburt auch nicht schön war. Ich darf nicht nachfragen, was Dir passiert ist? Ich finde es echt schön, mich austauschen zu können. Und auch von den Erfahrungen anderer zu lernen. Ja, ich frage mich das halt auch, warum bei den anderen alles so gut gelaufen ist und eben warum ich nicht in der Lage war gut zu reagieren. Ich habe auch noch ein Gespräch mit dem Kreisssaal in der nächsten Zeit. Bin gespannt, ob mir das auch hilft. Es freut mich, dass es Dir geholfen hat und hoffe, mir hilft es auch. ♡

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Fahr dich mal runter und überlass das Wort Trauma denjenigen, die wirklich eines erlitten haben.
Vergiss mal, dass irgendwas an Schwangerschaft, Geburt und aufwachsen nach einem Wunschplan verläuft, das hast du dich ganz schön drauf fixiert!
Euch geht es gut, ihr seid körperlich gesund, dein Kind wird groß werden und sicher keinen Knacks vom Schlafen im Schlafsack bekommen und du kannst deine psychischen Probleme in der Therapie und auch mit deinem Mann aufarbeiten.

15

Für mich war das leider traumatisch. Weil der Kleine so abgebaut hatte. Aber es ist auch gut, dass Du mir einfach streng sagst, dass das alles nicht so wild ist. Ich komme mir zwar gerade dann echt ein bisschen blöd dabei vor. Aber es ist halt mein Empfinden. Doch ich respektiere und schätze die Meinung anderer und deren Sichtweise auf meine Gefühle. Deswegen habe ich ja gepostet. Denn das hilft mir, es mal von einer anderen Perspektive zu betrachten. Das ganze Leben ist ein stetiges Lernen. Und ich möchte nicht so stooisch nur meine Sichtweise vertreten und als einzig richtigen Weg ansehen.

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Hry fühl dich gedrückt.
Dein Text, das habe ivh alles so ähnlich erlebt.
Hatte damsls auch das Personal angezeigt.
Beim Gebären hat mir keiner geholfen trotz Hrbamme vor Ort.
Die Geschichte ist lang...
Was ivh dir sagen kann ist ivh möchte niewieser im Krankenhahs gebären, da wird zu viel rumgefuscht und mit der Angst gespielt.
Wie oft wollten sie mir mein kleines zartes Baby nehmen und wie ein Versuchskaninchen behandeln.
Jedesmal whrte ich mich im Krankenhaus sagte klar mein kind bleibz bei mir auf meiner Brust!
Es hatte viele Atemaussetzer niemand sagte mir dort das es wegen dem bonding weil er suf meiner brust lag kejnezmehr hatte. Ivh las es später in meiner Akte nach....
Ich werde niewieder ins krankenhaus gebären!

Edit sry wegen den Rechtschreibfehlern, habe schnell abgetippt

Bearbeitet von Startt