Totgeburt 41+3

Hallo zusammen,
in der letzten Woche hat von einem auf den anderen Moment das Herz unserer Tochter aufgehört zu schlagen. Zu dem Zeitpunkt waren wir im Krankenhaus um eine potentielle Einleitung zu besprechen. Bei dem ersten CTG waren die Herztöne noch da. Danach wurde noch von einer Ärztin ein Ultraschall gemacht. Nach dieser Untersuchung sollte ich wieder an das CTG angeschlossen werden. Plötzlich waren keine Herztöne mehr zu finden. Unsere Tochter war einfach tod. Dies war der schlimmste Moment in unserem Leben. Die Ärzte waren total überfordert und konnten es auch nicht glauben. Ich habe unsere kleine Prinzessin dann auf natürlichen Wege geboren. Ab der Nachricht ihres Todes bis zur Geburt lief alles an mir wie in einem Film vorbei. Ich frage mich nun wie man mit solch einem schlimmen Ereignis umgehen soll. Wie soll man diesen Schmerz ertragen. Ich vermisse meine Tochter so sehr. Wir haben uns so sehr auf sie gefreut. Wie sind andere Betroffene damit umgegangen? Habt ihr schnell an ein weiteres Kind gedacht? Ich habe tausende Gedanken im Kopf und alles fühlt sich falsch und sinnlos an.

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Bei mir war eine weitere Schwangerschaft danach erstmal undenkbar. Ich hatte nach knapp einem Jahr danach einen totalen Zusammenbruch und habe mich dann in einer intensiven Therapie mit den Geschehnissen auseinandergesetzt.

Danach war ich ungeplant schwanger. Und diese Schwangerschaft war psychisch die Hölle. Allerdings wurde ich sehr gut von meiner Frauenärztin und der Klinik betreut, auch durch Seelsorge und Therapeuten. Wurde irgendwann aufgrund meiner Ängste um das Kind stationär aufgenommen. Dadurch war eine engmaschige Kontrolle möglich, was sich im Nachhinein als Segen herausstellen sollte. Da dadurch eine Präklamsie schnell entdeckt wurde.

Mittlerweile habe ich nach meinem Sternenkind noch 3 Kinder auf die Welt gebracht. Und dennoch fehlt dieses Eine. Meine Kinder wissen von ihrem Geschwister und vorallem das Kind, dass danach auf die Welt kam, sagt heute noch, dass es da Gefühl hat einen Beschützer an der Seite zu haben.

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Hallo,
ich kann in etwa nachvollziehen wie es dir geht. Mein Sohn wurde an 30+0 per Kaiserschnitt entbunden und ist zwei Tage später in meinen Armen verstorben. Das ist jetzt 6 Wochen her. Ich weiß gerade auch nicht wie ich damit umgehen soll. Ein solcher Verlust ist einfach nur schrecklich. Ich Versuche die Trauer dosiert zu verarbeiten und mich abzulenken, in der Hoffnung, dass es irgendwann besser wird. Wäre es dein erstes Kind gewesen?

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Ich hatte im letzten Jahr eine Fehlgeburt in der zehnten Schwangerschaftswoche. Ein Jahr später bin ich dann mit unserer Tochter schwanger geworden. Ich hatte eine wundervolle und komplikationslose Geburt. Wir haben uns so sehr auf unsere kleine Prinzessin gefreut. Es schmerzt so sehr.

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Hallo!
Dein Verlust tut mir sehr leid, ich fühle mit dir!
Mein Sohn verstarb im August 2021, wenige Tage nach seiner Geburt. Er kam bei 25+2 zur Welt.
Ich war die ersten Tage und Wochen auch wie betäubt und konnte den Schmerz kaum ertragen. Einzig die Nähe von meinem Mann tat mir gut, gemeinsam zu weinen , die Trauer zuzulassen und die aufrichtige Anteilnahme die ich von meiner Mutter und meinen Geschwistern gespürt habe.
Wir haben uns dafür entschieden unseren Sohn einäschern zu lassen und haben die Urne zu uns nachhause mitgenommen. Wir haben im Wohnzimmerschrank einen Gedenkplatz eingerichtet mit Kerze, einem Foto und eben seiner Urne. Für mich war und ist das sehr tröstlich ihn bei uns zuhause bei seiner Familie zu wissen.
Er hat auch eine schöne Holzbox mit seinem Namen und Sternen darauf bekommen in der seine von mir gehäkelte Decke, sein Stoffhündchen, die Fotos die wir von ihm haben und Briefe von meinem Mann und mir, einer Mutter und meinen Geschwistern an ihn liegen.
Solche Dinge tun mir gut um ihn einerseits loslassen zu können und ihn gleichzeitig ganz nah bei uns zu behalten.
Ich habe Rituale eingeführt.
An seinem ersten Todestag haben wir Luftballons mit Nachrichten an ihn steigen lassen und an seinem zweiten Todestag habe ich Steine gestaltet die wir an Orten hinterlegt haben an denen wir gerne sind und an die wir ihn gerne mitgenommen hätten...diese Rituale zu seinem Todestag möchte ich fortführen.

Ich wünsche dir alles Gute und viel Kraft für diese schwere Zeit! Du wirst deinen Weg finden damit umzugehen!
Alles Liebe für euch und eine Kerze für deine Tochter🕯🌟

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Hallo Jasmin,

Mein herzliches Beileid zum Tod eurer Tochter. Fühl dich tröstend in den Arm genommen. 🫂✨️🕯
Ich weiß nur zu gut durch welche Hölle ihr gerade geht.
Mein Erstgeborener Sohn Felix ist Ende der 20. SSW ebenfalls ganz plötzlich gestorben. Sein kleines Herz hatte einfach aufgehört zu schlagen.
Als ich abends ins Bett ging, hat er sich noch munter bewegt und am nächsten Morgen war da nur noch Stille und das Gefühl einer inneren Leere. Im Krankenhaus bestätigte man mir dann kurz darauf, was ich morgens schon ahnte. Er war einfach gegangen, den Grund dafür konnte mir niemand sagen. Ich musste ihn dann Anfang der 21. Woche tot zur Welt bringen.
Das ist nun schon 11 lange Jahre her, es hinterlässt eine Lücke die sich niemals schließt. Ich vermisse ihn noch immer und denke oft an ihn.
Es hat viele Jahre gedauert bis ich meinem Körper wieder vertraut habe. Felix Vater hatte mich noch vor seiner Geburt verlassen.
Mit einem neuen Partner habe ich es dann erneut gewagt und 4 gesunde Kinder zur Welt gebracht. Die 1. Schwangerschaft danach war voller Ängste, aber am Ende waren wir unglaublich dankbar ein lebendes Regenbogenbaby im Arm halten zu dürfen.
Ich erzähle ihnen immer wieder vom großen Bruder in den Sternen, der von da oben auf sie aufpasst.
Sein kleiner Bruder hat von den Gesichtszügen etwas Ähnlichkeit mit Felix. Ich frage mich oft, wenn ich ihn ansehe, wie sein großer Bruder jetzt wohl aussehen würde.

Ich habe eine kleine Gedenkecke für ihn eingerichtet mit seinem Kuscheltuch, dem Ultraschallbild, einem Brief an ihn, Engeln und Kerzen. An jedem Todestag lasse ich Luftballons in den Himmel steigen. Sternenfotografen gab es zur damaligen Zeit leider noch nicht. Deshalb habe ich nur die Ultraschallbilder von ihm.

Schafft euch Erinnerungen an eure Tochter. Ich hoffe ihr habt viele Bilder von ihr gemacht. Zu Anfang schmerzt das Anschauen der Bilder, aber irgendwann tut das Denken an das Sternenkind nicht mehr ganz so weh und ihr seid froh die Bilder von ihr anschauen zu können. Gebt euch gegenseitig Halt, weint um euer Kind. Die Tränen der Trauer sind wichtig auf dem langen, steinigen Weg der Verarbeitung dieses Traumas. Ich wünsche euch ganz viel Kraft und Zuversicht für diesen Weg. 🫂
Vielleicht habt ihr irgendwann dann den Mut es erneut zu probieren.

Wir tragen unsere Sternenmäuse tief im Herzen immer bei uns. Dort haben ihre kleinen Füße tiefe Spuren hinterlassen 👣

Liebe Grüße Mummel

Bearbeitet von Mummel01
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Es macht mich wütend und traurig zugleich dass zu lesen....völlig unnötig 😭 ich habe mein 4. Kind bei 41+2 geboren....die Ärztin die an 41+o nicht einleiten wollte....dem Kind geht es ja noch gut.....muss man erst drauf warten dass es dem Kind schlecht geht???? Aktuell bin ich 36+1 SSW ich bin gespannt wann sie sich auf den Weg macht...ich habe bei drei von 4 Schwangerschaften übertragen und 5 Kinder verloren durch frühe Aborte....ich hoffe du kannst diesen Verlust verkraften und verarbeiten...fühl dich lieb umarmt.