Schnelle aber sehr heftige Geburt nach Einleitung (langer ausführlicher Text)

Achtung: ich beschreibe recht ausführlich meine schwierige Geburt nach Einleitung, ich will niemanden damit Angst machen,sondern nur meine Erfahrung teilen:
Nach einer teilweise sehr sorgenvollen Schwangerschaft (Verdacht auf Windei, Blutungen, SS Diabetes, verkürzter Gebärmutterhals mit Fruchtblasenprolaps mit hohem Risiko auf eine Frühgeburt in der 31/32 SSW) war ich schließlich bei 40+6 wieder bei meinen FA, dieser meinte dass wir mehr Risiken eingehen umso weiter wir über ET sind und er mir zur Einleitung raten würde. Dies hatten mein Mann und ich im Vorfeld auch so beschlossen. So gingen wir am 2.3 bei 41+0 zur Einleitung ins KH.
Die Eingangsuntersuchung ergab, dass weiterhin nichts Richtung Geburt deutete. Die Ärztin meinte dass wir mit einem Wehencocktail einleiten und da ich schon so lange über ET bin, stünden die Chancen nicht schlecht dass es losgehen könnte.
Nach dem Cocktail um ca. 10.20 Uhr wurde ich kurz ans CTG gehängt, dort war alles ruhig und ich sollte mich eine Stunde später wieder im Kreißsaal für ein neues CTG einfinden. Wir gingen kurz spazieren und ich hab noch eine Kleinigkeit gegessen und meine Zimmernachbarin kennengelernt. Danach wieder zum Kreißsaal.
Eine Hebamme untersuchte mich, MuMu war zwei Zentimeter offen. Ohne vorherige Absprache dehnte sie meinen Muttermund auf, das war wirklich sehr schmerzhaft für mich..
Als das endlich überstanden war, ging es wieder ans CTG. Anfangs war alles gut, doch plötzlich kam die Hebamme und meinte:" nicht erschrecken, jetzt wird's gleich voll und hektisch". Die Herztöne meines Sohnes waren bereits durch leichte Wehen sehr abgesackt, sofort kam ein Ärzteteam um mir eine Infusion zu geben und die Töne zu kontrollieren. Für mich war das eine sehr beängstigende Situation,auf einmal stehen zig Ärzte ums Bett, schreien dich an dich schnell zu drehen etc... Schließlich gab es erstmal eine Entwarnung, die Ärztin meinte aber dass sie uns schon mal über einen KS aufklärt, da es sehr danach aussehen würde, da ihnen die Herztöne generell nicht gefielen. Wir waren von Anfang an für einen KS offen und kommunizierten dies auch mehrmals so. Auch über die PDA wurden wir aufgeklärt und füllten den Bogen aus. Mittlerweile war es ca. halb zwölf und es war klar dass ich längere Zeit am CTG bleiben musste um die Herztöne zu kontrollieren. Ich bekam immer wieder Wehen welche aber noch gut aushaltbar waren. Bei der nächsten Untersuchung um ca zwölf Uhr war der MuMu bei 4 cm, ich freute mich dass es vorwärts ging und bisher so gut aushaltbar war. Daraufhin wurden wir in den Kreißsaal gebracht. Ich ging nochmal auf Toilette, dabei ging ein Teil(?) des Schleimpfropfs ab. Kurz darauf kann die Hebamme und sagte dass sie die Fruchtblase öffnen würde, damit Blut vom Kopf meines Sohnes genommen werden kann um zu sehen ob die Sauerstoffversorgung noch passt. Meine Wehen wurden deutlich stärker aber noch immer gut aushaltbar. Um ca 13 Uhr war ich bereits bei 6-7cm. Die Herztöne waren laut CTG unter den Wehen weiterhin nicht gut, sodass eben dieser Test zur Überprüfung der Sauerstoffversorgung durchgeführt werden musste. Mir wurde dabei ein gefühlt riesiger Edelstahlzylinder unten reingerammt (ich kann es leider wirklich nicht anders benennen..) und versucht über eine Kanüle Blut vom Kopf des Kindes abzunehmen. Mein Sohn wehrte sich und rutschte immer wieder mit dem Kopf zurück sodass eine Hebamme ihn in meinem Bauch festhielt, das war sehr unangenehm,teils schmerzhaft...nach mehrmaligen Versuchen konnte endlich Blut von seinem Kopf genommen werden, Ergebnis: laut Gerät ist die Versorgung gut aber es sei zu viel Luft in die Kanüle gekommen sodass der Test in einer halben Stunde wiederholt werden müsse..das ganze ging dann drei Mal so,meine Wehen wurden immer stärker und ich hatte bei dieser Untersuchung starke Schmerzen. Ich fragte nach Schmerzmitteln,sodass ich schließlich eine Buscopan Infusion bekam. Nachdem die Untersuchung zur Sauerstoffversorgung zum dritten Mal wegen unklarer Ergebnisse durchgeführt wurde, fragte ich erneut beim Personal nach, alles sah nach KS aus und wir sagten: alles ist gut, Hauptsache dem Kleinen geht's gut..
trotz allem wollten sie den Test ein viertes Mal durchführen,bis dahin sollte endlich die Anästhesistin wegen der PDA kommen. Als diese nach einer gefühlten Ewigkeit kam, ging sie mit mir den kompletten PDA Fragebogen nochmals durch...mir ging es mittlerweile tatsächlich nicht mehr gut, ich hatte sehr starke Schmerzen,habe zu tönen angefangen und versucht zwischen den Wehen auf ihre Fragen zu antworten.. plötzlich schrie ich meinen Mann an: ich glaube ich muss pressen!
Kurz darauf kam eine Hebamme,die die Situation sofort erkannte, mich auszog und los ging es mit dem Pressen. Leider hatte ich plötzlich einen Geburtsstillstand, es kamen keine Presswehen. Die Herztöne meines Sohnes waren weiterhin sehr schlecht. Daraufhin meinte die Oberärztin dass das Kind jetzt (!!!) rausmüsse und so schoben eine Ärztin und eine Hebamme unseren Sohn im Bauch nach unten, gleichzeitig sollte ich pressen und ich bekam einen Dammschnitt. Schließlich wurde noch eine Saugglocke eingesetzt und um kurz vor 17 Uhr, nach ca 5.5 Std, war endlich unser Sohn da! Er schrie leider nicht und wurde uns kurz gezeigt und sofort zu den Ärzten gebracht. Dort war er dann ca eine viertel Stunde,uns wurde aber bereits gesagt dass es ihm Gott sei Dank gut gehe.
Ich wurde sofort nach der Geburt genäht, ich hatte zwei lange und tiefe Scheidenrisse und den Dammschnitt. Ich bekam eine örtliche Betäubung,die leider gar nichts brachte. Dazu bekam ich dann noch Lachgas,doch auch dabei spürte ich jeden einzelnen Stich, es war wirklich sehr sehr schmerzhaft. Meinen Sohn wollte ich nicht nehmen, da ich Angst hatte ihn aufgrund der heftigen Geburt und der starken Schmerzen beim Nähen fallen zu lassen. Nachdem ich über eine Stunde genäht wurde,durften wir für ca eine halbe Stunde in ein Bonding Zimmer bevor ich auf Station kam und mein Mann gehen musste.
Die Geburt ist nun vier Wochen her und ich habe leider noch immer Probleme aufgrund der Geburtsverletzungen. Langsam geht's endlich bergauf aber bisher kann ich nur seitlich liegen, sitzen ist unmöglich, sodass mir mein Mann unseren Kleinen zum Stillen bringen und mir beim Anlegen helfen muss. Zudem hat sich meine Dammnaht nach ein paar Tagen komplett gelöst und soll offen heilen, das dauert natürlich länger. Außerdem ist beim Nähen nach der Geburt eine Kompresse in mir vergessen worden, ich hab Gott sei Dank keine Infektion oder so bekommen.. aufgefallen ist das ganz erst nach zwei Wochen weil ich wegen der Dammschnittprobleme erneut im KH war...alles in allem hatte ich auf eine versöhnlichs Geburt nach der sorgenvollen Schwangerschaft gehofft; leider war die Geburt alles andere als schön aber vor allem machen mir die gesundheitlichen Probleme nach der Geburt zu schaffen.
Vielleicht hätten mein Mann und ich während der Geburt vehementer Nachfragen stellen und einen KS verlangen müssen,wir waren in der Situation leider sehr überfordert und vertrauten auch auf die Einschätzung der Ärzte. Es ist ja auch Gott sei Dank alles gut gegangen aber falls wir noch ein Kind wollen, würde ich auf alle Fälle einen KS durchführen lassen..
Danke fürs Lesen!

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Herzlichen Glückwünsch an euch drei 🍀

Es ist nicht egal wie wir geboren werden und ich wünsche dir, dass du diese Geburt für dich aufarbeiten kannst und bitte spar dir jegliche Vorwürfe in Richtung: " wir hätten vehementer sein sollen "!
Euer Geburtserlebnis war kein schönes und man darf durch aus an eine Geburt höhere Ansprüche haben als lediglich " hauptsache dem Kind geht es gut ".

♥️

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Danke dir für deine lieben Worte! Da hast du natürlich Recht!