Kind 2 j., geistige Behinderung😭

Bin neu in diesem Forum und muss mich einwenig ausheulen. Ich habe eine 2 jährige Tochter, sozial, kontaktfreudig,akitv,lustig und ein wunderbares Kind. Sie war aber schon immer in der Entwicklung langsamer. Mit 18monaten gelaufen, spricht noch nicht, mit 1 Jahr konnte sie Sitzen, Spielsachen werden in den Mund genommen oder geworfen.
Am Donnerstag waren wir beim Neurologen: Geistige Behinderung IQ 60, Stand von einem 13 Monatigen.
Ich kann nicht mal in Worte sagen, wie es mir geht. Schock, fassungslosigkeit, Unsicherheit, unglaublich traurig... Bin total in einen tief.. Weiss nicht mehr weiter.. Sie bekommt nun heilpädagogin und logopädie.
Ich kann meine Gedanke nicht sortieren und bin energielos.
Ich weiss nicht, wieso ich das hier schreibe.. Aber ich dachte, vielleicht geht es jemanden ähnlich..

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Kann es sein, dass der EQ bestimmt wurde?
Denn ehrlich ist mir kein IQ-Test bekannt, der bei einem so jungen Kind mit Verdacht auf geistiger Behinderung gemacht werden könnte. Dein Kind hat ja nur ein kognitives Alter von 13 Monaten. Dafür gibt es keinen IQ Test.

Der EQ Test hingegen bestimmt den Entwicklungsquotienten. Der sagt nichts über den IQ aus. Der EQ meines Ältesten war damals bei der ersten Testung 67 ... mit 4 Jahren wurde der IQ bestimmt. Der lag bei 101. Er besucht heute die 9. Klasse einer Regelschule und strebt derzeit den Realschulabschluss, vielleicht auch Abitur an.

Mein Jüngster hat tatsächlich eine Geistige Behinderung. Als Diagnose erschien das aber erst mit 4 Jahren. Kein seriöser Arzt gibt diese Diagnose eher. Die verbaut einem Kind viele Möglichkeiten. Der erste IQ Test wurde mit 9 Jahren gemacht. Vorher hätte das keinen Sinn gemacht. Er hätte ja nicht verstanden, was er machen soll ... das ist ja eben eine Geistige Behinderung.

Keine Ahnung. Aber wieso kommt man mit 2 Jahren auf die Idee einen IQ Test zu machen? Mein Jüngster hatte mit 9 einen getesteten IQ von 48 und ich habe mit 2 Jahren nichts gemerkt. Die Entwicklung war etwas langsamer, aber alles noch geradeso innerhalb des zeitlichen Rahmens. Nur Sprache und logisches Denken das fehlte einfach. Die Sprache kam erst mit 6 Jahren.

Falls das bei euch wirklich ein IQ sein soll, kann er nur falsch sein. Sieh einfach die 60 als Minimum an.

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Das tut mir sehr leid. Ich denke dass ich weiß wie du dich fühlst denn mir geht es ähnlich.
Wir haben einen 3,5 Jährigen Sohn, der auch immer recht langsam war mit der Entwicklung und wir immer noch nicht so genau wissen wie es weiter geht.

Nun haben wir vor 2 Monaten einen Sohn bekommen und als er 4 Wochen alt war, haben wir die erschütternde Diagnose bekommen, dass er eine Behinderung hat.

Ich bin auch in einem totalen Tief voller Tränen, Trauer und Verzweiflung. Ich kann mir auch überhaupt nicht vorstellen dass ich irgendwann in meinem Leben nochmal morgens wach werde ohne dass mir sofort der Gedanke "Warum nur?" in den Kopf schießt und ich am liebsten gleich wieder heulen würde.

Das Leben ist einfach ungerecht.
Du bist nicht alleine.

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Das tut mir so unendlich leid...

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Hallo d.c und Einzelgängerin,


ich weiß das die Diagnose einen erst mal den Boden unter den Füßen weg zieht. Aber eine frühzeitige Diagnose hat auch Vorteile. Je Früher bekannt ist welche Probleme eure Kinder haben, je früher kann man den Kindern aktiv helfen. Die frühkindliche Entwicklung ist sehr wichtig für die Kinder und je besser sie gefördert werden, je besser können sie sich entwickeln.

Unser Pflegesohn hat auch sehr viele Baustellen. Er fing mit ca drei Jahren an zu sprechen. Da vor kam nur Mama, Papa ja und nein. Sprachmäßig holt er ungeheuer auf. Er ist entwicklungsverzögert und hängst seinem Alter ein Jahr hinterher. Auch auf dem Gebiet gibt es sehr große Fortschritte. Anfänglich wurde eine Tieftonschwerhörigkeit diagnostiziert. Mittlerweile braucht er keine Hörgeräte mehr und hört fast normal. Er hat eine rechtsseitige Hemiparese und dadurch eine Fußfehlstellung. Bewegungsmäßig steht er aber " normalen" Kinder nicht hinter her. Er läuft und klettert zum Teil besser wie andere unbehinderte Kinder in seiner Kita. Du Fußfehlstellung wurde operiert und er kann seinen Fuß normal aufstellen.

Ich möchte euch Mut machen euer Kind so anzunehmen wie es ist. Viele Kinder haben weniger Probleme mit ihren Behinderungen wie die Erwachsen die ihnen nahe stehen.

Nutzt angebotenen Hilfen und fördert eure Kinder so gute es geht aber ohne sei damit zu überfordern.

Viele Grüße

blaue-Rose

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Darf ich Dir zusätzlich das Forum von rehakids.de empfehlen?
Da findest Du sicher auch Rat und Hilfe.
Liebe Grüße von Moni

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Hallo,

erst mal tut es mir sehr leid dass Ihr gerade so ein Gefühlstief habt und Euch Sorgen um die Entwicklung machen müsst.

2 Jahre ist allerdings verdammt jung, da trifft unser SPZ noch gar keine Aussagen zum IQ da der sowas von unzuverlässig ist in diesem Alter! Ich finde es fast unseriös in dem Alter schon so einen Wert überhaupt zu ermitteln. Ein IQ von 60 in diesem Alter muss man ... beziehungsweise muss man das immer ... als MINDEST IQ ansehen! Verschiedene Entwicklungsverzögerungen die ja auch durchaus therapierbar sein können haben Einfluss auf dieses Ergebnis. Ein IQ ist nicht statisch, man kann ihn steigern indem man Schwächen therapiert, man kann aber auch verblöden. Wenn ein Kind mit IQ 100 den ganzen Tag vor der Glotze hockt und sich nicht mehr konzentieren kann wird sein feststellbarer IQ auch deutlich fallen.

Heißt ein Vierjähriges mit starken Aufmerksamkeitsproblemen kann einen IQ von 60 zeigen, das ist der "Momentan abrufbare" Wert. Macht man mit ihm erfolgreich Konzentrationsübungen kann sich der Wert immens steigern! Das selbe gilt für Wahrnehmungsstörungen und dergleichen.

Also bitte nicht glauben dass das jetzt ein entgültiges Ergebnis ist, und auch wenn es affig klingt, aber alle Kinder werden ihren Weg finden und das wichtigste ist ihnen dabei zu helfen glücklich zu sein. Ich kenne viele eingeschränkte Menschen die in ihrem einfachen Beruf aufgehen und glücklich sind und genug Akademiker die sich ihr Leben schönsaufen müssen.

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<<<Am Donnerstag waren wir beim Neurologen: Geistige Behinderung IQ 60, Stand von einem 13 Monatigen.<<<

Liebe TE,

diese Aussage für ein zweijähriges Kind finde ich unter aller Kanone. Was für ein Test wurde bei deinem Kind gemacht? Versteht sie denn eine Menge? Man kann es frühestens mit 4 oder 5 Jahren feststellen, ob dort eine Entwicklungsstörung vorliegt. Vorher spicht man von einer Entwicklungsverzögerung. Deine Tochter könnte ein Latetalker sein.

https://www.logopaedie-duesseldorf.org/late-talker-gruende-ursachen-sprachfoerderung/

Suche dir notfalls eine Zweitmeinung. Deine Tochter kann sich doch noch weiterentwickeln. Lass dich bitte nicht verrückt machen.

Bekommt sie Frühförderung`? Oder ist das bei euch Heilpädagogik?

Ich habe einen behinderten Sohn mit frühkindlichen Autismus. Er ist fast nonverbal und hat eine geistige Behinderung (leicht). Und mein Kinderneurologe wäre in dem Alter nie auf die Idee gekommen, ihn IQ-mäßig zu testen. Er sagte, in dem Alter funktioniert so etwas noch nicht.

LG und sei gedrückt
Hinzwife

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Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass der Test seriös ist. Ich bezweifel, dass das Ergebnis aussagekräftig ist. Vielleicht hat das Kind Einschränkungen, aber 60 ist sehr niedrig und ich glaube kaum, dass man das jetzt schon so zielsicher bestimmen kann. Außerdem ist der IQ keine feststehende Größe.

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Liebe Inaktiv,
es ist ein Schock so etwas zu hören und deine Tochter wird wahrscheinlich einen anderen Weg gehen als ihr es euch mal vorgestellt habt.
Ich erzähle dir mal kurz von Luis. Luis ist als Drillingskind geboren und war schon immer zurück. Er ist in vielen Bereich besonders, aber wir kamen immer gut damit klar. Natürlich ist er schon immer (Krippe und Kita) aufgefallen, aber das war nie so tragisch, wir wussten er ist entwicklungsverzögert usw. Wir haben ihn dadurch 1 Jahr später eingeschult, Empfehlung war eine Förderschule, wir haben gedacht wir versuchen es auf der Regelschule, da sein Zwillingsbruder (der dritte im Bunde ist nach der Geburt verstorben) auch auf diese Schule geht. Bewusst in zwei Klassen, aber ein Schulweg.

Luis hat es schon immer schwerer als die anderen und muss viel mehr lernen. Er ist ehrgeizig wie kein anderes Kind, aber in allem viel viel langsamer. Sein IQ wurde 2019 getestet, es kam 70 im Durchschnitt raus, ab 69 spricht man von geistiger Behinderung.
Er hat die erste Klasse geschafft, mit Corona wurde es sehr viel schwerer und er wurde noch mal getestet, weil die Schule wieder davon sprach dass Luis die Regelschule nicht schafft. Heraus kam eine Lernbehinderung mit einem IQ im Bereich Lernen von 56. In seinem besten Bereich liegt er bei 84 und auch das ist unterer Durchschnitt. Er hat nach langem Kampf von mir jetzt eine Integrationshilfe genehmigt bekommen, er ist nach wie vor auf der Regelschule in der dritten Klasse und hat letzte Woche eine 2+ in Mathe geschrieben.

Ich denke diese IQ-Werte sind schon richtig, wir wussten immer dass Luis anders ist. Aber er ist glücklich, ehrgeizig, kann alles was er möchte. Er ist kein Mitläufer und würde niemals etwas tun um anderen zu gefallen. Das ist in dem System Schule nicht einfach. Immer wieder führe ich Gespräche mit Lehrern die vorhersagen, dass Luis das nicht schaffen kann.

Er hat bisher so viel mehr geschafft als alle Psychologen und Lehrer geglaubt haben. Er wird sicher kein Gymnasium besuchen, aber er wird ein glückliches und vor allem selbständiges Leben führen.

Gib deiner Tochter einfach die Zeit die sie braucht. Suche ihre die Therapien wie Logo und Ergo - was auch immer - die ihr helfen und dann schaut was passiert. Der IQ-Wert ist ein Richtwert und alles andere ist offen.

Viel Erfolg - vor allem für deine Tochter!
DANI

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Hallo!

Ein Neurologe? Vom SPZ?
In dem jungen Alter kann man noch keinen aussagekräftigen IQ Test machen. EQ ja, da kommt dann eben diese Verzögerung heraus, wie du ja schreibst. Das hat aber nix mit dem IQ zu tun!

Deine Tochter hat also momentan eine Entwicklungsverzögerung. Da ist noch alles drin! Viele Kinder holen gut auf, dauert hald etwas länger.

Ich arbeite in dem Bereich und habe einen Sohn (jetzt 7) der auch Entwicklungsverzögert war. Erst mit 20 Monaten gelaufen, reden mit 24 Monaten...
Er geht jetzt mit Schulbegleitung in die 2. Klasse Regelschule! 👍 Und ist mit einem IQ über 100 gut dabei.
(Der erste IQ Test mit 4 Jahren ergab einen IQ von 79.)

Was ich dir sagen will :
Freu dich an deiner süßen Maus! Unsere Kinder sind alle kleine Wundertüten, da steckt soooo viel drin. 😍
Geistig behindert ist dein Kind noch lange nicht. Und selbst wenn, ist es trotzdem ein liebenswerter kleiner Mensch.

Liebe Grüße!