Beruhigungsmittel bei Autismus

Hallo,

Mein Sohn ist gerade mit einer schweren psychische Störung auf einer geschlossenen Station im Krankenhaus. Die Beruhigungsmittel, die er bekommt, helfen ihm überhaupt nicht.

Wer hat ähnliche Erfahrungen und kann uns Tipps geben?

Viele Grüße

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Hallo, erst mal tut es mir leid dass ihr gerade in so einer Situation steckt. Ich weiß nicht ob das bei Autismus auch gilt aber bei manchen ADHSlern haben diverse Narkose und Beruhigungsmittel (da vor allem Benzodiazepine) nur eine kürzere oder gar keine oder in Extremfällen sogar eine paradoxe, sprich aufputschende Wirkung. Da ADHS und Autismus ja "verwandt" sind und sich teilweise überlappen, könnte das vielleicht ein Grund sein?
Alles Gute Euch!

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Ich denke Ja. Irgendwie ist die Wirkung genau anders herum. Unser Sohn ist enorm unruhig trotz der starken Medikamenten. Vielen Dank für Deine Antwort.

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Paradoxe Wirkungen sind extrem verbreitet bei Autismus und leider auch Fachleuten kaum bekannt. Nicht nur bei Psychopharmakas sondern leider queerbeet. Natkosemittel, Verhütungsmittel, Schmerzmittel etc können echt spassige Situationen herbeiführen ....Manches kann man direkt anhand Erfahrungen anderer Autisten weglassen, dringend notwendig sind Ärzte, welche sich damit auskennen.

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Hallo,
eine schwere psychische Störung oder Autismus? Oder kommt die Störung zusätzlich zum Autismus obendrauf? Welche Störung wäre das dann? Welche Medis wurden gegeben?

Gab es einen Auslöser?

Ansonsten würde ich einen Autisten eher Zeit verschaffen und Ruhe. Er muß sich selbst fangen.
Medikamente haben eher häufiger den gegenteiligen Effekt.
Früher gab man bei Autismus häufig Medikamente, aber eigentlich ist man doch davon abgekommen. Die Erfahrungen von damals waren alle nicht so gut. Daher wäre es wichtig, den Grund zu wissen, warum dein Kind tatsächlich Medis bekommt.

Mein Ältester hat die „Kombi“ Frühkindlicher Autismus + Depression (bis hin zum worst case). Nicht schön, aber wird nicht medikamentös eingestellt. Er ist „nur“ permanent unter Beobachtung.
Mein Jüngster hat die „Kombi“ Frühkindlicher Autismus mit Geistiger Behinderung + Epilepsie + …. Er bekommt ein Antiepileptikum und Vitamin D3.

Wurde sein Blutbild mal auf Mängel bei den Nahrungsergänzungsmitteln kontrolliert? Auch sowas kann zu ganz komischen Reaktionen führen. Ärzte vergessen das aber leider meistens. Und insbesondere Autisten haben so ihre Eigenheiten bei der Nahrungsaufnahme.