Fassade dämmen - seid ihr zufrieden?

Hallo ihr Lieben,

wir überlegen unser Haus von außen dämmen zu lassen und das ganze Fördern zu lassen.

Ich würde mich über ein paar Erfahrungsberichte freuen: was hat gut geklappt, was würdet ihr anders machen, wie verändern sich Heizkosten und Wohnklima,...

Vielleicht gibt es hier ja noch ein paar gute Ideen :)
Lieben Dank!

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Hallo,
wie alt ist Euer Haus?
Bei uns wurde uns nämlich vom Dämmen abgeraten, der Anbau ist nicht notwendig aufgrund spezieller Steine und wenn wir im alten Teil (Anfang 50er gebaut)gedämmt hätten, wäre die Gefahr einer Schimmelbildung zu groß, da die Luftzirkulation zwischen Steinen und Dämmung nicht ausreichend wäre. So ganz laienhaft ausgedrückt...
Lg
Elsa01

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Unser Haus ist aus den 60ern und wir überlegen, wegen der Schimmelgefahr eine Lüftung mit einzubauen. Es soll aber auch ohne funktionieren, aber da bin ich mit eben unsicher...

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Es kann auch mit Lüftung in Hose gehen weils schlichtweg nmd. richtig bauen kann UND
es HEUTE soviel kostet wie 3 x Hausbau. Letztendlich sehen die wenigsten was von der versprochenen Förderung.
Die Regierung ist planlos was sie fordert. Ist gerade alles in der Luft und läuft vermutlich auf ein Anlagenwechsel hinaus (Nachweis wäre mit euren Vorhaben zu erbringen) was aktuell keine privatperson leisten könnte. Ich würde sagen ihr habt euch den schlechtesten Zeitpunkt dafür ausgesucht und würdet euch letztendlich ärgern und in Ruin treiben.

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Hallo Valencia,

unser Haus ist etwas älter und mit Lehm Innenwänden und Bruchstein Außenwände sicherlich nicht direkt mit einem 60iger Jahre Haus vergleichbar. Aber, wegen dem Lehm haben auch wir eine Diffusionsoffene Dämmung benötigt und weil bei unserem Haus auch die Außenwände nicht gerade sind war unsere Lösung eine Vorhangfassade.

Für uns war es auch insgesamt die kostengünstigigere Lösung, und das Raumklima ist einfach nur Klasse.

Vielleicht kann euch ein Fachmann mehr dazu sagen und eine konkrete Empfehlung geben.

Viel Erfolg

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Danke für deine Erfahrungen! Wir haben eine diffusionsoffenere Dämmung, das Styropor kommt wir schon wegen der Brandgefahr nicht ins Haus 🙈

Habt ihr nun Schimmelprobleme? Fühlt es sich im Haus wirklich wärmer an?

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Die Frage ist ob es langfristig sinnvoll ist, die Heizkosten ausreichend senkt oder für den Werterhalt sogar notwendig ist. Wenn nicht würde ich keine unnötigen Baustellen öffnen. Sind die Wände jetzt sehr schlecht gedämmt oder baufällig und die Dämmung erschwinglich und du hast kompetente Handwerker und wirklich kompetente erfahrene Begleiter dann würde ich es machen und dann gleich richtig und gut und nicht nur das Mindestmaß. Alleine wegen Förderungen aber keinesfalls, nicht jede Maßnahme ist für sich gesehen immer sinnvoll.

Heizkosten durch die Änderung kann man vorher recht zuverlässig ausrechnen lassen (Änderung u-wert*Fläche und Heizlasten alt/neu in den Verbrauch umrechnen), ohne Meinungen.

Das „Wohnklima“ hängt an der Dichtigkeit und der Lüftung, nicht an den Wänden. Die atmen nicht. Kommen auch neue Fenster, hat das wahrscheinlich den höheren Einfluss genau darauf. Dämmung vom Dach oder Kellerdecken ist in der Regel auch erstmal effektiver und günstiger. Erst dann würde ich an die Wände gehen. Wird das Haus sehr dicht dann muss viel mehr gelüftet werden als vorher. Eine Lüftungsanlage würde den Komfort deswegen sehr deutlich erhöhen und Risiken senken. Es geht aber auch ohne.

Der Komfort wird steigen wenn es keine kalten Ecken, Wände, Fenster oder sehr heiße Heizungen mehr gibt und es dann nirgendwo kalt zieht.

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Wir haben vor 11 Jahren unser Haus aus den 70er Jahren mit Neopor gedämmt. Mittlerweile sieht man meistens Steinwolle (oder sowas ähnliches).

Es bleibt im Winter schön warm und im Frühjahr lang warm, so dass man die Heizung früher ausschalten kann. Im Sommer bleibt es länger kühl. Irgendwann ist auch ein gedammtes Haus aufgeheizt. Im Herbst kann man die Heizung auch später einschalten.

Wir haben es damals ohne KfW gemacht, da die Anforderungen unsinnig waren bzw die Mehrkosten nicht den Mehrwert bringen. Wir hätten 20cm Dämmung aufbringen sollen lt KfW, aber die Dammleistung erhöht sich nicht proportional, sondern eher logarithmisch.

Das Haus haben wir vom Handwerker dämmen lassen.vden Keller und Sockel haben selbst gedämmt mit Styrodur. Die Decke im Keller haben wir auch noch selbst gedämmt

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Ich sehe in der Hausverwaltung nur Ärger mit Dämmungen. Angefangen von den Streifen +Dübeln, di eman nach ein paar Jahren als Schatten sieht, bis hin zu umfangreichen Umbauten, weil manche Fenstersturze, Rollladen oder Dachüberstände nicht zur Dämmung passen und somit das ganze noch mehr kostet. Und Schimmel: das große Problem.

Tatsächlich sparen Häuser nach einer Dämmung nicht wirklich relevant Heizkosten. -- Das sieht man in großen Mehrfamilienhäusern als auch in kleineren Häusern wie bei mir privat.

jetzt überleg mal: was hast du für Heizkosten: 4000 Euro? -- bei 3-4% sind das weniger als 200 Euro im Jahr, also 20 Euro im Monat, die Du eventuell einsparst.
ja: das ist "verlorenes GEld", -- aber sind 60Tausend Euro nicht noch mehr verlorenes Geld?

Du musst selbst für Dich rechnen, ob Dir das tatsächlich 40-60 Tausend Euro wert ist mit allen Beikosten (Dach und umbauten evtl) und je nach Größe natürlich? Dämmen schön und gut: nur wenn man die Fensterlaibungen auslässt, weil man gleichzeitig nicht neue+kleinere Fenster reinmacht, dann hast du dir die Beste Kältebrücke der Welt selbst geschaffen und schimmel in der Fensterlaibung. -- also bedeutet "richtige Dämmung" auch ein Umbau vom Haus mit Fenster und Dachüberstand oft. Also teurer, als nur der Kostenvoranschlag vom Maler fürs Dämmen. Macht man das nicht, gibts oft Schimmel.

Rechne mal, wie viele Jahre selbst bei Heizkostensteigerungen das dauert, bis sich das überhaupt mal amortisiert?

Bei alten Ziegel-gebauten Häusern sieht das noch viel schlimmer aus: Da macht man mit der Dämmung nämlich das Klima kaputt. Die Wand kann nicht mehr atmen: Schimmel vorprogrammiert. Die meisten Lüfutngskonzepte funktionieren auch nicht so richtig und an der Nord-Ost-Seite oder anderen Wetter-Lagen-Seiten je nach Lage gibts trotzdem Probleme.
Okay: ein reiner Betonbau hat andere K-werte, da kann es sich etwas mehr lohnen.

Also ja: willst Du für die Umwelt udn die Co2 Bilanz was tun? - gerne. -- Willst Du auf Deinen Geldbeutel kucken? Dann heisst die Antwort wohl eher NEIN für Fassadendämmung. -- Wie viele Stockwerke hat Dein Haus? -- seit neuestem muss noch wegen Brandschutz ein Feuergürtel rein: nochmal "umsonst" teurer, nur weil das Gesetz es verlangt. (wobei Du wohl keine Mehrfamilienhaus hast, dann kann man das weglassen.

Du bis besser beraten, in Solar, eventuell Fenster (wenn du alte Einfachverglasungen hast) oder am einfachsten in eine neue Heizung zu investieren, wenn Du nach Deinem Geldbeutel entscheidest. Von der Reihenfolge "lohnen" her würde ich sagen kommt zu erst Heizung, dann Keller+Speicherdeckendämmung innen, dann Dach/Solar, dann Fenster, -- und wenn überhaupt DANN käme Fassadendämmung aber wenn man sich das alles mal vernünftig durchrechnet .... -- nein.

Viel drastischer ist eher dass auch zu wenig richtig gelüftet wird. Of tauch nicht genug geheizt wird und die warme feuchte Luft nicht rausgelüftet wird, weil es ja Geld kostet. - Das ist meine Praxiserfahrung bei Mietern. - Aber ich schätze mal, Eigentümer die selber drin wohnen sind da noch etwas rücksichtsvoller unterwegs. -- meine Erfahrungen sind ja oft MIeter die sich halt nicht wirklich passend zum Haus verhalten.

Und wenn Klimabedingt eine Zwangslüftung nötig ist, dann kostet die auch zusätzliches Geld für Stromleitungen und Lüfter und Schlitze in den Wänden oder den Fenstern - und STROM, denn mit Unterdruck funktioniert nix zuverlässig... der kostet auch und frisst mit den Montagekosten auf viele Jahre die Heizkostenersparnis wieder auf, wenn man es mal fertig rechnet.

Also warum willst Du dämmen? - Um Geld zu sparen (du versprichst dir jährlich weniger Heizkosten)
oder um was für die Umwelt zu tun (Co2-Bilanz und Handeln nach den aktuellen Gesetzesvorgaben und Politikpropaganda?). -- Hast Du Vollkostenrechnung mit Amortisationszahlen gemacht? --- also wenn sich das erst rentiert, wenn ich schon lange tot bin, macht man das einfach nicht, wenn kein offensichtlicher Schaden oder Sanierungsbedarf eines Defektes mich dazu zwingt.

Bearbeitet von tr357
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Ich stimme an der Stelle zu, dass moderne Technik deutlich mehr bringen kann, finanziell und für das Klima, als die Dämmung. Das einfachste zum Nachrüsten wäre viel PV auf dem Dach, möglichst günstig gekauft, und eine Split-Klima um damit dann möglichst viel zu Heizen - mit und auch ohne Strom vom eigenen Dach.

Es gibt z.B. super gedämmte Passivhäuser mit günstiger ineffizienter Stromdirektheizung (IR), weil man braucht ja wegen der Dämmung eigentlich nicht viel Wärme, aber dadurch insgesamt schlechtem Fußabdruck und Heizkosten die nicht zu einem effizienten Gebäude passen.

Bearbeitet von Inaktiv
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Erstmal gibt es keine Kältebrücke, sondern es heißt Wärmeverlustbrücke.
Die Riegel sind Brandschutzriegel, die verhindern sollen, dass das Feuer auf die ganze Fassade übergreift und das Styropor schmilzt. Die sind an bestimmten Bauteilen bzw Positionen zwingend erforderlich. Schlagen diese durch, dann wurden, genau wie bei den Dübel Fehler gemacht und Komponenten verwendet, die nicht zueinander passen (zB falscher Dübel, der die Schwachstelle "Einschlagloch" ausnutzt). Das sieht man vor allem oft bei Fassaden die in den 90ern gedämmt wurden.
Schimmel ist das Problem, dass die Leute schlichtweg nicht richtig heizen/ lüften und meinen erst wenn sie zB zwischen den Jahren daheim sind mal ihre 4 Wände mollig warm zu machen. Außerdem muss man sein Heiz- und Lüftverhalten mit der Dämmung ändern. Ich würde mal sagen 90% der Schimmelmeldungen sind selbst verursacht.
Anders gesagt: die Dämmung ist nicht schuld wenn man nach der Sanierung plötzlich Schimmel hat.

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Um ein Haus Energie-effizienter zu gestalten, sind 3 Bausteine notwendig:
Fenster
Dach
Aussendämmung

Macht man nur einen Baustein, kann es schnell zu Schimmel kommen.
Daher immer das Ganze betrachten und da von einem Fachmann beraten lassen.

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Infomaterial zum Thema bei Stiftung Warentest und bei den Verbraucherzentralen.

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Puh, wieso wird hier eigentlich so gegen Fassadendämmung gestänkert?
Da muss man doch - wie bei allen Maßnahmen - das konkrete Haus und das Gesamtpaket anschauen.

Wir haben schon zweimal gedämmt:
Haus von 1926 bekam eine Einblasdämmung.
Genial: das Wohnklima hat sich v.a. im Winter massiv verbessert. Einsparung marginal, da wir vorher dicke Schals vor die Türen zum unbeheizten Treppenhaus gepackt haben. Nach der Dämmung wurde das Treppenhaus problemlos mit warm.
Da niemand zwischen Küche und Kinderzimmer einen Schneeanzug anziehen will, war die Dämmung genial. Würden wir immer wieder machen.
Schimmel war kein Problem, allerdings hatten wir auch z.T. sehr alte Fenster. Das Dach hatte eine Zwischensparrendämmung.

Jetzt wohnen wir seit einem Jahr in einem 60er-Jahre-Haus.
Die Nord- und Westseite waren schon mit Klinkern und etwas Holzwolle gedämmt, die haben wir so gelassen.
Die Ost- und Südseite hat 16cm Polystyrol bekommen.
Der Unterschied ist deutlich merkbar: der Raum mit 2 Seiten alter Dämmung kühlt merklich schneller aus als die neu gedämmten Räume und bräuchte wesentlich mehr Heizungspower, wenn es nicht sowieso das Schlafzimmer wäre.
Die Heizkosten der Vorbesitzer haben wir mehr als halbiert, wobei man sehen muss, dass wir einen Rundumschlag gemacht haben:
Zusammen mit Dachdämmung, neuen Fenstern und ein paar anderen Dingen haben wir kfw100 erreicht.
Ob wir hier Schimmel züchten, kann man vielleicht nach einem Jahr noch nicht sagen. Aber natürlich haben wir Vorkehrungen getroffen: keine Raufasertapete sondern Silikatfarbe. Hygrometer zur Kontrolle in den meisten Räumen. Kalziumsilikatplatten in den Fensterlaibungen.
Da wir außerdem Frischluftfanatiker sind, bin ich optimistisch.

LG

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Wir haben unser Haus aus den 70er Jahren vor ca. 3 Jahren mit Mineralwolle dämmen lassen ohne Kfw. Die Auflagen hätten die Förderung quasi wieder aufgefressen.

Zusätzlich dazu wurden die Fenster getauscht und das Dach neu gemacht und gedämmt.

Unseren vorherigen Verbrauch an Öl haben wir halbiert. Das ist schonmal was.

Zudem ist es einfach so, dass sich, wenn man nur die Fenster tauscht, der Taupunkt an die Wände verschiebt, da diese einen schlechteren Dämmwert haben als die Fenster.
Haben wir auch den Winter bevor die Dämmung kam live erlebt (die Fenster waren schon drin). Bei uns wurde der Eingangsbereich eingerückt gebaut und die Wände, die diesen äußeren Eingang bilden nur aus 12er Steinen gebaut. Da hatten wir dann kurzzeitig Probleme, die nun durch die Dämmung verschwunden sind. Das mit den 12er Steinen ist natürlich extrem, zeigte aber hier diese Taupunktverschiebung „sehr schön“.

Ich empfinde unser Wohnklima als gut. Selbst ohne viel Lüften ist unsere Luftfeuchtigkeit in der Regel bei 48-52 Prozent.

LG