Wie habt ihr euch beim Hauskauf auf einen Preis geeinigt?

Mich würde mal interessieren, wie ihr beim Hauskauf die Kaufpreisverhandlung geführt habt? Habt ihr den veranschlagten Preis gezahlt? Oder verhandelt? Habt ihr etwas drauf gelegt, um das Haus zu bekommen? Oder nach unten verhandelt? Mir ist natürlich bewusst, dass es immer eine Einzelfallentscheidung ist, mich interessieren aber eure Erfahrungen beim Hauskauf 😊 Wir haben ein tolles Haus in Aussicht, das etwas zu teuer für uns ist. Wir haben es mit einem Sachverständigen besichtigt und es gefällt uns! Es ist schon länger auf dem Markt, vermutlich wegen des Preises. Wir möchten jetzt ein Angebot abgeben und überlegen, wie wir am besten vorgehen... Wir möchten nicht zu wenig anbieten, der veranschlagte Preis erscheint uns allerdings viel zu hoch.

Bearbeitet von talulah27
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Das hängt von der Wohngegend ab. Wir haben bezahlt was gefordert wurde, das Haus war nur knapp eine Woche auf dem Markt und wir wollten es gerne haben, wenn der Preis noch höher gegangen wäre hätten wir es nicht genommen.
Wenn das Haus schon ewig zum Verkauf steht würde ich ca 10% mit dem Preis runtergehen und schauen was passiert. So viele interessenten scheint es ja nicht zu geben 🤷

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Sehe ich so ähnlich wie die Vorrednerin. Es ist abhängig von der Wohnlage und natürlich von der Zahl (ernsthafter) Mitbewerber. Wenn es mir gefiele, ich es wirklich wollen würde und wenn der Preis nicht vollkommen zu dem in Diskrepanz steht, was in der Gegend für ein vergleichbares Haus gefragt wird, würde ich ebenfalls den Angebotspreis bieten bzw. nicht wesentlich darunter (wesentlich = >10%).
-kann überwiegend nur aus Verkäufersicht sprechen: wir haben Angebote, die wesentlich unter dem Angebotspreis für unser Haus lagen, abgelehnt. Allerdings war es aufgrund seines Renovierungsbedarfs bereits sehr realistisch bepreist.
Eine Bekannte hat gerade einen Zuschlag erhalten; sie haben 9,5% unter Angebotspreis geboten.

Bearbeitet von rma
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Wenn es schon länger auf dem Markt ist, stehen eure Chancen gut, den Preis runter zu verhandeln. Was sagt denn der Gutachter, was angemessen wäre?

Bei uns war die Situation nicht mit eurer vergleichbar. Wir haben auf dem Höhepunkt des Immobilienbooms unser Haus mit Grundstück gekauft (das Haus haben wir anschließend abreißen lassen und ein Doppelhaus drauf gebaut). 1A Lage und sehr begehrt.
Ein Handeln war damals nicht möglich. Im Gegenteil wurden die letzten Schrottimmobilien an den höchstbietenden "versteigert".
Wir haben so schnell wie möglich zugesagt und auch die Kröte geschluckt, als die Verkäufer eine Woche vor dem Notartermin nochmal 20.000 Euro mehr haben wollten. Andere Zeiten eben 😑

Bearbeitet von Inaktiv
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Ich denke auch es kommt sehr auf die Marktlage an. Wenn das Haus schon länger ausgeschrieben ist, scheint es nicht so beliebt zu sein. Da würde ich auf jeden Fall weniger als die ausgeschriebene Summe bieten.

Ich kann dir von zwei konkreten Fällen erzählen.

Wir haben Ende letzten Jahres (also bei tendenziell fallenden Immobilienpreisen) ein Haus gekauft. Dieses war schon länger ausgeschrieben, uns aber zu teuer. Nach dem der Preis zum zweiten Mal reduziert wurde ("letzte Preissenkung" laut Ausschreibung), haben wir es angeschaut. Es war also klar, dass es nicht so viele Interessenten gibt. Dann wurde mir als Grund für den Verkauf den Kauf eines Mehrgenerationen-Hauses gemeinsam mit den Kindern genannt. Somit war auch klar, dass Geld benötigt wird.
Ich habe dann einen Sachverständigen beauftragt um Baumängel auszuschließen. Dieser meinte ein Haus hat den Wert eines Neubaus in vergleichbarer Lage minus der Kosten, die man investieren müsste um auf Neubauniveau zu kommen. Was es für dich für einen individuellen Wert hast, kann er natürlich nicht bestimmen.
Ich habe 10% unter dem letzten Preis geboten und letztendlich (nach ein bisschen handeln auf beiden Seiten) 7,5% unter dem letzten Preis bezahlt. Damit liege ich 33% unter der zuerst aufgerufenen Summe (die aber auch oberhalb des Marktpreises lag). Ich habe da aber auch ganz klar gesagt, das ist mein Höchstgebot mehr zahle ich nicht. Wenn sie das nicht annehmen, kaufe ich halt nicht.

Im zweiten Fall kenne ich einen Verkäufer. Hier liegt kein Verkaufszwang vor, das Haus ist vermietet, das Geld wird nicht dringend benötigt. Es liegt eine Wunschsumme vor unter der nicht verkauft wird. Der Makler schreibt das Gebäude mit 33% oberhalb dieser Summe aus. Wenn es dann kein Interessent gibt, wird schrittweise verringert. Wenn sich niemand findet der bereit ist die (nicht so hohe) Wunschsumme zu zahlen, wird eben nicht verkauft und es ein oder zwei Jahre später nochmal probiert.
Ein erstes Angebot gab es schon. 70% unterhalb des ausgeschriebenen Preises und somit weit unter Marktpreis. Der Makler hat den potentiellen Käufer weggeschickt mit den Worten "da brauchen wir gar nicht zu verhandeln und ich brauche auch den Verkäufer nicht fragen. Kommen Sie wieder falls Sie ein realistisches Angebot abgeben wollen." Zu frech darf man also auch nicht sein.

Bearbeitet von Blume1983
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Ich schließe mich an es kommt drauf an . Ein bisschen kann man sich daran orientieren was in der Region üblich ist je nach Substanz und Lage und Nachfrage kann der Preis natürlich nach oben abweichen . Ein bisschen versuchen zu handeln bis zu 10% könnt ihr versuchen entweder lässt sich der Verkäufer drauf ein oder man trifft sich irgendwo dazwischen . Zu viel unter dem angegebenen Preis bieten kommt negativ wenn es schon länger auf dem Markt ist heißt das nicht das der Verkäufer dringend verkaufen muss oder will .

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Also bei uns war "einfach"...wir wollten eigentlich ein anderes Haus kaufen, wo auch die Finanzierung dann schon stand, dann sind die Verkäufer wenige Tage vor dem Notartermin abgesprungen. Wir haben dann unser jetziges Haus noch am selben Tag besichtigt und da wir es sofort super fanden, haben wir auch am selten Tag noch mit unsrer Bank Kontakt aufgenommen, um zu klären, ob der Kredit einfach auf das andere Haus geswitcht werden kann. Den Verkäufern haben wir gesagt "also wir haben einen Kredit über Betrag XY und mehr können wir nicht zahlen. Entweder der Preis ist für euch ok, oder wir können nicht ins Geschäft kommen". Da bei ihnen die eigentlich schon feststehenden Käufer abgesprungen waren, standen sie jetzt auch etwas unter Zeitdruck und haben zugestimmt. Damit sind sie uns ca. 20% entgegen gekommen

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Es kommt wirklich total darauf an wie die Situation beim Käufer aussieht - daher ist es schwer was zu raten. Hier gibt es überteuerte Häuser schon länger auf dem Markt. Manche haben sich dann entschieden unter dem Preis dann halt nicht zu verkaufen und lieber in den Haus wohnen zu bleiben.
Bei unserem Haus gab es ein Wertgutachten und da der Verkäufer ins Pflegeheim musste, durfte das Haus nicht unter Wert verkauft werden. Da sich dann aber 6 Monate kein Käufer gefunden hatten, stimmte das Betreuungsgericht zu, das Haus 15% unter wert verkaufen zu dürfen. Selbst wenn hier beide Parteien einverstanden gewesen wären, wäre es nicht gegangen.
Freunde von uns mussten höher handeln und haben dennoch nicht den Zuschlag bekommen, da sich mehrere Familien drum gerissen haben.
Wenn das Haus schon länger auf dem Markt ist, würde ich definitiv versuchen zu handeln.
Manche Käufer sind auch so abgebrüht, dass sie den Kaufpreis beim Notar nochmal runterdrücken. Oft geht das gut, aber das muss man können/wollen.

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Als wir gekauft haben waren die Zinsen grad bei 1%.
Die Häuser, die wir besichtigt hatten, die waren so schnell weg, da hätten wir nicht mal Zeit zum handeln gehabt.
Deshalb habe ich dann bei unserem Haus sofort entschieden: das nehmen wir und wir bezahlen den vollen Preis. Wir haben zwar ein super großes Grundstück und das Haus ist erst 20 Jahre alt, aber weil es so schön abgelegen liegt, war es sehr günstig (handeln hätte ich irgendwie als unnötig empfunden bei dem tollen Preis und ich wollte es einfach unbedingt haben) und da ich sofort zugeschlagen habe, haben wir es dann bekommen. Wir waren zum Glück die ersten, die es besichtigt haben, denn alle die nach uns kamen, hätten auch den vollen Preis gezahlt und wir haben es dann nur bekommen, weil wir als erste zugesagt haben.

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Guten Morgen,

wir haben im Dezember ein Haus im Landkreis München gekauft, das auch bereits länger auf den Markt war. Der Preis war dadurch eh schon gesunken.
Also wir es besichtigten lag der Preis bei 729.000. Der Makler riet uns, 700.000 zu bieten. Da wir den Preis aber eh schon fair fanden und das Haus unbedingt haben wollten, haben wir lediglich 14.000 für eine anstehende Fassadenrenovierung berücksichtigt und 715.000 geboten.
Eine Stunde nachdem wir das Angebot abgegeben hatten, haben wir die Zusage vom Verkäufer bekommen und ziehen in zwei Wochen ein ❤️