Wetterwand ist 2-3 Grad zu kalt ->Feuchtigkeit, Schimmel, verr. Lösung!

Hallo Leute,

Wir haben eine Wohnung (ganz oben, also von außen nix zu machen) die wohl nicht 100% gut Isoliert worden ist. Ich habe an 7 Stellen die Wärme und Feuchtigkeit gemessen:

Tür, 1 Meter höhe: 20,5 Grad, Luftfeuchte: 51% (ok)
Wände zu anderen Zimmern auf dem Boden gemessen:
19,4 Grad, Luftfeuchte: 55% (noch gerade ok)
und nun zum Problem:
Wetterwand (also Außenwand wo das Gebäude abschließt):
18,1 Grad Luftfeuchte: 59-63%. (zu hoch, Schimmel kann sich bilden)

Man sieht also, dass das wirklich grenzwertig ist mit der Luftfeuchtigkeit an der Wetterwand und Schimmel über 60% Luftfeuchtigkeit entstehen kann.

Wir haben einen sehr guten Entfeuchter, der Brummt aber sehr stark und müsste jede Stunde ca. 15 Minuten laufen um an der besagten Wetterwand eine Luftfeuchtigkeit unter 55% auf Dauer zu erzeugen, das ist also keine Lösung.

Isolieren geht nicht von außen, da man da nicht rankommt. Vermieter will nicht etc.

NUN ZU MEINEM (sehr unkonventionellen) Lösungsansatz und eure Meinung dazu:

Das Problem der Luftfeuchtigkeit entsteht durch den zu hohen Temperaturunterschied innerhalb des Raumes, da Luft wenn sie Kalt ist schlicht weniger Wasser speichern kann und da wo es kalt ist im Raum dann sich Wasser (und eben Schimmel) bilden kann. Kurz: Wenn ich an der Wetterwand die Temperatur nur irgendwie um 1 Grad anheben könnte, müsste das Problem gelöst sein.

Hier meine Idee: Die Wand ist 3 Meter lang/breit. Ich hatte nun überlegt auf Dauer dort alle 10 cm vom Boden aus unten bis auf ca. 1 Meter Höhe (also 10 mal hin und her) eine LED-Leiste anzubringen. (1 Meter, da das ausreicht, darüber normalisiert sich die Temperatur wieder mit der restlichen Raumtemperatur).

Ich habe das mal getestet mit einer älteren LED-Leiste und siehe da: Genau an der LED-Leiste erhöht sich die Temperatur um ca. 2,5 Grad! also anstatt 18,1 Grad und 59-63% Luftfeuchtigkeit sind hier dann: 20,6 Grad und ca. 55% Luftfeuchtigkeit. Der Abstand der Lampen beträgt keine 2 cm. Somit ist die Abdeckung über die komplette Wand gegeben.

Durch die 10-Fache Verlegung alle 10 cm sollte Durch die Aufsteigende Wärme der unteren LED-Leisten genug Wärme an der ganzen Wand entwicklet werden (diese wärmt sich ja mit der Zeit auch auf).

Bei 3 Metern verbrauche ich ca. 13 Watt pro Stunde: Das sind pro Jahr im Dauerbetrieb dann:
0.013 kWh * 24 Stunden * 250 Tage (im Hochsommer braucht man das nicht da die Luftfeuchte dann sehr niedrig ist, daher 250 Tage) = 78 kWh * 0,35 Euro pro kWh = 27.30 Euro Stromkosten pro Jahr pro 3 Meter. Lege ich diese nun 10 mal wären dass dann 273 Euro pro Jahr Stromkosten und die Wand würde dann gleichmäßig verteilt mit 130 watt pro Stunde erwärmt werden oder eben 2,5 Grad in etwa würde die Wand wärmer werden.

Klingt das verrückt oder gibt es solche Lösungen schon am Markt? Ist das zuviel des Guten? Hat damit jemand Erfahrung oder ist das verrückt?

1

Ja, so etwas gibt es schon: mam nennt es Wandheizung ;-)

Die Idee mit den LEDs ist ja lustig - ob moderne Leisten aber noch genauso viel Wärme abgeben? Und die LEDs müssten ja Tag und Nacht brennen, ob das nicht auf Dauer nervt?

Ich würde ganz einfach eine Wandheizung anbringen. Da gibt es ja auch Lösungen mit Strom, dann muss das nicht an die Heizungsanlage sondern nur ans Stromnetz.
Wand davor neu verputzen, fertig.

Mit ein bisl Glück reicht das in der Übergangszeit sogar als Heizung für den Raum...


Und als Trick 17: lasst einen Streifen im oberen Drittel der Wand frei, schreibt euch die Breite und den Abstand zur Decke auf - dann ist das der Platz, an dem ihr noch Nägel einschlagen und Bilder aufhängen könnt.

2

Achso, das hatte ich vergessen: Die Led's werden einfach übergestrichen, verdunkelt. Das ist kein Problem. Im Endeffekt hättest Du dann eine "Kettenhemd"-Heizung für die Wand.

Ja, man könnte evtl. eine Wandheizung montieren. Die Frage ist ob durch diese dann wieder neue Kältebrücken entstehen. Das passiert dadurch, dass die Wandheizung im Kern viel mehr Wasser aufnehmen kann als die Umgebung. 30-50 cm entfernt nimmt das massiv ab (also die Wasseraufnahme, da die Luft kälter wird) und durch dieses Ungleichgewicht können dann nochmal 50 cm entfernt (also 1 Meter von der Heizung rechts oder links) auf der gleichen Höhe wie die Heizung dann Kältebrücken entstehen. Das passiert nur meistens nicht, da die Heizung so stark ist, dass die komplette Wand aufgeheizt wird und damit die Luftfeuchtigkeit bei 1 Meter Entfernung nicht hoch genug ist- weil eben die Wand bis dorthin aufgeheitzt wird. Es ist zum Mäusemelken... daher die Idee mit den LED's.

Bearbeitet von Frank80
3

Meine Idee wäre eher: Renovier das Zimmer und verputze die Wand.
Verputzte Wände schimmeln nicht.
(klar muss man trotzdem angemessen lüften + heizen. - aber das sollte Deine Bedenken ausräumen.

Bearbeitet von tr357
6

Kann dir gerne Fotos von unserem Schimmelproblem auf Putz schicken 🤪

Wo Feuchtigkeit und Kälte aufeinander treffen, bildet sich Kondenswasser. Wo Wasser ist, bildet sich Schimmel 🤷

Ja, Tapeten und Co sind da anfälliger, da diese die Nässe auch noch halten und Nährboden bieten. Trotzdem gibts auch auf Putz Schimmel.

4

Schimmel entsteht da, wo es für die vorhandene Temperatur zu feucht ist UND zu wenig Luftzirkulation stattfindet. Wenn du die Wand also frei hältst, sollte dort bei den von dir gemessenen Temperaturen nichts passieren. Kritisch wird es halt, wenn du Möbel davorstellst oder Bilder aufhängst. Wenn du Regale davor stellst, aber 10 cm Abstand zur Wand hältst, könntest du auch diese Mini Heizungs- bzw. Ofenventilatoren dazwischlegen, die die Luft aktiv zirkulieren. Und dann mit Zeitschaltuhr bzw. Shelly (den würde ich einer Zeitschaltuhr vorziehen, da mit dem Handy steuer- und programmierbar) programmieren.

Bearbeitet von Wilhelmi
5

Ich würde gar nichts machen, sondern weiter den Vermieter nerven.

Ansonsten mehr heizen.

7

Bei uns hier hilft konsequentes Lüften (mindestens 2x täglich querlüften) & nix an die Außenwände stellen. Mein Ziel sind 40% Luftfeuchtigkeit im Zimmer, dann steigt die auch an den kalten Stellen nicht über 60%.

Ansonsten generell mehr heizen. Und lüften und heizen und lüften und heizen.

10

Ja, das ist der Klassiker. 40% Schaffen wir nur mit einem High-End Luftentfeuchter (den haben wir zum Glück) aber der brummt halt zu viel. Das nervt einfach wenn man zu Hause ist) und zieht 300 Watt die Stunde. Um 48% Luftfeuchtigheit zu halten, müsste der 15 Minuten pro Stunde laufen, also 75 Watt... damit ist die Heizlösung via LED wieder besser- und vor allen Dingen leiser.

8

Schimmelt es denn tatsächlich? Die Werte liegen ja eher so bei: Könnte, muss aber nicht. Und in Lösungen zu investieren, wenn es überhaupt kein Problem gibt, ist irgendwie überflüssig.

Grüsse
BiDi

9

Also unten riecht es danach, ja. Ich habe nachts auch etwas Probleme- allerdings sind dann auch die Fenster zu (was eigentlich nicht sinnvoll ist).

Ich fand die Idee nur sehr interessant, da somit viele Schimmelprobleme kostengünstig für mehrere Jahre behoben werden könnten.

M.E. ist eigentlich immer nur die Luftfeuchtigkeit das Problem bzw. Wärme/Kältebrücken. Diese kriegt man in den Griff wenn eben im Zimmer max. 2 Grad unterschied herrschen an unterschiedlichen Stellen. Daher würde meistens sogar schon eine Temperaturanhebung von nur einem Grad ausreichen was eine LED locker schafft.

Es gibt auch Heizteppiche, z.B. 165 x 80 cm, allerdings haben die meisten 100 Watt leistung und erzeugen mindestens 25 Grad. Das ist viel zu viel. Hier müsste man dauerhaft mit einer digitalen Zeitschaltuhr arbeiten (digital, da die mechanischen Zeitschaltuhr im Schlafzimmer sonst tickt...).

Ein weiteres Problem bei Heizteppichen oder auch Heizdecken die man an die Wand hängt, ist die Geschlossenheit. Damit kann sich zwischen Wand und Decke (sofern das überhaupt aussieht wenn so ein Ding an der Wand hängt) auch bei 1-3 Grad höheren Temperaturen wieder Schimmel bilden, da hier zu wenig Luft zirkuliert. Das müsste man aber ausprobieren.

Ich habe nun bei A....zon eine Decke gefunden für 45 Euro und 60 Watt leistung bei 165 cm x 80 cm. Das könnte eine dauerhafte Lösung sein. Bei 60 watt, 24 Stunden lang und 250 Tage im Jahr wäre man bei bei ca. 120 Euro Stromkosten - dafür kein Schimmel mehr. Muss man sich überlegen ob es einem das wert ist.

Sollte ich das ausprobieren werde ich hier bescheid geben.

11

Es gibt Heiztapete, vielleicht wäre das ja was