Beide Eheleute im Grundbuch eingetragen - einer zahlt das Kredit ab

Guten Abend zusammen,

ich habe eine Frage zum Thema Haus kaufen und Grundbuch.

Erstmal erkläre ich euch meine Situation: ich, männlich und 30, habe mit meiner Frau einen kleinen Sohn und wohnen zur Miete. Ich bin 100% berufstätig und sie kann nicht arbeiten, da wir beschlossen haben, dass sie unseren Sohn betreut, bis er mindestens 3 wird (er ist jetzt 1 Jahr alt).

Wir überlegen, eine Wohnung zu kaufen und da kam das Thema Kredit und Grundbuch. Ich muss alleine das Kredit nehmen, da sie leider im Moment nicht helfen kann, aber möchte mit 50% im Grundbuch stehen. Sie sagt, dass das für sie eine Absicherung ist, falls ich irgendwann sterben sollte, da sie nicht viel Rente bekommen würde und überhaupt, dass sie ihre Karriere liegen lässt, damit sie sich um Kind, Essen, Haushalt kümmern kann (aber nach meinem Feierabend übernehme ich das Kind, bis er gegen 22 Uhr einschläft und am WE auch).

Natürlich bin ich froh, dass sie mir den Rücken frei hält und ich in Ruhe arbeiten kann. Ich weiß, es zu schätzen, was sie alles leistet und es ist mehr als ein Vollzeitjob, aber ich wäre eher dafür gewesen, dass ich alleine im GB stehe.

Meine Angst wäre eben, dass wir uns trennen würden (was wir nicht glauben da unsere Ehe gut läuft, aber man kann nie wissen) und dass ich alles verlieren würde, was ich abbezahlt habe.

Und das ist unser Streitgrund gewesen: sie meint, dass ich sie in der Luft würde, hängen lassen (die Wörter kommen auch von meiner Schwiegermutter, übrigens), dass ich wie ihr Vater machen würde, der seine Ex-Frau kurz hielt (so bin ich aber gar nicht) und jetzt will sie sich einen Teilzeitjob abends suchen, um zu beweisen, dass sie auch was finanziell leistet.

Natürlich herrscht gerade dicke Luft Zuhause.
Was würdet ihr an meiner Stelle machen? Liege ich falsch mit meinen Vermutungen?

Entschuldigung für den langen Text und irgendwelche Fehler, Deutsch ist nicht meine Muttersprache :)

Viele Grüße

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Deine Frau soll also gratis EUER gemeinsames Kind betreuen, damit Du in Ruhe Dein Vollzeitgehalt, die ordentliche Rente und die eigene Immobilie bekommen kannst?

Ich hoffe schwer, Deine Frau lässt sich das nicht gefallen.

Das Ganze ist dann fair, wenn Du Deine Frau für ihre Arbeitsleistung zu Hause bezahlst. Dann kann sie davon den Kredit mittragen.

Aber so soll sie gratis bei Euch daheim alles machen und bekommt im Gegenzug absolut nichts dafür.

Sie hat völlig Recht. Ihr lebt in einer Gemeinschaft. Ihr erbringt dabei unterschiedliche Art von Arbeit. Davon müsst Ihr am Ende zu gleichen Teilen profitieren.

Zahlst Du ihr einen Ausgleich für die Rente?

Nicht nur Du hast Sorge, dass Du im Falle einer Trennung verlierst. Deine Frau verliert auch. Dann hätte sie die gratis Betreuung Eurer gemeinsamen Kinder, die gekochten Essen, die gestoppte Karriere, während Du zum Trost das Haus, die Rente und das Konto hättest.

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Hallo,

Du kannst Vollzeit arbeiten und den Kredit zahlen da deine Frau die Betreuung übernimmt. Alternativ kannst Du ja auch deine Arbeitszeit (und damit deinen Verdienst) verringern und deine Frau geht arbeiten, während du dich um EUER Kind kümmerst. Dann kann sie von ihrem Verdienst auch den Kredit zahlen.

Da leider meistens die Männer mehr verdienen, würde das eventuell zu einem niedrigeren Einkommen führen.

So wie du allerdings argumentierst, wäre es für deine Frau sicherlich die bessere Alternative.

Viele Grüße
Delenn

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sorry, -- aber diese "Trennung" der Finanzen kann ich nicht ganz nachvollziehen.
Ihre Arbeit als VOllzeitmama ist auch was wert und wenn sie in 3 Jahren dann wieder arbeitet, dann zahlt sie indirekt ja auch ihren Anteil an Wohnen + leben, egal ob Miete oder Eigentum. -- egal was man so ausgibt im Monat, - der der mehr verdient, bezahtl auch mehr. aber sollte deshalb das "zuhausebleiben" nicht auch irgend einen WErt haben? --- und im Falle der Trennung wäre das eben anteilig auch etwas am Haus. -- für mich absolut nachvollziehbar.

Wenn man verheiratet ist, dann stehen für mich natürlich beide im Kaufvertrag. -- sie verlangt von Dir ja auch keinen Lohn für den Haushalt und die Kinderbetreuung. -- würde man sowas zu Ende denken, dann müsstest du Ihren Verlust und Ihre Aufgabe der Arbeit auch bezahlen. -- das ist doch daneben. so indirekt zahlt sie mit der Kinderbetreuung und den Haushaltsarbeiten auch irgendwie einen Kredit ab, oder? -- hätte sie das Kind nicht, würde sie arbeiten, dann käme auch Geld rein, dann würde sie auch ihren Anteil an der Rate beitragen.....

Ich kann solche Finanztrennungen nicht verstehen. Das geht doch nie gut. Eine Ehe ist eine Zugewinngemeinschaft -- du lässt sie komplett am langen Haken verhungern und willst absahnen, wenn ihr euch trennt. in dem Fall muss man eh Unterhalt und Werte diskutieren. ---
Ihr seid 50 Jahre zusammen. -Und du willst nur wegen den ersten 2 Jahren, wo sie nicht arbeitet so eine Eigentumstrennung auf immer anstarten? - total daneben für mein Verständnis.

- Mein Mann und ich hatten schon vor der Heirat ein gemeinsames Konto, - da ging alles drauf und davon wurden alle Rechnungen bezahlt, - und natürlich stehen wir beide im Grundbuch vom Haus, auch wenn ich lange für die Kinder zuhause war und später nur halbtags gearbeitet habe.

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Wir haben es damals so gemacht, dass wir beide im Grundbuch stehen und jeder einen Teil der Rate des Kredits zahlt. Mein Mann deutlich mehr, da er Vollzeit arbeitet und ich weniger, da ich nur Teilzeit arbeite und sonst mich um die Kinder kümmere. Wenn deine Frau sich ein Abendjob suchen möchte, dann kann die ja auch ein bisschen zum Kredit dazusteuern. Muss ja nicht so viel sein und kann sie ja nach den drei Jahren Elternzeit auch erhöhen.

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Er könnte ihr ja auch die Hälfte ihres Gehaltsausfalls erstatten, weil sie ja beide wollen, dass das Kind erst mit 3 in die Kita geht.
Dann können vielleicht sogar beide gleichviel zum Kredit besteuern.

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In den meisten Fällen will die Bank trotzdem beide Partner als Kreditnehmer wollen, nämlich zwei potenziell Arbeitsfähige. Wer da im Hintergrund was bezahlt ist dann völlig irrelevant.

Aber nun meine Meinung: Wenn ihr „meins/deins“ spielen wollt, dann kauft keine Immobilie zur Eigennutzung. Dann kauf du dir alleine eine Wohnung die du vermietest und wohnt gemeinsam weiter zur Miete. Dann „verlierst“ du im Falle einer Trennung nichts. Aber frag dich dann auch ob deine Frau ebenso noch Geld für eigenen Vermögensaufbau zur Verfügung hat. Oder gibt sie all ihr Geld in die Familie während du noch was beiseite schaffen kannst, weil du denkst ihre Gehaltseinbußen wegen Kinderbetreuung würden dich nichts angehen?!

In eurem Fall - mit gemeinsamen Kind und gemeinsamer Entscheidung dies erst ab dem 3. Geburtstag betreuen zu lassen - solltet ihr meiner Meinung nach aber dringend anfangen in einem gemeinsame Haushaltsnettoeinkommen zu denken und zu handeln. Und von dem wird der Kredit bezahlt und deswegen sind natürlich auch beide Partner zu 50% im Grundbuch. Denn ihr beide haltet in gleichen Maße mit Care- oder Erwerbsarbeit die Familie an Laufen. Wenn deine Frau in 2 Jahren wieder anfängt zu arbeiten, dann wird sie ja schließlich auch den Kredit mit abbezahlen oder in einem ähnlicher Verhältnis andere Fixkosten der Familie übernehmen. In welchen Topf wessen Geld fliesst ist also egal, daher am besten auch einfach nur mit einem Familientopf wirtschaften (bin Fan vom Drei-Konten-Modell mit gemeinsamen Gehalts-&Familienkonto).

Wenn du erkrankst, dann wird sie aufstocken und die Kosten der Familie (inkl. Kredit) stemmen, etc. Da muss man ja auch mal weiter denken.

Das einzige was fair sein sollte ist, wer wieviel EK einbringt aus persönlichem Ersparten als man noch kinderlos und beide vollzeit tätig waren. Aber deswegen kann man auch trotzdem im Grundbuch 50/50 machen und einfach privatschriftlicv fixieren, wer wie viel EK aus Anfangsvermögen eingebracht hat und das das bei einer Trennung Berücksichtigung finden muss.

Bearbeitet von ourhope123
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„aber nach meinem Feierabend übernehme ich das Kind, bis er gegen 22 Uhr einschläft und am WE auch“

Joa, das bringt ihr halt gar nichts, denn das ist nicht die Zeit in der man dem Arbeitsmarkt für qualifizierte Tätigkeiten zur Verfügung stehen muss. Es sei denn man arbeitet im medizinischen Bereich und macht nur Nachtschichten.

Und was bitte meinst du mit „übernehmen“. Dann machst du also alles und deine Frau ruht sich aus? Oder kocht sie dann, macht Hausarbeit und Familienorganisation? Und lässt sie dir Hausarbeit fürs Wocheende übrig oder darfst du dann ausschließlich der Super-Daddy sein und nur Qualitytime mit deinem Kind haben während sie wenigstens mal ohne Kind am Rockzipfel den Wocheneinkauf erledigt?

Ganz ehrlich, wenn mir das mein Mann vorschlagen würde hätte ich auch ein ganz mieses Bauchgefühl. Denn schauen wir uns mal die Realität an. Wenn es zu einer Trennung kommt, dann bleiben in aller Regel die Kinder bei der Frau. Die dann ewig nicht wieder Vollzeit arbeiten kann, niemals wieder wird anknüpfen können an alte Hirarchieebenen, im Verhältnis zum Mann ein eklatant geringeres Einkommen im Erwebsleben haben wird - selbst wenn die Partner gleich gut ausgebildet und gleiche Startbedingungen hatten. Der Mann hingegen wird in den meisten Fällen in ein paar Jahren der Trennung&Scheidung finanziell einbüßen, nach wenigen Jahren ist das aber vergessen und er hat alle Freiheiten weiter und völlig ungestört an seiner Karriere zu schrauben.

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Gründe weshalb das Ganze nicht fair ist wurden ja schon genannt.

Lebt ihr in einer Zugewinngemeinschaft? Dann müsstest du, nach meinem Wissen, deine Frau bei einer Scheidung sowieso ausbezahlen, auch wenn du alleine im Grunduch stehst.

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Nein, dann hätte sie nur einen Anspruch auf 50% des Zugewinns, also der Wertsteigerung der Immobilie zwischen Kaufdatum während der Ehe und Scheidung.

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Das ist meiner Kenntnis nach nur so, wenn ein entsprechender Ehevertrag geschlossen wurde. Oder wenn die Immobilie schon VOR der Ehe dem TE gehört hat.

Bei einer normalen Zugewinngemeinschaft muss ja der gesamte Zugewinn geteilt werden. Entsprechend auch der Wert einer Immobilie, wenn diese während der Ehe erworben wurde.

Ich bin keine Expertin, aber so habe ich das verstanden. Vielleicht gibt's hier jemanden der beruflich im Familienrecht unterwegs ist und uns aufklären kann ;)

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Ich stimme deiner Frau zu.
Was du vor hast, ist absolut unfair!
Sie arbeitet auch, bekommt nur leider kein Geld dafür. Aber DU könntest nicht so viel arbeiten wie jetzt und hättest entsprechend weniger Geld, wenn deine Frau nicht die Kinderbetreuung und Haushalt usw. übernehmen würde. Oder alternativ müsstest du Kits, Haushälterin u.ä. bezhalen und hättest ebenfalls dadurch weniger Geld.
Es liegt an dem Kind, was auch DEINS ist, dass sie kein Erwerbseinkommen hat...das ist nicht einfach ihr Hobby.
Alos 50/50 ins Grundbuch ist fair.

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„Sie sagt, dass das für sie eine Absicherung ist, falls ich irgendwann sterben sollte, da sie nicht viel Rente bekommen würde und überhaupt, dass sie ihre Karriere liegen lässt, damit sie sich um Kind, Essen, Haushalt kümmern kann“

Herzlichen Glückwunsch zu Deiner klugen Frau. Ihr seid ein Team und sie hat recht damit. Du gehst nicht darauf ein. Wie stellst Du Dir das vor?

Versetz Dich in ihre Position, Karriere zurückstellen, vielleicht mit dauerhaften finanziellen Nachteilen, aber natürlich auch Vorteilen, für sie, für dich.

Man muss nicht alles wissen und können. Kauf ihr Blumen oder was sie so mag und sag ihr, dass ihr eine faire Lösung findet. Spätestens morgen wäre gut.

Bist Du skeptisch oder unsicher, dann geht zu einem Anwalt und lasst ihn eine Lösung für Euch finden und vor allem erklären. So wichtig ist es für dich nun auch nicht alleine im GB zu stehen.