Atemnotsyndrom! Ductus-Schließung durch Ibu! Wer kennt sich aus?

Halo ihr Lieben,

Unsere Maus ist letzten Sonntag bei 34 + 3 aufgrund HELLP geboren (48 cm und 2330 g).
Eigentlich macht sie sich ganz gut. Sie liegt im Wärmebettchen, braucht noch etwas Unterstützung bei der Atmung (aus der Sauerstoff-Maske kommt aber kein Sauerstoff mehr, sondern einfach nur "Luftdruck") und hat eine Magensonde.
Der Ductus ist noch offen. Deswegen versuchen die Ärzte seit 2 Tagen mit Ibuprofen-Kur den zu schließen.
Die Ärzte reden auch vom Atemnotsyndrom.

Das hört sich alles i-wie nicht so gut an. Wer hat Erfahrungen? Wir als Erstlings-Eltern sind manchmal etwas überfordert.

Schließt sich der Ductus? Was passiert, wenn er sich nicht schließt?
Hat das Atemnotsyndrom für später Folgen?

Wir haben Angst um unsere Maus.

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Bin ich schuld an dem Atemnotsyndrom? Habe ich in der SS was falsch gemacht? Ich habe 3 Wochen vor der Geburt Lungenreife gespritzt bekommen und trotzdem Atemnotsyndrom.
Unsere Maus ist im KH mit Level 1 (Perinatalzentrum)

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Und WIE willst Du daran schuld sein? WAS willst Du denn falsch gemacht haben?
Glaubst Du, alle Mütter haben "etwas falsch gemacht", deren Kinder mit diesem Problem auf die Welt kommen? Immerhin handelt es sich nicht gerade um ein seltenes Auftreten, besonders bei Frühchen.
Fang bitte erst garnicht an mit Schuldzuweisungen, das ist so unbegründet wie nur etwas und raubt Dir nur Energie.
Klingt jetzt sehr hart, ist aber wirklich nur gut gemeint. Meine Tochter hatte ein Extremfrühchen - und war ganz sicher auch nicht "schuld" daran, genauswenig wie an den unausgereiften Hüften, die ihre Tochter hatte.
In den meisten Fällen, ist der Ductus mit Medikamenten zu beheben - und selbst eine etwaige Op ist heutzutage schon Routine.
Alles Gute!
LG Moni

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Vor lauter Besorgnis, dass Du Dich in unbegründeten Schuldzuweisungen verstrickst, habe ich vergessen, Dir natürlich auch herzlich zur Geburt zu gratulieren #herzlich

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Hallo du,

Erst einmal herzlichen Glückwunsch zur Geburt eurer kleinen Maus. Größe und Gewicht sind ja schon mal super.

Vielleicht kann ich dir mit unserer Geschichte ein wenig die Angst nehmen. Meine Zwillinge sind als Extremfrühchen bei 24+6 auf die Welt gekommen. Bei einem Zwilling schloss sich der Ductus durch die Ibuprofen Gabe, beim zweiten Zwilling brachte das leider nichts. Er hatte generell mehr Komplikationen als sein Bruder und auch generell mehr Probleme mit der Lunge. Nachdem das Ibuprofen nicht anschlug, wurde der Ductus operiert. Wir sind aus dem Rhein Main Gebiet und für die Ductus Op kam ein Team der Kardiologie der Uniklinik Gießen, um ihn zu operieren. Die OP selbst ist ein absoluter Routine Eingriff für die Kardiologen. Bei unserem Kleinen wurde der Ductus mit einem Faden "zugeschnürt". Die OP selbst hat 40 Minuten gedauert und war sehr erfolgreich. Er konnte kurz danach auch endlich von der Atem Unterstützung weg und hat beim Kontroll Ultraschall letzte Woche (die Op ist jetzt ca 4 Monate her) ein völlig unauffälliges Herz und der durch den offenen Ductus vergrößerte linke Vorhof ist mittlerweile ganz normal groß.
Es hört sich schlimmer an, als es ist, aber natürlich birgt jede Op Risiken.

Ich drücke euch ganz fest die Daumen, dass alles gut geht und euch die Op genauso viel bringt wie uns.

Liebe Grüße

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Danke für eure Antworten.
Unsere Maus muss jetzt etwas kämpfen. Aber sie wird das schaffen. Ich kann halt nur nicht abschätzen, wie "schlimm" ihr Zustand ist..... versteht ihr, was ich meine?

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Du musst dir keine Sorgen machen, dein Baby zählt sozusagen als Riese unter den Frühchen und ist wirklich aus der Alarmstufe raus.
Du hast doch geschrieben, dass sie lediglich eine Atemhilfe hat, mit der Druck in der Lunge aufgebaut wird, sie es aber selber schafft sich mit Sauerstoff zu versorgen.das ist doch super. Nach und nach wird nun trainiert, dass sie komplett selbständig atmet. Dafür wird es immer wieder Pausen geben von der Altenhilfe. Es wird nicht lang dauern und dann atmet dein Kind komplett alleine.
Zum Ductus, der kann sich noch verschließen,muss aber nicht. Dann wird er chirurgisch verschlossen. Aber daran musst du erstmal noch nicht denken..Das wird die Zukunft bringen.

Mach dich nicht verrückt

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Moin,

Glückwunsch zur Kleinen Maus!
also erst mal der offene Ductus und Atemnotsyndrom ist so das "Standardproblem" bei Frühchen. Im Mutterleib sind Lungen-und Herzkreislauf noch verbunden damit das Blut besser zirkulieren kann und nirgends Überdruck entsteht, beim "ersten Schrei" - deswegen fand man den früher so wichtig - sollte er sich verschließen.

Als erstes: Gewöhne Dir bitte an die Ärzte zu löchern, aber auch Krankenschwestern auf ITS können Dir solche Sachen erklären! Nie heimfahren und nicht wissen was es heißt. Wenn es heißt "Atemnotsyndrom" gleich losschießen "Was, warum, wie schlimm, ..."

Meistens schließt er sich durch Ibu, bei uns war er erst verschlossen, öffnete sich dann wieder. Erst hieß es er habe so gute Sättigungswerte dass man erst im Kleinkindalter durch den endoskopischen Eingriff reagieren möchte, dann gab es aber leider Komplikationen mit dem Blutdruck in der Lunge und man operierte doch.

Schließt sich der Ductus nicht gibt es 2 Möglichkeiten: Das Kind hat damit keine Probleme und man wartet ab bis er ein Jahr oder so ist und verschließt es durch eine endoskopische OP mit einem "Fallschirmchen". Oder das Kind hat Probleme (Sättigung ist schlecht) und man operiert gleich. Also die "schlimmen Dinge" sind eigentlich nur eben die Frage wie sehr sich das Blut vermischt, ob er Sättigungsprobleme dadurch hat oder nicht.

Unser Lütte wurde operiert, 25. SSW geboren, mit knapp 3 Wochen und 800 Gramm! Also ja es war ein großer Eingriff aber irgendwie waren alle unaufgeregt. Klar hat Narkose, OP und alles der jeweilige Oberarzt persönlich durchgeführt aber wir wurden außer Haus zum "gönnen Sie sich mal ein entspanntes Frühstück" geschickt. Und normalerweise hieß es in unserer Klinik wenn etwas knapp oder riskant war "bitte rühren Sie sich nicht von der Türe weg für den Fall dass...!"

Atemnotsyndrom heißt dass die Lunge noch unreif ist und sich die Lungenbläschen nicht richtig entfaltet haben. Nachdem Eure Maus aber schon weg vom Sauerstoff ist und nur noch am High-Flow liegt scheint das nicht sehr schlimm zu sein. Einfach fragen wie stark es ausgeprägt ist. Unser Lütte hat das auch. Wenn es extrem stark ausgeprägt ist kann es wirklich lebenslange Folgen haben dass man kurzatmiger ist oder so. Aber normalerweise - vor allem bei Eurer fortgeschrittenen SSW - sind das milde Schädigungen der Lunge die sich in den ersten Jahren herauswachsen. Unser Lütte war im ersten Lebensjahr schneller außer Atem als andere und er hat oft starken Husten, so dass wir im Ernstfall mit verschiedenen Medikamenten inhalieren, aber es gibt auch sehr viele reif geborene Kinder die in den ersten Jahren mit den Lungen Probleme haben und viel inhalieren müssen. Lütte inhaliert gerne, freiwillig und selbständig, das gehört für ihn im Winter halt einfach dazu. Ich muss sagen eigentlich ist er sehr fit, wir sind im ersten Kindergartenjahr und es gibt da einige Reifgeborene die eindeutig schlimmer und länger mit Husten rummachen als wir, hat uns auch schon die Erzieherin gesagt dass sie das bei uns gar nicht so auffällig findet. Wegen zu starkem Husten hat er erst einen einzigen Fehltag (Wandertag in bergiger Gegend, sonst wäre er gegangen) die hat er immer nur wegen Fieber.

Vorwürfe machen bringt nix, man hat ja auch nix falsch gemacht, es ist einfach "Natur" und da passiert sowas. Dass sich das Atemnotsyndrom entwickelt hat liegt einfach an der SSW, der Ductus auch, und HELLP hat man einfach.

Ich wünsche Euch alles Gute, berichte mal weiter!
LG
WuschElke

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Ich danke euch.
Habe nur Bedenken, wenn unsere Maus endlich mit nach Hause darf. Dann kann ich den Sättigungsgrad gar nicht nachvollziehen. Wie weiss Ich, dass das in Ordnung ist. Jetzt auf der Frühchen-Station hat man ja den Monitor zur Beobachtungshilfe.

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Bei uns durfte man erst heim wenn das Kind ohne Hilfsmittel und Medikamente 5 Tage stabil blieb. Und Du wirst in den nächsten Tagen einfach auch ein Feeling dafür bekommen wie ihr Sättigungszustand ist.

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