5 Wochen zu früh = 5 Wochen hinterher mit der Entwicklung?

Huhu,

vielleicht ja jemand mal einen Artikel dazu gelesen und kann ihn mir verlinken oder hat mal von jemandem irgendwas dazu gehört.

Aber mich würde mal interessieren, ob man wirklich nach dieser „Rechnung“ gehen kann?

Unser Sohn ist an 35+0 auf die Welt gekommen. Er war aber gut entwickelt für diese Zeit und es gab bis auf eine Gelbsucht, die er entwickelte, keine Probleme.🍀

Nun habe ich schon das Gefühl, dass er motorisch und auch sprachlich hinterher hinkt. Ob es nun der späten Frühgeburt geschuldet ist oder ob er einfach „langsamer“ ist - keine Ahnung.

Aber das ist eine Frage, die ich mir immer wieder stelle. Kann man so rechnen, wenn ein Kind wie bei uns z.B. 5 Wochen zu früh auf die Welt kam, auch 5 Wochen entwicklungsverzögert ist/sein kann? Oder kann eine Entwicklungsverzögerung gar auch stärker ausgeprägt sein, obwohl es „nur“ 5 Wochen waren?

Ich würde so gerne mal mehr Infos dazu haben.


Liebe Grüße,
Lausemaus

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Hallo lausemaus,
Der körper eines jeden menschen ist so alt wie er ist. Egal, wann er geboren wurde. Gehe vom zeitpunkt der befruchting aus.
Ist das baby in seiner ersten zeit dazu noch krank, fehlt dem körper natürlich kapazität zum wachsen und gedeihen. Das ist aber sehr individuell, und wie sich das dann im Endeffekt auswirkt, kann man so im vorfeld nicht pauschal sagen.
Am anfang scheint ein rückstand von 5 wochen noch wie ein berg zu sein. Aber stell dir das mal in einem alter von 9 jahren vor. Da kräht kein hahn mehr danach, ob man sich mit 3 oder 5 monaten gedreht hat.
Viele Grüße nadine 👋

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Unsere Ärzte sagten immer dass es durchaus sein kann dass der Rückstand größer ist als die errechnete Differenz. Bei uns werden bei 4 Monaten zu früh 6 Monate Rückstand durchaus 'zugestanden ' und sogar als sehr gute Entwicklung angesehen.
Die Babies verwenden ja ab der Geburt viel mehr Energie in Essen, Atmen, Verdauen als ihre noch ungeschlüpften Altersgenossen und die Energie fehlt natürlich für die Entwicklung die dadurch durchaus langsamer von statten gehen kann.

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Guten Morgen.

Vielen Dank für eure Antworten.😊

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Meine Enkelin kam 3 Monate zu früh auf die Welt und nach gut einem Jahr war sie fit wie Gleichaltrige und die Kinderärztin sehr zufrieden. Lediglich ihre Hüftprobleme (Gipse und Schienen) bremsten sie natürlich in der Bewegungsentwicklung aus, was aber auf das Köpfchen keinen Einfluss hatte. Lass Deinem Kind doch einfach Zeit und rechne nicht dauernd nach. Wenn Dir etwas sehr auffällig erscheint, frag den Kinderarzt. Auch termingeborene Kinder entwickeln sich nicht immer genau nach den "Tabellen". Man macht sich mit der Rechnerei nur selber verrückt ❤ - hat meine Tochter ganz schnell sein lassen.
LG Moni

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Hallo Lausemaus,

erstmal vorweg , jedes Kind entwickelt sich in seinem ganz eigenen Tempo und auch völlig individuell. 🙂

Meine beiden Kinder sind dafür ein Paradebeispiel.
Nr. 1 geboren in der 41. SSW
war von Anfang an eher ein gemütliches Kind.
Frei nach dem Motto „ alles zu seiner Zeit“ .
Egal ob motorisch oder sprachlich …
Mittlerweile 3 Jahre alt und steht seinen Altersgenossen in nichts nach.

Nr. 2
Geboren bei 34+6
lebt nach dem Motto „ der frühe Vogel fängt den Wurm“
Wiederum gemessen an der sprachlichen und motorischen Entwicklung.
Früh gelaufen , spricht seit dem 14. Lebensmonat seine ersten Worte und redet mittlerweile mit seinen zwei Jahren vollständige Sätze .
In seiner aktuellen Entwicklung sehe ich tatsächlich beide Kinder fast gleichauf obwohl sie einen Altersunterschied von einem Jahr haben.

Erfreue dich an den Dingen die dein kleiner Schatz nach und nach dazu lernt und mess ihn bitte nicht am gleichaltrigen Kindern .
Irgendwann quatschen sie uns alle einen Knopf an die Backe und laufen uns davon … 😉😆

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Mein Sohn kam 4 Wochen zu frueh, war aber dazu noch ein sga-Baby. Die ersten Monate hat man es ihm schon angemerkt. Motorisch hatte er so mit etwa 4-5 Monaten aufgeholt. Allerdings war er noch sehr, sehr zierlich.

Im Endeffekt war er spaeter auch deutlich sprachverzoegert. Ich denke aber nicht, dass das etwas mit der etwas fruehen Geburt zusammen hing, da es in der Familie seines Vaters einige Faelle von Late-Talkern gibt. Aber auch das hat er schliesslich aufgeholt. So etwa mit 3.5 war er auf allen gebieten normal entwickelt.

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Hallo,

ich habe auch ein spätes Frühchen hier (IUGR-Baby), ihm fehlte knapp ein Monat. Aber dieser Monat fehlt ihm noch immer etwas (aktuell 7,5 Monate).
Meine Kinderärztin meinte, dass man die späte Frühgeburtlichkeit im ersten halben Jahr noch berücksichtigt und mit dem korrigierten Alter rechnet, danach aber nicht mehr, dann hätten die späten Frühchen aufgeholt, aber meine Erfahrung ist das nicht.
Eine Schwangerschaft dauert nicht umsonst 38 Wochen, auch die letzten 5 Wochen davon haben einen Sinn und Zweck. Je weniger einem Baby fehlt, desto besser kommt es zurecht, aber 4-5 Wochen machen sich bemerkbar.
Mein Sohn hat vieles ca. einen Monat später gemacht, evtl. sogar 1,5. Die ersten Zeiten waren aber auch sehr schwer, es gab gesundheitliche Probleme inkl. einer Notoperation. Deswegen glaube ich auch, dass mein Sohn viel Energie in Dinge stecken musste, die normale Babys nicht erleben und das hat ihn noch weiter gebremst.
Ansonsten ist er ganz normal, vor allem sprachlich ganz fit.

Diese Probleme bei späten Frühchen werden oft verkannt und unterschätzt.
Der "Rückstand" wird Stück für Stück aufgeholt, kann aber dauern. Ich hatte mich da kurz nach der Geburt in die Literatur eingelesen und ich meine in einer Arbeit wurde berichtet, dass nach ca. 2 Jahren kein signifikanter Unterschied mehr zwischen ehemaligen späten Frühchen und Reifgeborenen festgestellt werden konnte.

Gib deinem Kind einfach Zeit, mach weder dir noch dem Baby Druck. Und rechne ihm im Kopf die 5 Wochen ab, wenn es um Meilensteine geht. Das wird fair sein.

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Hey,
ich habe zwei Frühchen (33+4 und 36+4). Tatsächlich haben sie sich fast normal entwickelt. Das einzige was mir auffiel war, dass der in der 34.SSW geborene später zu lächeln anfing.
Ansonsten war die Entwicklung, wie es bei Kinder eben so ist, ganz unterschiedlich.
Die Spannbreite bei der Entwicklung ist so groß und es ist trotzdem noch alles im normalen Rahmen. Ob da bei den Us tatsächlich bei späteren Frühchen die fehlenden Wochen mit reingrechnet werden müssen? Bei uns war das nicht der Fall.
Wenn es kleinere Probleme gibt macht das vielleicht Sinn um dem Kind die nötige Zeit zu gehen ohne gleich intervenieren zu müssen.
LG,Ani