30+3 geboren , Erfahrungen?

Hallo Ihr Lieben,
mein Sohn Linus kam genau vor einer Woche in der 30+3 Ssw. Auf die Welt. Viel zu früh, aufgrund einer Gastroenteritis die frühzeitige Wehen auslöste. Ich habe diesen Schock noch lange nicht verarbeitet. Ich würde gerne mal hören, ob es hier ähnliche Erfahrungen gibt & wann sind Eure kleinen entlassen worden ? Mir zerreißt es mein Herz , meinen kleinen Löwen nicht bei mir zu haben …
Habt einen schönen Abend ,
Celina

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Hallöchen, meine Tochter ist in der 30+1 SSW geboren. Sie ist mittlerweile 5 Jahre alt und es geht ihr gut. Wir waren ganz genau 6 Wochen im Krankenhaus. Die Zeit dort war nicht einfach, noch jetzt wenn ich zurück denke muss ich oft weinen. Ich weiß dass alles gut ausgegangen ist, trotzdem war es für mich die schwerste Erfahrung was ich machen musste. Ich wünsche dir ganz viel Kraft

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Meine Tochter wurde an 30+3 geboren aufgrund einer Placenta praevia. Im Krankenhaus waren wir knapp sechs Wochen. Sie war einen halben Tag intubiert. Dann CPAP, HighFlow für mehrere Wochen. Magensonde etwa vier Wochen. Bis sie kräftig genug zum Stillen war hat es fünf Monate gedauert. Sie ist jetzt 18,5 Monate auf der Welt. Wir schlagen uns mit Entwicklungsverzögerungen und Gewichtsproblemen rum. Leider finde ich dass Gynäkologen und Neonatologen oft nicht im Blick haben dass die Kinder zwar "überleben" aber mit jeder Menge Schwierigkeiten über lange Zeit zu tun haben. Sie tun in dieser Woche so als gäbe es gar keine Probleme mehr.

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Hey,

was denkst du, sollte anders gemacht werden? Die Neos schließen und alle Kinder vor der 37. SsW ihrem Schicksal überlassen?

Das ist absolut kein Angriff.. auch ich wurde nicht über alle Möglichkeiten und Eventualitäten aufgeklärt (zb das Extremfrühchen ein höheres Risiko haben, an Autismus zu erkranken) auf der anderen Seite wollten einige Ärzte meine SS am liebsten am Einlieferungstag beenden. Ich denke, den meisten Mamis ist das auch in der Situation egal. Ich hätte, wenn es hart auf hart kommt 3 schwerstbehinderte Babies mit heimgekommen.. Das habe ich auch dem Chefarzt der Kinderklinik gesagt, als er vor mir saß und mir Hoffnung auf eventuell einen lebenden Sohn gemacht hat.

Dennoch würde ich immer wieder mit der gleichen Einstellung an die Sache ran gehen. Die Kinder selbst entscheiden lassen, ob sie kämpfen wollen oder nicht. Unser Sohn mit dem ersten Blasensprung hat solange gekämpft, bis seine Brüder in einer Woche geboren werden konnten, in der sie gute Chancen hatten. Er starb dann letztendlich, als wir uns das erste mal persönlich getroffen hatten.

Die Neonatologie ist das Beste, was uns passieren konnte.

LG 🙋‍♀️

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Warum die Neos schließen?

Es geht hier gerade nicht um die Kinder, die all die intensivmedizinischen Probleme haben. Und vielleicht wirklich vom "Nichtüberleben" bedroht sind. Das ist ein ganz anderes Thema.

Bei einer moderaten Frühgeburt wie in Woche 31 habe ich immer nur gehört: ach, da gibt es keine Probleme mehr. Und: Ihrer Tochter geht es doch gut. Stimmt auch insoweit, dass sie sicher einen unkomplizierten Krankenhausverlauf hatte.
Wenn man das reine Überleben oder Leben ohne große Behinderung als Maßstab nimmt ist das auch richtig.

Aber ich hatte nunmal die Sorge dass die Frühgeburt langfristige Folgen hat, was sich nun eben auch bestätigt hat. Auch wenn es vielleicht subtilere Probleme sind müssen sie genauso gehört werden.

Vielleicht ist es den meisten Mamis egal ob es Langzeitprobleme gibt, obwohl ich mir da jetzt nicht so sicher bin. Mir war das nicht egal.

Ich sage nicht dass über alle Langzeitfolgen aufgeklärt werden sollte - da hat sicher auch jeder ein anderes Informationsbedürfnis. Ich persönlich hätte einen Hinweis darauf dennoch ehrlicher gefunden als dieses "ach das ist hier alles kein Problem".

Ich hätte mir gewünscht dass meine Sorgen akzeptiert und nicht schulterzuckend weggewischt werden, nur, weil mein Kind nicht den schwersten aller Verläufe hatte. Die Kränkung bestand für mich darin dass mir im Prinzip gesagt wurde ich soll mich nicht so anstellen, schließlich gäbe es ja in der Woche keine Probleme mehr.

Ansonsten bin ich aber natürlich trotzdem froh und dankbar über die Behandlung denn meine Tochter wäre ja ohne Neonatologie vermutlich wirklich verstorben.

Liebe Grüße

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Hey Cello

Herzlichen Glückwunsch zur Geburt! Meine Kleine kam wegen einer Plazenta Praevia, dadurch Plazentalösung mit 29+5 zur Welt.
Wie schwer ist den dein Sohnemann?
Wir waren ingesamt 6 Wochen im Krankenhaus und konnten bei 35+5 nach Hause. Der Krankenhausaufenthalt war auch sehr anstrengend, immer die Sorgen, dass etwas ist und jeden Abend wieder alleine nach Hause gehen. Ich hab in meinem noch nie so vieö geweint, wie in dieser Zeit. Ebenfalls waren die ersten Wochen zu Hause ohne Monitor für mich ebenfalls eine grosse Herausforderung. Rückblickend hätte ich mir da durch die Klinik etwas mehr Vorbereitung gewünscht. Am Schluss ging alles sehr schnell.
Ich wünsch dir alles Gute!

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Oh ja ich kann dich gut verstehen#liebdrueck
Meine Zwillingsmädchen kamen bei 31+4 nach einem Blasensprung und heftigen Wehenstürmen per Kaiserschnitt zur Welt. Unser Glück war das sie gleich selbständig geatmet haben und nur wenig Unterstützung brauchten. Sie haben alles wunderbar mitgemacht und wir durften bei 35+6 nach Hause. Sie hatten ein Geburtsgewicht von 1240g und 1770g. Bei Entlassung waren sie bei 1800g und 2000g.
Ich habe auch eine Weile gebraucht um damit zurecht zu kommen. Vor allem da der Kaiserschnitt nur im äußersten Notfall gemacht werden sollte, da beide auch mit dem Kopf nach unten lagen wollte ich unbedingt eine vaginale Geburt. Tja, da wurde nichts draus. Hab lange das Gefühl gehabt dass ich und mein Körper versagt haben. Aber jetzt im Nachhinein bin ich einfach nur froh, dass es ihnen gut geht.

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Mein Sohn wurde bei 32+3 nach einem Blasensprung in der 28.SSW geboren. Jetzt ist er fast ein Jahr alt und entwickelt sich prächtig und zeitgerecht. An einer Frühgeburt hat man lange zu knabbern. Es gibt professionelle Hilfe, wir haben damals auf der Kinderintensiv täglich Besuch von einer Psychologin bekommen. Vielleicht gibt es das auch in deinem Krankenhaus?