Wahrscheinliches Frühchen- total verzweifelt

Guten Morgen zusammen,

ich liege seit Freitag im Krankenhaus aufgrund einer Schwangerschaftsvergiftung. Bin aktuell bei 31+6 und natürlich macht man sich die ganze Zeit Gedanken- man hat ja auch genug Freizeit hier. Der kleine Mann ist aktuell 1800 Gramm schwer und hat gestern seine zweite Lungenreife bekommen. Die Ärzte haben hier alles fest im Blick, ich bekomme mehrmals am Tag CTGs und Blutdruckmessungen, Blut wird auch immer kontrolliert. Am Freitag im US konnte die Ärztin sehen, dass es dem kleinen soweit gut geht, Nabelschnur, Fruchtwasser und Plazenta sehen auch gut aus.
Mir gehts außer ein paar Kopfschmerzen eigentlich körperlich ganz gut, wenn ich nicht wüsste ich hätte eine Vergiftung, wäre eigentlich alles normal. Wir hatten echt „Glück“ dass die Vergiftung überhaupt rausgekommen ist. So lange es dem
Kleinen und mir gut geht, wollen die Ärzte die Geburt so gut es geht rauszögern, die Ärztin meinte, es können Stunde, Tage oder auch Wochen nach so einer Diagnose vergehen, man kann es schlecht einschätzen wann die Stimmung sozusagen kippt. Manchmal handelt es sich ja auch nur um Stunden in denen es plötzlich schlechter werden kann.
Ich weiß, man kann keine Prognosen bei Frühchen stellen, aber hat hier jemand Erfahrung mit Frühchen in dieser SSW oder sogar in Verbindung mit einer Präeklampsie? Für eure Erfahrungen bin ich dankbar :)

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Kopf hoch! Das Gewicht ist schon mal gut. Meine Enkelin kam Ende der 29. Woche mit 980 Gramm auf die Welt, musste nicht beatmet werden, bekam nur wenige Tage CPAP, machte kürzlich ihren Realschulabschluss und ist eine wunderbare junge Dame geworden.
Ein junger Mann meiner Familie mit mittlerweile 22 Jahren hatte als Frühchen genau dieselben Geburtsdaten und machte kürzlich seinen Techniker. Seine Mama hatte zwar wohl nicht direkt eine Vergiftung, aber die Werte waren trotzdem schlecht und er wurde geholt.
Du bist in guten Händen, wirst engmaschig überwacht und somit kannst Du Dich etwas entspannen. Die Ärzte werden sicher schnell reagieren, wenn es nötig ist. Dein kleiner Mann würde auf alle Fälle eine Geburt zum heutigen Zeitpunkt gut überstehen, vielleicht mit ein paar Anpassungsschwierigkeiten, aber auch er wird in allerbesten versierten Händen sein. Meine Tochter war mit der Neo absolut zufrieden.
Alles Gute! ❤
LG Moni

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Danke, es macht echt Mut zu lesen, dass wir nicht alleine sind. Freut mich sehr, dass es ihr heute so gut geht ☺️
Bei mir wird momentan noch abgewartet, da sich meine leberwerte sehr stark erhöhen und die Ärzte nicht genau wissen, woher es kommt. Naja jetzt mal abwarten.

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Ich bin selbst ein Frühchen aus der 31. SSW (Blasensprung bei eineiigen Zwillingen) mit knapp über 1000 g.

Meine Schwester und ich waren 9 Wochen auf der Neo, mussten nicht beatmet werden, keine bleibenden Schäden, haben beide 1er Abitur und Hochschulabschlüsse.

Mein Sohn ist ein Frühchen von 34+1 (vorzeitige Wehen unklarer Ursache), kam mit 2210 g und 46 cm.

Beatmung war nicht notwendig, außer etwas 30 Minuten CPAP direkt nach der Geburt.

Wir hatten die typischen Startschwierigkeiten, Temperatur halten, Neugeborenengelbsucht, Trinkschwäche (daher Magensonde), instabiler Puls (daher Koffeingabe). Nichts Kritisches.

Hat sich alles schnell gelegt, das größte Problem war die Trinkschwäche. Magensonde lag bis zum 10. Tag. Am 15. Tag konnten wir ihn nach Hause holen.

Zur U5 hat die Kinderärztin gesagt, dass man ihm die Frühgeburt schon nicht mehr anmerkt.

Alles Liebe und haltet so lange wie möglich durch ❤️

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Danke auch für deine Antwort und Erfahrung :). Freut mich mega, dass es deiner Schwester und dir so gut geht und alles gut gegangen ist. Ist auch echt super, dass ihr keine Beatmung gebraucht hattet. Die Lungenreife ist seit gestern Abend durch, also immerhin ein Lichtblick.

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Ich habe nur Erfahrung mit Präeklampsie. Meine Tochter kam dann erst 37+1, aber ab ca. 30/31. SSW hat sich eine Präeklampsie angebahnt. Wir haben dann noch recht lange durchgehalten, insofern ist bei dir noch alles offen. Genau sagen kann man es nicht. Das kommt immer auf die genaue Konstellation an. Meine Tochter kam mit 1800g, insofern ist es gewichtsmäßig bei dir ja schon mal ganz gut. Die frühe Woche kann natürlich Probleme machen, aber auch da seid ihr ja schon recht weit. Warte einfach mal ab und versuche dir nicht so viele Sorgen zu machen. Das kann gut noch länger so weiter gehen und wenn nicht ist dein Kind in den besten Händen, wenn du schon stationär bist.

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Danke für deine Erfahrung :).
Ja, die Ärzte wollen auch erstmal abwarten wie sich alles weiter entwickelt. Meine leberwerte sind nur leider ziemlich hoch und die Ärzte wissen nicht genau ob es auch wirklich von der Schwangerschaft kommt, da keine anderen Werte so richtig passen wollen. Naja ich hoffe einfach, es wird alles gut.
Hoffe deiner Tochter geht es soweit gut :)

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Dann drücke ich dir die Daumen :) meiner Tochter geht es super, insofern ist es super, dass bei dir so genau geschaut wird. Bei hohen Leberwerten schaut man halt lieber genau hin, weil damit so viele mögliche Komplikationen im Zusammenhang stehen. Aber solange es isoliert auftritt ist es zumindest im Moment ok. Alles Gute dir!

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Ich habe ein Frühchen aus 28+4 wegen Präeklampsie. Bei mir ging es ganz schnell. An einem Tag totale Kopfschmerzen, am nächsten Tag waren die weg, aber ich war vorsichtshalber beim Arzt, der stellte erhöhten Blutdruck fest und schickte mich zum Frauenarzt, der stellte fest, dass das Kind nichtmehr gut versorgt ist und schickte mich ins KH. Die waren für die frühe Woche nicht ausgelegt, gaben mir eine Lungenreifespritze und schickten mich mit Blaulicht und Sirene in die nächste Level 1 Klinik. Mir ging es auch gut bis auf die Werte, ich dachte um mich herum wären alle verrückt geworden. In der Uniklinik wollte man erst abwarten ob wir es noch bis zur zweiten Lungenreifespritze schaffen, aufgrund der schlechten Leber und Nierenwerte, hat man das Kind aber am Abend geholt. Nachher haben sie mir gesagt, dass sie sich nicht sicher waren, ob ich sonst die Nacht noch überlebt hätte. Unsere Tochter war erstmal am CPap und dann relativ schnell am Highflow. Musste nicht beatmet werden und hatte auch keine Hirnblutungen. Nach 11 Wochen sind wir einen Tag vor dem eigentlichen ET entlassen worden. Heute ist sie zwei Jahre alt und ein ganz normales aufgewecktes Mädchen, nur eben kleiner als andere in ihrem Alter. Sie war wohl ne Weile unterversorgt (740g bei Geburt) und zusätzlich sind wir beide auch kleine Leute, deshalb wäre sie bestimmt sowieso nicht groß geworden. :)
Auf der Intensiv-und Frühchenstation bekommt man viele Schicksale mit. Die kleinen haben heutzutage immer bessere Chancen auch nach einer sehr frühen Geburt eine gute Entwicklung hinzulegen, trotzdem gab es auch Kinder, die trotz späterer Geburtswoche erhebliche Komplikationen hatten. Das ist also sehr individuell. Grundsätzlich gilt, je länger im Bauch, desto besser, aber leider gibt es keine Garantien. Ich bin aktuell bei 29+5 mit meiner zweiten Tochter. Dank der Medikamente und der guten Betreuung durch die Ärzte haben wir es nun also schon weiter geschafft als in der ersten SS und darüber bin ich sehr froh. Ich freue mich über jeden geschafften Tag, bin aber auch vorbereitet, dass es wieder früh werden könnte, da die Blutwerte das bereits ank<ndigen. Sicherlich bin ich entspannter, da mein erstes Kind so toll geworden ist. Das wäre sicher anders, wäre es schlimmer gekommen, aber man muss es eh nehmen wie es kommt. Ich wünsche dir, dass dein Baby noch eine Weile drin bleibt und wenn nicht, dass alles gut wird!

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Hab eben gesehen, dass der Post ja schon älter ist, aber vielleicht magst du uns ja ein kleines Update geben wie es dir jetzt geht?

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Huhu,
vielen Dank für deine Antwort und auch deiner Erfahrung. Freut mich mega, dass alles so gut ausgegangen ist :).
Bei mir wurde dann doch eine Vergiftung ausgeschlossen, dafür aber eine Cholestase festgestellt. Leider ist die gallensäure auf über 100 gestiegen und sie mussten den kleinen letzte Woche bei 34+0 holen. Es ist sehr kräftezehrend, da er noch in der Kinderklinik liegt und wir ihn natürlich jeden Tag so lange wie möglich besuchen.
Aber ihm geht es ein Glück gut. Er braucht kein Wärmebett mehr, kann seinen Blutzucker halten und hat auch keinen Sauerstoff gebraucht, da bei mir ja die Lungenreife schon durch war. Er ist mit einem Geburtsgewicht von 2390 Gramm und mit 49 cm auf die Welt gekommen. Wir sind aber einfach nur froh, dass alles so gut gelaufen ist und es dem kleinen gut geht. Auch wenn die Zeit im Krankenhaus echt nicht einfach ist.

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