vor 7,5 Mon. Notsectio wg. HELLP Syndrom-immer noch nicht verarbeitet!

Hallo,

ich hatte im März in der 35.SSW einen Notkaiserschnitt in Vollnarkose wg HELLP Syndrom. Die ersten Wochen waren für uns sehr schwer,weil mein Sohn auf der Intensivstation war und dort total verkabelt mit Magensonde und Infusion lag.

Heute ist er super entwickelt und hatte sich auch im Frühjahr schnell herausgemacht.

Aber ich denke noch ständig an diese Zeit und bin so traurig kein Geburtserlebnis gehabt zu haben,und vor allem dass mein Sohn so eine schwere Zeit im Inkubator hatte. War zwar von morgens früh bis abends spät bei ihm,aber die Geborgenheit die doch so wichtig ist für so ein Würmchen,konnte ich ihm dort nicht geben,als hätte ich ihn 24 Stunden um mich gehabt.

Wem gehts ähnlich- sollte ich vielleicht ein zwei Stunden Gesprächstherapie machen,oder mal ne Frühchenelternrunde besuchen? Wie seid ihr über diese Zeit hinweg gekommen?

Viele Grüße
Anna
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hallo anna

also mein julian kam am 5.4.06 in der 32+6 ssw und ich glaube immer ich habe es verarbeitet , aber es gibt bestimmte momente wenn ich was sehe oder lese oder seine bilder im incubator ansehe da kommen mir heut noch die tränen geschossen , obwohl meiner nur 5 tage im incubator lag aber mir fehlen 3 tage des stillens , ich hatte ihn 5 tage nicht an meinem bett und konnte ihn erst am 3. tag stillen und nur einmal weil es ihn so schwächte :-( und diese zeit fehlt mir . gut ich stille trotz des streßes heut noch teilweise :-) , wir haben auch gut aufgeholt aber ich denke das dauert alles seine zeit . ich wollte auch mal zur fachärztin gehen aber werde nun eine mutter-kind-kur antreten bzw. läuft diese noch im antrag da ich emine bewilligte nicht antreten konnte wegen der SS . das habe ich angegeben das dies mir schwer zur last fällt und hoffe danach etwas anders zu denken darüber . aber hier gibt es einige die haben noch immer damit zu kämpfen , du bist nicht allein , auch wenn die zwerge gedeihen heißt es nicht das man immer nur stark sein muß , du darfst auch ruhig noch schwach werden in dem punkt .manche haben auch einen knack weg durch die klinikerfahrung , sowie ich auch , weil es manchmal einfach nur schräg abläuft .


lg diana

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Hallo,

unser Nico kam am 17.10.2002 in der 28 SSW spontan. Am Anfang habe ich einfach nur funktioniert, also morgens ins Krankenhaus und abends wieder heim. Als er dann am 24.1.2003 nach Hause kam waren wir froh. doch nach kurzer Zeit kam bei mir dann alles. Ich war nur noch traurig und genervt. Habe jedes Problem (z. B. starke Blähungen)das auftrat immer auf das " nur weil er ein frühchen ist". Doch jetzt im Nachhinein weiß ich das jeder eine gewisse Zeit braucht um das zu verarbeiten und keiner kann dir sagen wie lange das dauert und was wichtig ist, trotzdem positiv zu denken und dich an deinem Kind freuen. Du hast das möglichste für euren Sohn getan in dem Du jeden Tag bei ihm warst und ihn dort die Geborgenheit gegeben hast, die möglich unter diesen Umständen war.
Ich stelle auch heute noch fest, das es sehr gut tut mit betroffenen eltern die das gleiche erlebt haben darüber zu reden. Die verstehen das was du fühlst am besten.

Gruß

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Hallo,

Jean Enrico kam in der 34.Woche wegen einem Abszess und schwerer Sepsis....:-( bzw. musste er per Notsectio geholt werden...
das ist nun schon knapp 7 Monate her, aber drüber hinweg bin ich noch lange nicht....Ich denke das man es auch nicht so schnell weg stecken kann?!#gruebel
Mag auch mom nicht wirklich reden drüber...#schmoll
Wenn du magst kannst du die Geschichte über meine VK auf unserer Homepage nachlesen....Mein kleiner hatte einen sehr schweren Start, bin soooo froh das alles überstanden is !!! #liebdrueck

Wünsche dir alles Gute !!!#klee

Gruss Claudi + Jean Enrico *15.o4.2oo6

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was ich noch hinzufügen will....durfte meinen Kleinen erst 7 Tage nach der Geburt sehen, das hat mir den wohl größten Knacks hinterlassen, denn die 7 Tage fehlen mir #heul...

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Hallo!!

Ich kann dich nur all zu gut verstehn und Dir nachfühlen.
Jaana kam in der 35.SSW ebenfalls mit einer Notsektio zur Welt.
Ich durfte sie auch nicht sehen nach der Geburt oder sie auf den Arm nehmen, sie spüren, sie anfassen,...
Das Geburtserlebnis selbst fehlt mir auch so sehr.
Noch bis heute. Und das ist jetzt 1 Jahr und 3 Tage her.
Ich durfte sie auch erst am 3.Tag stillen.
Erst nach 2 Tagen auf den Arm nehmen.
Erst nach 1 Woche durfte sie neben mir schlafen im KH (war solange auf FrühchenIntensiv)

Das alles tut heute noch ungleublich weh und es fehlt mir so sehr.

Ich habe das Gefühl meine Kleine nach der Geburt im Stich gelassen zu haben. Sie musste von Fremden versorgt werden. Sie durfte nicht die Liebe Ihrer Mama spüren nachdem sie so unsanft auf diese Welt gerissen worden ist...

Ich weis nicht wie lange es dauert bis man sowas verarbeitet hat.
Bei mir dauert es wohl noch. Es kommt oft wieder alles hoch und ich muss weinen und fühle mich sehr schlecht.

Aber dann schaue ich meine Kleine an und freue mich wie gut es ihr geht und wie gesund und munter sie ist und wie sehr wir beide uns lieben. Dnn denke ich hat Ihr diese Zeit nicht viel ausgemacht. Zumindest hoffe ich das das ich Ihr damals nicht all zu weh getan habe damit das ich nicht eine normale Geburt für sie haben konnte.

Liebe Grüße
sabine + Jaana(*27.10.05 in der 35.SSW)

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Hallo Anna,

oh das kann ich verstehen.

Meine Mia kam am 20.06.06 in der 31.SSW (30+1) mit 1245g wegen einer Prä-Eklampsie per Notsectio.

Ich bin super glücklich, dass meine Maus das alles so super gemacht hat und freue mich über jede Sekunde mit ihr!

Aber mir macht das Ganze auch manchmal noch ganz schön zu schaffen. Klar, das Geburtserlebnis war furchtbar. Ich erinnere mich noch, dass ich gezittert habe ohne Ende und solche Angst um mein Baby hatte! Wie sehr hätte ich mir eine normale Entbindung gewünscht. Und außerdem fehlen mir die letzten 10 Wochen der Schwangerschaft. Noch heute geht es mir so, dass ich neidisch auf die schwangeren Bäuche schaue, die ich sehe. Ich war kurz vor meinem letzten Arbeitstag und mich hätten 3 Wochen Urlaub, der Mutterschutz, der GVK usw. erwartet, aber bevor es soweit war, war meine Maus schon da!

Was mir hilft ist, dass ich mit einer anderen Frühchenmama befreundet bin. Ihre Tochter ist 4 Wochen jünger, aber auch 10 Wochen zu früh. Wir können uns super austauschen und können frühchenspezifischen Themen besprechen.

Alles in allem geht es uns gut, vor allen Dingen der kleinen Maus! Und mir eigentlich auch, die paar trüben Gedanken zwischendurch verschwinden schnell, wenn ich sie ansehe!

Geh doch mal zu einem Frühchentreffen! Schaden tut es bestimmt nichts. Wenn es dir nichts bringt, brauchst du ja nicht nochmal hingehen. Ich war einmal dort, aber die Leute waren ein bißchen komisch.... es muß halt auch passen! Mir reicht es, dass ich mit meiner Freundin quatschen kann.

So wie ich das lese sind viele noch nicht über das was passiert ist hinweg. Ich denke aber, mit der Entwicklung unserer Kinder werden auch wir das Ganze vergessen bzw. verarbeitet haben!

Wünsche euch alles Gute!

LG
Claudia+ Mia * 20.06.06

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Hallo Anna,

ich versuche mir immer einzureden das ich es verarbeitet habe aber es muß nur ne ganz kleine Erinnerung hochkommen und ich bin wieder am Boden.
Habe am Samstag die Anziehsachen von ihr nochmal sortiert weil noch mehr in den karton mußte und da fielen mir die Sachen in größe 46 in die hände. Seitdem geht es mir wieder total beschissen. Bin in gedanken immer wieder bei der Zeit und kann es nicht haben Mütter zu sehen die kurz vor ET sind. Ich weiß die können auch nix dafür aber bin irgendwie total allergisch darauf.
Hoffe das wird sich irgendwann ändern. Möchte ja eigentlich noch nen kind aber irgendwie sträubt sich mein inneres auch dagegen.

lg Melanie und Felicia die am 19.3. in der 34. SSW wegen einer Gestose und Plazentainsuffizienz auf die welt kommen mußte

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Hallo!

Auch wenn mein Frühchen mittlerweile 8 1/2 Jahre alt ist, ist
der Schreck und die Aufregung noch lange nicht vergessen. Ich habe ab der 24 SSW im KKH gelegen und er kam trotzdem 8 Wochen zu früh.

Die ersten 2 Jahre habe ich nichts gemerkt, ausser Weinkrämpfe hie und da, doch dann kam es ganz dicke.

Ich hatte eine Depression und habe mir sofort professionelle Hilfe geholt.

Anders wäre es gar nicht gegangen.

Ich konnte es mir nicht verzeihen, zu blöd dafür gewesen zu sein, mein Kind lange genug "auszubrüten".

In vielen Gesprächen mit der Therapeutin habe ich gelernt, es so hinzunehmen, wie es war.

Sie hat aber auch gesagt, das die Wunden auf der Seele lange zum heilen brauchen.

Mittlerweile ist der Tränenstrom versiegt.

Hol Dir professionelle Hilfe von aussen.

Denn die liebsten Menschen in der direkten Familie sind ja von dem ganzen Geschehen mitbetroffen und reagieren da natürlich auch sehr emotional.

Alles Gute für Dich

misses_b

deren ehemaliges Frühchen heute ein ganz normaler 8 1/2 jähriger Frauenversteher ist!;-)

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hallo anna,

meine maus musste wegen gestose/plazentainsuffiziens und bluthochdruck etwas eher per notkaiserschnitt geholt werden in der 37. woche.
da war sie grad mal 44 cm mit einem gewicht von 2200g.
kam sofort in die kinderklinik, wärmebett und nasensonde weil sie nicht trinken wollte. 2 tage später durfte ich mein kind das erste mal sehen. 2 weitere tage wurde mir gesagt, aufgrund der schnelle des kaiserschnittes wurde dem kind ein bein gebrochen, was mittels gips um beide beine und hüfte zum heilen gebracht wurde.
die gesamte zeit habe ich nicht wirklich wahr genommen, da mein damaliger partner kein sonderliches einfühlungsvermögen für mich übrig hatte. wenn ich geweint habe, hat er mich immer unverständlich angemacht " das kind ist gesund, stell dich nicht so an, es ist in den besten händen".... ich habe eigentlich nur funktioniert, lag selber einen monat im krankenhaus und mein kind von der geburt an noch weiter 3 wochen. bin jeden tag hin, habe sie gestillt, trotz der ganzen kabel habe ich sie bis zu 6 std am stück bei mir auf bauch und brust gelassen. was mir persönlich sehr viel gegeben hat. das was mir heute noch sehr auf den magen schlägt, das was der ex mir so alles an den kopf geworfen hat. er hat nicht eine sekunde mal gefragt, wie es mir geht, sondern mich nur beschimpft, sollte meine gefühlsduselei lassen und das kind nicht ´beglucken´nicht so viel im arm haben etc.... auch wenn ich sie nur 2 tage nicht gesehen habe, mir fehlt da trotzdem was. habe eine therapie gemacht, aber mehr wegen dem was der ex alles mir angetan hat und gesagt hat.
meine tochter ist nun 30 mon, eine super süsse zicke die ich über alles liebe und nun sehr bald kommt ihr brüderchen zur welt und da wird so wie es jetzt aussieht, alles normal verlaufen.
denn diesmal habe ich einen tollen mann an meiner seite.
entscheide du für dich, was du gerne machen möchtest, eine therapie kann echt helfen oder sich mit anderen austauschen.
ich würde es wieder machen wollen.
denn jede frau erlebt die geburt ihres kindes anders.
ich wünsche dir auf jeden fall alles gute und kopf hoch...

ragdoll

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Hallo Anna!

Ich kann dich auch sehr gut verstehen.
Meine Zwillinge wurden bei 32+5 per Kaiserschnitt wegen vorzeitigem Blasensprung geholt und auch mir fehlt das Geburtserlebnis, denn die Kinder wurden sofort weggebracht und ich konnte sie erst einen Tag später sehen. In den Arm bekam ich Selina erst nach 4 Tagen. Stillen???? Weiß gar nicht mehr, wann ich das das erste Mal probieren durfte, denn anfangs wurden sie nur über die Sonde ernährt. Ich machte mir immer schlimme Vorwürfe, dass Chiara so einen schweren Start hatte und zuerst einmal beatmet werden musste, dass sie überhaupt leben durfte. Ich machte mir Vorwürfe, dass ich sie nicht länger halten konnte in meinem Bauch.
Es geht mir jetzt, 1 Jahr und 11 Tage später, ab und zu auch sehr schlecht. Mir fehlen die ersten 4 1/2 Wochen, obwohl ich jeden Tag stundenlang bei ihnen war. Obwohl es ihnen sehr gut geht, obwohl sie sich super entwickeln, mache ich mir immer noch Vorwürfe, wenn ich höre, wie viele Mütter ihre Zwillinge bis zum Schluss austragen. Warum habe ich das nicht geschafft?????

Lass dich mal #liebdrueck, es geht vielen so und genau das baut mich dann wieder auf und ein Lächeln von den Kindern macht mich wieder froh!

LG BIggi