2. ICSI oder IUI mit Spendersamen?

Hallo ihr lieben,

war länger nicht hier und jetzt überlegen wir, nachdem die 1. ICSI letzten Sommer nicht geklappt hat und ich danach mit einer starken Vereiterung im Unterbauch im Krankenhaus war, ob wir noch einen Versuch wagen sollen.

Ich habe ziemliche Angst vor einer weiteren ICSI, weil ich seit dem schon den normalen Zyklus sehr stark merke (Mens, Eisprung und kurz vor der Mens). Wie solls dann erst mit Stimulation werden.

Mein Mann hat eine IUI mit Spendersamen vorgeschlagen (bisher war er die "Ursache").

Wie denkt ihr darüber?
Würde mich über Meinungen, Kommentare und Tipps freuen.

Lg,
Teggie

1

Ich habe eine ICSI hinter mir und eine weitere vor mir. Anfangs war irgendwie alles so schrecklich, aber hinterher hab ich festgestellt, dass ich mehr Angst vor meiner Vorstellung hatte, als die Tatsachen gerechtfertigt haben.
Spendersamen käme für uns nur im äußersten Notfall in Frage. Es ist jeden Tag schön, zu sehen dass unser Kind in diesem und jenem Punkt nach einem von uns gerät. Ich weiss nicht, ob wir mit einem "fremden" Vater so gut zurecht gekommen wären. Ich habe einiges auf mich genommen, um unser Wunschkind zu kriegen und es steht mir noch einiges bevor, wenn das mit dem Geschwisterchen klappen soll. Bei mir ist es leider nicht mit der unangenehmen Behandlung getan, mir steht auch eine komplizierte Schwangerschaft bevor.
Da ich schon ein Kind habe, kann ich dir sagen, dass sich das alles lohnt. Ich bin für mein Kind durch die Hölle gegangen und werde es für mein zweites Kind auch tun.

An eurer Stelle würde ich mir überlegen, ob ihr wirklich mit Spendersamen leben könnt, vorallem dein Mann. Wenn es keine Möglichkeit gäbe, von ihm schwanger zu werden, ist es etwas anderes. Ich könnte mir vorstellen, dass er sich dann immer fragt, wie sein Kind ausgesehen hätte, wenn ihr den schwereren aber möglichen Weg gegangen wärt.

2

Vielen Dank für deine Meinung. Deine Einwände sind vollkommen berechtigt - auch wir haben schon in alle Richtungen gedacht.

Vielleicht muss ich meine Angst tatsächlich beiseite packen, aber auch mein Mann steht einem zweiten Versuch kritisch gegenüber. Den ersten habe ich fast nicht überlebt :-(

Er hat Angst, dass er nachher nicht nur kein Kind sondern vielleicht auch keine Frau mehr hat.

Wir haben parallel ein Adoptionsantrag gestellt. Für uns ist es nicht so, dass es unbedingt ein eigenes Kind sein muss. Aber wenns für einen das eigene und für den anderen ein "fremdes" ist, glaube ich, dass das schwieriger ist, als wenns für beide nicht das eigene ist.

Die 2. ICSI würde ich nur machen, um mit dem eigenen Kinderwunsch ganz abzuschließen. Ich möchte nicht irgendwann mal sagen, wir haben nicht alles versucht.

Ich bin so zerrissen.

5

Ich finde es gut, wenn ihr offen für andere Wege seit. Das heißt ja nicht, dass ihr sie auch wirklich gehen müsst. Aber in die Richtung nachdenken finde ich sehr positiv. #pro

Als erstes würde ich auf Ursachenforschung gehen. Was sagt der Arzt zu eurem Fall? Vielleicht auch eine zweite Meinung einholen?

Für mich ist es so, dass ich lieber ein Kind habe, dass genetisch nicht von uns ist, als gar kein Kind. Zwar habe ich noch keins, aber es wird bei uns dann eine Eizellspende gemacht werden. Vielleicht auch mit Samenspende. Das muss man erst sehen.

Wichtig ist, dass man sich über alle Konsequenzen im Klaren ist. Bei Spende eben, dass der Spender nicht anonym ist (es sei denn, es wird im Ausland gemacht). Vielleicht fühlt sich dein Mann zu wenig einbezogen, weil er ja nicht mal den Samen dafür hergeben kann?

Zum ähnlich sehen kann ich nur eins sagen. Es gibt auch Kinder, die sehen neue eine Kopie von einem Elternteil aus (kenne ich mehrere). Als ob der andere nichts dazu beigetragen hatte. ;-)

Ich würde lieber ein Kind von Anfang an spüren und die Schwangerschaft miterleben wollen, als ein Kind zu adoptieren (da können auch ganz schön schwierige Zeiten auf euch zukommen).

Am Ende könnt nur ihr eure Entscheidung treffen. #klee

3

Hallo
klar ist eine ICSI beschwerlicher für dich, ohne Frage und eine IUI würde dich weniger belasten.

ABER Spendersamen kämen für mich nie in Frage, auch niemals eine Adoption.

Er muss eben damit klar kommen,d ass das Kind dann nicht sein leibliches Kind ist, das es nichts von ihm erben wird, nicht die Nase, nicht die Augen..... Was wenn das Kind total nach dem leiblichen Vater kommt???? - den ihr wahrscheinlich nicht kennt?!

Ich denke darüber muss er und du mal gründlich nachdenken.

Un wie ist es mit Spendersamen? Werden die Spender auf Erbkrankheiten etc untersucht?

LG

4

Na ja, bei normalen Paaren wird auch nicht das volle Programm gefahren und alles untersucht. Gewisse Krankheiten werden natürlich untersucht und die Spender geben Familienkrankheiten an.

Aber es stimmt schon, jeder muss das für sich entscheiden.

6

Hallo,

Du schreibst es muss für Euch nicht auf jeden Fall ein biologisches Kind sein. Sieht Dein Mann das genau so ? Dann macht die IUI mit Fremdsperma.

Ich gehöre eigentlich schon lange nicht mehr in dieses Forum, habe aber Jahre hier verbracht.

Ich weis ganz sicher das man auch ein nicht biologisches Kind genau so lieben kann wie ein leibliches und mir wird von wildfremden Menschen gesagt das sie mir doch so sehr ähneln würde dabei ist sie nicht mein biologisches Kind. Die Menschen sehen was sie erwarten und ich wette wen ihr die IUI macht und es klappt werden viele Leute sagen wie ähnlich das Kind Deinem Mann sieht.

LG dore mit Pflegekind

7

Hallo Teggie,

wir haben mitlerweile 4 negative ICSIs hinter uns und sind seit kurzem anerkannte Ado Bewerber.
Ich glaube solche eine Entscheidung muß wachsen und irgendwann kommt man an den Punkt wo es sich Richtig anfühlt oder eben nicht.

Wir konnten uns das anfangs auch nicht vorstellen jemals zu Adoptieren oder uns die Möglichkeit mit Fremdsperma offen zu halten doch nach mitlerweile 12 Jahren Kinderwunsch sind wir an einem Punkt angekommen wo uns eigentlich alles recht ist - hauptsache wir dürfen irgendwann Eltern werden.
Es ist nicht mehr wichtig ob das Kind jetzt genau unsere Gene in sich trägt. Diese Tatsache hat nichts mit dem Gefühl von Eltern sein zu tun..

Im Endeffekt muß es aber wirklich jeder für sich entscheiden und ich denke wenn die Zeit reif ist dann werdet auch Ihr euch einig sein was ihr macht :-)

LG

4y0u

8

Das war natürlich alles nicht so schön aber auch nicht die Regel und wahrscheinlich nicht mal der Grund für die Probleme danach.
Das Du Deinen Zyklus mehr spürst hat im nachhinein ja auch eher nix mit der eigentlichen ICSI zu tun sondern mit Deiner Beobachtung, in der KIWU Zeit ist man total auf sich und seinen Körper fixiert und spürt alles viel deutlicher.

Das mit Spendersamen muß jeder für sich entscheiden für mich wäre es nie ein Thema gewesen und schon gar nicht wenn ich noch nicht alles versucht habe.

Rede mit Deinem Doc über Deine Ängste er wird Dir auch versichern das es beim 2. mal leichter wird und beim 3. ,mal nochmal ein bischen aber vielleicht ist das gar nicht nötig.

Was heißt denn bisher war er Verursacher hat sich das geändert?

LG Betzy

10

So wie es aussieht schon. Ich hatte eine starke Vereiterung im Unterbauch, dabei waren leider auch Eierstöcke und teilweise die Eileiter betroffen. Von einer erneuten Bauchspiegelung raten die Ärzte ab und ich bin auch nicht scharf drauf. Deshalb ist es durchaus möglich, dass bei mir normal nun auch nichts mehr geht.....

9

Hallo teggie,

woher kam denn die Vereiterung? Ist das geklärt worden? Wie ist das Sperma von Deinem Mann denn so?

Wir haben jetzt die 6. ICSI hinter uns und ich kann nur sagen, dass die eigentlich nicht so schlimm sind. Vielleicht solltet ihr, wenn Spermien da sind, die drei Versuche machen und dann über Spendersamen nachdenken. Die Behandlung wird viel teurer und hat auch Folgen für Euer Leben, mit denen ihr Euch auseinandersetzen müßt. So einfach ist das nicht.

Bei uns steht das Thema auch im Raum aber wir trauen uns da nicht so richtig dran. Mein Mann bekommt immer, wenn ich es anspreche, ganz glasige Augen und sagt, ich wollte doch ein eigenes Kind haben, wo meine Gene auch weiterleben. #schmoll

VG

11

Die Vereiterung ist sehr wahrscheinlich durch die Punktion gekommen, begünstigt durch Stimulation. Als Erreger wurde Ecoli nachgewiesen, aber eine aufsteigende Infektion ist ausgeschlossen. Ich hatte vorher keinerlei Symptome. Es war wohl eine Inklusionszyste die am Eierstock gesessen hat. Als die aufgeplatzt ist, ist mir Eiter in den freien Bauchraum gelaufen.

Die aktuell letzte Untersuchung (letzter Freitag) sagt 13 Mio, davon 0% A, 10% B, 80% C.

Damit ist weder so noch über IUI wirklich Aussicht auf Erfolg. Wir versuchen es schon seit März 2009 und haben 5 IUIs und eine ICSI hinter uns.

Die Idee mit dem Spendersamen kam von meinem Mann. Er hat bereits ein Kind aus erster Ehe (fast 15 Jahre her) und ist selber adoptiert. Aus seiner Sicht ist das nicht viel anders, als wenn wir beide adoptieren; so wäre es halt nur er. Und das wäre immer noch mehr unser Kind als ein ganz fremdes.

Ich bin die jenige die sich einen Kopf macht, ob oder ob nicht.